Übergroße Lastenräder: Segen oder Fluch?

Eigentlich wollte ich das im Sammelfaden...bla..bla...bla posten. Doch da ich so langsam denke, dass diese riesigen Lastenräder eher Fluch als Segen sind, mache ich mal einen eigenen Faden auf.

Mittlerweile gibt es jede Menge Meldungen, dass irgendwelche Logistiker auf Lastenräder umsteigen (wollen). Meistens mit einem Foto von riesen Cargobikes mit strahlenden Fahrern. Gerne noch mit Thumbs-up. Doch ich sehe das auch problematisch für uns "Normalos", die wir im Verhältnis kleine Cargobikes fahren.

Meine Bedenken sind, dass die Logistiker auf Lastenräder umsteigen, weil unsere Innenstädte zugestaut sind und "mal eben" in zweiter Reihe oder auf dem Radweg mit dem Liefer-KFZ parken wird relativ schnell geahndet. Nun weichen ebendiese auf Lastenräder aus, da diese ja quasi überall ohne Repressalien abgestellt werden können, da sie als Fahrräder gelten (Fahhradbreite bis 1,0m könnten auf einen 1,2m breiten Gehweg abgestellt werden). Wobei ein Fahrzeug, bei dem ich z.B. in einen Generator strampel, der dann mit Hilfe eines Akkus das Fahrgerät antreibt, für mich nichts mehr mit einem Fahrrad zu tun hat. Oder wenn die Lastenräder so schwer und groß sind, dass ich sie keinen Meter mehr mit reiner Muskelkraft bewegt bekomme.

...und irgendwann wird es dann vermutlich für ALLE Lastenräder Einschränkungen geben, an welche wir uns dann auch zu halten haben und nicht ,mehr entspannt fahren dürfen. Fängt ja schon an, dass die Bahn explizit die Lastenradmitnahme verbietet, beladenen Tandems aber sehr wohl mitfahren dürfen.


Oder bin ich zu pessimistisch und sehe alles zu schwarz??? Helft mir :)
Ich befürchze,Du hast Recht. Die Verkehrsplaner werden auch diesen Trend verschlafen und weiterhin den Autoverkehr im Vordergrund halten.
Nichtsdestotrotz würde ich mir sehnlichst mehr Platz für mein xyz wünschen. Auf dem Radweg fahre ich aber aus Prinzip nur wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt.
 
Ich befürchze,Du hast Recht. Die Verkehrsplaner werden auch diesen Trend verschlafen und weiterhin den Autoverkehr im Vordergrund halten...
Immerhin wird hier in M eine vielbefahrene straße nach der anderen von den grünen auf 30 'runtergebremst ... der wähler der SUV-hauptstadt des landes will's, betrachtet man die wahlergebnisse, ja so.

Bei den letzten beiden mir bekannten fällen handelt es sich um strecken, auf denen trambahnen desöfteren UNverschuldet in unfälle verwickelt sind, weil autofahrer verboten (und natürlich ohne zuvor in ihren spiegel zu blicken) abbiegen oder wenden. Statt rigoros gegen diese schlaumeier vorzugehen, bremst man so lieber auch den öpnv aus ...
 
Statt rigoros gegen diese schlaumeier vorzugehen, bremst man so lieber auch den öpnv aus ...
Wie viel Zeit verliert die Straßenbahn denn durch max30 statt max50? In den meisten Fällen dürfte die Durchschnittsgeschwindigkeit gar nicht so stark leiden.

Und auf eigenem Bahnkörper dürfen Straßenbahnen schneller fahren, als Schilder dem MIV vorgeben. Im geteilten Straßenraum ist Tempo 30 für die Straßenbahn dagegen vielleicht gar nicht so verkehrt. Der Bremsweg wird deutlich kürzer. Ausweichen ist ja nicht. :D

Tempo 30 finde ich im Allgemeinen deutlich angenehmer als 50: Auf dem Rad ist es stressärmer. Und der Lärm wird weniger. Für Fußgänger und Anwohner ein Gewinn. Für die Verkehrssicherheit sowieso.
 
Wobei das auch ein Paradoxon sein kann. Hier in Düsseldorf sagen viele KFZ-Nutzende, dass sie ja auf den ÖPNV wechseln würden, wenn er schneller und präziser wäre und weiter ausgebaut werden würde.
Dann hat die Stadtverwaltung Nägel mit Köppen gemacht und auf einer Einfallsstraße der Straßenbahn eine eigene Spur gegeben, dass sie schneller und ohne Stau in die Stadt kommt, dementsprechend wurde dem KFZ-Verkehr eine Spur "weggenommen". Der Aufschrei war riesig, man könne doch den KFZ-Verkehr nicht so ausbremsen!
 

Hier gibt's online den Artikel dazu.
Da ist an mehreren Stellen die Rede von dem Vorteil, damit auf dem Fahrradweg fahren zu können. Auf den meisten Berliner Radwegen hätte er damit aktuell keine Chance. Dier sind dafür zu schmal ...
Es wird auch ein "Vergleich" mit einem Sprinter gezogen. Leider tauchen nur für den Sprinter die monatlichen Kosten auf, für den "Megaliner" nicht ... Äpfel und Birnen ... Schade!
 
@Manni ich habe mir gerade den Artikel durchgelesen und dann den Fehler gemacht und mir auch die Kommentare angeschaut. Dort wurden viele gute und schlechte Argumente genannt. Sehr oft, fand ich, wurde die Problematik Gigaliner auf Radwegen angesprochen und ob die Sattelschlepper mit 250Watt-Motor (Dauerleistung) und Muskelkraft bei einem Zuladungsgewicht von max. 500kg überhaupt gut bewegt werden können.

Ich kann mir gut vorstellen, dass für solche Transporter eine neue Fahrzeugklasse geschaffen wird und z.B. eine Radwegbenutzungspflicht ausgeschlossen wird, da unsere Radwege derzeit noch oft auf dem Niveau der 60er, 70er & 80er Jahre sind, sprich mit 80cm bis 1m Breite irgendwo hin gequetscht wurden, um den KFZ-Verkehr nicht zu stören.
 
Der Aufschrei war riesig, man könne doch den KFZ-Verkehr nicht so ausbremsen!
Die Durchschnittsgeschwindigkeit im Berufsverkehr in Düsseldorf liegt bei 19 km/h, in Vergleichbaren Städten allenfalls minimal darüber. Deshalb ist man mit dem Rad häufig schneller und deshalb würde Tempo 30 auch in keiner Weise eine Behinderung darstrellen.
 
@Manni ich habe mir gerade den Artikel durchgelesen und dann den Fehler gemacht und mir auch die Kommentare angeschaut.
Mach ich schon lange nicht mehr. Kommentare lesen kostet nur Zeit und Nerven. Zuviel Trolle & Experten. Lohnt sich nicht. ;)

Ich kann mir gut vorstellen, dass für solche Transporter eine neue Fahrzeugklasse geschaffen wird und z.B. eine Radwegbenutzungspflicht ausgeschlossen wird, da unsere Radwege derzeit noch oft auf dem Niveau der 60er, 70er & 80er Jahre sind, sprich mit 80cm bis 1m Breite irgendwo hin gequetscht wurden, um den KFZ-Verkehr nicht zu stören.
Die Pflicht ist zum Glück schon ewig aufgehoben, ausser da steht eines dieser schönen blau-weißen Schilder. Und zumindest hier sind die relativ selten. Das mit dem Radwege-Zustand kennen wir in den Aussenbezirken nur zu gut. Weiter drin wird's besser.

Die Frage ist doch, wo will und kann ich mit so einem Trumm fahren. Wenn ich Staus umgehen will, muss ich auf den Radweg. Wenn ich dort jemanden überholen will oder umgekehrt, muss der mindestens 2 m breit sein, würde ich schätzen. Wo finde ich solche Wege heuzutage? Doch sehr selten, oder? Und einen schmaleren Radweg blockiere ich damit dann komplett oder zwinge andere Radfahrer ggf. auf den Fussweg. Das kann's dann ja auch nicht sein.

Mein Fazit wäre: Die Dinger gehören auf die Strasse, oder die Radwege müssen massiv breiter werden.

Als versönlichen Schluss sehe ich den erheblich geringeren Energieverbrauch als bei nem großen Lieferwagen! Von daher gerne mehr davon.
 
Wenn ich dort jemanden überholen will oder umgekehrt, muss der mindestens 2 m breit sein, würde ich schätzen. Wo finde ich solche Wege heuzutage? Doch sehr selten, oder?
Also je nach Stadt findest du solche Wege inzwischen gar nicht so selten. In Darmstadt z.B. hat die grün-schwarze Stadtregierung - getrieben vom Radentscheid und von den miserablen Feinstaubwerten sowie vor dem Hintergrund mehrerer im Straßenverkehr getöteter Radfahrer - in den letzten zwei Jahren einiges umgesetzt, was ich vor Kurzem noch für nicht möglich gehalten hätte (könnte natürlich immer schneller gehen).

Als Folge gibt es den von dir gewünschten 2+ Meter breiten Radweg nun z.B. auf einer durchgehenden Strecke von 3,5 km vom südlichen Stadtrand bis zum zentralen Platz.


Ist halt auch immer eine Henne-Ei-Frage: Klar erzeugt gute Infrastruktur Radverkehr. Aber ohne die vielen Menschen, die sich Jahrzehnte lang von schmalen und schlechten Wegen nicht haben vom Radfahren abhalten lassen, hätten wir keine neuen breiten Radwege bekommen. Vielleicht beschleunigen gewerbliche Lastenräder ja diesen Trend?
 
Ich glaube immernoch, dass das mit mehr Miteinander / Achtung durchaus möglich ist. Aber vielleicht habe ich auch ein zu positives Bild der Gesellschaft.
So lange ein Miteinander aufgrund der äusseren Gegenbenheiten möglich ist, bin ich absolut dabei! Und würde es mir auch genauso wünschen.

Ich weigere mich nur zu akzeptieren, dass hier die schwächeren Verkehrsteilnehmer sich über Lösungen zu Ihren Lasten verständigen müssen, für deren Ursachen sie nicht verantwortlich sind bzw. die sich nicht beeinflussen können. Zumindest in den großen Städten müssen wir endlich weg von der Auto-zentrierten Sichtweise (Ursachen!) und uns deutlich mehr um neue Lösungen bemühen. Es gibt genügend Städte und Regionen weltweit, die vormachen, wie das geht.

Aber vielleicht sehe ich das nur zu negativ bzw. bin zu ungeduldig:
Also je nach Stadt findest du solche Wege inzwischen gar nicht so selten. In Darmstadt z.B. hat die grün-schwarze Stadtregierung - getrieben vom Radentscheid und von den miserablen Feinstaubwerten sowie vor dem Hintergrund mehrerer im Straßenverkehr getöteter Radfahrer - in den letzten zwei Jahren einiges umgesetzt, was ich vor Kurzem noch für nicht möglich gehalten hätte (könnte natürlich immer schneller gehen).

Als Folge gibt es den von dir gewünschten 2+ Meter breiten Radweg nun z.B. auf einer durchgehenden Strecke von 3,5 km vom südlichen Stadtrand bis zum zentralen Platz.

Auch hier in Berlin tut sich nach dem Radentscheid und mit Mobilitätsgesetz was. Stichwort neue "Protected Bike-Lanes" etc. Aber gefühlt braucht das alles ewig. ;)
 
@NplusEins Sehe ich bzgl. Umfeld und Infrastruktur ähnlich - nur beim Kostenvergleich CC-Gespann vs. Sprinter würden mich mal konkrete Zahlen interessieren. Da bin ich etwas skeptisch.
CC Gespann sehe ich eigentlich viel billiger als nen Sprinter, solange es nur um Transport in der Stadt geht.

Aber ich habe das dann aus Mutlosigkeit eh nie wirklich durchgerechnet .....
 
Weil ich gerade vor ein paar Tagen einen in der Schanze in Hamburg gesehen habe, steuere ich auch noch 'mal diese Bilder bei:
IMG_2599.jpg
IMG_2600.jpg
hier bei.
IMG_2601.jpg
 
Da musst du als zu Fuß gehender erst mal einen Umweg um das Gefährt über das Trottoir laufen....
 
An der Stelle nicht. Dort ist sehr viel Platz; das kann man auf dem Bild nicht so gut erkennen. Im ersten (da parkt mein STROMER) und dritten (da geht einer mit Singlespeeder vorbei) kannst du es erahnen. Das ist ein regelrechter Platz statt eines Fußweges.
 
Da musst du als zu Fuß gehender erst mal einen Umweg um das Gefährt über das Trottoir laufen....
Stände da ein großes Bierzelt zu Karneval würdest du fröhlich winkend drum rum laufen... ;)
Es ist genug Verkehrsfläche vorhanden und Umgehen ist durchaus zumutbar.
Sattelzugi ist nix für enge Verhältnisse...das sind einfach 2 unvereinbare Gegensätze.

Richtig krass daneben finde ich: nur 2 gebremste Achsen von 3 bei Ungefedert(!) und dann die zu dürftige Big (n):mad::mad:
Allein für die Straße schon ist das verantwortunglos, zu geizig für einen Unternehmer (Geld verdienen ist ja OK aber halt nicht mit mehr mit Fahrlässigkeit...) und auch ohne Achtung gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmer (deren Risiko). Das müssen sich Unternehmer und Fahrer zu Recht vorwerfen lassen!
just my 2 cents
nüchtern betrachtet ;)
 
Die XXL Dinger müssten als S-Pedelec mit guten drehmomentstarken Motoren 30km/h Zulassung laufen, auf die Straße verbannt und die Innenstädte grundsätzlich zu 30er Zonen werden. Dann ist das ne gute Sache.
 
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