Crashtest der Baloise Group (CH)

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Hallo zusammen,

am heutigen Tag hat die Baloise Group Crahstests veröffentlicht, u.a. mit einem CargoBike.

Basel, 29. Juli 2020. Seit einigen Jahren schon prägen sie das Stadtbild und erlauben einen blitzschnellen Transfer von A nach B. Die Rede ist von den beliebten E-Trottinetten. Mit zunehmender Beliebtheit wird in den städtischen Agglomerationen die "letzte Meile" damit zurückgelegt. Neben dem praktischen Nutzen verursachen diese jedoch auch Kritik über das Fahr- und Parkverhalten der Fahrer – inklusive daraus resultierende Unfälle und Konflikte. Ebenso grosser Beliebtheit erfreuen sich die praktischen "Cargo E-Bikes", mit denen grössere Lasten sowie auch Kinder bequem transportiert werden können. Doch wie sicher sind diese Transportmittel und was kann im Falle eines Unfalls passieren? Die Baloise führt diesen Test in Kooperation mit der Dynamic Test Center AG, der Verkehrspolizei Basel-Stadt und der Arbeitsgruppe für Unfallmechanik AGU durch.

"Wir werden heute gleich einiges von den E-Trottinetts und Cargo E-Bikes abverlangen. Zuerst werden wir einen Unfall zwischen einem Fussgänger und einem E-Trottinett nachstellen. In einem nächsten Unfallszenario lassen wir ein mit zwei Kindern beladenes Cargo E-Bike in ein stehendes Auto fahren", erklärt Daniel Junker, Leiter Fahrzeugexperten bei der Baloise, das Tagesprogramm. Die Baloise führt zu Präventions- und Sensibilisierungszwecken seit über 10 Jahren in Partnerschaft mit der DTC AG Fahrzeugcrashtests durch.

Das diesjährige Thema ist hochaktuell: E-Trottinette und Cargo E-Bikes – sogenannte Trendfahrzeuge – sind gerade in den Sommermonaten kaum vom Stadtbild wegzudenken. Der praktische Nutzen ist unumstritten – nicht unumstritten ist jedoch der Umgang damit im Strassenverkehr. Über die geltenden Verkehrsregeln herrscht bei den Nutzern nicht immer Klarheit. "Wir beobachten mit Besorgnis, dass sich Nutzer von Trendfahrzeugen sehr oft nicht an grundlegende Verkehrsregeln halten", so Ivan Minuz, Ressortleiter Polizei Basel-Stadt. So geschehen rund die Hälfte der Unfälle unter Alkoholeinfluss oder weil sich Nutzer nicht an die Verkehrsregeln halten. "E-Trottinetts müssen zwingend für Fahrräder vorgesehene Verkehrsflächen nutzen (wenn vorhanden: Velowege oder -streifen). Die Befahrung der Verkehrsflächen, die ausschliesslich für Fussgänger vorgesehen sind (bspw. das Trottoir), ist klar verboten", so Ivan Minuz weiter.

Der erste Crashtest zeigt es schliesslich: Das E-Trottinett fährt mit Höchstgeschwindigkeit 20 km/h in einen Fussgänger. "Der Fussgänger riskiert Verletzungen am Knie und eventuell auch Brüche an den Beinen und Hüftverletzungen. Ausserdem stossen in diesem Fall der Fussgänger und der Trottinettfahrer mit den Köpfen zusammen. Auch mit Helm besteht hier ein grosses Potenzial für Kopf- und Hirnverletzungen", analysiert Markus Muser von der Arbeitsgruppe für Unfallmechanik AGU die Unfallfolgen.

Hauptakteur bei der zweiten nachgestellten Unfallsituation ist ein Cargo E-Bike, das mit 25 km/h in ein stehendes Auto fährt. Die Cargo E-Bikes werden nicht nur zum Transport von Waren gebraucht, oft werden auch Kinder darin transportiert. So befinden sich während dieses Crashs zwei Kinderdummies in der Transportkiste. "Die Kinder prallen mit den Köpfen an das Heck des Autos. Der Erwachsene folgt ihnen. Die Gurte sind eindeutig nicht als Sicherheitsgurte konzipiert und schützen die Kinder nicht. Im Gegenteil: der gerissene Gurt gefährdet sie sogar zusätzlich. Alle drei erleiden Kopfverletzungen, wobei die Kinder am stärksten gefährdet sind", fasst Markus Muser die Unfallfolgen zusammen.

"Die Verbreitung der E-Trottinetts und Cargo E-Bikes als Trendfahrzeuge wird anhaltend für Diskussionen sorgen. Es ist von enormer Wichtigkeit, diese Entwicklung aus Sicht der Unfallprävention aktiv zu begleiten. Die Anzahl der Unfälle im Strassenverkehr darf nicht weiter ansteigen", so Sandro Caviezel von der DTC AG.

Bei den E-Trottinetten muss besonders die konsequente Befolgung der Verkehrsregeln durch die Nutzer sichergestellt werden. Dies beinhaltet vor allem auch die Trottoir-Nutzung und Alkoholfahrten. Ebenso muss das Wildparkieren geregelt werden. Immer wieder werden die E-Trottinette für motorisch oder visuell beeinträchtigte Menschen zu einer regelrechten Stolperfalle. Ausserdem ist es den Fahrzeugvermietern nahezulegen, die E-Trottinette mit Blinkanlagen auszurüsten und die Nutzer auf die geltenden Verkehrsregeln hinzuweisen.

"Bei den Cargo E-Bikes möchten wir für die Gefahr sensibilisieren, welcher im Falle eines Unfalls die Insassen der Transportkisten ausgesetzt sind. Da gilt der Appell an das rücksichtvolle Fahren an alle Verkehrsteilnehmer", so Daniel Junker von der Baloise abschliessend.

Quelle:

Video dazu:
 
Ehrlich gesagt halte ich diesen Crashtest (zumindest teilweise) für stumpfe Autofahrer-PR-Aktion...:X3:
(wir brauchen dringend Airbags, Abstandsensoren, Bremsassistenten, nach vorn gerichtete Kameras und SIM-Kartenpflicht im Controller zur Unfallbenachrichtigung des Riders...^^)

Wie realistisch ist denn das Szenario, das ich mit Kindern drin frontal & ungebremst in ein stehendes Auto krache?
Kann doch eigendlich nur passieren, wenn ich bei der Fahrt aufs Dummfone stiere.

btw...ich freue mich natürlich auf eure Komentare alà "ein Held wer beim Radeln immer nach vorne gucken kann" :ROFLMAO:
 
Ja, das wirkt sehr vorurteilsbehaftet. Außerdem Cargobike =/= E-Roller. Das Video schau ich mir gar nicht erst an. =_=
 
Ehrlich gesagt halte ich diesen Crashtest (zumindest teilweise) für stumpfe Autofahrer-PR-Aktion...:X3:
(wir brauchen dringend Airbags, Abstandsensoren, Bremsassistenten, nach vorn gerichtete Kameras und SIM-Kartenpflicht im Controller zur Unfallbenachrichtigung des Riders...^^)

Wie realistisch ist denn das Szenario, das ich mit Kindern drin frontal & ungebremst in ein stehendes Auto krache?
Kann doch eigendlich nur passieren, wenn ich bei der Fahrt aufs Dummfone stiere.

btw...ich freue mich natürlich auf eure Komentare alà "ein Held wer beim Radeln immer nach vorne gucken kann" :ROFLMAO:

Wie muss denn ein Crashtest aussehen, daß es realistisch ist? Werden bei PKW-reinen Crashtests die Ergebnisse des frontalen und ungebremsten Aufpralls dann falsch verarbeitet wenn die meisten Unfälle sich gar nicht so ereignen?

Ich finde es auf jeden Fall bedenklich wenn bei entsprechender Verzögerung die Gurte wie im Video zu sehen reissen...

Lässt sich ausschliessen, dass ein Fahrer eines S-Pedelec Cargobike mit voller Unterstützung hinter einem PKW herfährt welcher plötzlich verzögert? Oder solch ein Cargobikefahrer vom PKW-Fahrer überholt wird, welcher kurz nach dem Überholvorgang dann entsprechend verzögert bzw. verzögern muss? Das mit dem Überholvorgang reicht dann auch wiederum für ein Szenario für ein normales Cargobike.

Ich hab jetzt gerade mal 20 Jahre im Blaulichmitllieu hinter mir, aber eins kann ich sagen: Fahrradfahrer und ähnlich geartete haben mitunter trotzt Recht (z.B. Vorfahrt) die A-Karte. Dagegen ist selbst ein Dacia ein Panzer. Dabei fällt mir gerade mein erster Verkehrsunfall von damals (erster Arbeitstag) ein - ein Fahrradfahrer wurde frontal von einem entgegenkommenden PKW erfasst, der PKW-Fahrer hatte in kurvigem Bereich bei etwa 60 km/h die Kontrolle verloren. Im Video des Crashtest dürften es statt der 60 nur 25 gewesen sein. Die Eigengeschwindigkeit des Radfahrers von damals lass ich jetzt einfach mal unter den Tisch fallen, die dürfte unter 15 km/h gewesen sein.

Rein fiktiv - Du fährst auf einem Schutzstreifen oder Radfahrstreifen in der Stadt und es gibt eine Einmündung von rechts kommend. Aus der Einmündung kommt ein Fahrzeug welches Dich übersieht und Dir die Vorfahrt nimmt. Bei entsprechend schlechter Sich baulich bedingt hast Du wieviel Reaktionszeit und kannst auf welche Geschwindigkeit verzögern? Ich gehe hier davon aus dass Du beide Hände am Lenker hast und auf den Verkehr achtest, Dein Smartphone ist in Deiner Tasche...

Außerdem Cargobike =/= E-Roller. Das Video schau ich mir gar nicht erst an. =_=
Hat das irgendwer behauptet? Teil 1 behandelt E-Trottinette, Teil 2 dann letztlich Cargo E-Bikes. Was beide laut Artikel gemeinsam haben "sogenannte Trendfahrzeuge – sind gerade in den Sommermonaten kaum vom Stadtbild wegzudenken".

Im Video startet der Teil mit dem Lastenrad ab 0:44 oder auch

 
Hallo oerd :)
Werden bei PKW-reinen Crashtests die Ergebnisse des frontalen und ungebremsten Aufpralls dann falsch verarbeitet wenn die meisten Unfälle sich gar nicht so ereignen?
Diese Frage lass ich dich mal selber beantworten...
Hat das irgendwer behauptet?
Und da du Äpfel mit Birnen vergleichen willst, hier mal vorweg meine Fragen:
  • 1. Warum werden PKW-Crashtests nicht bei Höchstgeschwindigkeit von zB 250kmh gemacht?
  • 2. Warum verlinkst du das Video unverändert in jedem deiner Beiträge?
  • 3. Baloise ist ein CH-Versicherer mit fetter PR-Abteilung und eingebunden ins trendsetting "smart responsive City" - das sind DIE wo im Automove-Bereich für die unsägliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte verantwortlich sind. Glaubst du, das die kein Eigeninteresse bezüglich Totalüberwachung ihrer Klientel haben, die sie versichern wollen?
  • 4. Wenn das Leute vom Fach sind - warum gehen die (Baloise/ Dynamic Test Center AG/Verkehrspolizei Basel-Stadt/Arbeitsgruppe für Unfallmechanik AGU) an den Crashtest nicht fachlich orientiert heran?
  • 5. Wenn du 20 Jahre Blaulichtmilieu hinter dir hast und somit vom Fach bist - warum muss ich dir als Laie die fachlichen Fragen aufdröseln?
Dann mal zum Unrealismus des Videos:
Ich finde es auf jeden Fall bedenklich wenn bei entsprechender Verzögerung die Gurte wie im Video zu sehen reissen.
Das würde ich auch bedenklich finden - aber ich sehe da überhaupt keinen gerissenen Gurt in dem Video.

Im Video ist klar zu sehen, das der Gurt unsachgemäß befestigt wurde - der wurde nur mit einer dünnen Spaxschraube in die 6mm-MPX-Platte geschraubt. Der TÜV guckt sich die Gurte und deren Befestigungspunkte normalerweisen sehr dezidiert hinsichtlich Tragfähigkeit des Befestigungspunktes und Befestigungsmittels an - da reicht keine normale 5.8-Schraube, sondern sind feste 10.9-Schrauben und flächige massive Ankerpunkte zur Aufnahme des Gurts nötig.
Wie muss denn ein Crashtest aussehen, daß es realistisch ist?
Dazu zitiere ich den entscheidenten Satz meines Post und markiere die wichtigen Punkte...
Wie realistisch ist denn das Szenario, das ich mit Kindern drin frontal & ungebremst in ein stehendes Auto krache?
Ich bin per STVO zwingend verpflichtet, nach vorn zu schauen und mein Tempo den örtlichen Gegebenheiten entsprechend anzupassen. Vor Gericht kann ich nicht mit dem Argument trumpfen, das ja 50kmh erlaubt sind, wenn ich aus irgendwelchen Gründen (Nebel/Sichteinschränkung durch parkenden LKW o.Ä.) mit Höchstgeschwindigkeit(25kmh) ohne jeglichen Versuch von Bremsen/Ausweichen in ein direkt vor mir stehendes Hindernis -sei es ein Auto/Baum/Haus/Person- krache. Dafür gibt es eine einfache klare Richtlinie: Wer Auffährt hat immer (wenigstens Teil-)Schuld!

Wenn vor mir erkennbar eine Kolision droht, dann versuche ich noch nicht mal im Ansatz zu Bremsen oder Auszuweichen... :X3:
Wie bescheuert ist das denn?
Lässt sich ausschliessen, dass ein Fahrer eines S-Pedelec Cargobike mit voller Unterstützung hinter einem PKW herfährt welcher plötzlich verzögert? Oder solch ein Cargobikefahrer vom PKW-Fahrer überholt wird, welcher kurz nach dem Überholvorgang dann entsprechend verzögert bzw. verzögern muss?
Lassen wir das S-Ped mal weg weil viel zu selten als für uns Cargoheinis relevant...

Du willst mir damit sagen, das der PKW 2(oder3) kaputte Bremslichter hat, viel schwerer und schneller ist als ich - und ich es nicht schaffe, meine viel langsameres und leichteres Cargo anzubremsen bzw auf Null verzögert bekomme :unsure:
Wie schaffe ich es denn, wenn ein normales vor mir fahrendes Rad ohne jegliches Bremslicht voll verzögert, rechtzeitig zu Bremsen und das trotz der verlängerten Reaktionszeit?
Das heisst ja eigendlich das fast jede Bremsung im Verkehr zum Crash führt... :LOL:
Aus der Einmündung kommt ein Fahrzeug welches Dich übersieht und Dir die Vorfahrt nimmt. Bei entsprechend schlechter Sicht baulich bedingt hast Du wieviel Reaktionszeit und kannst auf welche Geschwindigkeit verzögern?
Okay...reiner Bremsweg bei Gefahrenbremsung aus 25kmh auf Null: 3,125m
Die Reaktionszeit ist beim Rad -durch das täglich vermittelte deutlich höhere Risiko- wesendlich geringer als beim Auto.
DA liegt genau der Unterschied zum Auto: beim Rad rechnest du immer damit, das Fahrzeuge deine Vorfahrt missachten. Häufig erlebst du nämlich, das Autofahrer dich sehen und dir aber trotzdem die Vorfahrt nehmen...so von wegen der doofe Radler wird schon bremsen - ist ja sein Leben :mad:

Zum Realismus:
ich behaupte mal, das Radler häufiger von hinten übersehen werden bzw crashs passieren, weil du das nicht siehst und reagieren kannst.
ich weiss, das noch viel häufiger Unfälle im angeblichem toten Winkel seitlich passieren.
Aus meiner eigenen Erfahrung als LKW-Fahrer weiss ich, das der tote Winkel eine reine Ausrede ist. Wenn ich es will als Autofahrer gibt es den toten Winkel nicht, erfordert aber unbequemes Nicht-still-sitzen mittels Kopf-/Körperbewegung und die kleine Investition in geeignete Spiegel. Diese Erkenntnis ist schon mindestens 25 Jahre alt und weist einige Beispiele in etlichen europäischen Nachbarländern auf, die damit diese Unfallart wesendlich und erheblich reduziert haben.
Warum ist das nicht in D vorgeschrieben, wo sich doch angeblich sooo um die Sicherheit bemüht wird - aber nee 80€ je LKW ist zu teuer für das Gewerbe, dis können die sich üüüberhaupt nicht leisten...:rolleyes:

Fazit:
Beim Verkehr setzen große Player wie "deine" Versicherung auf Agendasetting, die auf Totalkontrolle zwecks stumpfer Gewinnmaximierung mittels Emotionalisierung (Sicherheitstheater) der Verkehrsteilnehmer setzen. Dazu muss mehr Umsatz generiert werden, was sich prima über verpflichtende Technik umsetzen läßt. Aber mit (neuer noch komplexerer) Technik lösen wir überhaupt Keines unserer Probleme...es schafft eher noch Neue!
 
Sofern man es neutral sieht:
Crashtest sind super um Schwachstellen in Systeme zu erkennen. Hierbei wäre es interessant die verschiedenen Vorhandenen Systeme zu Vergleiche. (z Bsp. die Holzbox im Video mit der neuen Pizzawarmhalteschatel für Kinder des neuen Herstellers (hab den Namen nicht parrat). Man kann die Gefahr kleinreden aber so aus der Luft gegriffen sind dies Szenarien nicht ( ich bin auch beinahe auf eine stehende Auto Gefahren weil ich mich gequält und zu lang nach unten geschaut hab und ich kenne viele solche Unfälle) Auch die Wahl der Geschwindigkeit ist eigentlich Fair. Die E-Bikes werden nun mal häufig in der Stadt mi 25 km/h bewegt. Autos leider Häufig mit 70 km/h (250km/h sind bei vielen Szenarien einfach eher selten)
Unseres Räder sind verglichen mit Autos unsicherer für die Insassen und werden das auch immer bleiben. Wenn der Radverkehr zunimmt, werden auch die Probleme zunehmen und wir werden eine vergleichbare Entwicklung haben. Das ist einfach die Kehrseite der Entwicklung. Das Auto ist nicht nur Böse und das Fahrrad ist nicht nur gut. Wir werden mit Sicherheit technische Systeme bekommen die uns helfen werden und mich würde es sehr wundern wenn keine Helmpflicht kommt. Auch soetwas wie TÜV kann ich mir vorstellen. Immer unter dem Gesichtspunkt dass in Deutschland irgendwann täglich 40 Millionen mit dem Rad unterwegs sind.
 
Ich kann auch nur sagen, dass solche Tests von der Sache nicht schlecht sind und wie @woodfabi schon schrieb Schwachstellen zeigen kann die auch schon geringeren Geschwindigkeiten gefährlich werden können.
Die Gurte in meinem sehe ich nicht wirklich als Sicherheitsgurte wie im Auto.
Und was den Realismus von 25km/h Unfällen mit dem Rad angeht. Als erfahrener Rennradfahrer hatte ich selber nen Unfall wo die Aufzeichnung später 42km/h > 0km/h zeigte. War nicht schön und ich hatte Glück dass es sich um einen Kombi handelte wo ich dann hinten an der Seite klebte, bei einer Limousine hätte ich wohl noch nen bösen Flug gemacht.
Es kann immer mal vorkommen, dass einer komplett unerwartet so in deine Fahrspur sieht dass man keine Chance mehr zum Bremsen hat.

Daher fahre ich mit meinen Kindern drin meist nur um die 15 km/h, sehr umsichtig und nehme mir meinen Platz der mir zusteht um im Notfall Platz zum ausweichen zu haben.
 
Die E-Bikes werden nun mal häufig in der Stadt mit 25 km/h bewegt. Autos leider Häufig mit 70 km/h (250km/h sind bei vielen Szenarien einfach eher selten)

Nicht mit Kindern drin.

Autofahrer dagegen fahren auch MIT Kindern gerne mal 70 innerorts, oft genug gesehen und überholt worden. Außerdem wohne ich am Ortsausgang. Gerade Strecke von Stadtmitte zu Ortsausgang, nur wenige Seitenstraßen und durchgängig Vorfahrt. Rate mal wie das hier aussieht.


Unseres Räder sind verglichen mit Autos unsicherer für die Insassen und werden das auch immer bleiben.

Würden die Autofahrer mehr Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer auf den Straßen nehmen, wäre ich nicht ein paar mal fast überfahren worden.


Das Auto ist nicht nur Böse und das Fahrrad ist nicht nur gut.

Da stimme ich zu. Mit dem richtigen Fahrer sind Autos extrem gut.

Mit dem falschen Fahrer sind Fahrräder extrem gefährlich (z. B. Rennfahrer auf viel zu schmalen Fahrradwegen direkt neben einer Kita).


Immer unter dem Gesichtspunkt dass in Deutschland irgendwann täglich 40 Millionen mit dem Rad unterwegs sind.

Damit gäbe es min. 20 Millionen weniger Autofahrer, inwiefern wäre das gefährlicher? Das wäre ein massiver Sicherheitsgewinn für ALLE. o_O


Daher fahre ich mit meinen Kindern drin meist nur um die 15 km/h, sehr umsichtig und nehme mir meinen Platz der mir zusteht um im Notfall Platz zum ausweichen zu haben.

Und genau HIER liegt der Unterschied zum stockbesoffenen E-Rollerfahrer. Wer das nicht versteht, dem ist einfach nicht zu helfen...
 
Aber Leute, Eure Einwände sind ja alle richtig und so, aber ist das nicht sehr subjektiv?

ich meine, ich behaupte auch, dass ich, grade mit Kindern, nicht ungebremst mit 25 in ein Auto reinknalle, aber meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, egal, was ich mir in meinem verstrahlten Gehirn für bekloppte Dinge einfallen lassen kann,

irgendwer toppt das.

Und nur weil wir, gefühlt, eine Evolutionsstufe weiter sind, heißt das nicht, dass sich nicht morgen jemand mit 4 Kindern in der Box Frontal mit 50 in das Heck eines Autos bohrt.

Grundsätzlich bin ich dann zwar der Meinung, dass es vielleicht, Darwin-mäßig, kein soooo großer Verlust ist, aber besonders menschenfreundlich ist das auch nicht...

Worauf ich hinaus möchte, wenn wir wirklich "Visison zero" oder wie das heisst verfolgen, dann müssen wir auch so, für den Einzelnen, unrealistische Crashtests ertragen...

Der Schritt zu Fahrtenschreiber ist dann immer noch sehr groß und Helmpflicht erwarte ich auch nicht, zu oft schon gescheitert und bei mehr Fahrrädern wird es auch sicherer, wie schon oben jemand schrieb.

Viele Grüße, schönen Tag und so
Jens
 
Im Grunde ist es schon zu begrüßen, wenn die Sicherheit von Lastenrädern auch mit Crash Tests untersucht wird. Allerdings habe ich die Befürchtung dass daraus die falschen Schlüsse gezogen werden und viele eine massive Aufrüstung der passiven Sicherheit von Lastenrädern zum Personentransport fordern werden (das Cago mit seiner Sicherheitswerbung geht ja schon in die Richtung). Das wird aber vor allen Dingen, wenn es nicht nur gefühlte Sicherheit produzieren soll, die Räder unpraktisch, schwer und unhandlich machen, und die Sicherheit im Vergleich zum Panzer Auto nicht nennenswert erhöhen.

Echte Sicherheit für Fahrräder gibt es nur über bessere Infrastruktur und Verhaltensänderungen im Straßenverkehr, und davon wird durch eine Sicherheitsdebatte zu Lastenrädern eher abgelenkt.
 
Im Grunde ist es schon zu begrüßen, wenn die Sicherheit von Lastenrädern auch mit ...

Absolut richtig, in wie weit ist das denn eigentlich dann wieder EU-Sache, Thema passive Sicherheit?

Weil, z.B. pedelecs mit realitätsnäheren 35 km/h, sind ja offenbar national nicht zu bekommen, und bei absurden Sicherheitsauflagen schützt uns das vielleicht?!

Worauf ich (auch) hinaus wollte, es führt, bei immer stärkerer Verbreitung kein Weg an irgendwie gearteten Gegenwind vorbei...mehr Radfahrer im allgemeinen und die nötigen Ausbaumaßnahmen werden noch für viel böses Blut aus der Autofetischecke sorgen...

Oder, ums mit Harvey Dents Worten zu sagen:" the night is darkest, just before dawn...";)
 
Sofern man es neutral sieht
och...ich sehe das neutral und habe prinzipiell nichts gegen crashtests, wenn es dabei um Sicherheit geht.
Dieser Aspekt findet sich ja auch in dem verlinkten Video wieder wenn es zB um den Abriss der Befestigung vom Gurt geht.
Auch ein Rad muss in Punkto Eigensicherheit den Fahrer/Beifahrer vor sich selbst schützen - genau wie beim Auto.

Aber (genau wie beim Auto) wird das niemals gegen einen Unfallgegner schützen, der 10x schwerer und 4x schneller ist.
Dabei geht es physikalisch beim Aufprall um Masse mal Beschleunigung, dem auch kein Auto gegen einem solchen Koloss von Unfallgegner eine Spur einer Chance hätte, wenn hier ein 20 Tonner mit 60kmh frontal auf einen 2 Tonner trifft.

Laut Unfallstatistik sind beim Crash Rad vs PKW 74% der Unfallverursacher der PKW, während bei Rad vs LKW fast 80% der Verursacher der LKW ist. Da spielt die Eigensicherheit des Rads so gut wie keine Rolle mehr - genau dieses Szenario trifft auf @oerds Beispiel von seinem 1. Arbeitstags zu (Auto trifft als Verursacher aufs Fahrrad).
Da sind wir bei Dichtung und Wahrheit, aus dem die genannten Zahlen kommen...
"Da können noch soviele rücksichtslose Radler ohne Licht über rote Ampeln und durch die Medien rauschen." ;)
Dito das Thema Helmpflicht, wie das Beispiel aus den Niederlanden zeigt (die letzten 2 Absätze aus verlinktem D&W).

Trotz alter Erkenntnisse tut sich da einfach seit Langem viel zu wenig, während medial immer der selbe Aufguss wiederholt wird. :mad:
Ablenkung triffts am Besten - wie @kistenfahrrad schon sagt...und das macht mich so empfindlich.
 
Wie muss denn ein Crashtest aussehen, daß es realistisch ist?
Das ist die falsche Fragestellung. Fahrräder sind, entsprechend sicher Infrastruktur vorausgesetzt, inhärent relativ sicher, da sie mit überwiegend niedriger Geschwindigkeit bewegt werden. Natürlich sind auch in diesem Geschwindigkeitsbereich tödliche Unfälle denkbar, genau wie man aus dem Stand stürzen und sich tödlich verletzen kann. Relevant ist daher eher der Unfallgegner und dort muss man ansetzen (Infrastruktur plus Tempo 30 innerorts z. B.). Ein Lastenrad wird man nie gegen den EInschlag eines SUV aufrüsten können. Daher braucht es eigentlich keine Fahrrad-Crashtests. Wenn die Gurte verhindern, dass die Kinder aus dem Rad purzeln, wenn das Cargobike umkippt, sollte das reichen.

Interessant ist auch, wie die Niederländer mit dem Anschnallen ihrer Kinder umgehen. Schaut man sich genügend Videos an, sieht man wiederholt Kinder, die hinten auf dem Gepäckträger stehen, sich an den Schultern der Eltern festhalten und einen Heidenspaß dabei haben. Ich würd's aber nicht unbedingt zur Nachahmung empfehlen.
 
Würden die Autofahrer mehr Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer auf den Straßen nehmen, wäre ich nicht ein paar mal fast überfahren worden.

Mit dem richtigen Fahrer sind Autos extrem gut.

Mit dem falschen Fahrer sind Fahrräder extrem gefährlich (z. B. Rennfahrer auf viel zu schmalen Fahrradwegen direkt neben einer Kita).


Ich zitiere mich jetzt einfach mal selbst in Bezug auf etwas, dass ich eben beim ins-Bett-bringen der Kinder gesehen habe.

Das Fenster war offen.
Lautes, durchdringendes Heulen. Kommt näher, wird lauter, ein Motorradfahrer SAUST mit deutlich über 100 km/h vorbei.
Gleichzeitig zieht auf der selben Spur ein PKW an einem anderen vorbei. Der Überholer hat über 80 km/h, der Überholte ordentliche 50.
Direkt danach fuhr ein Auto normal auf der Gegenspur vorbei.
Knapper geht's nicht. Da fuq??

Wir sind innerorts. Wie gesagt, fast ein Kilometer von der Ortsmitte, bergab, Vorfahrt, geradeaus.

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Es gibt sooo viele Fußgänger, die warten brav an der roten Ampel, schauen sich um bevor sie rübergehen, bleiben auf dem Fußweg, machen einander Platz.

Es gibt AK-Fußgänger die vor Kindergartenkindern ohne zu schauen über eine rote Ampel laufen und dabei auf die Autofahrer schimpfen, Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren als Zumutung betrachten, und (mir passiert) auf einem schmalen geteilten Rad-Fußgänger-Weg direkt neben einer Hauptverkehrsstraße einem entgegenkommenden Radler die Faust vor der Nase rumwedeln während sie kackfrech grinsen. Ich war direkt neben den Autos, der Bordstein hatte satte 25 cm. Wäre ich vom Weg abgekommen, wäre ich jetzt tot. Helmpflicht am A.



Es gibt sooo viele Fahrradfahrer, die klingeln VOR dem Überholen und rufen danach "Danke", achten auf Abstände bei geteilten Wegen, steigen vor Zebrastreifen oder Fußgängerzonen ab um zu schieben.

Es gibt AK-Fahrradfahrer, die rasen zur Mittagszeit durch Fußgängerzonen, drängeln sich durch Menschenmassen, klingeln genervt hinter der Mami mit drei quengelnden Kleinkindern.



Es gibt sooo viele Motorradfahrer, die innerhalb der Geschwindigkeitsbegrenzung unterwegs sind, an Fußgängerüberwegen für alte Omis halten, andere nur überholen wenn definitiv genügend Platz dazu ist und niemals an der Ampel den Motor aufheulen lassen würden.

Es gibt AK-Motorradfahrer, die mit 100 Sachen durch Ortschaften rasen, sich durch rote Ampeln 'drängeln', bei Stau auf den Fußweg ausweichen.



Es gibt sooo viele Autofahrer, die blinken bevor sie abbiegen, warten am Zebrastreifen, bremsen rechtzeitig, atmen im Stau tief durch.

Es gibt AK-Autofahrer, die fahren aus Prinzip 10-20 km/h über dem Limit "weil das ja eh nicht kontrolliert wird" und "das eh alle machen", kreuzen Fuß- und Radwege ohne langsamer zu werden, oder (mein Favorit) überholen das Auto vor sich direkt hinter der Ortsausfahrt. Tipp: Die 50 galten bis zum Schild, beschleunigen darf man erst danach. Die schubsen ja nur mich und meine Kinder von der Straße, wenn sie sich verschätzen. :rolleyes:



Dreimal dürft ihr raten, an welche von denen man sich eher erinnert.

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So, Venting ist durch. Tut mir leid für das OT... aber ich weiß grade nicht wo ich sonst damit hin soll. =/
 
Mich hat man auch schon ein paar mal angesprochen, dass das doch sehr unsicher für die Kinder ist im Falle eines Unfalls.
Ich antworte dann meist mit einer Gegenfrage "Wie sicher ist denn ein Anhänger oder Kindersitz auf dem Gepäckträger wenn 1,5t mit Tempo 50 drauf krachen?"
Mal ehrlich, wenn es um die Sicherheit geht müssten wir alle fette RAM 1500, F150 oder so fahren...
 
Mal ehrlich, wenn es um die Sicherheit geht müssten wir alle fette RAM 1500, F150 oder so fahren...
Und schon bist Du wieder bei den Stadtpanzern, die es für alle anderen, die sich keinen leisten können, widerum gefährlicher machen. Das bedeutet alle rüsten auf/ wollen "aus Sicherheitsgründen" aufrüsten und so schaffen wir die Zustände auf den Strassen, die wir jetzt haben....
 
Mal ehrlich, wenn es um die Sicherheit geht müssten wir alle fette RAM 1500, F150 oder so fahren...
Lass uns doch lieber den Verkehr insgesamt so gestalten, dass sich niemand mehr aus Angst in einem Stadtpanzer verstecken muss und es für alle sicher ist. Wie das geht, wissen wir. Muss man nur machen (und "Machen ist wie wollen, nur viel geiler!")
 
Mal ehrlich, wenn es um die Sicherheit geht müssten wir alle fette RAM 1500, F150 oder so fahren...

allerdings dürften wir dann alle nicht mehr aussteigen aus den Dingern, weshalb ich meine, dass das Argument tatsächlich ins Leere geht, nicht nur aus quasi ideologischer Sicht
 
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