Mit dem Cargobike in die Bahn

Macht der Grüne doch noch ein wenig grüne Politik? Nicht schlecht und Glückwunsch an die Baden-Württemberger!
 
selten genug dass man dort Vorreiter ist in etwas, das nicht 4 Räder und nen Auspuff hat. Hoffe, andere Länder ziehen nach!
 
Aber da sitzt ja immer mindestens ein Zugemütlicher mit Koffer im Weg, der gerne mal einen Lenker gegen den Kopf kriegen will..... Die müsste man mal aus dem Abteil werfen
Das habe ich mal in einem Zug von Lüneburg nach Lübeck erlebt. Abteil rappel voll, wir mit Rädern drin. Schaffner kommt rein und fragt genervt: "Wem sind die Räder?" Wir gestehen, darauf er: "Alle anderen: RAUS!"
 
In Thüringen ist es im Regionalverkehr kostenlos. In Sachsen auch, glaube ich.
In Bayern kostet es aber wieder.
Nicht ganz: In Thüringen, Sachsen-Anhalt, und neuerdings in BaWü ist die Radmitnahme im Nahverkehr kostenlos. In Hessen in allen Verkehrsverbünden sowie auch z.B. im Verbund von Leipzig, sowie einzelnen Landkreisen in Bayern. Wer jetzt glaubt, mensch könnte das Rad von Freiburg über Frankfurt, Kassel, Halle bis nach Leipzig kostenfrei im Nahverkehr mitnehmen, hat die Rechnung ohne die Regionalisierung gemacht. Denn an jeder Grenze ist eigentlich Schluss, d.h. Grenzüberschreitend müsste wieder gezahlt werden. Die Realität sieht anders aus. Ich fahre seit 15 Jahren regelmäßig von Marburg nach Erfurt und Leipzig real kostenfrei. Auch mit Lastenrad und zwei Anhängern. Ein mal musste ich eine Radkarte nachlösen, aber nicht für die Hänger. :D
 
Ach ich war lange nicht mehr im Forum (zu viel unterwegs), daher jetzt so viel von mir ...
Wir haben uns ja vor 3 Jahren vor allem deswegen ein Bullitt angeschafft, weil es am besten im Zug transportierbar ist, denn wir sind sehr (!) viel mit der Bahn unterwegs, quer durch ganz Deutschland, beruflich und 3 x im Jahr im Urlaub mit 3 Kindern.
Zur Mitnahme im Zug ist schon viel gesagt worden. Aber zum Umstieg am Bhf noch was:
Die meisten neuen Aufzüge sind wie geschaffen fürs Bullitt diagonal. Aber manchmal steckt der Teufel auch im Detail. So z.B. ab Südkreuz in Berlin. Da muss mensch 2 solcher Aufzüge hinter einander nutzen. 1 ist sage und schriebe 1 cm zu kurz. Aber hinten (da wo leicht) kurz anlupfen und es geht. Praktisch ist es dann den Reifen genau auf die Kante des Rahmens des Aufzugs abzusetzen; das hält so gut, dass nix festgehalten werden muss.
Ganz extrem sind z.B. die Aufzüge in Halle. So kurz, das ein normales Rad gerade eben diagonal rein geht. Selbst da geht es, das Bullitt leer diagonal hochkant rein zu bekommen; ist aber schon sehr sportlich. Und in Halle nicht zu empfehlen, da die Aufzüge grottig langsam sind. Daher lasse ich mir meistes beim Hochtragen des leeren Bullitt helfen, indem wer vorne anpackt. Und runter geht es zu Not auch mit hoppeln über die Stufen, ist ja ein robustes Rad.
Aber am liebsten fahre auch ich Rolltreppe, auch voll geladen und mit Anhänger, egal ob hoch oder runter. Mensch muss nur wissen, wann welche Bremse angezogen und wann wieder losgelassen werden muss. Die Bremsen an Lastenrädern sollten das ab können, sonst würde ich nicht damit fahren.
Aber Vorsicht: am Ende der Rolltreppe muss (!) Platz sein, da ja das Gefährt lang ist. Deswegen halte ich immer Abstand zu Leuten vor mir, da mache doch die Neigung haben, wenn sie die Rolltreppe verlassen, erst mal stehen zu bleiben und sich umzusehen ...
Auch wenn mensch den Zugang zu einem (!) Bahnsteig kennt, heißt das noch nix. So ist z.B. Magdeburg an jedem Bahnsteig unterschiedlich, oder Göttingen hat an manchen Rampen, an manchen Aufzüge über Eck! Oder Gifforn hat einen Aufzug auf dem ein Aufkleber ist, dass damit Räder nicht transportiert werden dürfen.
Allgemein sind auch die Aufzüge in den letzten Jahren besser geworden (d.h. nicht mehr langsame Hydraulik, sondern Seilzüge), aber manchmal werden wie in NRW auch Aufzüge nach dem Umbau kleiner!
Wir haben uns über die Jahre ein ganz gutes Wissen über Zugmaterial und Bahnhofsausstattung zugelegt. Leider gibt es so was meines Wissens nirgends zu finden. Vll. hat wer ne gute Idee wie mensch das zusammen tragen kann. Wir würden da gerne was beisteuern und auch nachschlagen.
Und wenn wir die Lokalitäten noch nicht kennen, dann nehmen wir uns für einen Umstieg mindestens 25 min Zeit. Dann kann das zwar auch mal länger dauern (ist aber immer noch schneller, als die Strecke mit dem Rad zu fahren), aber zur Not wird da Mittag gegessen, die Kinder gelüftet oder ein Eis gegessen.
Nur nicht abschrecken lassen, gelassen bleiben und Nachfrage schaffen. In einem dicht besiedelten Land mit dem dichtesten Autobahnnetz wird die Mitnahme von Corgobikes ja wohl auch technisch machbar sein :D
 
Danke für die Infos. Es gibt leider keine Datenbank, auf der das Zugmaterial nach Strecke und Zeit gelistet ist. Für BW gibt es die Infos im Übergangsvertrag:
https://vm.baden-wuerttemberg.de/fi.../PDF/Broschuere__DB_zum_Uebergangsvertrag.pdf
Dort stehen die Baureihen (BR) für die jeweiligen Strecken, als Orientierung ganz gut. Baureihen kann man bei Wikipedia nachschauen. Ob es das für alle Bundesländer gibt, weiß ich nicht.

Die Bahnsteighöhe variiert auch stark, ist z.B. bei Doppelstockwagen aber nie so, dass es nicht geht. No-Gos sind meiner Ansicht nach nur ältere Triebwagen wie der BR 611/612 oder einfache n-Wagen. Da sind jeweils die Fußbodenhöhen so hoch, dass mehrere Stufen überwunden werden. Außerdem enge Türen.
 
(Nachtrag zu post#63...Foto hochladen aus dem WIFIonICE ging dann doch nicht)
 

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ähnlich mache ich es:

2014-08-27%2017.20.03.jpg


Schließlich sind diese hohen Einhängungen extra für Tandems entwickelt worden , damit sie schräg genau so weit raus ragen wie normale Räder horizontal. Und ein Bullitt ist genau so lang wie ein Tandem :D

Ach ja, unter dem Rad ist dann viel Platz, da passt dann noch ein zusammen geklappter Kinderhänger und das Gepäck vom Lastenrad drunter.
 
Aber erst mal da in die Ecke kommen:confused:

Wie lang ist eigentlich so ein Bullitt gesamt?

Ich komme auf 2.65m und komme bei uns am Bahnhof nur zum ersten bahnsteig.(n)

Der Rest Treppe.
 
Leer ist das Bullitt ja auch nicht so schwer, zu zweit kann mensch das auch mal wo drüber heben. Zum Aufhängen braucht es eh wen, und finde da auch immer ganz leicht jemanden.
Das Bullitt hat eine Länge von 2,43 m, etwas kürzer, wenn der Lenker eingeschlagen ist.
 
Aber Vorsicht: am Ende der Rolltreppe muss (!) Platz sein, da ja das Gefährt lang ist. Deswegen halte ich immer Abstand zu Leuten vor mir, da mache doch die Neigung haben, wenn sie die Rolltreppe verlassen, erst mal stehen zu bleiben und sich umzusehen ...
Am besten so eine große unorientierte Touristengruppe mit zu schweren Koffern....
Sind Rolltreppen nicht öfters mal auch zu schmal?
Zerkratzt man sich am Ende nicht ordentlich den Unterboden?
Wir haben uns über die Jahre ein ganz gutes Wissen über Zugmaterial und Bahnhofsausstattung zugelegt. Leider gibt es so was meines Wissens nirgends zu finden. Vll. hat wer ne gute Idee wie mensch das zusammen tragen kann. Wir würden da gerne was beisteuern und auch nachschlagen.
Http://Radreise-wiki.de
 
Sind Rolltreppen nicht öfters mal auch zu schmal?
Zerkratzt man sich am Ende nicht ordentlich den Unterboden?
Rolltreppen sind genormt, zu enge habe ich noch nicht erlebt.
Zerkratzen finde ich echt kein Problem, dass ist ein Lastenrad! Und kein schön Wetter Fahrrad. Ich finde, wer ein Lastenrad ohne Kratzer hat, kommt endweder direkt vom Kauf oder nutzt das Rad nicht ....
 
Hat schon jemand Erfahrungen mit den neuen, doppelstöckigen Intercitys? Wir sind letztes Jahr ohne Räder mit so einem nach Norddeich gefahren und das Radabteil wirkte außerordentlich geräumig, allerdings hatte ich damals noch nicht an die Mitnahme eines CargoBikes gedacht und auf evtl "kritische" Stellen geachtet.

Auch zur Türbreite finde ich keine Infos aber gerade die wäre für uns mit dreirädrigem Bike besonders interessant.
 
gibt aktuell ne kapazitätserweiterung für die fahrradmitnahme in brb/b/mv auf ausgewählten strecken.
testenwa mal zum ostseeurlaub mit zwei lastis ;)
http://www.vbb.de/de/article/startseite/rad-im-regio/rir-fahrrad-extrawagen/359838.html

türbreite: etwas gefummel war es auf jeden fall bei der NEB im fahrzeugtyp "talent". musste das
bullitt mit der länge von ca 2,45m diagonal angehoben um die ecke in den abstellbereich bugsieren,
da der vorgesehene kurvenradius zu klein war. zweispurig mit gefüllter frontkiste stell ich mir abenteuerlich
vor. allerdings könnte hier die drehschemellenkung evtl einen vorteil bieten.
 
Bisher habe ich immer wieder mal mitgelesen, heute ein Bahnbericht:

Bei uns stand heute zum ersten Mal Zugtransport an. Wir haben das schon oft überlegt fürs Campen etc, jetzt muss meine Frau für einen Monat beruflich nach Salzburg, die Kinder kommen nach.
Aufgabe: Alleine mit Douze, Gepäck und Instrument die Strecke Basel-Salzburg meistern. Rampen sind an den Bahnsteigen nicht vorhanden, die Aufzüge für das Douze zu klein.
Die Überlegung war nun, eine Transportmöglichkeit ohne viel Geschleppe und ohne massenweise Zusatzgerät zu finden.

Variante 1: Eine Achse durch die vorhandenen Bohrungen am vorderen Rahmen, Interimslenker anbauen
>> zu kompliziert, zu zeitaufwändig

Variante 2: Angurten eines Transportgeräts
>> zu viel extra Material

Variante 3: „Bollerwagen“: Räder am Fahrradständer

Variante 4: Schubkarre
>> zu schwer beim Schieben, Vorderrad müsste fixiert werden

Am Schluss kam eine Abwandlung der Variante „Bollerwagen“ zum Einsatz. Da wir diese Woche zu allem Überfluss auch noch umgezogen sind und für nichts Zeit hatten,
Mussten einfach die erstbesten Räder aus dem Baumarkt her. Der Ständer des Douze hat an den Enden M10 Gewindehülsen. Wenn man die Kappen abzieht, kann man dort die Apparaterollen festschrauben.

Grössere Rollen wären sicher noch besser, allerdings bekämen die Rohrenden dann auch ein grösseres Moment ab, nehme ich an. Die Sollbruchstelle sollte aus meiner Sicht an der Rolle bleiben.
Ich war erstaunt über die Stabilität des Gewindes, wahrscheinlich ist da eine ordentliche Gewindemuffe eingeschweisst worden.

Funktion:

Am Bahnhof nur die Schnellspanner lösen, Hinterteil samt Gepäck in die Kiste schmeissen und los gehts. Aufzüge sind kein Problem. Durch das Gewicht des Hinterteils, das in der Kiste liegt, kann man den Lenker richtig gut als Deichsel verwenden, da rutscht nix rum. Bei grösseren Rillen (Eingang Aufzug) muss kurz angehoben werden, an der Reling der Kiste lässt sich das Gefährt sehr gut greifen.

Fahrtrichtung ist immer „rückwärts“, so das der Ständer nicht umklappt. Damit er auch bei versehentlichem Vorwärtsschieben nicht einklappt, habe ich das Brett hineingelegt. Rutscht auch beim Transport nicht raus.
Für enge Kurven einfach mit dem Fuss das Vorderrad entsprechend ankicken, das ganze lässt sich nahezu auf der Stelle im Kreis drehen.

Bahn:
Von Basel nach Zürich durfte das ganze Gefährt aufgrund niedriger Belegung einfach im Gang stehenbleiben. Im Railjet Zürich-Salzburg dann das Hinterteil aufgehängt und das vordere mit eingeklapptem Ständer druntergeschoben.
Blöd: Die Bak passt nicht einfach durch die Tür. Also ausräumen, seitlich kippen und durchschieben. Aber nicht so tragisch, insgesamt funktioniert es erstaunlich gut.

Fazit:

Genial. Als nächstes gibts Campingurlaub mit Douze. Die Rollengeschichte will ich noch verbessern, mir schwebt ein schmaler Kasten mit gut gelagerten Rädern vor, in das ich die Karre einfach mit dem Ständer hineinstellen kann. Der ganze Umbau bräuchte dann nicht mehr als zwei Minuten. Also mehr in Richtung „Bollerwagen“. Auf die Deichsel werde ich aber wohl verzichten, die müsste wirklich fix an der Gabel befestigt sein, damit das mit der Lenkung auch klappt. Ist mir zuviel Schnickschnack, glaube ich. Das Manövrieren auf dem Gleis und in den Zug war wirklich auch so schon kinderleicht.
 

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