Welches eLastenrad für ein Kindertaxi?

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Lastenrad
z.Zt. auf der Suche nach dem Richtigen ;-)
Hallo!
Ich bin neu hier und erhoffe mir gute Ratschläge, was die Anschaffung eines Lastenrads betrifft...
Ich möchte in meinem Ort ein Kindertaxi einrichten, also ein Service, wo Eltern für ihre Kids Fahrten ‚buchen‘, ähnlich einem herkömmlichen Taxi. Anforderungen:
- möglichst viele Kinder
- kinderfreundlicher Ein-/Ausstieg
- e-Antrieb
- hohe Leistung, wir leben im bayerischen Voralpenland

Ich habe das Babboe Carve Mountain (Neigetechnik, 2 + 2 mgl. Sitze) und das Babboe Curve Mountain (4 Sitze) probegefahren. Ein Longjohn kommt aus Kräftegründen nicht in Frage, da ich nichts schweres heben darf. Also werde ich mich an ein Dreiradfahrgefühl gewöhnen dürfen.

Die Neigetechnik im Carve ist mir für den Transport fremder Kinder zu gefährlich. Wäre rausgeschmissenes Geld, ich würde die nicht benutzen.

Das Curve Mountain - ohne Mountain ist hier wohl keine Option - fand ich schon ganz gut (wollte eigentlich das Babboe Max E, gibts aber nicht als Mountain und wird lt Babboe auch nicht kommen), aber die Rückenlehne entgegen der Fahrtrichtung scheint mir arg kurz. Selbst meiner einjährigen Tochter schaute der halbe Rücken drüber hinaus.

Und kann jemand erklären, was der Unterschied zwischen dem 400er und dem 500er Akku ist, kenne mich da technisch nicht aus.

Gibt es andere Hersteller/Modelle/Ideen?
Preislich bin ich bei dem Curve Mountain ja schon bei 4.000€, viel mehr will ich eigentlich erstmal nicht in dieses Projekt investieren.

Danke schonmal und liebe Grüße
Sascha89
 
Als gewerblich genutztes Fahrzeug würde ich mir etwas ein Level - oder mehr, hd nach Budget - höherwertiges holen.
Das ist dann oft leichter und besser ausgestattet und ggfs. Langlebiger.
Für das bskgiets Cargo Trike in der breiten Version gibt es z.b. einrvoption mit 2 Bänken längs für 6 Kinder.
Auch scheibenbremsen vorn sind zu haben, Motor wäre der Shimano.
Radkutsche hat mit dem Musketier auch ein grosses Dreirad, ich weiss aber nicht, ob es eine Kinder Transportlösung fertig gibt.
 
Und kann jemand erklären, was der Unterschied zwischen dem 400er und dem 500er Akku ist, kenne mich da technisch nicht aus.

Ist einfach nur die Kapazität! 400 Wattstunden und 500 Wattstunden. Ich würde immer eher zum 500er tendieren.
Mehr Kapazität hat mehrere Vorteile:
- mehr Reichweite, wenn man sie braucht
- "größere" Akkus verkraften hohe Ströme besser, leiden also unter hohen Belastungen weniger und halten länger
- wenn man die hohe Reichweite nicht braucht, schont das den Akku, weil Litium-Akkus am liebsten "flach" gecycelt werden. Der Akku dankt es einem also, wenn man ihn nicht leer fährt und möglichst früh nachläd. Also grundsätzlich jeden Abend laden ist immer gut und ein größerer Akku ist dann weniger leer, wenn er als Ladegerät kommt. und mach Dir bitte keine Sorgen wegen der Anzahl der Ladezyklen! Viele Leute glauben, jeder Ladevorgang wäre ein Ladezyklus und es sei dann besser, den Akku leer zu fahren und dann jedes mal voll zu laden. 2* 50% Laden zählt genauso, wie einmal 100% laden! Und 2*50% Laden schont den Akku und erhöht die mögliche Zyklenzahl!

Wie @lowtech hat ja schon gesagt, daß beim gewerblichen Einsatz ein höherwertiges Fahrzeug besser ist.

Denke aber auch daran, Dich schlau zu machen, was Du sonst noch brauchst, um so etwas gewerblich zu betreiben! Versicherung, TÜV-Prüfung oder ähnliches?
 
Meinst Du so etwas wie das GoCab Fahrradtaxi für Kinder von Van Raam?
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https://www.vanraam.com/en-gb/advice-inspiration/news/gocab-bicycle-taxi-for-children
 
Guten Abend,
vielen Dank für eure tollen Antworten.
- Das Bakfiets Cargo Trike (wide) hatte ich gar nicht auf dem Schirm, danke. Frage mich aber zwischenzeitlich wie das Kippverhalten ist, wenn 2x3 Kinder längs zur Fahrtrichtung an den Außenseiten sitzen. Würde ich gerne mal probefahren, aber habe in der Gegend noch keinen einzigen Händler mit einem 6Sitzer ausfindig machen können. Da ich zur Zeit in der Bedarfsabfrage-Phase bin und die Rückmeldungen eher zurückhaltend ausfallen, bin ich jetzt eher auf der Schiene, ein 4Sitzer zu nehmen. Das sollte, zumindest für den Anfang, reichen.
- Musketier von Radkutsche hat Aufbauten mit Sitzen oder Bänken, aber keins davon hat Sicherungsgurte!? Außerdem sitzen da die Kinder hinten, was sich zwar wahrscheinlich einfacher fährt, aber ich hätte sie doch gerne im Blick.
- GoCab Fahrradtaxi Vanraam hatte ich mal gesehen, finde ich aber megahässlich und auch voll teuer, 10.000 EUR oder so? Außerdem sieht mir die Einstiegshöhe da sehr hoch aus, wäre also nix für Krippenkinder, die könnten da nicht selber einsteigen.
- Akkukapazität Wattstunden, danke für die Erklärung. Der Akku lässt sich aber doch bestimmt leicht tauschen, oder? Also falls ich jetzt zB feststellen würde, ein 400er reicht mir nicht, dann einen 500er einbauen lassen? Wobei - dann ist es wahrscheinlich günstiger, gleich den 500er zu kaufen.
- Ladezyklen da musste ich lachen, mein Papa hat mir als Kind immer eingebläut, Akku vollständig leeren und dann ohne Ladeunterbrechung voll laden lassen... scheint ja überholte Meinung zu sein ;-). Ich würde sowieso immer über Nacht in der Garage laden.
- was ich sonst noch brauche: derzeit weiß ich noch nicht, ob es wirklich auf ein Gewerbe hinausläuft. An Versicherung habe ich schon gedacht, da muss ich einfach mal einen Termin machen, das wird nicht so teuer sein. @triton-mole was meinst du mit TÜV-Prüfung genau? Bei Babboe steht zB auf der homepage dabei, dass alle Räder TÜV-Anforderungen entsprechen. Das hätte ich jetzt eigentlich bei jedem verkehrsfähigen Lastenrad vorausgesetzt...?

Ich habe jetzt recherchiert und folgende Modelle verglichen:
1 Bakfiets CargoTrike e-Cruiser Wide steps
2 Bakfiets CargoTrike narrow E-Antrieb
3 Babboe Curve Mountain
4 Vogue Carry 3 E-Power

- Motor: alle haben einen 250er Mittelmotor (1 u 2 Shimano bzw. 3 Yamaha bzw. 4 Bafang Max Drive - nehmen die sich qualitativ was? Klingt alles gleich professionell)
- Weiteres: alle haben eine Reichweite um die 50 km, Akkuladezeit ca 4 h, Zuladung in der Transportbox 100 kg, Räder vorn 20''/hi 26''
- Akku: 36 V (alle), 11 Ah (1,2,3), 418 Wh (1,2) bzw. 400 oder 500 Wh (3) bzw. 13 Ah 481 Wh (4)
- Schaltsystem: stufenlose NuVinci Nabenschaltung (1,2,3) bzw. Shimano 7-Gang-Schaltung (4) -- habe gelesen, stufenlose Nabenschaltung ist besser wenn man, wie ich, viel im Bergland unterwegs ist?
- Bremsen: Rollenbremsen vo/hi oder Rollenbremsen vo und hydraul. Felgenbremsen hi (1,2) / Scheibenbremsen vo/hi (3) / Scheibenbremsen vo und Rollenbremsen hi (4) -- habe gelesen, dass Scheibenbremsen vorne besser als hydraulische Felgenbremsen sind, weil die Vorderräder dann unterschiedlich bremsen und dadurch das "Hochkommen" des Hinterrads vermieden wird?
- Lenker: normaler Fahrradlenker (1,2,3) bzw. durchgehender Lenker (4)
- Garantie: bestimmte Teile 10 Jahre (1,2) / 5 Jahre (3) / keine Angabe (4)
- Sitzplätze: 4 od. 6 (1), bzw. 4 (2,3,4)
- Gepäckträger: ja, Akku integriert, Beladung bis 20 kg (1,2,4) / ja als Zubehör, ohne Akku, Beladung bis 25 kg
- Preis: ca. 4.300€ (1,2,3) bzw. ca. 2.300€ (4)

--> Technisch nehmen sich die Räder also nicht so viel, (3) sticht durch den 500er Akku hervor und (4) hat einen fetten Minuspunkt wg. der 7-Gang-Schaltung.
--> Wie ist es mit den Bremsen, welche empfehlt ihr für vorne bzw. hinten?
--> insgesamt finde ich das Vogue Carry 3 am schlechtesten. Zwischen Bakfiets CargoTrike und Babboe Curve Mountain sehe ich nicht wirklich einen Unterschied. Wenn überhaupt, scheint mir das Babboe sogar höherwertiger, sh. verbaute Materialien, stärkerer Akku, Akku unter der Sitzbank statt im Gepäckträger.
Da ich hier noch keinen Händler gefunden habe, der das CargoTrike da hätte, tendiere ich jetzt irgendwie zum Curve Mountain. Der nächste Babboe-Händler, bei dem ich auch zum Probefahren war, ist 1 Lastenradstunde entfernt (hab mich jetzt nicht getraut zu schreiben '20 Autominuten' :-D ) und die Ladeninhaberin stammt aus meinem Ort. Wäre auf jeden Fall eine gute Vertrauenswerkstatt.

Was fällt euch noch ein?
LG
Sascha89
 
Hallo
und ich gleich nochmal. Babboe empfiehlt ab Steigungen von 3% die Mountain-Variante. Die Aussage des o.g. Probefahrt-Händlers war, dass beim Mountain der Motor stärker wäre als bei dem normalen Curve E. Jetzt habe ich gerade nachgeschaut... beim Curve Mountain steht "250 Yamaha Mittelmotor". Beim normalen Curve E steht "250 wartungsfreier Motor". Also sind die doch gleich? Bzw. welcher Hersteller wird dann beim normalen Curve E verbaut?
Was mir aufgefallen ist, dass der Akku beim Curve E deutlich schlechter ist als beim Mountain. Aber das dürfte nach meinem Verständnis ja eher die Reichweite beeinflussen und nicht die Unterstützungskraft oder?
Warum wird dann ab 3% Profil das Mountain empfohlen?
 
Die Nabenmotoren der "normalen" Räder sind für das Flachland optimiert, also wenn man z.B. im flachen Holland mit normaler Geschwindigkeit gegen den Wind fahren will. Die Mittelmotoren der Mountain-Reihe nutzen dagegen die Schaltung mit und können so besser Steigungen schaffen. Dafür ist hier der Verschleiß an Kette und Ritzel wieder höher.
Rollenbremsen im hügeligen bis bergigen Gelände sind Mist. Das ist was für die Flachländler, wo der Deich der höchste "Berg" weit und breit ist. Scheibenbremsen sollten es für dich schon sein, wenn dir die Kinder lieb sind. ;)
Bei den Motoren tun sich Shimano und Yamaha nicht viel, beides erstklassige Mittelmotoren. Bafang aus China ist da etwas billiger. Soll aber auch ganz ok sein, ich kenne die nicht aus eigener Anschauung. Shimano ist aber vergleichsweise laut. Die 250W Leistung ist gesetzlich geregelt. Damit ist die maximale durchschnittliche Dauerleistung gemeint. Kurzfristig mobilisieren die schon mal bis zu 1000W.
Akku ist je nach Fahrleistung unterschiedlich wichtig, aber wie du selber erkannt hast: gleich den größeren Akku nehmen, wenn der Preis einigermaßen im Rahmen bleibt. Die Akkus sind ja auch in der Regel leicht zu wechseln. Ggf hast du dann einen im Rad, während der zweite geladen dabei ist oder schon geladen zuhause bereit liegt.
 
Zwischen diesen beiden Modellen schwanke ich jetzt noch: Bakfiets CargoTrike E-Wide und Babboe Curve E-Mountain.

@lowtech hat ja geschrieben, dass er bei täglichem Einsatz eher zu etwas qualitativ höherwertigem gehen würde als Babboe. Ich sehe aber noch nicht, wo genau das Bakfiets höherwertig sein soll. Z.B. verbauen sie standardmäßig vorn und hinten (!) Rollenbremsen, ich müsste also upgraden auf Scheibenbremsen. Im Curve sind die standardmäßig drin. Auch der 500er Akku ist beim Curve serienmäßig (mit Aufpreis) erhältlich, beim CargoTrike nur als Zubehör. Gut - dann hätte ich halt zwei.

Habe hier im Forum irgendwo gelesen, dass das CargoTrike wendiger sein soll, d.h. engeren Wendekreis. Konnte bisher noch keinen Händler für eine Probefahrt finden.

- Steht denn irgendwo nachzulesen, wieviel beide Räder leer wiegen?
- mit wieviel Aufwand wäre es verbunden, in ein CargoTrike Wide nachträglich (!) die Längsbänke und evtl. die Stecktür einzubauen?
- kann ich eigentlich an so ein Dreirad hinten noch einen 2-sitzigen Kinderfahrradanhänger dranmachen?
- hat das CargoTrike auch eine Feststellbremse wie das Curve? Konnte dazu nichts finden, das wäre auch wieder ein Pluspunkt für das Curve
- stimmt mein Eindruck, dass der beim CargoTrike am Gepäckträger verbaute Akku Witterung etc. mehr ausgesetzt ist, als der beim Curve unter der Sitzbank in der Transportbox?
- wer hat ein CargoTrike bzw. ein Curve und kann mir sagen, wie leicht die Akkus ausbau-/wechselbar sind, falls ich den Akku mal ohne das Lastenrad drumherum laden will oder tatsächlich einen zweiten Akku hätte?

Danke!
 
Die Babboe Räder sind deutlich schwerer, als die Bakfiets - Wahrscheinlich ist der Rahme nüberdimensioniert statt korrekt berechnet.
Babboe nutzt im Falle der Nuvinci die "kleine" N330, Bakfiets soweit ich weiß die N360 oder N380 mit größerem Übersetzungssspektrum.
Reifen waren früher bei babboe günstige, bei Bakfiets Schwalbe. Im Bakfiets habe ich Andra Ryde Felgen, im Babboe müsste ich nachsehen...
Bei Bakfiets werden die Rahmen in Holland gefertigt, was ich wegen der kurzen Transportwege und des "buy local" Gedankens schön finde.
Das Holz der Boxen bei Bakfiets ist FSC zertifiziert.
Griffe und Sattel beim Babboe habe ich direkt ausgetauscht, beim Bakfietrs war ein Selle Royal (den ich trotzdem abgebaut habe) und ganz bequeme Handgriffe.
Weiter sind es eher Kleinigkeiten - Am Bakfiets hing ein Shimano Hebel an der Rollenbremse, bei Babboe ein No-Name Exemplar.
Bei Bakfiets gibt es nun Fidlock Magnetgurtschlösser, bei Babboe Fastex Schnallen.
Und bei Bakfiets gibtes viel werks-Zubehör, wie die schon erwähnten und sicher lohnenden Scheibenbremsen. Auch eine Tür vorn und die Bänke für 6 im Cargo Trike wide sind von Bakfiets lieferbar und Du bekommst das Rad dann gleich fertig vom Händler.

Ich habe insgesamt nichts gegen Babboe, fahre das City ja täglich und bin zufrieden, aber das Bakfiets ist mMn. einfach etwas "runder" konstruiert.
Und das Mindergewicht ist ja auch ein Argument.

Man kann sicher mit beiden Marken zufrieden sein, wichtig ist ein Händler, der zuverlässig repariert, wartet und Garantiefälle abwickelt. Aber die Herstellung in Europa, das verfügbare Zubehör und der nicht riesige Preisunterschied würden mich beim Neukauf zum Bakfiets greifen lassen.

Ausserdem ist das Curve zwar ganz hübsch, aber die Runde Kiste kostet viel Platz im Inneren. Das Bakfiets Wide ist wesentlich geräumiger im Innenraum.

Die Tür und die Bänke lassen sich mit Bohrmaschine udn Inbus/Kreuzschlitzschraubendreher bzw. Stcihsäge einbauen, ich glaube zu beiden Artikeln gibt es bebilderte Anleitungen auf der Bakfiets Seite.

Zu den Akkus kan nich wenig sagen, unser Cargotrike ist noch mit reinem "Bioantrieb" und ein Curve kenne ich nur aus der Nachbarschaft. Der Gepäckträgerakku an unserem city hatr aber bisher der Witterung gut standgehalten udn das rausnehmen ist einfach.

Am Lastenrad kannst du natürlich auch einen Fahrradanhänger ziehen, ich hab nur ein Bild vom " Sitzer am 2 Rad und vom Lastenhänger am 3 Rad, aber es geht.

Das Cargotrike hat natürlich auch eine Feststellbremse.
 
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Außerdem sieht mir die Einstiegshöhe da sehr hoch aus, wäre also nix für Krippenkinder, die könnten da nicht selber einsteigen.
Ich will Dir nix verkaufen, aber zeig doch mal eine niedrige Einstiegshöhe bekommst Du wohl nur beim Nihola, oder?
Außerdem besteht beim GoCab die Möglichkeit, noch einen klappbaren Tritt nachzurüsten:
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Wenn man die Kosten strecken will bieten Sie auch ein Leasing / Mietkaufmodell an, das für eine gewerbliche Nutzung auch steuerlich Sinn machen kann.

Wenn man nur 4 Kinder transportieren kann werden natürlich die Einnahmen auch entsprechend geringer...

Die Kinder während der Fahrt im Blick zu haben finde ich gerade für den gewerblichen Einsatz wichtig, da gebe ich dir recht.

Das Personenbeförderungsgesetz gilt jedenfalls nur für Kraftfahrzeuge, also wahrscheinlich nicht für Pedelecs. Ganz sicher ist das jedoch nicht, da nach dem Wiener Übereinkommen Pedelecs nicht der Definition von Fahrrädern entsprechen...

Ich drücke Dir jedenfalls für den Start die Daumen!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Kulle danke! Ich habe vorhin auch etwas von 46 cm gelesen und wurde stutzig. Aus der Perspektive wie auf deiner Skizze habe ich das GoCab noch gar nicht gesehen und wusste daher nicht, dass es neben dem Fahrer einen Einstieg gibt. Ich dachte, die Kinder müssen hereingehoben werden oder über die Seite einsteigen.
Tatsächlich habe ich in der Zwischenzeit vorher mal eine Nachricht an Van Raam verschickt. Wie gesagt, optisch sagt mir das Teil überhaupt nicht zu. Aber die Kapazität und Hochwertigkeit sowie Wendigkeit sprechen halt auch für sich. Gibt es hier im Forum ev. jemanden, der es schon hat? Bin gespannt, was Van Raam antwortet. Sie haben ja eigene Antriebssysteme und da wäre eine Probefahrt auch nicht schlecht.
@Kulle wie meinst du das mit dem Personenbeförderungsgesetz? Erlaubt ist ja ein Transport von bis zu 8 Mitfahrern ohne dass man einen Personenbeförderungsschein hat. Den braucht man mWn nach erst ab dem 9. Mitfahrer. Also kann es ja dahingestellt bleiben, ob ein Pedelec dadrunterfällt oder nicht - beim GoCab sind es ja max. 8 Mitfahrer.
 
Die Menge der Personen ist bei der Personenbeförderung auf 9 inkl. Fahrer ohne Personenbeförderungsschein begrenzt, aber Du brauchst z.B. auch einen PBS wenn Du Taxi fährst, also idR. nur einen Passagier hast.
Das bezieht sich allerdings auf PKW bzw. Führerscheinpflichtige (Kraft)Fahrzeuge.
Ich würde vielleicht mal einen Rikscha-Betreiber anschreiben und fragen, auf was der für seine Fahrer so achten mus und was für Formalia zu beachten sind - Wenn Du ihm nicht direkt Konkurrenz machst und nett fragst ist das veilleicht eine gut Informationsquelle für den Anfang (die natürlich rechtssicher geprüft werden sollte).
 
Personenbeförderungsschein:

Das PBefG (Personenbeförderungsgesetz) gilt sachlich für den ... geschäftsmäßigen Transport von Personen mit ... Kraftfahrzeugen. §1 Abs. 1 Satz 1 PBefG.

Kfz sind: nicht dauerhaft spurgeführte Landfahrzeuge, die durch Maschinenkraft bewegt werden. § 2 Nr 1 FZV (Fahrzeug-Zulassungs-Verordnung).

Fahrräder sind ausschließlich durch Muskelkraft angetriebene Landfahrzeuge. §63a Abs. 1 StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungsordnung). Als Fahrräder gelten auch solche, die motorisierte Tretunterstützung bis 25 km/h und max 250 Wh haben. §63a Abs. 2 StVZO.

Ergo: Pedelecs bis 25 km/h sind keine durch Maschinenkraft angetriebenen Landfahrzeuge. Damit sind sie keine Kraftfahrzeuge. Damit gilt das PBefG nicht. Also brauche ich keinen Schein. Kriegt die zuständige Führerscheinstelle so von mir.

Danke für den juristischen Ausflug ;-)
 
Habe gerade mit der Fahrerlaubnisbehörde im Landratsamt telefoniert. Die Dame wollte erstmal ein Foto von so einem Lastendreirad, so etwas "hätten sie ja noch nie gehabt". Habe ihr jetzt den Sachverhalt und ein Bild per Mail geschickt. Bin gespannt, was da als Antwort kommt, ob ich nun einen PBS oder andere Formalia brauche oder nicht...
 
Freitag konnte ich mit den Kindern bei einem Münchner Händler das CargoTrike probefahren. Der Mitarbeiter konnte mir nicht sicher sagen, ob es das narrow oder wide Modell sei. Das sei ja aber auch egal für das Fahren, schließlich sei beim wide die Box dann einfach länger.
Tatsächlich habe ich gerade im Bakfiets.nl-Katalog nachgelesen: Der Unterschied zwischen narrow und wide ist nicht, dass beim wide die Box länger ist. Sondern, dass die Innenwinkel der Box größer sind, sodass die Bodenplatte 86*65 cm hat statt beim narrow 86*54 cm. Das heißt, nur "nach unten hin" gewinne ich durch das wide an Volumen in der Box. An der Gesamtlänge des Rads (210 cm) ändert sich also nichts, ob ich nun narrow oder wide wähle. Allerdings ist das wide mit 95 cm breiter (Außenmaß) als das narrow (85 cm), obwohl die Boxoberkanten bei beiden identische Maße haben (100*66 vo/70 hi)...
Jetzt bin ich halt doch unsicher, ob sich die größere Breite halt auf den Wendekreis etc. auswirkt? Der Mitarbeiter meinte, das wäre ja egal, aber es bedeutet ja auch, dass dann die beiden Vorderräder 10 cm weiter auseinanderliegen...

Ergebnis meiner vergleichenden Probefahrten (jew. Pluspunkte aufgeführt:
Bakfiets.nl CargoTrike:
* Feststellbremse leicht zu lösen +
* Magnetische Gurte +
* Gurte leicht verstellbar +
* stabileres Fahrgefühl +
* deutlich engerer Wendekreis + (war es nun wide oder narrow?)

Babboe Curve Mountain:
* Feststellbremse leicht anzuziehen +
* Motor läuft leiser +
* deutlich günstiger im Preis

Es spricht zwar, vor allem, wenn ich meine Zwecke im Blick habe, einiges für das CargoTrike. Insbesondere das wirklich intelligente (magnetische) Gurtsystem ist klasse, weil ich ja täglich verschiedene Kinder transportiere. Beim Babboe würde es ein ständiges Gefriemel, und halten tun die auch nicht wirklich. Allerdings war es eine Katastrophe, am CargoTrike die kleine und metallene Feststellbremse (ähnlich einem Metallstift mit Feder drumrum?) festzudrücken. Das erfordert doch viel mehr Kraft als der Hebel beim Curve... das Lösen wiederum ist beim CargoTrike einfacher (Handbremse kurz anziehen, dann schnappt die Feder raus) als beim Curve (manuelles Lösen des Hebels).

Auch interessant waren die Aussagen des Mitarbeiters, Upgrade auf Scheibenbremsen sei kein Problem. Im Katalog steht, dass sie nicht angeboten werden für das CargoTrike. Auf dem Kostenvoranschlag des Händlers steht jetzt "Scheibenbremsen vorne" für 200€; d.h. ich hätte dann hinten ja immernoch eine Rollenbremse, was einfach doof ist. Für hinten gibts offenbar keine Möglichkeit der Scheibenbremse.
Und auch spannend: diese Stecktür für einen einfacheren Einstieg bei Längsbänken für 6 Kinder ist lt. Katalog erst seit 2019 erhältlich. Lt. Mitarbeiter im Händler gäbe es die nicht mehr, weil es ab Werk gar nicht gemacht wird sondern nur als Selbstbaukasten und dann müsste das quasi mir der Händler selber zersägen und einbauen.

Bzgl. GoCab ist mein aktueller Stand, dass es dieses für Dtl. nicht gibt. Warte aber noch auf die Bestätigung von Van Raam.
Vom Landratsamt gibt es noch nichts neues.
 
"Der Mitarbeiter konnte mir nicht sicher sagen, ob es das narrow oder wide Modell sei. Das sei ja aber auch egal für das Fahren, schließlich sei beim wide die Box dann einfach länger."

Die Aussage des Händlers finde ich super. Der steckt ja echt drin in der Materie.

Es ist aber korrekt, dass die Türen (und auch anderes mitgeordertes Zubehör) beim ausliefernden händler montiert werden.
Klingt en bisschen nach "Gibt es bei uns nicht, weil wir keine stichsäge gerade halten können"
Tür und längs-Bänke passen nur ins wide, auch ist der Fussraum da einfach grösser und es steht stabiler, weil die Fuhre eben etwas breiter ist. Poller lassen sich durchfahren.
Das Problem mit der Feststellbremse ist a) Gewöhnung und B) bei der Scheibenbremse nich texistent - Nachbarn haben ein Wide mit dieser Bremse und die Feststellfunktion ist butterweich und gut wirksam.
Zum Motorlauf kann ich nix sagen. Unser Cargotrike wird durch mich angetrieben (Und ich schnaufe bergauf mit der Nexus 3 Gang ganz schön... :)) und ein Curve Mountain bin ich noch nicht gefahren.
 
Danke @lowtech - wo wohnst du und kann ich das Rad deiner Nachbarn mal ausprobieren? :D haben sie auch hinten eine Scheibenbremse? Habe mir überlegt, dass es dem Händler theoretisch doch möglich sein müsste, auch hinten eine einzubauen, oder geht das wirklich nicht?

Andere Frage, die mich gerade beschäftigt. Bei ebay Kleinanzeigen bietet jemand ein Curve Mountain für 3.099€, lt. Beschreibung neu und von dieser Woche. Ungefahren. Wenn ich jetzt in das Curve Mountain diese Magnetgurte von bakfiets.nl einbauen könnte ... wäre das eigentlich ein super Modell für den Start - wäre ich doch um ca. 2.000€ günstiger als das Angebot für das CargoTrike von Freitag. Ich will ja auch privat damit fahren und muss deshalb erstmal nicht zwingend einen 6sitzer haben. Auf Bildern im web sehe ich, dass die Gurte im CargoTrike auf der Boxaußenseite scheinbar übereinandergelegt und mit 1 Schraube, sowie das Gurtteil zwischen den Beinen wahrscheinlich auch mit 1 Schraube unter der Sitzbank befestigt ist (erklärt auch, warum im Bestellsatz der Gurte 2 Schrauben mit Unterlegscheiben dabeisind). Könnte ich diese Gurte durch die Öffnungen beim CurveMountain führen und dann an der Außenseite mittig mit 1 Schraube befestigen? Eigentlich sollte das ja handwerklich kein Problem sein, oder sieht jemand eins? @lowtech du hast ja sowohl Babboe- als auch Bakfiets-Modelle. Falls da die Magnetgurte drin sind, könntest du mal ausprobieren, ob die Idee funktionieren müsste?
Habe nur überlegt, ob ich dann einen neuen TÜV brauche, der es als verkehrstauglich tituliert, weil ich ja eine Rückhaltevorrichtung verändere.
 
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