Croozer Cargo

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Meine Anhängersuche ist mittlerweile beendet und zwar fand sie ihr jähes Ende bei einem gebrauchten Croozer Cargo, den ich gerade abgeholt habe - per Fahrrad natourlik. :cool:

Der Waldweg, den ich mir für den letzten Kilometer zur vereinbarten Addresse rausgesucht hatte, entpuppte sich als ziemlich schmaler Trail, teilweise gespickt mit Wurzeln, Ästen, Gräben und einmal mußte auch ein querliegender Baumstamm überquert werden, der dem Kettenblatt schon einigermaßen nahe kam. Yeah, auf'm Rückweg schiebst du hier aber bitte, ja?
Die Besichtigung war schnell erledigt. Das Ding sah quasi unbenutzt aus und die Aussage des Verkäufers, damit sei nur insgesamt dreimal zum Schwimmbad gefahren worden, erschien durchaus glaubhaft. Einzig die Pulverbeschichtung der Deichsel ist am vorderen Ende schon großflächig unterrostet. Das hat aber mit dem Gebrauch nix zu tun, sondern mit der Fertigungsqualität. Ansonsten finde ich keine Fehler. Das Ding entspricht dem, was man aus dem Netz darüber weiß. Also probieren wir doch mal anzukuppeln. Beim Losschrauben des Schnellspanners nehme ich schon mal Maß und zähle noch vier Umdrehungen ab da, wo die Kupplungsplatte drunterpaßt bis zum endgültigen Lösen der Mutter. Bisschen grenzwertig, aber für den Heimweg wird's genügen. Der Sicherungsriemen ist zu kurz, egal wo ich ihn durchfädele, um ihn in die vorgesehene Öse einzuhängen. Also klinke ich ihn herrlich nutzlos in den Sicherungsbügel des Steckbolzens. Dort ist er wenigstens aus dem Weg, und im Fall des Falles weiß ich ohnehin nicht, was besser ist: Hänger verlieren oder Hinterrad ausspeichen. Den Schnellspanner habe ich sicherheitshalber von der anderen Seite aus durchgeführt, mit dem Spannhebel auf der Kassettenseite. Altes Kriegsleiden aus Chariot-Tagen. Die Achsbohrung in der Kupplungsplatte ist üppig bemessen, angeblich für irgendwelche Getriebenaben. Ein Schöngeist würde sie zentrieren, aber ich habe gerade "keinen Mann frei", muß mit einer Hand den Hinterbau nach unten drücken, damit das Rad senkrecht in der Schwinge steht, mit der anderen den Spannhebel umlegen. Der Aufnahmevierkant für die Deichsel ist aus massiven Stahl! Da besteht auf jeden Fall schon mal Tuning-Potential an der Bohrmaschine, aber das Ding steht auch dermaßen weit nach außen ab, daß ich vielleicht doch besser über eine andere Kupplung nachdenken sollte. Stürzen ist damit auf jeden Fall verboten. Wenn das Stumpjumperle da drauf fällt, isses kaputt! Wenn ich stattdessen fürsorglich meine Wade drunterhalte, dann ist halt die kaputt. Das ist also zumindest nix, was man dauerhaft am Fahrrad belassen könnte oder sollte.

So, nun aber los. Ich schmeiße meinen Rucksack in den Hänger, klette die Plane zu und drehe erst mal ein paar Achten im Hof des Verkäufers. Linksrum kann man das Gespann knicken wie man will und rechtrum geht auch 'ne ganze Menge. Wenn diese Menge jedoch mal aufgebraucht ist, greift die Deichsel derart rigide in den MTB-Reifen, daß es mich fast hinhaut! Et voila: Der eben noch neuwertige Croozer hat seine ersten sichtbaren Gebrauchsspuren in Gestalt von Gummiabrieb an der Deichsel. Aber dafür kenne ich jetzt das Maß. Wurzeltrail, wir kommen!

Zuerst geht's jedoch mal durch ein Wohngebiet, in dem man den Hänger kaum merkt, dann durch einen Fußgängerdurchlaß neben einer heruntergelassenen Schranke, die ich mir auf der Hinfahrt schon angeguckt habe und die kein wirkliches Problem darstellt, da man mit dem Fahrrad den 90°-Knick nach links fahren kann und der Hänger dann einfach unter der Schranke durchrollt. In der Gegenrichtung, Knick dann nach rechts, würde es jedoch nicht gehen. Den anschließenden breiten Schotterweg nimmt der Croozer mit stoischem Gerumpel und macht jetzt schon mit erhöhtem Rollwiderstand auf sich aufmerksam. Das Pfädchen, nach dem ich Ausschau halte, ist so schmal, daß ich zunächst mal dran vorbeirausche. Also wenden und rein. Der Croozer rumpelt genau so gelassen über dieses Terrain, wie zuvor über den Schotter. Äste, Wurzeln, all das scheint ihn nicht sonderlich zu stören, wenn man's etwas gemütlicher angehen läßt. Gestern hatte ich mir noch ein YouTube-Video angeguckt, da hat ihn einer auf ähnlichem Untergrund innerhalb von nicht mal einer Minute zweimal auf's Ohr gelegt.

Da vorne kommt mein Baumstamm und aus dieser Richtung ist davor ein bisschen Erde aufgehäuft, deshalb beschließe ich spontan, es mal zu probieren. Also raus aus dem Sattel und Vorderrad draufheben. Vorderrad drüber, Pedal zurück und auf den Anprall des Hinterreifens warten. Dann Druck auf's Pedal, Hinterrad drüber und sofort an die Bremse und Pedal zurück. Jetzt läuft die Hängerachse gegen den Stamm, genau synchron, rechtwinklig und bei dem anschließenden Druck auf's Pedal spürt man, wie sich Schraubenfeder in der Deichsel streckt. Wie goil, ZOIIING und der Hänger ist drüber! Hey, das macht doch Spaß, und das Gerumpel bei der Landung klang auch nicht anders als sonst!

Ich beschließe einen Umweg zu meinem Lieblingsschrauber, um einen langen Schnellspanner zu kaufen. Das bedeutet Durchquerung der Stadt, immer am Fluß entlang, wo man auf verschiedenen Längslinien, Trennnähten und Asphaltkanten schon mal die Hängerbreite üben kann (schätzen, wann das Rad genau auf der Linie läuft und dann nachgucken, wo's wirklich läuft). Das bedeutet auch ein paar Schräglagen, daß die Reifen vernehmbar schmatzen, ohne daß der Hänger irgendwelche Anstalten macht, umzukippen, Feldwege, die nur aus zwei traktorreifenbreiten Betonspuren bestehen, sodaß man das zuvor Gelernte schon mal gleich in der Praxis anwenden kann und am Schluß noch ein paar Kilometer Schotter, auf denen der Hänger ordentlich eingestaubt wird. Als der dann 30km weiter vor dem Fahrradladen steht, sieht er endgültig nicht mehr aus wie neu! :cool:

Für ein abschließendes Fazit ist es natürlich noch viel zu früh, aber bislang ist mein Urteil überwiegend positiv. Das Ding ist billig gemacht, aber dafür ist es eben auch billig. Man erkennt den Rotstift an jeder Ecke, was jedoch die Funktion anbelangt, gibt's m.E. wenig zu quengeln. Sicher, die Stoffwände bemühen sich garnicht erst, den Eindruck zu erwecken, als könnten sie je wasserdicht sein, an der Plane könnte man sich hie und da einen Gummizug statt der allgegenwärtigen Klettverschlüsse vorstellen, die Laufräder hat ein Grobmotoriker eingespeicht (übrigens weit nach außen, um Spurweite zu gewinnen) und die Achsaufnahmen könnten auch edler gestaltet sein. Aber immerhin ist dort Material aufgedoppelt, um der Lochlaibung vorzubeugen, es führt ein Querrohr zur anderen Seite, damit sich die Rahmenrohre nicht tordieren, und die Sicherungsstifte verhindern zuverlässig, daß sich die Achsstummel im Betrieb mitdrehen. Alles klappert ein bisschen, aber es funktioniert.

Gruß,

Clemens
 

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AW: Croozer Cargo

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Oh, hab' ich ja noch garnicht erzählt:

Ich habe vor einiger Zeit meinen Croozer Cargo auf's Dach gelegt! :oops:
War nix Kostbares geladen ... außer -öhm- meiner spanischen Konzertgitarre!

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Wie auf dem Foto zu erkennen, war der Gitarrenkoffer mit einem Expander nach unten gestrapst, und da die Bordwände so als Überrollbügel fungiert haben, ist nix weiter passiert. Ich war langsam in 'ner sauengen Baustellendurchfahrt mit einem Rad auf einen verschobenen Bakenfuß aufgefahren. "Radfahrer absteigen!", aber schieben, das wäre überhaupt nicht gegangen und auf die Fahrbahn konnte ich auch nicht entrinnen. Nachdem ich meinen Krempel wieder eingesammelt hatte, kamen grad zwei Fußgänger entgegen. Ich mußte die Schultern längs drehen und den (garnicht mehr so üppigen) Bauch einziehen, damit die passieren konnten. Dem Hänger ist nix passiert, auch kein Loch in der Plane.

Gruß,

Clemens
 
Schnäpple!

(Umbau auf Chariot-Kupplung)

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Meine Anhängersuche ist mittlerweile beendet und zwar fand sie ihr jähes Ende bei einem gebrauchten Croozer Cargo, den ich gerade abgeholt habe - per Fahrrad natourlik. :cool:
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Für ein abschließendes Fazit ist es natürlich noch viel zu früh, aber bislang ist mein Urteil überwiegend positiv. Das Ding ist billig gemacht, aber dafür ist es eben auch billig. Man erkennt den Rotstift an jeder Ecke, was jedoch die Funktion anbelangt, gibt's m.E. wenig zu quengeln. Sicher, die Stoffwände bemühen sich garnicht erst, den Eindruck zu erwecken, als könnten sie je wasserdicht sein, an der Plane könnte man sich hie und da einen Gummizug statt der allgegenwärtigen Klettverschlüsse vorstellen, die Laufräder hat ein Grobmotoriker eingespeicht (übrigens weit nach außen, um Spurweite zu gewinnen) und die Achsaufnahmen könnten auch edler gestaltet sein. Aber immerhin ist dort Material aufgedoppelt, um der Lochlaibung vorzubeugen, es führt ein Querrohr zur anderen Seite, damit sich die Rahmenrohre nicht tordieren, und die Sicherungsstifte verhindern zuverlässig, daß sich die Achsstummel im Betrieb mitdrehen. Alles klappert ein bisschen, aber es funktioniert.

Gruß,

Clemens
Als neuer User dieses Forums zu aller erst Grüss Gott.
Da ich nun meinen 3. Fahrradanhänger baue und mir Infos zu einer (hydraulischen) Auflaufbremse suchte, bin ich auf dieses Forum gestoßen und lese zufällig nun den Beitrag. Leider habe ich andere Erfahrungen machen müssen. :(

3,5 jahrelang, bzw. knapp über 10.000km, fuhr ich einen Croozer Cargo Lastenanhänger. Nach dieser Kilometerleistung hat er sich im wahrsten Sinne des Wortes aufgelöst - mehr dazu unten.
Den Punkt, dass er billig gemacht ist, kann ich auch bestätigen. Sehr billig, was zu zahlreichen Problemen führte, die ich im laufenden Betrieb so hatte:
  • die Laufräder sind sind so billig gefertigt, dass die Naben schon im Neuzustand axiales Spiel hatten, dass es nur so "eine Freude" war. Dieses vergrößerte sich im laufenden Betrieb leider auf gut 1-2cm. Dementsprechend nahm die Laufruhe und -stabilität ab. Vom bereits eingebauten 8ter des Laufrades rede ich lieber nicht im Detail.
  • von den Stoff-Fetzen in den Seitenwänden blieb auch von den Metallrohren mitsamt Plastikverbindungen nicht mehr viel übrig. Einerseits haben sich die Seitenwände seitlich in und her gebogen, wodurch die Stofffetzen durch die rotierenden Reifen in Fahrt aufgeschlitzt wurden. Nebst erwähnt sind die Stofffetzen praktisch nur "Kosmetik"/Sichtschutz, weil der Schmutz, speziell vom Hinterrad des Zugfahrrades, kommt mit der Zeit durch. Im Speziellen, wenn der Hänger auch bei Nässe bewegt wird.
  • Der Rahmen aus diesen dünnen Metallrohren, die mit Plastik-Stoppeln verbunden sind, ist einige Male beim Be-/Entladen, aber auch während der Fahrt (in Kurven - wenn die Ladung etwas rutschte) auseinander gebrochen. Zum Glück war ich da nicht schnell unterwegs und es passierte praktisch nichts. Dennoch sehr ärgerlich und kein Zeichen von Qualität. Er hat praktisch keine Eigenstabilität - man kann auch das Frachtgut nicht wirklich daran befestigen (wie auch immer).
  • die Deichsel mit der Federverbindung an der Anhängerkupplung ist letztklassig. Einerseits verwindet die sich schon stark, wenn etwas mehr Stützlast auf der Kupplung drauf ist, andererseits bedingt eine Feder ein permanentes Zusammenziehen sowie Auseinanderziehen bei Belastung. Speziell bei etwas mehr Last auf der Kurbel entsteht ein "pulsierendes" Fahren: kommt man mit dem Pedal zum Totpunkt, zieht sich das Gespann Rad-Hänger zusammen, stehen die Pedale auf etwa 14 Uhr (max. Drehmoment) zieht es das Gespann wieder auseinander. Hast mal mehr Gewicht im Hänger (und mehr Leistung an der Kurbel) wird die Fahrt ruckelig. Mit jeder Umdrehung der Kurbel das gleiche Spiel.
  • die Deichsel ist mangelhaft am Rahmen des Hängers befestigt. Wackelt in alle Richtungen schon im Neuzustand und das Spiel wird durchs Fahren ärger. Zuletzt konnte man die Deichsel an der Kupplung schon gute 4cm hin und her bewegen, also 8cm Spiel in Summe.
  • die Plastik-Bodenplatte ist nur mit dem Rahmen punktuell vernietet. Hat man nun ein Frachtgut, dass nicht ganz eben aufliegt oder punktuell sein ganzes Gewicht abstellt, so biegt sich diese nicht nur stark durch, sondern vor allem reisst sie durch. Klar, bei Bierkisten oder dgl. kein Problem, aber mitunter transportiert man auch mal was anderes.
  • Im Grunde war der Hänger schon nach rund 4.000km ein Totalschaden, denn ich habe den Hänger praktisch (auf die 3,5 Jahre gesehen) mehrfach neu aufgebaut bzw. - besser gesagt - laufend Einzelteile getauscht. Was halt machbar war: Bodenplatte, Deichsel, Feder mitsamt Kupplung, Stofffetzen.
  • die Gewichtsverteilung, bedingt durch die eher weiter hinten montierten Reifen, führte zu hoher Stützlast am Rad und dementsprechend zu einem sehr trägen Fahrverhalten.
  • Die Achsen der Laufräder sind auch sehr unterdimensioniert in meinen Augen. Gut, die Zuladung ist - glaube ich - herstellerseitig mit 25kg begrenzt, aber das hast schnell mal im Hänger. Selbst bei diesen 25kg standen zuletzt die Räder schon sehr schief.
Ich muss zugeben, es war mein erster Fahrradanhänger seit über 10 Jahren (ich hatte mir mit 16 Jahren einen mal gebaut), der war aber aus Holz und bleischwer. Da ist der Croozer mit rund 12kg (wenn ich mich recht erinnere) ein Leichtgewicht und ein günstiger, einfacher "Wiedereinstieg".
Nach der Croozer Sache baute ich mir 2 Hänger selbst, einen etwas kleineren und einen etwas größeren. Denn durch Gebrauch merkte ich, dass der Croozer für kleine Besorgungen zu groß ist. Für andere Transportaufgaben aber wiederum zu klein. Jedenfalls war der Croozer ein guter Lehrmeister für mich, denn all die Probleme, die ich hatte, konnte ich bei den selbst gebauten beseitigen.
Zwar habe ich noch die die Croozer Kilometerleistung erreicht (der kleinere hat dzt. 3800km drauf, der größere nur knapp über 1500km), aber wie oben beschrieben, war der Croozer nach 4000km de facto ein Totalschaden. Und davon ist der kleinere Hänger in seinem jetzigen Zustand meilenweit weg, denn es sind noch überhaupt keine Verschleißerscheinungen aufgetreten.
 
3,5 jahrelang, bzw. knapp über 10.000km, fuhr ich einen Croozer Cargo Lastenanhänger. Nach dieser Kilometerleistung hat er sich im wahrsten Sinne des Wortes aufgelöst - mehr dazu unten.
Ich befürchte, Du erwartest Dir von einem Anhänger für um die 150€ einfach zu viel. 10Mm in 3,5 Jahren, das sind mehr als 10km pro Arbeitstag - da müsste schon professionelles Equipment her, kein günstiger Anhänger für Gelegenheitstransporte. Das Ding ist gemacht, damit man mal ne Kiste Sprudel auch mit dem Rad transportieren kann, Grillgut bis an die Isar, vielleicht auch mal Urlaubsgepäck für 1 Reise im Jahr. Für tägliche Nutzung würde ich mir was anderes suchen. Wenn man den Hänger so vollstopft, dass die Stoffwände sich nach aussen biegen ist auch klar, dass die nicht lange halten können, schleifen ja dann am Rad.

Für intensive Nutzung mit Stauraum kann ich ein Bakfiets nur empfehlen. Kostet halt leider 10x soviel. Aber einen vernünftigen Lastenanhänger sollte es auch noch für dreistellige Euro-Beträge geben.
 
Ich befürchte, Du erwartest Dir von einem Anhänger für um die 150€ einfach zu viel. 10Mm in 3,5 Jahren, das sind mehr als 10km pro Arbeitstag - da müsste schon professionelles Equipment her, kein günstiger Anhänger für Gelegenheitstransporte. Das Ding ist gemacht, damit man mal ne Kiste Sprudel auch mit dem Rad transportieren kann, Grillgut bis an die Isar, vielleicht auch mal Urlaubsgepäck für 1 Reise im Jahr. Für tägliche Nutzung würde ich mir was anderes suchen. Wenn man den Hänger so vollstopft, dass die Stoffwände sich nach aussen biegen ist auch klar, dass die nicht lange halten können, schleifen ja dann am Rad.

Für intensive Nutzung mit Stauraum kann ich ein Bakfiets nur empfehlen. Kostet halt leider 10x soviel. Aber einen vernünftigen Lastenanhänger sollte es auch noch für dreistellige Euro-Beträge geben.
Als ich diesen Hänger kaufte, habe ich mir lediglich einen kurzfristigen "Auto-Ersatz" erwartet, weil ich damals auf ein neues Auto über 6 Monate warten musste. Da es sehr gut mit den Hänger ging, nutzte ich ihn länger. Wie aber geschrieben, ab 4000km war dieser praktisch schon ein Totalschaden.
Ich habe nun mir selbst Hänger gebaut, die jedoch allesamt in der 4-stelligen Liga spielen (im Speziellen, wenn man die Arbeitszeit mit einbezieht in die Betrachtung). Sind natürlich nicht mit dem Croozer und ähnlichen Produkten am Markt (derer es ja viele gibt) nicht vergleichbar.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich bin neu hier und hoffe auf Euer Feedback!

Ich suche einen Hänger, in dem ich meinen Hund (17kg und kniehoch) transportieren kann, wenn wir auf großer Fahrradtour sind. D.h. immer wieder will er raus, selber laufen, dann wieder rein.

Dachte an den Croozer Cargo bzw. Croozer Travel. Kann es sein, dass der Croozer Cargo 100,- EUR teurer als noch 2013 ist? Wenn ja, warum? Und - reicht vielleicht ein Croozer Travel? Sieht sehr praktisch und platzsparend aus.

Zur Info: Das Teilchen wird im Jahr eventuell 400km benutzt werden. Mehr nicht!

Danke für Eure Hilfe!

VG
Cumbaya
 
Den Croozer Travel gibt's schon lange nicht mehr.

Ich habe noch einen im Radschuppen stehen ... ;).

Der aktuelle Cargo scheint mir jedenfalls besser zu sein, als der ursprüngliche; das war nur ein Billigteil. Ich hab mich immer gewundert, warum Croozer einen tollen Travel aber einen schrottigen Cargo herstellen konnte.

@Cumbaya206 : Cargo / Travel sind nicht für den Hundetransport gedacht ... Dafür gibt es den Dog.
 
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Dieses Rad hat mittlerweile ein anderes Hinterrad erhalten, mit Schnellspann- statt Schraubachse. Mit schwerem Hänger bergauf hat es sich mehrmals in den nach vorne offenen Ausfallenden derart verschoben, daß der Reifen an der linken Kettenstrebe geschleift und das Rad blockiert hat. Auch zwei Speichenbrüche, ein paar Tage später beim neutralen Dahinrollen führe ich darauf zurück. Spanne den Schnellspanner jetzt unbarmherzig zu und habe seither keine Vorkommnisse dieser Art mehr festgestellt. Die Chariot-Kupplung ist jetzt seit etwa 200km montiert und ist völlig okay. Der Hänger hatte in letzter Zeit auch mal wieder ein bisschen mehr zu tun, als Altpapier zu karren, nämlich Farbeimer, Renovierungsmaterial etc.
 
Drei Jahre um - und damit mal wieder Zeit für ein Review zu meinem Kruuserle:
Der hat in letzter Zeit ein bisschen mehr zu tun und wird gerade angelernt für 80kg Zuladung. :cautious:

Die rütteln schon ganz ordentlich am Rohrverhau, weswegen hie und da ein paar Handgriffe notwendig wurden. Erste Maßnahme war, das Spiel aus den Radaufhängungen zu beseitigen. Die Radachsen sind einfache Bolzen mit Rundkopf, die durch die Nabe gesteckt und auf der Rückseite mit einem Seegerring gehalten werden. Der Bolzen ist deutlich dünner als die Innendurchmesser der Kugellager, was der erste Grund für die X-Beine des Hängers ist. Ich habe die Bolzen deshalb mit Lehrenband umwickelt, bis sie sich saugend, schiebend und drückend in die Nabe einführen ließen. Damit steckt die Achse schon mal spielfrei in den Naben, klappert aber immer noch in den Blechlaschen rum, die sie am Rahmen halten. Habe diese deshalb zugeschweißt und wieder so weit aufgefeilt, daß ich die Bolzen mit dem Hammer einschlagen konnte. (Nicht zu eng einpassen, sonst verbiegt man dabei die Bleche.) Das Ganze fühlt sich nun bereits deutlich solider an. Unter (Über-)ladung stehen die Räder immer noch etwas gestürzt, aber das nun nur noch wegen Verwindung der Rahmenlängsrohre. --> Bleibt erstmal so.

Bei heavy Load war mir außerdem ein bisschen zuviel Leben/Spiel in der Deichselaufhängung. Verschlissen war da nix wirklich, nur eben das allgegenwärtige Spiel in allen Passungen. Die Deichsel steckt in einem am Rahmen angeschweißten Querbolzen, um den sie Handwagen- oder Fahrraddeichselstellung geschwenkt werden kann. Die jeweiligen Endanschläge bilden Blechschalen, die das Deichselrohr umschließen - und die sind wieder mal üppig größer als der Deichseldurchmesser. Habe deshalb die Untere (für Stellung "Fahrraddeichsel") mit einem Maschinenschraubstock zugedrückt, bis sich die Deichsel nur noch mit etwas Kraft dort reindrücken ließ. Damit ist auch dieser Punkt zunächst mal okay, wenn auch auf diesem Schwenkbolzen noch reichlich Spiel vorhanden ist (axial wie radial). Optimierungspotential gibt's also noch immer an allen Ecken und Enden, aber das Ding erfüllt seinen Zweck - seit nunmehr immerhin drei Jahren.

Ich bin übrigens erstaunt, wie gut sich das Ganze unter derart grotesker Überladung noch fahren läßt. Wenn die Fuhre erst mal im Rollen ist, ist alles in Ordnung. Das Anfahren sollte jedoch möglichst in der Ebene stattfinden. Ich fahre leer ins Tal und beladen wieder hoch. Auf dem Rückweg mache ich einen 2km Umweg, um eine steile Steigung zu umgehen. Stattdessen geht's dort moderater hoch, sodaß man im 2. MTB-Gang noch im Sattel bleiben kann. Einmal habe ich mit etwas über 50kg auf dem Hänger die Diretissima gewählt und mußte im kleinsten Gang (22/32 Zähne) in den Wiegetritt. Dabei hat dann die Chariot-Kupplung heftig pulsiert. Ansonsten ist an dieser Front aber Ruhe. Keine Probleme mehr mit schiefgezogenem Hinterrad, seit ich neue Laufräder für das Zugfahrrad aufgebaut habe (Shimano LX-Nabe im Hinterrad).

Den Hänger habe ich zwischenzeitlich mal wieder umgestürzt und dabei den Stofftunnel einer Bordwand durchgescheuert. Der hängt jetzt also etwas traurig in Fetzen. Wer einen noch unversehrten Hänger hat, tut m.E. gut daran, ein Stück Aquariumschlauch o.ä. längs aufzuschlitzen und als Schutz über das Rohr zu stülpen.

So weit für diesmal von der Croozer-Cargo-Front.
 
Ich bin auch auf der Suche nach einem kleinen Hänger zum gelegentlichen Einkauf in max. 5-8 km Entfernung.
Die Ladefläche sollte so groß sein, dass 2 Kisten Bier reinpassen (2x 40x30 cm = 40x60 cm) aber auch nicht wesentlich größer.
So bin ich auf den Croozer Cargo gekommen, der m.E. ein (für meine Nutzung) sinnvolles Preis-Leistungsverhältnis.
(Innenmaß ca. 77 x 56 cm)

Nun gibt es davon demnächst schon die 3. Generation und ich bin etwas unschlüssig:

1. Generation bis 2014:
Ist die hier im Thread vorgestellte Version von @RAD/CAM (Danke für den tollen Bericht (y))
Diese Version wird immer noch von XLC als "carry van" (BS-L03 XLC) vertrieben/hergestellt und kostet Listenpreis 239,- EUR
ist in den diversen Online-Shops aber immer für < 190 EUR zu erhalten. Konstruktionprinzip Stahlrahmen.
Ob der XLC genau baugleich ist weiß ich nicht, wird aber auf einigen Webseiten so behauptet.

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www.xlc-parts.com

2. Generation 2014-2018:
Hier wurde der Croozer Cargo offensichtlich von Croozer deutlich verändert (und verbessert ?)
Vermutlich war dies eine Eigenentwicklung von Croozer, der Cargo 1 eher ein Zukauf eines asiatischen Herstellers.
Statt der sehr dünnen Bodenplatte gab es eine solide ? und geschlossene Bodenwanne aus Kunstoff.
Die Verdeckstruktur wurde deutlich professioneller ausgeführt.
Der Listenpreis wurde von Croozer mit 259,-EUR beziffert, der Hänger ist aber (fast) nicht mehr neu erhältlich,
wenn überhaupt, dann nur zum Listenpreis. Gebraucht sehr rar bis gar nicht angeboten.

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www.fietskarren.com

3. Generation ab Februar 2019:

Ab Februar 2019 soll die 3. Generation auf den Markt kommen, welche bei Croozer schon auf der Webseite zum Listenpreis von 299,-
angeboten wird. So wie man es aus der Produktbeschreibung herauslesen kann, wurde hier von der Kunstoff-Bodenwanne abgewichen
und wieder auf ein Kreuzrahmen mit "stabiler Bodenplatte" zurückgegangen. Diesmal aber nicht wie beim Cargo1 aus Stahl, sondern aus Aluminium.
Der Cargo 3 sieht auf den Produktfotos nochmal "wertiger" aus, als der Cargo 2.
Die 40 EUR Mehrkosten zum Cargo 2 dürften also kein Hindernis sein, wenn man nicht das Wannenprinzip haben möchte.
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www.croozer.com

Meine Fragen:

Weiß jemand, warum Croozer das "Wannenprinzip" vom Cargo 2 geändert hat ? Gab es da Schäden an der Wanne ?
Unser Chariot Kinderanhänger vor 18 Jahren war auch mit Wanne und eine sehr solide Kiste.

Taugt die Kupplung des Cargo 1/2 (falls identisch) was ? Oder muß man zusätzlich auf Weber umrüsten.

gibt es Berichte über Langzeiterfahrung mit dem Cargo 2

Hat jemand den Carg0 3 schon mal live gesehen ? Wie ist der Eindruck ?
Ist die Bodenplatte stabiler als beim Cargo 1 ?

Welche Alternativanhänger mit dem o.g. Lademaß (2 Kisten Bier) und ähnlichem Preisniveau (150-300 EUR) könnt ihr empfehlen.
Was mir am Cargo gefällt, dass der Sichtschutz/beschränkter Regenschutz schon direkt vorhanden ist und dass man 2 Bierkisten einfach
hineinstellen kann, statt wie bei einem reinen Platformhänger (z.B. "Hinterher") noch zuzätzlich verspannen muss.
Die Hinterher Anhänger sind natürlich traumhaft schön aber für mein Anforderungsprofil deutlich zu teuer.


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Bild: www.velostrom.de
 
Der Carry Freedom Y-Frame ist bekannt? Empfehle ich immer gerne weiter.

Nein, war mir nicht bekannt, vielen Dank für den Hinweis !

Nur: 300 EUR für eine Brett mit Achse und Deichsel ? :eek:
Dann noch zusätzlich eine Plastik Kiste kaufen und draufschrauben ?

Der Preis mag ja der Qualität angemessen sein, aber um 2 Kisten Bier zu transportieren ist der Freedom erstmal ungeeignet.
Und so einer Schlabber Auer Plastik Box (ich habe im Keller auch ne Kiste von Auer) traue ich auch 2 Getränkekisten nicht zu,
selbst wenn die auf einer Platform steht.

Zudem: Man müsste die Box ja auf der Platform verschrauben, wenn man nicht immer festzurren will.
(Mit Zurrgurten drum bekommt man die Bierkisten ja nicht in die Box)

Beim Croozer stellst du die Kisten rein und fertig. (Denke ich mir jedenfalls so)
Falls die Ladefäche etwas zu groß ist, kann man ja als Schlingerbremse etwas Schaumstoff vorhalten.
Und der neue Croozer 3 sieht sogar auf den Produktfotos ganz schick aus, zumindest wesentlich schöner als so ne Auer Box.
(Ich will hier auch ein bischen "Show" machen, dass man mit dem Fahrrad sogar Getränke kaufen kann. :rolleyes:)

Als unsere Kinder noch klein waren, hatten wir einen tollen Chariot Anhänger mit sehr großer Plastikwanne.
Da haben wir sämtliche Einkäufe einfach reingeschmissen (außer Bierkisten), klappte Prima, bis der Hänger geklaut wurde.

Danach ein (preiswerterer) Burley Kinderanhänger mit Alu Wanne aber leider wesentlich kleiner. (und klappernder)
Da hat mir der Chariot besser gefallen.

An den Bierkisten Transport will ich mich langsam mit einem preiswerten oder einem sehr schönen Hänger herantasten.
 
So ähnlich ging es mir auch. Ich hab nix passendes gefunden und fahre jetzt ein Kistenfahrrad :D
Trotzdem suche ich noch nach einem passenden Anhänger, da die Kiste jetzt durch ein Kind besetzt ist :cool:
Bei https://www.fahrradanhaenger-direkt.de findet man eine kleine Übersicht, da ist z.B. ein Modell von BlueBird.
 
Ich hab nix passendes gefunden und fahre jetzt ein Kistenfahrrad :D

Ein Bakfiets bekomme ich bei meiner Familie leider nicht mehr genehmigt, bei 5 Fahrrädern, 2 Pedelecs, 1 S-Pedelec und ein 45 km/h-Elektro-Hybrid-Velomobil im Haushalt:D
Daher "erstmal" der kleine Schritt zum Anhänger.

.....da ist z.B. ein Modell von BlueBird.
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www.fahrradanhaenger-direkt.de

Ja den hab ich auch auf meiner Liste (170,- EUR), wobei ich da gerne wissen würde, wie der sich von den 90 EUR China-Anhängern unterscheidet.
Größentechnisch wäre der genau meine Kragenweite, wenn der halbwegs was taugt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis voll ok.

Ich denke aber, ich werde auf den neuen Croozer cargo noch warten, damit ich mir den mal ansehe.
 
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