Lastenrad auch für Feldwege und Waldwege

Ich kann über meine Erfahrungen mit dem Douze V2 und dem Load 75 berichten. Beim Douze ist die maximale Reifenbreite mit Schutzblechen vorne 2,35 und hinten 2,1. Evtl. kann man ohne Schutzbleche noch mehr herauskitzeln. Eine Federgabel gibt es beim V2 nicht, aufgrund der Seilzuglenkung und der Seilführung, die an die Gabel geschweißt ist, kann man die Vorderradgabel auch nicht ohne weiteres austauschen. Um Schlaglöcher in der Stadt ein wenig besser zu ertragen, habe ich eine Thudbuster LT Sattelstütze.
Kleine Kinderfahrräder kann man evtl. mit Gurten / Haken an die umlaufenden Rohre einhängen. Ab 20 Zoll ist das aufgrund der Größe aber wohl eher schwierig. Dabei muss man ja auch bedenken, dass die Fuhre sehr breit wird. Ich könnte auf meinen Strecken einige Drängelgitter so nicht mehr passieren.

Mit dem Load 75 bügelt man unebene Wege ganz anders aus. Wir haben die GX Option mit den Smart Sam Reifen, breitere Reifen benötige ich nicht - und habe ich außerhalb von Fat Bikes auch noch nicht gesehen. Auch auf unbefestigten Wegen fährt es sich super.
Kinderräder anhängen dürfte mit dem Kinderverdeck schwierig werden, da dies über den Rand der Kiste ragt.

Das Kargon konnte ich auf der letzten Velo in Hamburg ausgiebig fahren. Klasse Rad und sportlicher als das Douze. Allerdings ist die Box auch kleiner, als bei meinem 600er Douze. Dann ist für mich das KO-Kriterium auch das fehlende Verdeck. Auch wenn viele meinen, dass Kinder auch Regenklamotten anziehen können, so sehe ich den Nutzen eines Verdecks eben gerade auch bei Sonnenschein. Je nach Weg sitzen die Kleinen vorne ewig in der Sonne, wenn es kein Verdeck gibt. Das ist beim Load gut gelöst, hier gibt es für das Verdeck eine zusätzliche Corduraplane, die mit Klett auf dem Verdeck befestigt werden kann.
 
Radkutsche Rapid? Ich bin mit der auf Waldwegen hochzufrieden. Kinderschale aus Alu vorn drauf und links wie rechts ein Kinderrad einhängen. Läuft...
 
Ich glaube auch, dass die Mitnahme der Kinderräder hier (bei 2-Rädern) die größte Herausforderung ist – @henkderbob hat das mit dem Verdeck super erkannt. Ich habe auch hin und wieder ein 20" Kinderrad für meinen 7-jährigen seitlich an mein 75er Load geschnallt. Das geht mit etwas Routine recht fix. Aber zwei Räder wird sicher kniffelig. Wenn man nicht wahnsinnig breit werden will, müssten die ja an eine Seite. Das schafft dann schon ein ernsthaftes Ungleichgewicht. Eventuell könntest du beide Kinder nebeneinander auf die breitere Bank (im Load) setzen und dann beide Räder vor die in die Kiste klemmen. Aber da kommt es dann mit ziemlicher Sicherheit zu leichteren Materialschäden an allen beteiligten Bikes (zumindest wenn es auch noch einigermaßen fix gehen soll). Wenn du die Räder in einen Hänger packst, lösen sich die anderen Probleme fast von selbst.
Wie gut eine drei- oder vierrädrige Alternative funktioniert, kannst du anhand deiner Streckenkenntnis am besten beurteilen. Breite und Beschaffenheit der Wege und Hindernisse wie Durchfahrschleusen kennen wir ja nicht. (Die könnten natürlich beim Anhänger auch relevant sein, muss ich allerdings einräumen…)
 
Servus.
Ich würde auch mal das Rapid einwerfen.
Riesige Kiste (wenn auch sehr teuer aber bei dir wohl zweitrangig...), starker Motor und Stahlrahmen, der einiges schluckt...
Im Anhang ein Bild zur Verdeutlichung der Kistengröße. Du könntest die vordere Sitzbank sicher weglassen und die Kinderräder drüber legen. Seitlich anhängen sollte auch gehen. Empfehlen würde ich aber einen Anhänger dafür.
 

Anhänge

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Hier mal die aktualisierten Erkenntnisse zu den von mir in Erwägung gezogenen Rädern:

1. Triobike Cargo Big
+230 kg maximale Zuladung ~ 260 kg Gesamtgewicht
+größte Ladefläche
+-maximale Zuladung am Gepäckträger bisher nicht bekannt
-keine Federung/maximale Reifenbreite 2,15"

2. Douze G4
+-200 kg Gesamtgewicht
+große Ladefläche
+Gepäckträgerzuladung von 25 kg/je nach Träger wohl mehr
+Federung vorne

3. Douze V2
+-200 kg Gesamtgewicht
+große Ladefläche
+Gepäckträgerzuladung von 25 kg/je nach Träger wohl mehr
-keine Federung/maximale Reifenbreite 2,35" vorn, 2,1" hinten (ohne Blech evtl. mehr)
(+variabler Motor bzw. Tretlager)

4. Bullitt (muss man wohl immer im Kopf haben ;-))
+-180kg maximale Zuladung ~ 205 kg Gesamtgewicht
+-kurze Ladefläche
+Gepäckträgerzuladung von 25 kg/je nach Träger wohl mehr/Halterung hinter Kiste
-keine Federung/maximale Reifenbreite 2,4" vorn, 1,75-2" hinten (Rahmen mit Pinion-Umbau ggf. etwas mehr)
(+viel Zubehör)

5. eHarry
+-200 kg Gesamtgewicht
+große Ladefläche
+Gepäckträgerzuladung von 35 kg/je nach Träger wohl mehr
+Federung vorne
(+unterschiedliche Motorvarianten)

6. Riese Müller Load 75
+-200kg Gesamtgewicht
-kleine Ladefläche
-Gepäckträgerzuladung von 20 kg
+Vollfederung/breite Reifen


Nun kurz zu den noch genannten Rädern:

7. Kargon
Das Kargon konnte ich auf der letzten Velo in Hamburg ausgiebig fahren. Klasse Rad und sportlicher als das Douze. Allerdings ist die Box auch kleiner, als bei meinem 600er Douze. Dann ist für mich das KO-Kriterium auch das fehlende Verdeck. Auch wenn viele meinen, dass Kinder auch Regenklamotten anziehen können, so sehe ich den Nutzen eines Verdecks eben gerade auch bei Sonnenschein. Je nach Weg sitzen die Kleinen vorne ewig in der Sonne, wenn es kein Verdeck gibt. Das ist beim Load gut gelöst, hier gibt es für das Verdeck eine zusätzliche Corduraplane, die mit Klett auf dem Verdeck befestigt werden kann.

Diese Einschätzung bestätigt meinen Eindruck von den Bilder. Schade, weil mir das Rad an sich sehr gut gefällt.

8. Rapid
+-200kg Gesamtgewicht
+große Ladefläche
+Gepäckträgerzuladung von 26 kg/je nach Träger wohl mehr
-keine Federung/unbekannte maximale Reifenbreite


Zwischenstand
Nach all euren Beiträgen habe ich so das Gefühl, dass vieles für eine Federung zumindest an dem kleinen 20" Vorderrad spricht. Daher bleiben nur noch Douze G4, eHarry und das Load. Da das Load die kleinste Kiste der drei Räder hat und der Rahmenbau auch DIY-Kisten irgendwie verhindert, steht das Load bei mir aktuell auf Platz 3. Auf Platz 2 habe ich das Douze G4. Und mein Favorit auf Platz 1 ist das (oder der?) eHarry bzw. Long Harry, weil sich unterschiedliche Motorvarianten realisieren lassen.

Leider scheint eine Probefahrt mit dem eHarry nicht so einfach zu realisieren sein. Der Händler bei Frankfurt hat das Rad nicht als Vorführmodell und die nächsten Händler sind mehr als 200 km entfernt und haben laut Homepage teilweise gar keine Cargo Bikes zur Probefahrt im Laden...

Bezüglich des Douze G4 hat mir ein Händler geschrieben, er hätte aktuell nur das 2020er Modell mit Kettenschaltung da. Das 2021er Modell würde er erst in den nächsten Wochen wieder bekommen. Gibt es beim 2021er Modell keine Kettenschaltung mehr? Und wo liegen eigentlich sonst die Unterschiede in den Modellen?

Den Tipp mit dem zusätzlichen Anhänger zum Transportieren der Fahrräder finde ich gut. Zumal die Kinder aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Räder nicht dabei haben werden, wenn ich sie mal spontan irgendwo abholen soll :giggle:
 
Was mir gerade auffällt - das Packster wurde bisher noch nicht erwähnt und das gibt es in unterschiedlichen Längen. Federung vorne wie das teurere Load, 200kg max. Gesamtgewicht...
 
Was mir gerade auffällt - das Packster wurde bisher noch nicht erwähnt und das gibt es in unterschiedlichen Längen. Federung vorne wie das teurere Load, 200kg max. Gesamtgewicht...

Ja, das Packster ist an sich auch ein top Rad für meine Anforderungen. Allerdings stört mich der doch mittlerweile überholte Bosch Motor der 2. Generation. Gerade im Vergleich zu den Motoren der anderen Räder.
 
Ja, das Packster ist an sich auch ein top Rad für meine Anforderungen. Allerdings stört mich der doch mittlerweile überholte Bosch Motor der 2. Generation. Gerade im Vergleich zu den Motoren der anderen Räder.

Gut kann man sehen wie man will. Der alte hat keine Kinderkrankheiten mehr und funktioniert gut. Der neue hat halt den Freilauf, wobei der bei einem lastenrad für mich jetzt nicht so die Rolle spielt. Und auch bei neuen Entwicklungen wird immer mehr aufs Budget geschaut... Also ich würde es nicht am Antrieb festmachen, wenn der Rest passt
 
8. Rapid
+-200kg Gesamtgewicht
+große Ladefläche
+Gepäckträgerzuladung von 26 kg/je nach Träger wohl mehr

Ich habe in etwa die gleichen Anforderungen wie du, Kindertransport über Wald- und Feldwege. Das ganze 35km/Tag. Nachdem ich ca. 8 verschiedene Räder getestet habe, bin ich beim Rapid hängen geblieben. Der Rahmen ist "weich" und durch den Flex werden Stöße ganz gut abgefangen. Zusätzlich schlucken die breiten Reifen viel. Besonders vom Load75 kann ich nur abraten, das fährt wie ein Panzer und wenn der Akku mal leer ist oder ein Defekt vorliegt, macht das Fahren gar keinen Spaß mehr. Die Kinderunterbringung war auch die schlechteste von allen 8 Rädern.

Wenn mein Rapid endlich geliefert wird, kann ich auch meine Erfahrungen aus dem harten Alltag teilen, falls du solange warten kannst (angepeilter Liefertermin ist Anfang August).
 
Reifenbreite Bullit
Vorn soweit ich erinnere bis etwa 2,4" mit Schutzblech, hinten ist bei 47-59 mm (1,75-2") Schluss.

Hinten war bei mir bei 50 schluss, der 55 Apple hat schon an der seite geschiffen bei normal breiten nicht serienfelgen

Das Bullitt was ich habe ist so semi Geil im Gelände, das geht natürlich aber selbst mit 55 Vorn und 50 hinten merkt man schon jede Delle deutlich. Das Rad ist recht steif was ganz geil ist auf der Straße, aber auf schlechten Wegen ist federung schon ganz gut

Aber meinst du echt das du dein 52kg schweres Kind noch lange rumfährst. Da ist doch bald mal Zeit selbst zu radeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte 50mm tippen!
Danke für die Korrektur.
 
IBesonders vom Load75 kann ich nur abraten, das fährt wie ein Panzer und wenn der Akku mal leer ist oder ein Defekt vorliegt, macht das Fahren gar keinen Spaß mehr. Die Kinderunterbringung war auch die schlechteste von allen 8 Rädern.

Besonders mit dem zweiten Akku hat man eine enorme Reichweite. Den Punkt würde ich definitiv entschärfen. Generell gilt glaube ich, dass ein Rad mit leerem Akku einfach keinen Spaß mehr macht. Man ist es halt anders gewohnt.
Aus Neugier bin ich mal 20km ohne Unterstützung gefahren. Das macht deutlich weniger Laune, geht aber.

Meine Frau findet übrigens das Bullitt ohne E viel zu wackelig und fühlt sich daher weniger sicher.
Nach einer Fahrt mit Bullitt bin ich mir sicher, dass sie jegliche Nutzung tunlichst vermeiden wird. Kommentar zur Sportlichkeit "Fährt sich wie eine Draisine".
So unterscheidlich kann der persönliche Geschmack sein...
 
Besonders mit dem zweiten Akku hat man eine enorme Reichweite. Den Punkt würde ich definitiv entschärfen. Generell gilt glaube ich, dass ein Rad mit leerem Akku einfach keinen Spaß mehr macht. Man ist es halt anders gewohnt.
Aus Neugier bin ich mal 20km ohne Unterstützung gefahren. Das macht deutlich weniger Laune, geht aber.

Meine Frau findet übrigens das Bullitt ohne E viel zu wackelig und fühlt sich daher weniger sicher.
Nach einer Fahrt mit Bullitt bin ich mir sicher, dass sie jegliche Nutzung tunlichst vermeiden wird. Kommentar zur Sportlichkeit "Fährt sich wie eine Draisine".
So unterscheidlich kann der persönliche Geschmack sein...
Ich fahre mein eBullitt im Schnitt 600km mit einer Akkuladung ...und ich wüsste kein Rad das ohne E besser fährt als das Bullitt.
 
Da ist doch eine 0 zuviel an der Reichweite pro Akku ;)

Das Bullitt ohne E fährt sich wie das Bullitt mit. Kommt drauf an wer, wie und ob die Lenkung richtig eingestellt ist. Hat doch nichts mit dem Motor zu tun.
Ich bin schon Bullitts gefahren die extrem das flattern angefangen haben und dann wieder meins oder viele andere die ich mittlerweile recht gut freihändig fahren kann.
 
Das war eventuell missverständlich. Was ich sagen will:

Wenn man ein Ebike hat und der Akku leer ist, macht es einfach deutlich weniger Spaß. Ausnahmepersönlichkeiten gibt es natürlich immer.
Das Bullitt mit Steps (weiß leider nicht mehr genau welcher) ist mir ausgeschaltet negativ aufgefallen. Der Motor kostet einfach Kraft.
Dann doch lieber gleich ohne E.

Gegen die Bullitt Lenkung sage ich nichts.
Es ging mir lediglich um die Aussage: Geschmackssache sache. Meine Frau ist das Load gewohnt und liebt es über alles. Ihr gefällt das Bullitt einfach nicht. Ich fahre es gerne. Und klar fühlt sich ein E Lastenrad dynamischer an als ohne.
 
Der Steps entkoppelt sich doch komplett. Den spürst du nicht ausgeschaltet. Den Bafang in meinem Bullitt hingegen schon
 
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