Cargobike mit Holzrahmen

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Lastenrad
Eigenbau
Hallo,
mein Name ist Oliver und ich wollte mal mein Projekt "Cargobike aus Holz" vorstellen.
Das Material des Rahmens ist Birke-Multiplex. Die Fahrradteile sind fast alle gebraucht.
Nachträglich habe ich einen Add-e Walzenmotor eingebaut, da ich nur eine 7 Gang Nabenschaltung verbaut habe und das dann doch etwas beschwehrlich war.
Arbeitszeit ca 200 h, Projektabschluss Dez. 2018, in 2019 noch eineige Nachbesserungen.
Länge 2,7 Meter, Gewicht mit Motor und Akku 40 Kg.
Zuladung: keine Ahnung, aber ich hatte es schon öfters bis zum Anschlag vollgeladen.
Die Tage bekommt der Laderaum noch eine Abdeckplane.

Gruß
Oliver
 

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Willkommen!
Tolles Projekt. 40 kg erscheint mir gar nicht so viel. Mein Babboe ist bestimmt schwerer.
Wenn ich darf, mein "Senf" dazu:
Schutzbleche dieser Art gefallen mir nicht besonders, aber jeder wie er mag. Das LEnkgestänge würde ich unter der Kiste führen und die Radgröße vorn kleiner wählen. Aber: Ich habs nicht gebaut udn von Ferne kritisiert es sich leicht - Daumen hoch für die Umsetzung!
Wie groß ist die Kiste?
 
Hi,
die Schutzbleche sowie der Lenker sind halt auch aus Holz (Schutzbleche aus Bambus heiß gebogen, Lenker Gedrechselt).
Lenkstange oben war halt einfacher. Und das Vorderrad hatte ich halt noch vom Fahrrad meines Sohnes.
Die Kiste ist am Boden 70 mal 45 cm und oben 80 mal 45 cm.
Aber trotzdem vielen Dank für die Kritik, das nächste Lastenrad kommt bestimmt.
 
Bitte nur als positive Anregung verstehen - Du hast selber was gebaut, was offenbar funktioniert, ich bastel nur mt fertigen Komponenten herum und bin weit entfernt vom Selbstbau eines Rades aus Rohren, Platten Stangen oder was auch immer. Und die Schutzblechsache ist reine Optik und Geschmackssache - Schön daß Du beim Holz (oder Gras) geblieben bist.
Ich hatte mal einen Produktdesigner als Werkstattnachbarn, der Multiplex-Rahmen in hohl gebaut hat und da wohl im Rahmen einer Firmengründung mit nach Dänemark gezogen ist - Das war so ein Laichtbau udn Stahlrahmen Spezi, der immer über meine bleischweren Räder gespöttelt hat und ich habe ihn im Gegenzug mit seinen Laubsägearbeiten aufgezogen.
Ich weiß also, dass so eine Rahmenkonstruktion nicht anz trivial ist.
 
Sehr schönes Lasti mit vielen guten Lösungen (y). Lenkung aber lieber wie beim Douze mit Seilzug. Nicht nur aus optischen Gründen.
 
Sehr schöne Arbeit, sauber gemacht! Besonders gefallen mir auch die schönen Details wie die durchgesteckte vordere Platte der Kiste.

Wie hast du die nötigen Materialstärken und Querschnitte ermittelt? Oder ist einfach alles großzügig dimensioniert?

Nur der Lenker aus Holz bereitet mir Zahnschmerzen, weiß nicht ob ich dem vertrauen würde. Ganz abgesehen davon dass eine gerade Stange als Lenker für mich eher unbequem ist.

Magst du vielleicht den Bau des Rades noch ein wenig dokumentieren? Würde mich sehr interessieren zu sehen wie das ganze entstanden ist.
 
als Selbstbauer dafür irgendwo die benötigten Teile
nö, sind alles Eigenentwicklungen von Douce/Kargon etc. Ersatzweise kannst du aber auch mit teilbaren Stell/Klemmringen arbeiten https://www.maedler.de/product/1643/klemmringe-stellringe
Da kann man z.B. mit dem 28mm in Alu arbeiten, den mit U-Scheiben auf Durchmesser spannen und dann mit einem Lochbohrer auf 28,6 aufbohren. Klemmt super, hab ich bei der neuen Lenkerkonstruktion von der Velowerftflotte umgesetzt. Die 0,6 mm sind wichtig!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da zolle ich höchsten Respekt.
In den erwähnten 200h ist wohl auch die Programmierarbeit der CNC inbegriffen.

Ich gehe davon aus, dass du entweder Schreiner bist oder ganz nah an einem Schreiner dran bist, der das für dich gefräst hat. Wie hast du die Querverbindungen der beiden Rahmenteile stabilisiert? Auf den Bildern sind die Köpfe von Durchsteckbolzen zu erkennen. Sind die Teile verleimt? Mit PU?
 
Hallo,

zur Entstehung meines Cargobikes.
Ich wollte schon immer eines haben. Das Bike, dass ich mir ausgesucht hatte kostet knapp 5.000,-€.
Das war mir ein wenig zu teuer und ich beschloss eins zu bauen. Da ich in meinem früheren Leben einmal Möbelschreiner gelernt hatte, lag der Werkstoff Holz sehr nahe. Ich hatte auch schon andre Fahrräder aus gebrauchten Fahrradteilen und Holz gebaut (siehe Foto). Das Ganze habe ich dann aufgezeichnet und aus Multiplexplatten ausgeschnitten und gefräst. Die Dimensionen richteten sich nach den Fahrradteilen, die schon hatte und der Größe der Lastenkiste (ich habe eine Zargesbox, die dort reinpassen sollte). Die Materialstärken wählte ich nach Gefühl und die Stärke der einzelnen Streben aus. Lieber etwas schwerer aber dafür stabil. Es gibt zwar Belastungstabellen für Holz und Plattenwerkstoffe, aber die sind für andere Belastungen ausgelegt.

Viele Dinge hatten sich während des Bauens ergeben wie zum Beispiel die Lenkstange oben, da dies eine sehr einfache Lösung war und es den Beladevorgang und mich nicht gestört hat. Des Weiteren ist es mir nicht gelungen eine Hinterradaufnahme zu bauen, die so präzise ist, dass ich eine Kettenschaltung montieren konnte. Deshalb entschied ich mich für eine Narbenschaltung mit Rücktrittbremse. Zur Stabilität eines Holzlenkers sei gesagt, dass bestimmte Holzarten wie Buche oder Escher sehr gut geeignet uns stabil sind. Aus diesen Hölzern werden auch die meisten Werkzeugstiele hergestellt.

Der Rahmen ist zusätzlich mit Hülsenschrauben und Gewindestangen stabilisiert (M8 Edelstahl). Da ich nicht wusste wie lange eine Verleimung (Weißleim Wasserfest und Holzdübel 10mm) den dynamischen Kräften des Fahrens standhält.

Alle Arbeiten sind von Hand. Keine CNC-Fräsung.
Stichsäge, Oberfräse, kleine Tischkreissäge, Akkuschrauber, Drechselbank und viel "Blut, Schweiß und Tränen"

Gruß
Oliver
 

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Extrem coole Sache, meine größte Hochachtung!
Holz ist ja nun so garnicht mein Werkstoff (ich drehe, flexe und schweiße lieber) und bin bei so einem Werk um so mehr beeindruckt...
wie hast Du denn die Aufnahme für die Gabel vorne konstruiert, dass ist ja eine der kritischen Stellen?
 
Ich habe die Höhe nach der alten Gabel bestimmt, die Breite (Stärke) ergab sich durch die Rahmenbreite.
Wobei ich bei der Rahmenbreite die Gabel mit einkalkuliert hatte. Die Tiefe machte ich nach Bauchgefühl, mit dem Gedanken lieber alles etwas stabieler. Dann bohrte ich mit der Standbohrmaschine das Loch für die Gabel und anschließend fräste ich aussparungen für die Kugellager. Alles ist mit Holzdübeln wasserfest verleimt und mit einer Gewindestange und Hülsenschraugen zusätzlich verstärkt.
 
d.h. du hast kein Stahlrohr als Führung und keine Lagerschalen aus Alu verwendet ?
 
Vielen Dank für die ausführlichere Dokumentation der Entstehung, sehr inspirierend!
 
Sehr interessant! Wie sieht es denn mit der Nässebeständigkeit aus? Wenn es an einem regnerischen Tag wie heute nass wird, macht das was aus?
 
Regen und Spritzwasser von unten ist kein Problem.
Ich habe das Cargobike 6 fach mit Bootslack lackiert und vorher grundiert.
Auch die Transportkiste ist unproblematisch. Die Siebdruckplatten sind Wasserfest und die Kanten der Platten habe ich ebenfalls mit Bootslack behandelt, allerdings nur 3 fach.
 
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