Sind Cargobikes wirklich so unsicher und wenn ja, wer hat Verbesserungsvorschläge?

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Hallo zusammen,

mit ziemlicher Bestürzung und auch reichlich Wut habe ich folgenden Artikel gelesen (habe die selbe info auch im Radio SRF gehört):

Kurz gesagt wird über katastrophale Ergbenisse bei Crashtests berichtet mit Cargobikes, die mit 25km/h auf ein stehendes Objekt fahren. Vorallem das Kind in der Kiste hat wenig Überlebenschance. Dies ist auch den mangelhaften Gurten geschuldet, was mich besonders aufregt. Habe ein Bakfiets und ich kann die Lächerlichkeit der Gurte nur bestätigen...

Hat jemand ähnliches gehört bzw. hat jemand Tipps wie man das Risiko verringern kann?

LG Philipp
 
Der Crashtest wurde hier schon diskutiert:
https://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/crashtest-der-baloise-group-ch.4154/
Tenor war: Testsituation nicht sehr realistisch / Befestigung des Gurtes unzureichend / Intressenkonflikt da Test durch Versicherung.

Die Sicherheit einer Fahrgastzelle einer KfZ-Dose wirst du nie erreichen, macht auch keinen Sinn beim Lastenrad. Und bei 25 km/h nütz ein besserer Gurt auch nix, wenn es dir innerlich trozdem alle Organe zerreißt.
 
Ein Fahrrad bietet leider keine Knautschzone. Wenn Du damit wo gegen fährst, wirst Du verletzt. Das gilt auch für Lastenräder.
So weit, so erwartbar.
Zur Unfallvermeidung sollte nan sich nicht immer mehr einsperren - sonst fahren alle SUV - sondern den Verkehr neu denken und gestalten.
 
So wie ich das jetzt verstanden hab, sind das Hauptproblem bei diesem Test jetzt die Gurte gewesen, oder? Sind das die gleichen / ähnliche wie in Autokindersitzen, oder wird da was ganz Anderes verbaut?

(Wenns an den Gurten liegt, ist die Überschrift vom Blick ja ziemlich tendenziöse Schei*e … korrekt wäre ja dann „schlechte / unzureichende Gurte können Kinder töten“, nicht die Cargobikes)
 
@Rausch Rudi
Weißt Du wieso ich solche Berichte hasse?
Wenn ein Fußgänger mit 25km/h von einem Auto erfasst und schwer verletzt wird und dabei Sandalen anhatte, sollte man deswegen keine Sandalen mehr tragen?
Wenn ein Auto mit 25km/h ein Kinderwagen erfasst... soll man keine Kinderwagen mehr nutzen?
Wenn Dich ein Auto mit 25km/h auf einem Liegerad erwischt ist deswegen das Liegerad generell unsicher?
Wenn Du mit einem Supermoto Motorrad an der Ampel stehst und ein Auto dich mit 25km/h umfährt....
Das kann man ewig weiter spielen.

Im Normalfall ist man dem Auto im Fall der Fälle unterlegen wenn es dazu kommt.
Und wer mit 25km/h ungebremst in ein stehendes Hindernis fährt hat in der Regel was falsch gemacht.
 
Kann es sein, dass nur ein einziges Cargobike-Modell und ein einziger Crash-Test durchgeführt wurde, woraus dann die Versicherung und Blick auf alle CargoBikes schliesst?
 
@roland81
Naaaain, sowas würde die Autolobby doch nie machen.

Übrigens habe ich mal nen Crashtest mit einem Trabbi gesehen der mit 50km/h gegen eine Wand gefahren wurde.
Ich sach Dir, Autos sind so unsicher, da würde ich meine Kinder nie drin transportieren.

Ehrlich gesagt finde ich das Testergebnis eigentlich ganz gut: Das Rad und selbst die Kiste waren stabil genug.

Das soll nicht über die Schwäche bei den Gurten hinwegtäuschen, die in diesem einen Fall schwere Folgen gehabt hätten. Aber es zeigt doch, dass die Grundkonstruktion ziemlich sicher und robust ist, selbst bei einem "China-Rad" (ich kann das Modell nicht sicher zuordnen, gehe aber mal davon aus).

Daraus folgere ich, dass auch die hochpreisigen höherwertigen Lastenräder vom Rahmen und der Kiste her ähnlich gut abschneiden würden und hoffentlich beim Rückhaltesystem der Kinder die hier gemachten Fehler nicht machen.
 
Moin,

mein völlig unrealistischer Verbesserungsvorschlage wäre, jeder Verkehrsteilnehmer müsste in regelmäßigen Abständen andere Fahrzeuge / zu Fuß nachweisbar unterwegs sein, um ein Gefühl für andere zu bekommen!
Die Idee habe ich schon seit 30 Jahren, da bin ich noch Motorrad gefahren.
Es gilt leider manchmal das Gesetz des Stärkeren.
Ich habe sehr oft auf der Stirn geschrieben gesehen, "Ich sitze in einem 2 Tonnen Panzer, die Vorfahrt nehme ich mir du hälst die Knochen hin."
Die Rennleitung findet Dosen auch meistens toll und mit einem 20 Zoll Rad passiert ja am Heiligen Blech ja auch nichts!
Wer den Schaden hat ist schuld, so meine Erfahrungen.
 
Wer den Schaden hat ist schuld, so meine Erfahrungen.

Durch eine Unachtsamkeit mit voller Pedelec-Geschwindigkeit auf ein Auto/Hindernis auffahren ist ja schon durchaus möglich. Es ist vermutlich nicht das wahrscheinlichste Szenario, das mit Sicherheit das An/Überfahren durch LKW/PKW ist, aber es ganz unrealistisch abzutun, halte auch für falsch.

Das besagte Modell hat im Test durchaus bei den Gurten versagt. Aber ein anderes Gurtsystem ist vermutlich relativ einfach zu konstruieren, von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und es ist kein konzeptioneller Fehler/Schwachpunkt eines Lastenrades.

Wenn ein LKW ein (Lasten-)Rad beim Abbiegen überfährt, dürfte nicht sehr viel übrig bleiben. Das wurde nicht getestet und das wäre ein wirklich manipulativer Test gewesen.
 
Durch eine Unachtsamkeit mit voller Pedelec-Geschwindigkeit auf ein Auto/Hindernis auffahren ist ja schon durchaus möglich

Muß auch gar keine Unachtsamkeit sein -- in meinem Umfeld sind schon 2 Leute auf ein Auto geknallt, das direkt vor ihnen aus einer Einfahrt auf den Radweg fuhr. Das ist ja so ungefähr das getestete Szenario =/

Wenn diese Gurte wirklich so schlecht funktionieren/befestigt sind, haben die Kinder eigentlich Glück, dass sie nur mit 25 unterwegs sind. Bei höherer Geschwindigkeit (zb in einem Auto) hätten die gleichen Gurte ja sicher noch viel schlimmere Folgen ..
 

Wer tot ist leidet hoffentlich nicht mehr.... Wer mit einem zertrümmerten, und wieder zurecht gebastelten Gesicht plus Hirnschaden älter werden tut auch nicht ??.... was würdest du dir für dich in so einem Fall wünschen.... ?

Aus meiner Sicht sind nicht die Lastenräder das gefährliche, sondern die Art und weise wie damit gefahren wird.. der Mensch am Lenker ist das Problem. Da sitzen 3 Kinder vorne in der Kiste, der radfahrende Mensch fährt zwar so schnell wie mit seinem 0815 Hollandrad oder MTB, traut sich bei dem Tempo aber nicht eine Vollbremsung mit den Kindern in der Kiste... oder Sandsäcken als Beladung zu machen. Das macht die Sache mindestens so gefährlich, wie bei rechts vor links, am Stopschild, oder an einer Ausfahrt vorfahrtberechtigt übersehen zu werden.

:) Helmut
 
plus Hirnschaden älter werden tut
Autsch.

Und mit Deiner aussage wäre ich in der Öffentlichkeit etwas vorsichtig.
Du liebst in einem Land in dem nicht ohne Grund Dinge wie aktive Sterbehilfe verboten ist. In einem Land in dem laut Verfassung jedes Leben schützenswert ist.
In Deine Aussage könnte man gerade reininterpretieren, dass viele Menschen mit Hirnschaden, sei es durch Gendefekt oder spätere Einwirkung, kein lebenswertes Leben haben und der Tod das bessere übel für sie wäre.
Etisch und politisch schon sehr gewagt.

der Mensch am Lenker ist das Problem.
Also wie hier schon erwähnt wurde, ist das wahrscheinlichste was solch ein Scenario, also ungebremst mit 25km/h in ein stehendes Auto fahren, herbeirufen kann, ein Auto welches recht plötzlich vor einem auftaucht (aus einer Einfahrt oder Nebenstraße ausfährt, oder wie auch immer).
Es mag auch vorkommen, dass ein Mensch am Lenker so in Gedanken versunken oder von etwas anderes abgelenkt ist dass sowas vorkommt. Aber das werden mit an hoher Wahrscheinlichkeit grenzend die wenigsten Fälle solcher Unfälle sein.
Also hier wieder den Radfahrer/die Radfahrerin unter Generalverdacht schon mal die Schuld zuschieben finde ich mal wieder sehr daneben von Dir.
 
Vor dem Hintergrnd, das ich eine schwerst mehrfach behinderte 36 j. alte Tochter habe, meine Frau vor 30 J. einen schwerren Fahradunfall hatte... mit Frahrrad quer vor LKW, mehrfacher Schädelbruch, große Hirnleistungeschwäche, schwere Psychose, und zu guter letzt, ich selbst aufgrund der Folgen einer Chemotherapie mitunter rumlaufe wie betrunken.... und sehe wie und erlebe wie der Rest der Welt mit so Betroffenen umgeht..... fand ich deine Aufforderung


ähnlich daneben wie du meine Antwort.... wobei ich nix von Generalverdacht geschrieben hatte, sondern..

Das macht die Sache mindestens so gefährlich, wie bei rechts vor links, am Stopschild, oder an einer Ausfahrt vorfahrtberechtigt übersehen zu werden.

Ich hatte gefragt was du dir für dich wünschen würdest..... wenn nix schlimmer ist als der Tod !

:) Helmut
 
In Sachen Verbesserungsvorschläge.... Wenn ich heute Kleinkinder hätte, ich die mit einem Lastenrad fahren wollte, und mir die Gurte.... weil kein sicherer Kindersitz paßt... zu schlecht wären, würde ich mir vom Autoverwerter / Schrottplatz.... noch gute Gurte aus Autos besorgen, und die in die Kiste bauen. Als wir ich das erste mal ein Rollstuhltransporterdreirad probe gefahren hab, ist mir sofort aufgefallen, das "die original Gurte" mir überhaupt nicht gefallen, hab ich gefragt, ob die da wohl selbstbesorgte Gurte.... Rollstuhlrückhaltetechnik aus dem PKW bereich ... da verbauen würden. Haben die gemacht, denn ohne hätten wir das Ding nicht gekauft.

Dennoch fahre ich selbst auf noch so glatten u. planen Radwegen nicht mit 25 kmh an unübersichtlichen Hofeinfahrten oder re. v.links kreuzungen vorbei, weil ich weis, das man da vorfahrtberechtigt leicht übersehen werden kann. Das man aus reiner eigener Unachtsamkeit.... oder beim Telefonieren.... auch mal auf ein stehendes Hindernis auffahren kann.... passiert natürlich auch ... aber durchaus seltener, als wenn man an einer Einfahrt übersehen, und von der Seite her angefahren wird.

:) Helmut
 
Vor dem Hintergrnd, das ich eine schwerst mehrfach behinderte 36 j. alte Tochter habe, meine Frau vor 30 J. einen schwerren Fahradunfall hatte... mit Frahrrad quer vor LKW, mehrfacher Schädelbruch, große Hirnleistungeschwäche, schwere Psychose, und zu guter letzt, ich selbst aufgrund der Folgen einer Chemotherapie mitunter rumlaufe wie betrunken.... und sehe wie und erlebe wie der Rest der Welt mit so Betroffenen umgeht..... fand ich deine Aufforderung
wenn nix schlimmer ist als der Tod !
Also entweder reden wir hier total aneinander vor, oder ich verstehe dich einfach nicht.
Es liegt in der Sache des Menschen, zu versuchen, sein da sein sowie dessen Umstände zu verbessern.
Daher bin ich davon ausgegangen, dass gerade Menschen wie Du, welche unter solchen Umständen leben, verstehen müssten dass doch der Tod schlimmer ist als eine Behinderung.

Ich möchte aber an dieser Stelle nur nochmal an den Ursprung meiner Aussage zurück.
https://www.blick.ch/auto/news_n_trends/schockierender-crashtest-cargo-bikes-koennen-kinder-toeten-id16016198.html schrieb:
Das schockierende Resultat: Bei Kindern aus Fleisch und Blut wäre eines ums Leben gekommen – der Gurt hätte das Kind stranguliert.
Das andere Kind wäre schwer verletzt: Der Gurt riss aus der Halterung, weshalb das Dummie mit dem Kopf hart gegen das Auto prallte. Das hätte trotz Helm schwere Kopfverletzungen verursacht

(zb in einem Auto) hätten die gleichen Gurte ja sicher noch viel schlimmere Folgen ..


Es wird in dem Beitrag/Bericht von schweren Kopfverletzungen (trotz Helm) und Tod geschrieben.
Was sollen da jetzt noch schlimmere Folgen sein?

Und jetzt könnten wir gleich noch das Thema Helm aufgreifen.
Haben die Tester einen sehr schlechten Helm genommen? Haben die Tester den Helm nicht richtig auf den Kopf des Dummy fixiert? Sind Helme vielleicht doch nicht so das Wahre?
 
Es wird in dem Beitrag/Bericht von schweren Kopfverletzungen (trotz Helm) und Tod geschrieben.
Was sollen da jetzt noch schlimmere Folgen sein?

Worauf ich hinauswollte, war die erwartbare Geschwindigkeit in Fahrrädern vs Autos, durch die solche Gurte anscheinend sehr gefährlich werden können. Das Problem ist ja hier offenbar nicht das Rad (auch wenn das in der Überschrift suggeriert wird), sondern die Kombination aus Geschwindigkeit und untauglichen / schlecht befestigten Gurten; vielleicht auch das Fehlen von anderen Sicherheitsfeatures (keine Ahnung, ob Airbags in so einem Fall irgendwas bringen würden).

Es ist ja nicht jedes Lastenrad permanent mit 25km/h unterwegs -- soweit ich weiß, ist das doch die Obergrenze, mit der normale E-Bikes überhaupt fahren dürfen, oder nicht? Die meisten kinderbeladenen Lastenräder, die ich so sehe, sind deutlich langsamer unterwegs, Autos in der Regel deutlich schneller.

Ich will damit nciht das Problem kleinreden, nur find ich es absurd, das auf die Räder zu schieben. Deswegen übrigens auch die Frage weiter oben, was für Gute denn in Autokindersitzen verbaut werden -- die müßten/sollten ja viel höheren Geschwindigkeiten standhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Pedelecs dürfen bis 25kmh unterstützt werden. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit ist nicht begrenzt.
Viele fahren langsamer, weil sie sich ziehen lassen, einige um und knapp über der Regelgeschwindigkeit (da bewege ich mich) und einige fitte noch darüber. Aber meist sind das entweder leere oder leichte Lasten(räder) und / oder Fahrer die man auch auf normalen Rädern sehr schnell in der Entfernung kleiner werden sieht.
 
Technik lässt sich nicht durch Umsicht und Vorsicht ersetzten, auch wenn das natürlich gerade die KFZ Industrie anders propagiert. Übrig bleiben in dieser Denke die schwächeren Teilnehmer. Soweit nichts Neues.

Der Möglichkeit ungebremst in ein festes Hindernis zu krachen gehen naturgemäss eine Menge grober Fehler voran. Dort wäre anzusetzten, und nicht die grosse Empörung in einer reisserischen Eröffnung eines weiteren thread unreflektiert ins Forum zu kotzen.

Immerhin schafft es das Schlachtfeld motorisierter Verkehr weltweit für die höchsten Todeszahlen zu sorgen und den grössten volkswirtschaftlichen Schaden zu generieren.
 
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