Welches Bullitt nehm ich nun? (E oder Muskelkraft?)

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Lastenrad
Bullitt (ohne E)
Liebes Forum,

das wird jetzt etwas länger. Ich bin etwas aufgeregt, denn der Lastradkauf steht bevor. Mit dem Gedanken spiele ich ja schon lange, nun solls endlich werden.
Ein Bullitt solls es sein, das weiß ich schon. Mir gefallen die ästhetisch, ich find es gut, keinen Exoten zu haben (Reparaturen... ich kann notfalls Schaltung einstellen und Reifen flicken, aber gerne mach ich das auch nicht), ich habe schonmal eins Probe gefahren und fand es sehr angenehm.

Aber welches nehm ich?

Anwendung:
  • Hundetransport (mittelgroß)
  • Lastentransport (meistens eher Einkauf und so, superschweres Zeug selten)
  • innerstädtisch, aber vereinzelt auch Naturwege (Schotter, Feldwege und so, nicht querfeldein)
  • vorwiegend flach (Berlin)
  • soll im Alltagsbetrieb in der Lage sein, relativ zügig auch mal 40-50 km zu absolvieren, also nicht nur als Kiezgurke
  • ggf Ausflüge und Touren (ich selber schaffe 80 - 100 km am Tag mit normalem Rad, denke aber, mit Hund wäre es eher weniger, der langweilt sich ja sonst)
  • nutze Rad voll als Autoersatz
  • blöderweise keine Garage (jaja, ich weiß, die Schlösser)
Kettenschaltung oder Nabenschaltung? Reicht bei Kette Deore? Bin bisher damit immer gut gefahren eigentlich. Weniger Wartung bei Nabenschaltung ist natürlich auch nett, aber diese Nexus 8-Gang kam mir zu gemütlich vor.

Und dann: mit E oder mit Muskel? Hätte E-Unterstützung bis vor kurzem weit von mir gewiesen, aber ich werd älter und die Idee, längere alltägliche Wege zügiger und einfacher zu absolvieren, gefällt mir. Ich finde es vor allem im Sommer echt anstrengend, längere Strecken zu fahren und man kann sich ja nicht alles auf die kühlen Tagesstunden legen. Und wenn E, dann Steps E6100 oder doch E8000? (Ich müsste den Akku ja vermutlich wegen Klaugefahr eh abends mit hoch nehmen, geht das rein- und rausmachen schwer?)

Pannensicherheit: Bleibt eigentlich im Akku eine Reserve für Licht, oder steh ich dann doof da, wenn der leer gefahren ist? Wie anfällig ist die Elektronik überhaupt? Ich fahre halt nicht nur in der Stadt, sondern auch an den Rändern (Garten, Hundetraining). Mein Gruselszenario wäre, abends an der Grenze zu Brandenburg im Wald zu stehen und nicht wegzukommen oder kilometerweit zu schieben im dunkeln... So ein Riesenbike packt man ja auch nicht mal eben in die S-Bahn, wenn denn da überhaupt eine wäre.

Ich bin mal ein Bullitt ohne Lenkungsdämpfer gefahren und fand die Lenkung etwas nervös. Auf Asphalt geht das, aber auf Feldwegen ist mit Dämpfer wohl besser, oder? Welchen nehm ich da?

Mir ist klar, dass ich noch mehrere Versionen probefahren will/muss, aber mich interessiert euer Praxiswissen.

Und falls jemand was passendes gerade loswerden möchte: gerne!

Ich danke für euren Input.

LiGrü
Sibylle

PS:
Mir kommt das hier ganz gut vor, ist das eine sinnvolle Konfiguration? Entdeckte ich gerade bei einem bekannten Dealer.

Motor Shimano STePS E6100 Mittelmotor; 250W/60Nm Leistung/ Drehmoment max. output
Display Shimano Display SC-E6100 (neue Version)
Akku 418Wh oder 504Wh ??
Kurbeln Hollowtech II style, 44er Kettenblatt
Schaltung Shimano XT Di2 M8050 (elektronisch) 1 x 11 Gang
Kassette Shimano XT 11-46 Zähne
Laufräder Novatec Nabe
Bremsen TRP Slate T4 hydraulisch Scheibenbremsen, 180mm TRP Bremsscheiben
Vorderlicht Busch Müller Lumotec, angeschlossen an Shimano STePS Batterie
Rücklicht Busch Müller Secula, angeschlossen an Shimano STePS Batterie
 
Ok, dann hier mal meine Meinung zu Deinen Fragen (ich weiß, dass meine Meinung da recht radikal ist und nicht so viele die teilen... :))

erste (und vermutlich wichtigste) Frage, E-Motor oder kein E-Motor:
Nimm ein normales! Du hast ein lastenmäßig moderates Anforderungsprofil, schaffst das also locker weg als halbwegs sportlicher Mensch, kannst Dir diesen ganzen E-Bumms also sparen. Mitm Bullitt - grade wenn mans sich hübsch sportlich aufbaut - fährt man gern mal schneller als 25, dann schleppste den ganzen Kram unnütz mit Dir rum (meine erste Erfahrung mit einem E-Lasti war eine Probefahrt mit nem R&M, bin mit ausgeschalteter Unterstützung losgefahren, weil ich wissen wollte wie das so ist. Bin dann also ne Weile gefahren und nahm dann die Unterstützung dazu. Es passierte: Nix! Ok, Unterstützung von kleinster Stufe nach und nach auf die höchste geregelt, es passierte nach wie vor: nix... Kurzes Grübeln und kurzer Schock, dass ich den Bomber jetzt vielleicht kaputt gemacht hätte. Kurz danach der erlösende Blick auf den Tacho: 28 km/h :X3:, puhhh...)
Last but not least, irgendwer schrieb mal so passend: Im Bett und am Fahrrad haben E-Motoren nix zu suchen! So!

Schaltung:
Nimm ne Kettenschaltung, wenn Du halbwegs in der Lage bist, selber am Rad zu schrauben. Klar ist der Wartungsaufwand bei der Kettenschaltung höher und Nabenschaltung ist so ein herrlich Sorglosbauteil... bis sie denn kaputt geht! Dann stehste nämlich 20 km von zu Hause nachts am Straßenrand und kannst nix machen... Dann heißts schieben... Ist mir so ergangen und war der Anlass die kaputte Nabe nicht reparieren zu lassen sondern auf Kettenschaltung umzubauen. Irgendwie bekommt man die immer wieder hin beim Defekt und wenns bloß ein Notbetrieb ist um auf eigener Achse nach Haus zu kommen.
Oder machs wie ich (geht ja in Berlin auch ganz gut vom Höhenprofil): Singlespeed! :D Keine Schaltung - keine Sorgen!

Lenkungsdämpfer:
Empfand ich als unnötig. Das Nervöse empinde ich vertretbar und verschwindet weitestgehend komplett, wenn ein wenig Last vorn drin ist. Außerdem gibts die Challenge, freihändig zu fahren. Das geht mit Dämpfer wohl nicht... Mittlerweile schaff ichs so halbwegs die Fuhre leer freihändig zu fahren. :)

Wie sagt man so schön? Just my 2 Cents...

Edit: Noch zur Pannensicherheit:
Hier im Forum liest man, dass Strom für Licht noch reicht, wenn der Fahrmotor schon nicht mehr bedient werden kann. Wie lange, können andere besser sagen.
Ein Bullitt kann man ganz bequem in S- und Regionalbahnen transportieren. Es geht sehr gut, passt überall rein und um alle Ecken, ist aber laut Beförderungsbedingungen nicht gestattet (Ausschluß der Beförderung von Sonderfahrrädern). Die Realität sieht aber so aus, dass mich in sieben Jahren Bullitt und einigen Bahnfahrten noch nie ein Schaffner ausm Zug geworfen hat.
Ansonsten isses wie beim normalen Rad auch: Wie gut Du Dir selber helfen kannst, wenn was kaputt ist, hängt von Deiner Werkzeugtaschen (bzw. deren Inhalt) ab. Pannensichere Reifen können helfen, muss man mögen. Ich selber mag meine 1,35er Kojaks mit 4,0 bar und nehme dafür in Kauf, einmal öfter irgendwo zu stehen und zu flicken... Das fahr ich dann locker wieder rein... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, dann hier mal meine Meinung zu Deinen Fragen (ich weiß, dass meine Meinung da recht radikal ist und nicht so viele die teilen... :))

erste (und vermutlich wichtigste) Frage, E-Motor oder kein E-Motor:
Nimm ein normales!

ich schließe mich im Hinblick auf Deine Anforderungen kcouch an. Ein weiterer Punkt: Du parkst draußen. Da ist weniger Elektronik besser und außerdem müßtest (bzw. solltest) Du dann auch immer den Akku mit reinnehmen, wenn Du ein EBullitt nimmst.
Mein nächstes Bullitt wird ein normales und (wieder) mit Kettenschaltung...
 
Hey,

danke für deine Einschätzung. Ich saß ja auch noch nie auf einem E-Bullitt drauf - vielleicht stell ich mir das eh viel zu schnell, mühelos pp vor. Ganz so flott wie du bin ich aber auch nicht mehr und ein bissel schalten mag ich schon. Sogar hier gibts Berg- äh, Hügel (Endmoräne).

LG
Sibylle
 
Zum Thema Schaltung: meine Empfehlung ist die Deore 2x10, damit hast du das beste Preis-Leistungsverhältnis. Schaltet sehr sauber, ist zuverlässig, hat mit 2x10 ein sehr weites Spektrum, das auch steile Anstiege erleichtert. Die Nabenschaltungen sind zwar wartungsärmer, aber ich werde mit denen nicht recht warm. Die elektronische XT und Alfine sehe ich etwas skeptisch, das ist schön und recht, wenn alles klappt, aber wenn da mal der Kupferwurm drin ist, dann geht gar nichts mehr (selbst erlebt bei einer Gravelausfahrt, wo dann der Teilnehmer mit dem eigentlich hochwertigsten Rad plötzlich abbrechen musste, weil die Schaltung nicht mehr geschaltet hat und im höchsten Gang festhing). Lieber den guten alten Bowdenzug.

Ansonsten hat kcouch schon so gut wie alles gesagt, was gesagt werden müsste.
 
ich schließe mich im Hinblick auf Deine Anforderungen kcouch an. Ein weiterer Punkt: Du parkst draußen. Da ist weniger Elektronik besser und außerdem müßtest (bzw. solltest) Du dann auch immer den Akku mit reinnehmen, wenn Du ein EBullitt nimmst.
Mein nächstes Bullitt wird ein normales und (wieder) mit Kettenschaltung...
Ja,

das draußen Parken wäre für mich auch ein starkes Argument gegen die E-Version gewesen. Zumal in meiner Gegend regelmäßig Klaubanden alles abgrasen. Mein Rad ist immer gut gesichert, aber wenn sie es nicht abbekommen, wird vandalisiert. Das ist mir auch schon 2 x mal passiert. Einmal waren alle Züge durch und einmal das Vorderrad eingetreten.

Im tiefsten Herzen bin ich vermutlich eh ein Tret- und kein E-Bike-Typ. Ich mags lieber einfach. Dann wäre das wohl geklärt.

@kcouch Passt das Bullitt denn in Aufzüge? Ich wollte das noch recherchieren, aber wenn du Erfahrungswerte hast?

Danke!

LG
Sibylle
 
Zum Thema Schaltung: meine Empfehlung ist die Deore 2x10, damit hast du das beste Preis-Leistungsverhältnis. Schaltet sehr sauber, ist zuverlässig, hat mit 2x10 ein sehr weites Spektrum, das auch steile Anstiege erleichtert.

Ansonsten hat kcouch schon so gut wie alles gesagt, was gesagt werden müsste.
Ich fahre nun auch schon am dritten Bike Deore, aber halt keine Lastenräder. Eigentlich komm ich damit aber gut klar. Dann sollte es Deore bleiben.

Eure Einschätzungen freuen mich. Irgendwie bin ich froh, dass ich mich mit dem E-Sums nicht rumschlagen muss. :D
 
@kcouch Passt das Bullitt denn in Aufzüge? Ich wollte das noch recherchieren, aber wenn du Erfahrungswerte hast?
Ich habe bei der Bahn die Erfahrung gemacht, dass viele Aufzüge passen, wenn auch nur sehr knapp (Bremen, Bremerhaven, Hamburg, Lübeck, Diepholz,...). Manchmal aber auch nicht (Hannover!).

Daher: besser vorher ausmessen.

t.
 
Passt das Bullitt denn in Aufzüge? Ich wollte das noch recherchieren, aber wenn du Erfahrungswerte hast?

Es gibt bei der Bahn so mehr oder weniger zwei Standard- Aufzüge, einen (nahezu) quadratischen und einen rechteckigen mit (aus der Erinnerung geschätzten) 2x1,5m. In dem quadratischen hast Du kannst Du ein Lastenrad komplett vergessen, in den rechteckigen passt ein Bullitt (ohne Aufbauten) schräg rein. Mit Aufbau käme es drauf an, wie breit der ist...

Zum Thema Motor: Bis jetzt haben sich ja nur die Gegner geäußert...:) Ich fahre mein Bullitt auch ohne, aber ich denke, dass ein Motor, je nach Anforderungsprofil durchaus sinnvoll sein kann. Das "Draußen-Parken" Argument spricht natürlich dagegen- Du solltest Dir möglichst genau überlegen, was Du mit dem Rad machen 8transportieren) möchtest. Und am besten Mal mit so eine typischen Last Probe fahren (mit und ohne Motor)- dann wirst Du für Dich sagen können, was besser ist.

Lenkungsdämpfer: Es gibt das "Bullitt Damper Kit", den Dämpfer kann man in 6 verschiedenen Stärken einstellen, generell ist ein Dämpfer gerade bei Long-John-Neulingen hilfreich. Wenn man dann der Meinung ist, dass man ohne ihn auskommt, kann man den mit Lösen zweier Schrauben einfach wieder abmontieren.
 
Hey,

danke für deine Einschätzung. Ich saß ja auch noch nie auf einem E-Bullitt drauf - vielleicht stell ich mir das eh viel zu schnell, mühelos pp vor. Ganz so flott wie du bin ich aber auch nicht mehr und ein bissel schalten mag ich schon. Sogar hier gibts Berg- äh, Hügel (Endmoräne).

LG
Sibylle
Ich bin gerade in freudiger Erwartung eines R&M Load als HS-Ausführung (nächste Woche - sabber). Hier ist alles flach (Emsland), aber angesichts meines Lebensalters und meines Gesundheitszustandes bin ich über die Elektrifizierung des Lastenrades sehr froh. Es ist auch gleich die HS-Ausführung geworden, weil ich auch längere Strecken (einfach über 40 km) damit fahren will.

Vor 10 Jahren hätte ich den E-Motor brüsk von mir gewiesen, aber die Zeiten ändern sich.

Da solch eine Fahrrad eine Investition ist, die man für gewöhnlich nicht aus dem Ärmel schüttelt, wäge auf jeden Fall sorgfältig Vor- und Nachteile vor dem Hintergrund deines Anforderungsprofils ab.
 
Kettenschaltung oder Nabenschaltung? Reicht bei Kette Deore? Bin bisher damit immer gut gefahren eigentlich. Weniger Wartung bei Nabenschaltung ist natürlich auch nett, aber diese Nexus 8-Gang kam mir zu gemütlich vor.
Wie handwerklich begabt bist du? Eine Kettenschaltung hat im gut gepflegten Zustand einen spürbar besseren Wirkungsgrad. Aber dafür müssen Ritzel und Kette eben auch in einem guten Zustand sein. Wenn du Kette und Kassette selbst pflegen (reinigen, ölen) und am besten sogar tauschen kannst, dann Kettenschaltung. Wenn nicht, dann Nabe (aber dann mit Riemen).
Und dann: mit E oder mit Muskel? Hätte E-Unterstützung bis vor kurzem weit von mir gewiesen, aber ich werd älter und die Idee, längere alltägliche Wege zügiger und einfacher zu absolvieren, gefällt mir. Ich finde es vor allem im Sommer echt anstrengend, längere Strecken zu fahren und man kann sich ja nicht alles auf die kühlen Tagesstunden legen. Und wenn E, dann Steps E6100 oder doch E8000? (Ich müsste den Akku ja vermutlich wegen Klaugefahr eh abends mit hoch nehmen, geht das rein- und rausmachen schwer?)
Das hört sich für mich ganz klar nach Motor an. Wenn du Lasten transportieren willst (schrobst du ja) und du mit dem Bike ein Auto ersetzen willst, dann ganz klar pro Motor. Habe selbst zwei Lastenräder (allerdings HS) und die würden ohne Motor nur selten bewegt werden. Mit Motor sind die Teile täglich im Einsatz und ein Quell der Freude. Mit Motor erhöht sich dein Aktionsradius m.E. deutlich und das Fahren kann (muss aber nicht) trotzdem anstrengend und sportlich sein. Welche von beiden? Da gibt es sicher hier Cracks, die das besser einschätzen können.

Pannensicherheit: Bleibt eigentlich im Akku eine Reserve für Licht, oder steh ich dann doof da, wenn der leer gefahren ist? Wie anfällig ist die Elektronik überhaupt? Ich fahre halt nicht nur in der Stadt, sondern auch an den Rändern (Garten, Hundetraining). Mein Gruselszenario wäre, abends an der Grenze zu Brandenburg im Wald zu stehen und nicht wegzukommen oder kilometerweit zu schieben im dunkeln... So ein Riesenbike packt man ja auch nicht mal eben in die S-Bahn, wenn denn da überhaupt eine wäre.
Das Licht bleibt auch ohne Antrieb noch lange an. Wie lange genau kann ich bei Shimano nicht sagen, aber Angst ist unbegründet. Selbst mit leerem Akku einfach so stehen zu bleiben, kommt eigentlich nicht vor, ist eher unter "Reichweitenangst" zu verbuchen. Der Computer spuckt ziemlich genau Restreichweiten aus und man kann auch zwischendurch auf langen Strecken nachladen. Zur Not fährst du ohne Antrieb langsamer nach Hause. Aber wie oft kommt das vor?
 
Da solch eine Fahrrad eine Investition ist, die man für gewöhnlich nicht aus dem Ärmel schüttelt, wäge auf jeden Fall sorgfältig Vor- und Nachteile vor dem Hintergrund deines Anforderungsprofils ab.
Ja, natürlich! Ich bin inzwischen auch Ü50, ich merke deutlich den Unterschied zu vor 10 Jahren oder so. Wäre ja auch komisch, wenn nicht. Andererseits denke ich aber auch, dass man ein Bullitt auch gut wieder verkaufen und dann ggf. eine E-Bike anschaffen kann, sollte es notwendig werden. Wenns aber doch ein E-Bullitt wird, würde ich eher dazu neigen, "zukunftsfest" und eher "größer" zu kaufen.

LiGrü
Sibylle

PS: Dein Profilbild ist super. Hast du ein belgisches Spitzohr? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber gerade was die Zukunftssicherheit angeht, würde ich eine Nachrüstlösung bevorzugen. Wenn ein Hersteller - wie zuletzt Conti - plötzlich die Elektroradantriebe einstellen sollte, sitzt du in der Patsche. Für Berlin und Umgebung, wo es keine nennenswerten Berge (im Vergleich zu Süddeutschland) gibt, würde ich mir definitiv einen Nabenmotor zulegen. Wenn da ein Hersteller zu macht, dann kommt einer der anderen zehntausend Chinesenmotoren rein oder im allerschlimmsten Fall das Originalvorderrad.
 
Wie handwerklich begabt bist du? Eine Kettenschaltung hat im gut gepflegten Zustand einen spürbar besseren Wirkungsgrad. Aber dafür müssen Ritzel und Kette eben auch in einem guten Zustand sein.
Pflegen schaff ich. Austauschen der Ritzel hab ich noch nie gemacht (nur die Kette), aber hier gibts wirklich viele Fahrradwerkstätten, auch für Lastenräder. Im direkten Umfeld zwei, etwas weiter weg zwei weitere.

Warum Nabe mit Riemen? Weil man dann das Rundum-sorglos-Komplettpaket hat?

Wenn du Lasten transportieren willst (schrobst du ja) und du mit dem Bike ein Auto ersetzen willst, dann ganz klar pro Motor.

Ja, aber wie gesagt nicht so schwere Lasten. Das Hunderl wiegt 15 Kilo. Dann noch Einkäufe, ab und zu Gartenkrempel, oder mal zum See mit SUP und sonstigem Zubehör. Aber das meiste davon wiegt ja nicht so viel.

Ich muss wohl beides nochmal ausgiebig Probe fahren.
 
Es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, das Shimano vom Markt mittelfristig verschwindet. Ersatzteile werden unproblematisch zu bekommen sein, Motoren gibt es noch lange, zumal das Shimano-Zeug sehr zuverlässig ist und wenig Ausfälle bekannt sind.
Sollte in ferner Zukunft mal der Mittelmotor rausfliegen, kann jede Schlosserei Adapter für ein BSA-Lager anfertigen.
Und die superbe XT-DI2 gibt's vollständig integriert obendrein. Nachteil: ohne Akku kein Licht und keine Gangwechsel.
 
Aber welches nehm ich?

Anwendung:
  • Hundetransport (mittelgroß)
  • Lastentransport (meistens eher Einkauf und so, superschweres Zeug selten)
  • innerstädtisch, aber vereinzelt auch Naturwege (Schotter, Feldwege und so, nicht querfeldein)
  • vorwiegend flach (Berlin)
  • soll im Alltagsbetrieb in der Lage sein, relativ zügig auch mal 40-50 km zu absolvieren, also nicht nur als Kiezgurke
  • ggf Ausflüge und Touren (ich selber schaffe 80 - 100 km am Tag mit normalem Rad, denke aber, mit Hund wäre es eher weniger, der langweilt sich ja sonst)
  • nutze Rad voll als Autoersatz
  • blöderweise keine Garage (jaja, ich weiß, die Schlösser)
Kettenschaltung oder Nabenschaltung? Reicht bei Kette Deore? Bin bisher damit immer gut gefahren eigentlich. Weniger Wartung bei Nabenschaltung ist natürlich auch nett, aber diese Nexus 8-Gang kam mir zu gemütlich vor.

Wie alle anderen auch schon gesagt haben, wenn du etwas schrauben kannst Nehm die Kettenschaltung. Deore ist ok, wenn etwas kaputt gehen sollte oder du später mal doch aufrüsten willst einfach XT ranschrauben.

Und dann: mit E oder mit Muskel? Hätte E-Unterstützung bis vor kurzem weit von mir gewiesen, aber ich werd älter und die Idee, längere alltägliche Wege zügiger und einfacher zu absolvieren, gefällt mir. Ich finde es vor allem im Sommer echt anstrengend, längere Strecken zu fahren und man kann sich ja nicht alles auf die kühlen Tagesstunden legen. Und wenn E, dann Steps E6100 oder doch E8000? (Ich müsste den Akku ja vermutlich wegen Klaugefahr eh abends mit hoch nehmen, geht das rein- und rausmachen schwer?)

Ich würde bei deinem Anforderungsprofil auch ohne E kaufen. Dann da auch die „Einstiegsklasse“ 2x10 Deore. Wenn du doch mal eine Unterstützung vermisst kann man immer noch nachrüsten mit dem Charme dass du nicht abhängig von einem Hersteller bist. Ich habe auch einen Mittelmotor von Bafang bei mir nachgerüstet. Wenn der hops geht, kann ich entweder auf Muskel zurück, oder ich baue auf Heck, Front oder wieder Mittelmotor um. Wie ich es am besten dann finde.

Sollte es doch ein fertiges E sein wäre ein E6100 für dich völlig ausreichend. Akku geht leicht raus, zumindest bei unserem E6000. Viel geändert wird sich daran nichts haben.

Pannensicherheit: Bleibt eigentlich im Akku eine Reserve für Licht, oder steh ich dann doof da, wenn der leer gefahren ist? Wie anfällig ist die Elektronik überhaupt? Ich fahre halt nicht nur in der Stadt, sondern auch an den Rändern (Garten, Hundetraining). Mein Gruselszenario wäre, abends an der Grenze zu Brandenburg im Wald zu stehen und nicht wegzukommen oder kilometerweit zu schieben im dunkeln... So ein Riesenbike packt man ja auch nicht mal eben in die S-Bahn, wenn denn da überhaupt eine wäre.

Haben andere schon richtig beantwortet. Da bleibt noch Energie für Licht und Schaltung übrig.

Ich bin mal ein Bullitt ohne Lenkungsdämpfer gefahren und fand die Lenkung etwas nervös. Auf Asphalt geht das, aber auf Feldwegen ist mit Dämpfer wohl besser, oder? Welchen nehm ich da?

Die Aussage halte ich für schlicht falsch. Der Lenkungsdämpfer unterdrückt maximal ein flattern, aber das „nervöse“ kommt von der Einstellung der Lenkstange. Ich fahre im äußeren Loch der Gabel, bei meiner Frau ist es im inneren montiert. Innen ist es nervöser. Wenn du es etwas träger willst einfach die Lenkstange ins äußere Befestigungsloch montieren (lassen).
Der Dämpfer ist mMn sinnlos und unterdrückt nur die Ursachen von schlecht eingestellter Lenkstange, Steuersatz.
Auf Feldwegen hat der keine Vor- oder Nachteile

PS:
Mir kommt das hier ganz gut vor, ist das eine sinnvolle Konfiguration? Entdeckte ich gerade bei einem bekannten Dealer.

Motor Shimano STePS E6100 Mittelmotor; 250W/60Nm Leistung/ Drehmoment max. output
Display Shimano Display SC-E6100 (neue Version)
Akku 418Wh oder 504Wh ??
Kurbeln Hollowtech II style, 44er Kettenblatt
Schaltung Shimano XT Di2 M8050 (elektronisch) 1 x 11 Gang
Kassette Shimano XT 11-46 Zähne
Laufräder Novatec Nabe
Bremsen TRP Slate T4 hydraulisch Scheibenbremsen, 180mm TRP Bremsscheiben
Vorderlicht Busch Müller Lumotec, angeschlossen an Shimano STePS Batterie
Rücklicht Busch Müller Secula, angeschlossen an Shimano STePS Batterie

Wie gesagt, wenn mit E dann passt das schon ganz gut. Wobei ich das HollowtechII bei einem E6100 Steps Motor gerne in echt sehen würde :D
 
Ich würde bei deinem Anforderungsprofil auch ohne E kaufen. Dann da auch die „Einstiegsklasse“ 2x10 Deore. Wenn du doch mal eine Unterstützung vermisst kann man immer noch nachrüsten mit dem Charme dass du nicht abhängig von einem Hersteller bist.
Dass das geht ist ja genial. War mir so auch nicht klar. Der Laden, bei dem ich schonmal war und genau danach gefragt habe, hat diese Möglichkeit schlichtweg ausgeschlossen und eher dazu geraten, dann das Muskel-Bullitt zu verkaufen und en E-Bullitt zu kaufen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Hast du deinen Bafang-Bau hier irgendwo dokumentiert? Ich gehe gleich nochmal suchen nach dem Thema.

Der Lenkungsdämpfer unterdrückt maximal ein flattern, aber das „nervöse“ kommt von der Einstellung der Lenkstange.
Oh, danke, guter Hinweis! Ich glaube, eine meiner nächsten Fragen ist bald, wo ich einen Bullitt-Bastel-Basis-Kurs bekommen kann. Ich hab im Alltag oft keine Zeit und Nerven, viel selber zu reparieren, aber ich kann zumindest das Wichtigste selber machen am normalen Rad. Es würde mich nerven, beim Bullitt mangels Grundkenntnissen komplett auf die Werkstatt hören zu müssen.

?
Vielleicht besichtige ich es nächste Woche. Dann kann ich Bilder machen. Warum ist das so lustig?

Liebe Foris, ihr seid super. Viel schöner als im Hundeforum, da wollen sich alle immer nur an die Gurgel.

LG
Sibylle
 
In meiner Signatur findest du einen Link „vom 1. zum 2. Lastenrad“ und so weiter. Da ist ein Link ins IBC enthalten. Aber wirklich dokumentiert habe ich da den Umbau auch nicht.
Es gibt hier aber 1-2 Threads die das behandeln. Ein Pepper und ein Bluebird meine ich ...

Am Bullitt (tatsächlich an den meisten Lastenrädern) ist schrauben nicht viel anders wie bei einem „normalen“ Fahrrad.
Du hast nur die indirekte Lenkung (beim LongJohn) und eine längere Bremsleitung nach vorne. Rest ist meistens Standard Fahrradtechnik.

Vielleicht besichtige ich es nächste Woche. Dann kann ich Bilder machen. Warum ist das so lustig?

Ah man lernt nie aus. Bei den neuen ist das tatsächlich so. Danke für den „Hinweis“.
 
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