Schwere Fahrer & zu erwartende Schäden

Der Mann hat knappe 2m Höhe und ich schätze ihn mal auf 140-150kg. Wenn der In die Pedale tritt dann ist das was anderes als ein Fahrrad dass mit Fahrer und Ladung 200kg wiegt :-D Der 29" Stevens Rahmen hält allerdings prächtig durch.
 
Der Mann hat knappe 2m Höhe und ich schätze ihn mal auf 140-150kg. Wenn der In die Pedale tritt dann ist das was anderes als ein Fahrrad dass mit Fahrer und Ladung 200kg wiegt :-D Der 29" Stevens Rahmen hält allerdings prächtig durch.
Naja, die Kraft die nötig ist um alles zu beschleunigen ist ja erstmal direkt proprtional zur Gesamtmasse, deswegen ist der Vergleich mit meiner 200 kg-Fuhre mit Nexus 8 schon mal nicht völlig aus der Luft gegriffen. Meine Beschleunigungen sind allerdings nicht rekordverdächtig, heiße nicht Förstemann mit Nachnamen, aber mehr Kraft als im durchschnittlichen Stadtrad muss meine Nexus auch schon aushalten. Der Unterschied ist dann wahrscheinlich wenn der 2m-Herr den Berg rauf mit seinen 140-150kg in den Wiegetritt geht (so er es denn tut). Wenn sie ihm die Nexus im 29er "bergtauglich" übersetzt haben, dann fangen da natürlich die Probleme an. Die Entfaltung der Nexus 8 am 29er im kleinsten Gang, am Rande des erlaubten Bereichs der Primärübersetzung, ist fast 2,4m, das ist nicht wirklich ein Berggang für eine schwere Fuhre. Wenn ihm das jemand leichter primärübersetzt hat, dann sind die Defekte natürlich kein Wunder, wie @anywhere80 schon anmerkte. Und auch im erlaubten Bereich könnten bei Wiegetritt zu große Lastspitzen auftreten, da der erlaubte Bereich ja wahrscheinlich von normalgewichtigen Fahrern ausgeht.
Rohloff macht unterschiedliche Vorgaben für die erlaubten Primärübersetzungen für Normalgewichtige und für Schwergewichte und Tandembetrieb. Mit Normalgewicht darf man bis 1,9 runter, für schwere Fahrer oder Tandembetrieb ist die kleinste zulässige Primärübersetzung bei 2,5, also z.B. 53-21. Damit ist die Entfaltung im kleinsten Gang für das 29er bei ca. 1,65m (je nach Reifen), und der Schnellgang ist immer noch schwerer als bei der Nexus 8 mit kleinster Primärübersetzung. Man könnte mit der Rohloff also zur Sicherheit die Primärübersetzung noch ein wenig länger wählen, hätte immer noch mehr Berggänge als mit der Nexus 8, und gleichzeitig ein Drehmoment-Sicherheitspolster. Fazit: Der Herr fährt die falsche Schaltung, oder er muss im Sattel bleiben und den Wiegetritt vermeiden.
 
Ich trau's mir ja fast nicht zu schreiben... Aber auf mein Konto gehen auch ein paar Nexus Naben (auch Nexus 3 Gang, die ja eigentlich unverwüstlich sein sollen, in Diensträdern vom Arbeitgeber). Ich selbst bin nicht schwer. Mein Zeitungs- und Postjob bringt aber immer viele, viele Kilos aufs Rad. Das allein ist sicher nicht das Problem. Auch Wiegeschritt oder falsches Schalten ist bei mir ganz sicher nie das Problem gewesen. Was die Nexus aber auf jeden Fall nicht mochten, waren steile Anstiege mit der Last. Dafür hätte es schätzungsweise noch 1, 2 untere Gänge mehr geben müssen. Und auch wenn wir hier Höhenmeter eigentlich suchen müssen, habe ich arbeitstechnisch immer zig solcher Anstiege. Was den Naben mMn den Rest gegeben hat, waren die Rücktrittbremsen. Wenn man sie hat, nutzt man sie auch. Ich jedenfalls, das ist seit Kindheitstagen programmiert. Und ständiges Bremsen alle paar Meter mögen die offensichtlich auch nicht.
Ein Ende hatte das mit meiner Gazelle. Die Nexus Nabe hat inzwischen wohl 10.000 Kilometer auf dem Buckel und surrt immer noch brav. Die hat keine Rücktrittbremse.
 
Ich habe WorkCycles eine Mail geschrieben. Ich verfolge auf Twitter einen US-Amerikaner, der glaube ich auch das Fr8 fährt.

Der Rahmen des Bakfiets.nl CargoBike Classic Long ist auch "aus einem Stück", oder? Gibt es dazu Erfahrungen mit Super-schweren-Fahrern?
 
Das Cargobike long hat ein durchgehendes Hauptrohr. Leider kann ich nur "normalgewichtige" Erfahrungen beisteuern.
Aber erlaubte 80-100 kg in der Kiste, Fahrer (ohne spezifische Gewichtsangabe) und 50 kg hinten sind schon ne Menge.
Die Andra 40 Felgen, die verbaut sind, sind nicht leicht, aber stabil. Ich weiß aber nicht, ob man eine Kettenschaltung oder eine Rohloff reinfriemeln kann wenn eine Nexus nicht opportun erscheint - Wie ist denn die Höchstlast für so ne Enviolo so?!

Ich trau's mir ja fast nicht zu schreiben... Aber auf mein Konto gehen auch ein paar Nexus Naben (auch Nexus 3 Gang, die ja eigentlich unverwüstlich sein sollen, in Diensträdern vom Arbeitgeber). Ich selbst bin nicht schwer. Mein Zeitungs- und Postjob bringt aber immer viele, viele Kilos aufs Rad. Das allein ist sicher nicht das Problem. Auch Wiegeschritt oder falsches Schalten ist bei mir ganz sicher nie das Problem gewesen. Was die Nexus aber auf jeden Fall nicht mochten, waren steile Anstiege mit der Last. Dafür hätte es schätzungsweise noch 1, 2 untere Gänge mehr geben müssen. Und auch wenn wir hier Höhenmeter eigentlich suchen müssen, habe ich arbeitstechnisch immer zig solcher Anstiege. Was den Naben mMn den Rest gegeben hat, waren die Rücktrittbremsen. Wenn man sie hat, nutzt man sie auch. Ich jedenfalls, das ist seit Kindheitstagen programmiert. Und ständiges Bremsen alle paar Meter mögen die offensichtlich auch nicht.
Ein Ende hatte das mit meiner Gazelle. Die Nexus Nabe hat inzwischen wohl 10.000 Kilometer auf dem Buckel und surrt immer noch brav. Die hat keine Rücktrittbremse.

Viel Rücktritt kocht das Fett aus den Naben und ohne Schmierung oder mit verharztem Fett geben dann auch die robusten Nexus 3 Gang auf.
Die 7er scheint nach allgemeinem Hörensagen weniger robust als die 8er zu sein. Allen gemein ist, dass sie Schalten unter hoher Last nicht so mögen und die Schaltmimik gut eingestellt sein soll, damit die Gänge richtig im Eingriff sind - Sowohl das Bremsen als auch die ggfs. mangelnde Wartung kann bei Diensträdern durchaus das Problem sein. Und durch die nicht passende Übersetzung bei Anstiegen bringt man im ungleichmässigen, langsamen Tritt auch noch Lastspitzen ein.
 
Seit diesem Jahr wird im Bakfiets die Cargo-Variante der Enviolo verbaut.
Angegeben sind da 250 kg Gesamtgewicht und 100 NM. Allerdings mit * und die Anmerkung dafür hab ich nicht gefunden.


Ich schalte nie während ich trete, obwohl man das ja eigentlich dürfen soll. Ich finde, das Schalten geht schwieriger, wenn die Last im Rad höher ist. Wobei ich zugeben muss, dass ich das nicht recht verstehe und auch nicht weiß, ob das generell so ist oder meine vielleicht ein Zipperlein hat. Ich mein, woher weiß die Schaltung denn, mit wie viel Last das Rad rollt?
 
Wenn du mit Kraft trittst, sind die Zahnräder nicht nur im Eingriff sondern auch unter Belastung, dann ist es schwieriger zu schalten und ggfs haut Zahn auf Zahn, vergleichbar dem netten Geräusch beim Auto, wenn das Getriebe noch dreht und Du den Rückwärtsgang einlegdt oder ohne Kupplung schaltest.
 
Die Enviolo hat doch keine Zahnräder, die hat doch ein Planetengetriebe. Ich unterbreche beim Schalten immer das Treten. Ist einfach Gewohnheit.
 
Die hat Kugelabschnitte zur Kraftübertragung, meine ich. Die darf und kann man auch unter Last schalten, ohne flutscht es aber auch da besser.
 
Update zu Workcycles Fr8:

Ein renommierter Händler aus Deutschland schrieb mir:

"Vielen Dank für Ihre Nachricht - der Hersteller gibt 250kg als zulässiges Gesamtgewicht an. Bei einem Rad mit 35kg Gewicht, einem Fahrer mit 85kg Gewicht blieben also 130 kg Zuladung für das Rad. Das ist in meinen Augen (auch mit Scheibenbremsen) immer noch zuviel - Sie müssen das Rad ja bremsen können. Maximallast auf dem Sattel wären 100kg, wenn ich mir die Konfiguration anschaue. Ob Universal und Cross unterschiedliche Gewichtszulassungen haben, kann ich nicht sagen. Ich würde keines der Räder so nutzen, wie der Hersteller es angibt. Scheibenbremsen sind möglich und nur nur zu empfehlen."

WorkCycles direkt schrieb mir:

"Well, we regularly build “Clydesdale“ Fr8’s for riders 150-170kg. We change a couple parts for the biggest riders and see few problems"

jetzt bin ich so schlau wie zuvor :-/
 
Der Händler sagt, was er per Gewährleistung verantworten kann und spricht in Bezug auf die Bremsen eine Empfehlung aus.
Workcycles sagt, die Erfahrung zeigt, dass das klappt. Wenn die Dir als Hersteller schriftlich bestätigen, dass Du mit 160 kg fahren darfst, hast Du sogar eine Garantie. Dahingehend würde ich also nochmal nachfragen.
 
Also ich würde jetzt auch mit dem Schreiben des Herstellers nochmals den Händler kontaktieren.

Was mich wundert ist, dass der Händler scheinbar prinzipiell meint dass man ein Lastenrad mit voller Ladung auch mit Scheibenbremsen nicht gebremst bekommt.
 
Das FR8 hat die gleichen Dimensionen bei den Rahmenrohren wie mein KR8, das schon seit Jahren klaglos mit 200kg klar kommt. Die einzige Stelle wo man aufpassen muss ist meiner Meinung nach die Sattelstütze, da aus Aluminium, der Rest ist großzügig dimensioniertes Stahlrohr. Deswegen die Empfehlung für den cross frame, da dann die Sattelstütze bei einem großen Mann nicht so weit ausgezogen werden muss.
 
Wenn ich mir das Workcycles so anschaue hätte ich bei großen schweren Fahrern auch nur bedenken bei der Sattelstütze, da diese doch recht schläg geht. Aber da ich selber schon drei Sattelstützen mit meinem zarten Hintern zerstört habe, kann ich Dir sagen, da passiert in der Regel nichts. Ich sitze dann meist eher plötzlich mit dem Bobbes auf dem Gepäckträger. Ist mir vor einigen Wochen erst passiert als ich zum Entsorgungshof gefahren bin.
Dadurch dass die so schräg ist, kippt man beim Bruch eher mit dem Hintern nach hinten, das merkt man in der Regel sofort und hält sich instinktiv oben.
 
Moin Roland,

;) Das Problem mit den Gewichten kenne ich....
Deswegen ist es bei mir das CargoFactory (Kargon) geworden, da darf der Fahrer 140 kg max haben.
Und die 1,88 m "Bauhöhe des Fahrers" gehen auch gut.

Grüße

Boxi
 
WorkCycles hat mir nochmal geantwortet:

"Yes, saddles and seatposts have a tough life under heavy people. The Selle Royal Torx is fine up to at least 150kg. And we fit a double seat clamp. The Enviolo hub is best and we recommend disk brakes."

"Nobody has ever broken a Fr8 frame."

Auf eine weitere Nachfrage wegen Tretlager und Kurbel:

"Standard parts seem fine for heavy riders but we’re happy to build a bike with a super strong BMX crank if you want to be 110% sure."

Das ist neben Utopia der erste Hersteller, der von seinem Produkt auch für Superschwere Fahrer überzeugt ist. Finde ich super! Jetzt nur noch einen Händler in der Nähe finden wo man das mal testen kann. :)
 
Fahre seit fünf Jahren douze Messenger. 130kg Eigengewicht, knapp 40kg Fahrrad, Schloss, Kindersitz und Gedöns, Tochter... Immer an der 200kg Grenze. Teils auch noch mit bobyak. Auch auf Waldpfaden (langsam, kein MTB mäßiger Einsatz), Schotter, am Kanal lang. Ich achte drauf keine Bordsteine runter zu fahren. Auch auf Campingtouren bis zu 190km am Tag.
Vorteil douze: Stahl Heck, Alu Korb und Front. Schöner Flex, aber nicht zu viel.

Einzig das Hinterrad ist nicht gut eingespeicht. Einige Speichenbrüche. Eine andra40 ist eingeplant.
 
Einzig das Hinterrad ist nicht gut eingespeicht. Einige Speichenbrüche.
Das ist auch meine Erfahrung mit meinen 100kg.
Schwachstellen sind eher die Sattelstützen wenn zu dünn und die hinteren Laufräder. Der Rahmen selber eher selten. Wenn da Probleme in dem Bereich auftreten dann wohl eher wenn die Kiste zu sehr überladen und oder Fahren über hohe Bordsteine, Schlaglöcher retc.
 
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