BMW steigt über CUBE in den Cargobike-Markt ein

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Lastenrad
2 x R&M Packster 60 HS
Zur IAA wollen CUBE und BMW ihre Zusammenarbeit zu einem neuen Cargobike besiegeln.

Das Bike (CUBE Concept Dynamic Cargo inspired by BMW) selbst scheint wg. der Neigetechnik und der Modularität recht innovativ sein:


Bei dem Werbevideo rollen sich mir glatt die Fußnägel auf. Greenwashing in Reinstform...

Wahrscheinlich ist das Bike dann ab Mj23 zu bekommen, also etwa in einem Jahr.

Abseits vom eigentlichen Thema:
Ich bin mir immer noch nicht klar darüber, was ich von der Verquickung der Automobil- und der Bikeindustrie (die es ja durchaus schon gibt, nur bisher nicht so offensichtlich und aktiv propagiert) halten soll. Auch das das ganze Thema IAA in München (inkl. der vielen Aussteller aus der Bikebrache) ist für mich sehr zweischneidig. Ich für meinen Teil, tue mich schwer mit einem abschließenden Urteil, würde am liebsten an der Proteststernfahrt teilnehmen, um mich anschließend auf der IAA umzusehen.
Bin mal gespannt, wie es da weitergeht.
 
Was wohl Paul Ziemiak dazu sagen wird, selbst das BMW-Lastenrad kann doch keinen Betonmischer zur Baustelle transportieren... Und die Öko-Taliban (©Welt) können statusbewusst BMW fahren :ROFLMAO:
Immerhin machen BMW-Lastenräder eine bundesweite Forderung wahrscheinlicher ;)
 
Das Teil spricht mich selber so gar nicht an.
Schaut aus wie eine moderne Version der Seniorendreirads was meine Oma schon vor 40 Jahren hatte.
Kindertransport vorn finde ich einfach besser weil ich die Kinder im Auge habe und Kommunikation besser ist (waren mit die Gründe warum ich vom Anhängerbetrieb auf Cargo umgestiegen bin)

Und Fahrräder von Autohersteller gab es doch schon ewig.
Als ich noch aktiv im Verein Rennrad gefahren bin waren die Rennräder oder MTBs mit Automobilherstelleraufkleber auch immer wieder Thema, jetzt ist das ganze bei den Lastis angekommen. Wundern tut es mich nicht.
Als ich vor kurzem auf der Urban Arrow Seite nach Händlern geschaut habe, habe ich mich auch gewundert wie viele Autohäuser dort als Händler geführt werden.
 
Also mir gefällt's. Ich finde, die Lösung hat durchaus Charme. Und wenn es Cube tatsächlich auf den Markt bringt, wird der schon entscheiden, ob es genug Käufer findet. Der Markt für Seniorendreiräder wird ja auch nicht kleiner. Die wichtigsten Fragen sind ja eh noch offen: Preis, Gewicht....
 
Der Markt für Seniorendreiräder wird ja auch nicht kleiner.
Genau da ist das Potential. Die Babyboomer-Generation geht so langsam in Rente und will weiterhin in den nächsten Jahren mobil bleiben. da werden noch viele weitere, ähnliche Räder, auf den Markt kommen, denn wer früher einen schnittigen Sportwagen fuhr, der will kein Senioren-Dreirad fahren, wenn er kein KFZ mehr bewegen darf/kann. das wird noch spannend, perspektivisch auf die nächsten 10 Jahre.
Und die Luft wird gerade dünner für die Automobilindustrie (die vielleicht gehofft hat, dass die zukünftigen rentner schicke Autos fahren werden). Da müssen neue Claims abgesteckt werden, um zu überleben. Und Lastis boomen derzeit.
 
Keine Frage, fast jedes Konzept findet seine Freunde/Anhänger.
Die Frage ist dann nur, ob es genug sind um auf dem Markt zu bestehen.
 
Sehe ich auch so, dass "Kinder hinten" nicht so attraktiv ist, wie "Kinder vorne", wobei man die Kinder besser im Blick hat, und die Kommunikation besser ist. Neigetechnik hat man auch mit Normalrad und Anhänger, mit weniger technischem Aufwand, was wahrscheinlich wesentlich günstiger ist, und auch variabler. Abseits von Asphalt auf Feld und Waldwegen ist es eher unbrauchbar - also doch einige bekannte Argumente gegen das Rad und Zweispurer, auch wenn man es im Detail noch nicht kennt. Für manche Personengruppen mag es schon Vorteile bringen, und auch eine Alternative sein, aber für mich gesehen ist es jetzt kein "Augenaufreißer" - eyecatcher!
 
Es gibt ja schon ein paar Dreiräder, einen Markt sehe ich schon. Kommt natürlich auch auf den Preis an.
Was mir auffiel waren so nervige Kleinigkeiten, die ich bei Cube so nicht erwartet hätte.
Der Scheinwerfer beleuchtet primär die Züge und Kabel, vorn kein Schutzblech, Rücklichter zu nah aneinander.
 
Ich sehe auch einen Markt, denn in _der_ Art gibt es noch nichts. Und der gemeine Autofahrer hat die Ladung oder Kinder hinter sich, also alles wie gewohnt. :sneaky:
Aber natürlich: Das ist "Greenwashing" vom "Feinsten". :sick:

Ich könnte mir vorstellen, dass es ein hohes Gewicht hat, aber die Elemente gerade auch der Neigungstechnik eher am Automobilbau angelehnt und damit evtl. robuster und langlebiger sind - siehe zum Beispiel die Pinionschaltung oder das Heisenberg-Cargo, das nach @lowtech und anderen hier offenbar akkurat und wenig störungsanfällig ist.

Ob ich die Verquickung von Automobilbranche und Radbranche mag? Absolut nicht! Dann bekommt man beim Kauf des absurd großen X7 als "ökologisches" Plugin-Hybrid mit E-Kennzeichen halt das Cargo als Rabatt dazu, während dessen Akkus den vorzeitigen Alterungsexitus machen, indessen das Ladekabel des SUV noch eingeschweißt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find das Konzept jetzt nicht so verkehrt. Warum nicht

würde ich es kaufen?
Nein, weil Cube drauf steht und aus Alu ist… also keine rationalen Gründe
 
Ist eigentlich nur die aufgebohrte Variante hiervon:
DSC09336-BK-396w.jpg

 
KFZ Nutzende sind ja auch immer öfters körperlich eingeschränkt. Da passt es ja schon, wennn BMW auf Dreiräder setzt. :p
 
Hier dürfe die Zahl der Rentner, die sich so ein Dreirad kaufen würden sehr überschaubar sein. Trauig, wenn viele täglich die Mülleimer mit Taschenlampe ausgestattet nach Pfandflaschen durchsuchen. Die sind froh sich eine Monatskarte für die Öffentlichen kaufen zu können.
Vielleicht bekommen die Autohersteller irgendwo wieder mehr Freiheiten, wenn sie sich auf diese Art am Kampf gegen den Klimawandel beteiligen? Oder sie wollen uns zeigen; Öko können wir auch.
 
Ich sehe das mal vorsichtig positiv in dem Sinn, dass BMW so langsam anfängt zu verstehen, dass das Geschäft mit Dreckschleudern endlich ist und man mal vorsichtig austastet, was denn zukünftige Geschäftsfelder sein könnten. Da kann man über die Qualität der ersten Versuche schon mal großzügig hinwegsehen.
Greenwashing ist es natürlich trotzdem.
 
Grundsätzlich sehe ich großes Potenzial, sobald Tier 1-2-3 Zulieferer anfangen umzudenken und sich von den Autobauern abwenden. Wir brauchen in Europa Manufakturen für allerlei Bauteile (Schaltung, Motoren, Rahmen, Kleinteile). Erst dann könnten wir uns von Shimano und Co. lösen und die Wertschöpfung lokal und auch bedingt durch die kürzeren Strecken nachhaltiger gestallten. Bedingt durch den Antriebsumbruch werden einige kleinere Betriebe nicht mehr lange viel zu tun haben in Europa (global wieder ein anderes Thema). Wenn man ehrlich ist, ist unsere Branche in großen Teilen leider auch Greenwasching, selbst mein Bulitt fällt in diese Kategorie mit seinem Taiwanrahmen. Nachhaltige Produkte sollten auch nachhaltig produziert werden, erst dann ist es kein Paradoxon in sich.
 
Mich hat es gleich an das Gleam erinnert: https://gleam-bikes.com/de/ Bei der Radelbande gab es auch gerade ein Video zum Gleam.

Bei mir sagt die innere Style-Polizei auch gleich Nein zu so einem Dreirad. Grundsätzlich sehe ich gerade bei größeren Kindern schon Vorteile. Mit Verdeck geht es dann schon in die Richtung Rikscha. Keine Kollision von Lenker mit den Köpfen und bei einem großen Verdeck keine Sichtbeschränkungen.

Zu BMW bzw. Autohersteller fällt mir ein, dass die VW Lastenräder ja nie auf den Markt gekommen sind. Da sehe ich hier auch keine großen Erfolgschancen.
Wenn man als Autohersteller wirklich in diesen Markt wollte, würde man doch eher auf etablierte Konzepte setzen und nen bisschen Auto-Marketing-BlaBla draufstreuen.
 
Das VW-Lastenrad war ja auch nie marktteif. Es gab einige Texte und Videos dazu.
Ein Journalist warf die Frage auf, ob es absichtlich so gemacht wurde. Sollte der potentielle Kunden eine schlechte Erfahrung mit Lastenfahrrädern machen um dann lieber ein Auto zu kaufen?
 
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