Moin zusammen,
bei meiner Entscheidung für ein Lastenrad war auch irgendwo immer im Hinterkopf "Es gibt nichts Besseres als mehr Power!".
Deswegen war ich dann doch irritiert und mich selbst am Hinterfragen, als ich von dem neuen Motor gelesen habe und der erste Gedanke war „Vielleicht besser hätte warten sollen“. Ging ja nicht, weil das Kargon (eines der letzten unter dem alten Namen) ja seit Mitte Juli in der Garage steht und entsprechend früher bestellt.
Jetzt, 3 Monate später, glaube ich für mich immer noch alles richtig gemacht zu haben. Eigentlich wollte ich schon Ende 2019 bestellen, doch da kam dann ja die Nummer von Conti dazwischen, was ja dann schon zu einer großen Verzögerung führte. Die dann folgende Wartezeit war schon gefühlt lang, weiß jemand, wie lange man jetzt warten darf? Dann käme ja auch noch die Wartezeit auf das neue System dazu. Wie war noch der Spruch bei den PCs? Wenn man sich einen neuen Rechner kauft, dann ist der veraltet, sobald man die Ladentür durchschreitet.
Ich glaube Windowsshopping ist schon schön, aber fahren macht echt mehr Spaß.
Ok, ich fahre jetzt nicht immer mit dem vollen zulässigem Systemgewicht, aber alleine der Fahrer, der Kleinkram wie Schlösser und Luftpumpe, dazu Einkauf oder große Fotoausrüstung mit Stativ sind schon mal in meinem Fall gewichtstechnisch gut dabei (fahrerbedingt, hatte ja schon geschrieben, dass alleine deswegen für mich nur Kargon in Frage kam).
Kurzum: schnell habe ich für mich erkannt, dass die maximale Unterstützung vom Motor nur ganz selten notwendig ist (bei mir eigentlich nur am Anfang, wen ich aus der Tiefgarage will). In der ersten Zeit, klar war dar die Unterstützung auf High (war ja bezahlt). Jetzt bin ich meist im mittleren Modus (Fahrbereich München Stadt). Warum? Nun, ich persönlich bin doch recht schnell bei den 25 km/h und dann war es das ja eh mit der Unterstützung. Und wenn man erst mal rollt, dann geht es im 4. oder 5. Gang gemütlich dahin, gerne im niedrigsten Unterstützungsmodus oder auch mal zwischendurch ganz ohne. Hier sind dann so um die 23 / 24 km /h zu lesen. Aber selbst das geht nur, wenn man alleine Unterwegs ist. Sobald man im Berufsverkehr unterwegs ist, dann geht es gar nicht so schnell. Vom Ausflugsverkehr am Wochenende braucht man auch nicht reden. Da ist man dann ganz schnell im Kampfknäul. Gerne erwähnt, dass man an der Haltelinie auf dem Radweg bei rot steht und dann kommen die oberwitzigen und meinen, dass die 2 Meter davor ihnen gehören und kommen dann nicht in die Pötte oder machen sich breit, weil sie nicht anders können oder es dann auf einmal nicht besser wissen oder….
Irgendwie habe ich mehr das Gefühl, dass ich ein Rennrad habe und kein Lastenrad (Obacht: nicht sportlich in die Kurve legen, leer ist der Fuß und das Pedal schnell mal dem Boden zu Nahe, bei Last kommt man gut ins Arbeiten, wenn man übertreibt).
Das, was für mich vielleicht nicht ganz so optimal ist, ist die Übersetzung. Den 1. Gang brauche ich eigentlich nur sehr selten (wenn ich aus der Tiefgarage raus möchte). Und somit sind dann eigentlich „nur“ 3 Gänge in der Nutzung. Die Unterstützung vom Motor habe ich meist eh nur bis in den 4. Gang, da ich da die Geschwindigkeit für die Abschaltung erreiche. Somit ist auch die Frage, ob die Übersetzungen passen. Ich werde mal sehen, ob ich bei einem Termin bei meinem Händler über ein anderes Kettenblatt spreche.
Wie auch immer, ich fahre das Kargon / Cargofactory sehr gerne und bin für mich davon überzeugt, alles richtig gemacht zu haben. Die Steps E6100 reicht mir völlig und ganz. Für die Stadt oder Ausflüge in die Umgebung passt alles zu mir.
Sicher, ich bin nur einer von vielen und natürlich wird es fälle geben, wo mehr Power / Unterstützung wirklich gebraucht wird. Schlussendlich wird jedes System seine Berechtigung durch seine Eigenart / Besonderheit haben.
Grüße
Thorsten