Kettenkasten Cargobike long klappert / Tretlager locker?

T

Thorsten

Guest
Hallo Forum,

nach längeren mitlesend schreibe ich nun meinen ersten Beitrag und hab gleich ein paar Fragen.

Bei unserem Bakfiets Cargobike long klappert seit kurzem der Kettenkasten im Bereich der Kurbeln. Bei einem Reperaturversuch stellte ich fest das die Halterung des Kettenkastens am Tretlager wackelt und das 2-3 Gewindegänge des Tretlagers sichtbar sind. Zur Zeit habe ich das Klappern provisorisch mithilfe von einem Schaumstoffstücks zwischen Rahmen und Kettenlasten behoben.

Nun meine Fragen:
1. Sollte das Tretlager auf beiden Seiten des Rahmens bündig abschließen und so die Halterung des Kettenkasten fixieren?

2. Ist es sinnvoll das Tretlager beim festziehen mit Schraubensicherungslack zu sichern?

3. Brauche ich um das Kettenblatt zu (de-)montieren Spezialwerkzeug?

Viele Dank für Eure Antworten im Voraus!


Viele Grüße
Thorsten
 
Da wäre ein Foto oder eine genaue Bezeichnung des Tretlagers hilfreich.
Wenn's 'ne halbwegs aktuelle und gängige Konstruktion ist, brauchst du an Spezialwerkzeugen einen Kurbelarmabzieher und ein passendes Tretlagerwerkzeug (Formschlüssel).
  • beide Kurbelarme abziehen
  • linke Tretlagerverschraubung lösen (Rechtsgewinde)
  • rechte Tretlagerverschraubung festziehen (Linksgewinde), womit vermutlich der Kettenkasten zwischen Tretlagergehäuse (Rahmen) und -schale (-patrone) eingeklemmt wird
  • linke Tretlagerverschraubung wieder festziehen
  • Kurbelarme montieren
Falls es ein Vierkantlager ist, markiere dir am besten die Aufsteckposition, wenn du den ersten Arm abgezogen hast und stecke ihn hinterher in dieser Position wieder auf. Das minimiert den Verschleiß der Tragflächen in der Kurbel.
 
Nö! Sinnvoll ist hingegen, alles mit Fett zu montieren, also sowohl die Tretlagergewinde als auch die Paß-/Tragflächen an der Kurbel einzufetten.

Was für ein Fett ist dafür zu empfehlen?

Da wäre ein Foto oder eine genaue Bezeichnung des Tretlagers hilfreich.

Auf dem Tretlager steht auf der linken Seite wenn ich es richtig gelesen habe "Thun".

telerik_edited_image.jpg
telerik_edited_image(1).jpg
 
Was für ein Fett ist dafür zu empfehlen?
Egal! Jedes Kugellagerfett. Sprühwachs tut's auch. Es geht nur um den Korrosionsschutz.
Kurbel und Tretlager kenne ich nicht, sieht aber nach Old-School-Vierkant aus. Du brauchst das Shimano-Tretlagerwerkzeug. Wenn die schwarzen Ringe um die Kurbelschrauben aus Stahl sind, kommst du evtl. um den Kurbelarmabzieher rum. Schraube gegen den Uhrzeigersinn lösen, etwas weiter drehen bis ein Widerstand spürbar wird. Der Schraubenkopf drückt dann mit einem Bund von hinten gegen den Ring (single key release system). Dann wacker weiterdrehen, bis sich der Kurbelarm löst. Die Kurbelarme müssen runter, damit du dieses Tretlagerwerkzeug ansetzen kannst. Das gibt's in verschiedenen Formen, mit Handgriff, mit 1/2" Innenvierkant für die Ratsche oder mit 32mm Sechskant für einen Schraubenschlüssel. Kostet unter 10€.
 
Vielen Dank für deine Antworten.
Da werde mir mal das nötige Werkzeug besorgen und das Tretlager richten.
 
Guck dir zuerst diese schwarzen Ringe an. Möglicherweise sind die ja nur Gummi oder Kunststoff. Dann mußt du sie irgendwie raus bekommen (sehe keine Möglichkeit, ein Werkzeug anzusetzen) und brauchst außerdem einen Kurbelarmabzieher.
 
Wenn es Kunststoffringe sind, musst du gar nichts machen. Löse einfach die Inbusschraube (s.o.). Entweder es löst sich die Schraube mit dem Schwarzen Kunststoffring und die Kurbel bleibt fest auf dem Tretlager (dann muss der Kurbelabzieher eingeschraubt werden), oder du hast die ganze Kurbel ab.

Umfassende Lektüre zum Thema (english)

Auf diesem Youtube-Video ist die Prezedur sehr schön zu sehen (ebenfalls Inbusschraube und schrwarzer Kunststoffring, auch hier hält das Tretlager den Kettenschutz - wahrscheinlich genau das, was du machen musst (y) )
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für Eure Ratschläge.

Das Tretlager ist wieder richtig bündig eingebaut und der Kettenkasten klappert nicht mehr.

Das schwarze bei den Inbusschrauben waren Kunststoffscheiben, ich brauchte also den Kurbelabzieher, das hatte ich zum Glück schon gestern überprüft.
 
Ich befürchte mein Tretlager hat das zeitliche gesegnet (Bodenberührung der Pedale?). Hattest Du einen speziellen Schlüssel um das Tretlager anzuziehen? Der Kranz neben dem Rahmen zieht nach Kunststoff aus mit so halbkreisförmigen "Dellen". Geht evtl. auch mit einer Wasserrohrzange, aber nur mit Macken...
 
@Thorsten, ich tauschen in solchen fällen das innenlager aus! a.) taugen die patronen mit kunststoffschalen nix , b.) sind sie nicht für denn wiedereinbau gemacht. c.) ein ( oder dein ) innenlager löst sich ja nicht von selbst! entweder war das nicht richtig festgezogen worden bei der erstmontage oder es wird sich bald wieder lösen, deshalb TAUSCHEN, wies geht hast du ja jetzt raus;)

die schwarz scheibe ist nur deko, bzw. das kein schmodder in die verbindung zwischen 4kant/kurbel/schraube kommt.

@Tim
an werkzeug brauchst du
- 8er stiftschlüsse ( imbus )
- 16er u. 19er gabelschlüssel
- kurbelabzieher (TL-FC-10)
- innenlager(nuss)werkzeug (TL-UN-72)
- 32er grader ringschlüssel ( gabel geht auch )
 
8er stiftschlüsse ( imbus )
Das Akronym Inbus steht für „Innensechskantschraube Bauer und Schaurte“. Es ist der Markenname dieser Firma, die den Antrieb erfunden hat. Imbus-Schlüssel braucht man nur, wenn der Baudenzug oder die Narbe kapputt sind...
genug geklugscheißt

innenlager(nuss)werkzeug (TL-UN-72)
Es gibt die Schlüssel auch mit 1/2 Zoll Vierkant Antrieb für eine Ratsche, finde ich wesentlich angenehmer. Die Vierkannt-Antriebs-Teile lassen sich trotzdem noch mit einem Gabelschlüssel greifen, wenn man das Teil mal mit der Kurbelschraube richtig aufpressen muss wenn das Innenlager fest ist.
 
@rampe, wer wollte das mit bauer & schaurte wissen? und wo bitte war mein fehler?

- wieviele innenlager baust du so im jahr ein und aus??
 
Der Satz hier
Imbus-Schlüssel braucht man nur, wenn der Baudenzug oder die Narbe kapputt sind...
sagt mir, dass Rampe sich am von Dir wohl unbemerkt falsch geschriebenen Imbus gestört hat und er vielleicht nur ein bißchen stänkern wollte… oder auch nicht, denn er hat Dir den Merksatz zum besseren Memorieren von Inbus mitgeliefert.

@rampe: in deinem Satz fehlt noch der Gebäckträger! ;)
 
in diesem fall werd ich meine hunde zurück pfeifen und ihm am leben lassen;)

in meiner welt ignoriert man sowas weil ja alle wissen was gemeint war... und selbst wenn man garnicht anderst kann das schreibt man "hey du, inbus wird mit n und nicht mit m geschrieben" aber nicht soein hinterfurziges geschreibsel.
 
Der Radladen meines Vertrauens hat mir den entsprechenden Schlüssel für die Hülse des Tretlagers ausgeliehen. Wildes Gerät. Für's neue Tretlager habe ich dann gleich einen anderen gebraucht, aber den gab's dann noch leihweise obendrauf. :) Jetzt kann man wieder still treten, ohne Geknarze.
 
und wo bitte war mein fehler?
zwischen den Klammern, wie schon festgestellt wurde, aber nichts für ungut, ich wollte es nur (mal wieder) zum besten geben :)
da musst du doch nicht gleich die Hunde losschicken, ich habe es direkt von Wikipedia kopiert - bin halt lieber faul als hinterfurzig ( -geiles Wort, ich kenne es nur mit O und ohne R im zweiten Teil... aber so ist es etwas gesellschaftsfähiger)

- wieviele innenlager baust du so im jahr ein und aus??
Inzwischen ohnehin fast nur noch Holowtec II, aber man kann auch an einem einzelnen festen Innenlager Verzweifeln. In der Garage hängt noch ein Rahmen, aus dem das Teil nicht rauszubekommen ist.
Die Anzahl scheint mir aber egal, da die Werkzeuge ca. gleich viel Kosten, sich aber unterschiedlich benutzten lassen.
Es gibt auch Werkzeuge, die haben den Griff gleich dran, sowas hätte ich wahrscheinlich, wenn ich es täglich machen müsste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Anzahl spielt dahingehen ne rolle, das der Hobbyschrauber nicht die Erfahrung hat die ein 2radmechaniker hat.

Ich hab durch meine Tätigkeit schon einige Innenlager ausgebaut und kann in unserer Werkstatt auf "zuviel" Werkzeug zurückgreifen! das hilft aber nicht wenn man er nicht einwandfrei ansetzen kann.

Bei deinem festgefressenem Innenlager hast du schon probiert?
- Druckluftmuschi ( Schlagschrauber )
- rostlösendes ( WD40 oder einfach nur Haushaltsöl )
- aufweichendes ( Cola "rote Banderole" )
gern auch Cola und öl im Wechsel, chemisch Wirksamkeit ist nicht bewiesen, es hilft aber.

Ferner die Werkzeugaufnahme weg sein sollte kann man immer noch die Schale aufbohren und das Gewinde dadurch entlasten ( schlimmsten falls in 2 - 6 Teile zerteilen )

Zum Diskus Knarre vs. Schlüssel, man kann mit dem graden Schlüssel besser und direkter kraft auf die Werkzeugaufnahme einleiten als mit der Knarre ( wo der Hebel 20 - 30mm entfernt von der Werkzeugaufnahme ist )

ahoi...
 
das der Hobbyschrauber nicht die Erfahrung hat die ein 2radmechaniker hat
Gundlegend gebe ich dir an der Stelle recht, doch die Praxis sieht andres aus. Es gibt in beiden Lagern Leute die es können und die es nicht können. Vollkommen wurscht ob Zweiradmechaniker, Vierradmechanicke, Schlosser, Hobbyschrauber - hauptsache man kann es. Was (Fahrradwerkstätten) teilweise Abliefern ist unter aller Sau...

Ich würde mich also dagegen verwehren, mein (Zweiradmechanisches) Können an der Anzahl der Innenlage zu bemessen, da dies zugegebenermaßen nicht die häufigste Tätigkeit in meiner Werkstatt ist. (Um deine Frage doch zu beantworten, komme ich im Durchschnitt wahrscheinlich auf ca. 1 bis 2 Lager pro Jahr.)

Bei deinem festgefressenem Innenlager hast du schon probiert?
- Druckluftmuschi ( Schlagschrauber )
- rostlösendes ( WD40 oder einfach nur Haushaltsöl )
- aufweichendes ( Cola "rote Banderole" )
gern auch Cola und öl im Wechsel, chemisch Wirksamkeit ist nicht bewiesen, es hilft aber.

- Druckluftmuschi :D, hab ich nicht, wird wahrscheinlich eher ein Akku-Drehschlagschrauber werden...
- rostlösendes ( WD40 oder einfach nur Haushaltsöl ) -> Ja, ohne Erfolg
- aufweichendes ( Cola "rote Banderole" ) -> Cola ist ein Rostlöser (Phosphorsäure drin, Eisenoxyd wird zu Eisenphosphat oder so, ich konnte Chemie noch nie leiden) - hab ich nicht getan, da ich nicht von Rost aussgehe, sondern vielmehr von Alu-Stahl-Kontaktkorrosion.

Im Im Grunde genommen brauche ich weder das Lager noch den Rahmen, insofern hängt es einfach rum. Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich auch Innenlagern schon einigen Ehrgeiz gezeigt habe (und bis jetzt einmal gescheitert bin).
 
Meine Praxis: Alles, was nicht zum Shimano-Tretlagerwerkzeug paßt, wird entsorgt und durch ein solches Lager ersetzt. Bei FAG-Kunststoffknudel hat sich bislang die linke Schale noch immer auch ohne das erforderliche Werkzeug überreden lassen. Wenn sich's rechts sträubt, wird die Kunststoffkomponente mit Heißluft weggeblasen. Anschließend kommt ein herzloser Schweißpunkt (MIG/MAG) auf's Lager, der Innen- und Außenring miteinander verbindet. Dann abkühlen lassen, Kurbel aufstecken und mit ihr das Lager ausschrauben.
 
Zurück
Oben Unten