Spezielle Lastenrad-Komponenten nötig?

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Lastenrad
Recycle Bronte XL Omnium Mini-Max
Hallo.

Ich plane den Aufbau eines Recycle Bronte um Kinder, Einkäufe und ab und zu Baumaterialien zu transportieren. Einige Komponenten würde ich von meinen anderen Rädern verwenden. Ich frage mich nur inwieweit spezielle Komponenten für ein Lastenrad nötig/sinnvoll sind.
Passende Maße und Übersetzung setze ich mal voraus.

Zur Verfügung stehen von Bestandsrädern:
- 26 Zoll Hinterrad Mavic EN321 mit Alfine 8-Gang Nabe
- Deore 4-Kant Kurbel und Platformpedale
- Avid BB7 mechanische Scheibenbremsen
- MTB Lenker, Sattel und Sattelstütze

Vorderrad mit Nabendynamo würde ich neu/gebraucht kaufen. Welcher Nabendynamo ist da empfehlenswert? Die Belastungen beim beladenen Cargobike sind ja sicher höher als beim normalen Betrieb.

Vielen Dank für Eure Hilfe,
Anatol
 
Moin Anatol,

erst mal Glückwunsch zum coming-soon-Lasti! Berichte mal drüber, wenns da ist. Ich hab mal auf ner Messe an nem Stand von denen sehr nett erzählt...

Im Allgemeinen sind bei Lastis eher Komponenten aus dem normalen Fahrradbereich, teils aus dem oberen Robustheits- oder eben MTB-Bereich verbaut. Gegen Deine Auswahl ist insofern m.E. nichts einzuwenden. Einzig das Laufrad könnte etwas schwachbrüstig sein...

- Alfine 8 macht Lasti-Betrieb locker mit, läuft hier im Forum dutzendfach, bei mir selber seit 15.000 km ohne Probleme, bisher einmal Service machen lassen für 30 Euro, das wars.
- Kurbel, Pedale und Standard-Innenlager kannste ohne Bedenken so nehmen
- Avid BB7 ist absolut ok, fahre ich selber an nem MTB und die muss sich vor ner Hydro-Bremse nicht verstecken, einzig die Leitungsverlegung nach vorne brauch wegen des weiteren Weges etwas Fürsorge bzgl. enger Radien. Aber mit guten Zughüllen geht das sicher gut
- Lenker, Sattel, Stütze kannste bedenkenlos zu Standard-MTB-Zeug greifen

Einzig Laufräder find ich ein bisschen überlegenswert, nicht nur wegen der höheren Gesamtlast beim Lasti sondern auch, weil auf dem Lasti eine aktive (und somit materialschonende) Fahrweise nicht oder nur bedingt möglich ist. Während Du also beim normalen Rad beim Überfahren von Hindernissen (Bordsteine o.ä.) bewußt das Körpergewicht verlagerst und Vorder- und Hinterrad im richtigen Moment entlastest um das Laufrad zu schonen, krachst Du mitm Lasti einfach drüber - geht halt nicht anders. Klar weicht man aus, wos nur geht, aber manchmal gehts halt nicht und dann polterst Du eben durchs Schlagloch, dass die Felge ächzt... :eek:
Daher würde ich Laufräder immer so robust wie möglich wählen. 36 Loch sowieso und als robuste Felge hat sich bspw die Ryde Andra 40 gut bewährt.

Allerdings würd ich ruhig erstmal Dein Mavic-LR verbauen und dann schauen, was das so abkann... ist ja nun auch kein Custom-Carbon-Laufrad und wenn Dus nach nem Jahr zu klump gefahren hast udn auswechseln musst, dann hält sich der Verlust in Grenzen...
 
Hi Matze.

Danke für Deine Antwort. So werd' ich's machen, mal schauen wie lange die Felge aushält.

BB7 habe ich an 3 Rädern verbaut und bin mit der auch schon einen Alpencross gefahren.
Da habe ich keine Bedenken. Wenn ich eines Besseren belehrt werde lasse ich es Euch wissen :)

/anatol
 
Hallo in die Runde,

ich bin in meinem DIY Bronte einen Alfine Nabendynamo gefahren. Laufräder (BionX HR) mit Sapim Leader Speichen und geösten Mach1 Felgen 20"/26". Hält auch mit Alu-Nippeln aufgebaut absolut problemlos, seit >3000km.
Jeder der sich für die rustikalen Lastenräder aus Modena interessiert, ist vermutlich schon einmal über meinen Aufbau-Thread in einem anderen Forum gestoßen:
https://www.mtb-news.de/forum/t/lastenrad-2x-recycle-diy-bronte-aufbau-bzw-build-thread.845647/

Mein Bronte ist nach wie vor unlackiert und hat inzwischen ordentlich Patina, der Rahmen überwintert jetzt erst einmal in der Garage meiner Eltern.

Beste Grüße
Beike
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Beike.

Toll dass Du Dich hier einklinkst. Euer DIY Projekt hat mich schwer beeindruckt. Damit das hier aber nicht zu off-topic wird: würdest Du den aktuell letzten Beitrag in Eurem Thread bei mtb-news.de beantworten? Insbesondere Erfahrungen in Bezug auf Stabilität, Flex, Fahreigenschaften wären super. Mich persönlich würden auch Rahmenmodifikationen interessieren, die Ihr im Nachhinein als sinnvoll erachtet.

/anatol
 
Zurück zum Thema: wie schützt Ihr den Rahmen vor Sturzschäden? Normale Bikes liegen ja in der Regel auf dem Lenker und den Schnellspannern/Pedalen und der Rahmen bleibt unbeschädigt, wenn man sich mal hinlegt.
Wenn ich das richtig einschätze liegen Long-Johns aber auf dem vorderen Rahmen auf. Oder?

Gibt es stabile (Hartplastik?)Schützer für die exponierten Rahmenrohre? Folie ist für den Schutz bei einer Rahmenbremsung ja zu dünn.

/anatol
 
Gibt es stabile (Hartplastik?)Schützer für die exponierten Rahmenrohre? Folie ist für den Schutz bei einer Rahmenbremsung ja zu dünn.

Man bekommt Polyamid in allen möglichen Farben und Formen als Rohmaterial im Handel. Das ist gut geeignet und relativ billig. Lässt sich mit praktisch allen spanabhebenden Verfahren gut bearbeiten. Wenn ich Kanten so schützen wollte, dass man damit auch mal ein paar Meter über den Asphalt schliddern kann, dann würde ich das nehmen. Ruhig 'nen Zentimeter dick, dann überlebt es auch noch die zweite Bruchlandung.

Mein persönlicher Eindruck ist aber, dass Lastenräder offensichtlich eher selten auf die Seite gelegt werden. Mir ist zumindest noch keins begegnet, welches typische Spuren zeigte.
 
Optisch schön wäre ja eine seitliche Hartholz-Leiste. Frage wäre dann natürlich die Art der Befestigung.

@neanderthaler Das mit auf die Seite legen ist meiner (oft schmerzlichen) Erfahrung nach ja nicht freiwillig und vorhersehbar. Daher erwarte ich mindestens in meinem Fall keinen Unterschied in der Sturzhäufigkeit pro 1000 km zwischen Alltags- und Lastenrad.
Nur dass ein spanabhebender Rahmen-Bodenkontakt meines Stahl-Lastenradls dann doppelt weh tut im Vergleich zum verschrammelten Lenker/Schnellspanner meines Alu-Alltagsrads .

/anatol
 
Holz geht natürlich auch. Muss man dann nur halt gegen Witterungseinflüsse schützen. Sonst sieht's schnell schäbig aus.
Befestigung: Silikon + Kabelbinder?
 
Polyamid ist schon eine gute Idee, gibt's ja bei Motorrädern ja auch (z.B. hier). Wäre cool wenn man die ans Lastenrad schrauben könnte.

Offtopic: sollte ich dazu den Stahlrahmen anbohren, wie schütze ich das Bohrloch dann vor Korossion?

/anatol
 
Ich würde für so etwas eher eine Befestigung wählen, die im schlimmsten Fall mit wegfliegt, als dass es mir den Rahmen noch mehr beschädigt. Dann hast Du auch keine Probleme mit Korrosion.
Ob man den Rahmen an der entsprechenden Stelle anbohren kann oder sollte, müßte man sich im Einzelfall anschauen.
 
...
Daher erwarte ich mindestens in meinem Fall keinen Unterschied in der Sturzhäufigkeit pro 1000 km zwischen Alltags- und Lastenrad.
...
/anatol

:eek:
Was hast Du denn für eine Sturzquote auf 1000 km ?

...
Befestigung: Silikon + Kabelbinder?

Bitte nicht! :(


...
Offtopic: sollte ich dazu den Stahlrahmen anbohren, wie schütze ich das Bohrloch dann vor Korossion?

/anatol

Vom Anbohren des Rahmens würde zumindest ich absehen...

Diese Polyamid-Geschichte scheint mir da tatsächlich noch das sinnvollste zu sein... Allerdings hab ich mir darüber auch noch nie Gedanken gemacht...

In der Lastenradszene ist ja noch die "Polsterung" von exponierten Stellen mit alten Fahrradschläuchen recht verbreitet. Finde das im Sinne von Recycling/Upcycling auch recht sinnvoll und so ne (doppelte) Schlauchschicht hält sicher auch mal ne kurze Asphalt-Schraddelung aus, muss danach vielleicht lediglich erneuert werden, dafür kosts nix und ist schnell gemacht...
 
:eek:
Was hast Du denn für eine Sturzquote auf 1000 km ?
Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber dass es mal passiert sehe ich als sicher an. Besonders im Winter bei Rollsplitt, Spikes auf Gussasphalt, Eis und Schnee.

In der Lastenradszene ist ja noch die "Polsterung" von exponierten Stellen mit alten Fahrradschläuchen recht verbreitet.

So mach' ich's (y) Natürlich habe ich Döspaddel letztens erst einen löchrigen Schlauch entsorgt :(

Danke schonmal für die Inspiration:)

/anatol
 
Hey Anatol,
coole Sache, ich habe wohl ähnliche Anforderungen, allerdings ist meine kleine noch etwas zu jung fürs mitfahren...
Was genau planst Du denn genau: ein komplettes Frameset, oder auch die DIY-Version?
Hast Du den Rahmen schon bestellt?
Wie lange sind wohl die Vorlaufzeiten bei Officine Recycle?
Bin gespannt, wie das so wird!
Viele Grüsse
 
Hallo Nazcar und willkommen im Forum.

Inzwischen hat sich mein Plan leicht geändert. Aus dem Bronte ist ein Bronte XL (ohne DIY, kann nicht schweissen) geworden. Momentan versuche ich noch zu einer Entscheidung bezgl. des Aufbaus zu kommen. Eigentlich hätte der Alu-Boden und die Holzbox mit abnehmbaren Side-Panels und Regencover super gepasst. Aber anscheinend gibt es die so nicht mehr. Es gibt eine neue Holzbox (link) und die passt nicht mehr auf das Aluboard. Momentan versuche ich noch herauszufinden inwieweit die neue Box einigermaßen abnehmbar ist bzw. mindestens die Seitenteile.
Marco von Recycle beantwortet geduldig eine Fragen :)

Auch wenn mir der Rahmen optisch deutlich weniger gefällt, finde ich das Kargon Kit (link) auch echt interessant. Seilzuglenkung, Federgabel vorne, Schutzbleche und Board schon im Preis mit drin. Allerdings ist der Kinderkorb, inkl. Sitz mit 500 € extra nochmal recht teuer.

Ich mache hier einen Aufbauthread auf, sobald ich mich entschieden und bestellt habe.

/anatol
 
Aber damit es wieder on-topic wird: War heute beim local bike dealer und der meinte der Alfine Nabendynamo ist ja aus der Shimano Trecking Gruppe und eventuell nicht stabil genug für die Belastung beim Lastenrad. Ist das begründet?

/anatol
 
Ciao Anatol,
Die neue Kiste vom Bronte wirkt zwar etwas dünn, aber das Spanngurtsystem ist ziemlich clever. Das hat das Packster von R&M auch und wenn die das halbwegs ähnlich konstruiert haben, dann ist das in Nullkommanix abgenommen. Selbst unterwegs und du hast sogar einen Gurt, um die Teile mit dem Transportgut zu verzurren.
Wow, ich wusste gar nicht, das man vom Kargon auch das Frameset bekommen kann. Das ist vielleicht auch ne Option und dazu selber eine Kiste bauen, analog zur Packster/Bronte Kiste... Bronte und Kargon haben ja beide sogar einen recht coolen Look, jedes auf seine Art....

Ich würde denken, dass der Dynamo eher durch die Anzahl Speichen begrenzt ist. Und Du vielleicht deswegen nach einiger Zeit das Rad wechseln möchtest.

Den einzigen Dynamo den ich mal runter gefahren habe war ein Shimano Nexus und der war viele tausend Kilometer immer an, immer. Da würde ich mir jetzt nicht zu viele Sorgen machen.

Freue mich über Updates und wünsche gutes gelingen!
 
Rahmenset inkl. Box ist bestellt:) Marco von Recycle hat versprochen regelmäßig Bilder vom Baufortschritt zu schicken. Mann, bin ich gespannt.gespannt o_O

Zurück zum Thema: bin noch unentschlossen ob Nabendynamo oder doch später E-Motor. sind gängige Lichtanlagen mit Stromversorgung aus (3V?) Dynamo und LiPo Akku kompatibel?

/anatol
 
Rahmenset inkl. Box ist bestellt:) Marco von Recycle hat versprochen regelmäßig Bilder vom Baufortschritt zu schicken. Mann, bin ich gespannt.gespannt o_O

Zurück zum Thema: bin noch unentschlossen ob Nabendynamo oder doch später E-Motor. sind gängige Lichtanlagen mit Stromversorgung aus (3V?) Dynamo und LiPo Akku kompatibel?

/anatol
Die Lampen für Nabendynamos brauchen Wechselstrom, die E-Bike-Lampen, die man entweder direkt an den Akku oder ggf. an den Lichtausgang des Controllers hängen kann, allerdings Gleichstrom. Die meisten vertragen inzwischen 6-42 V, es gibt auch welche die 6-60V aushalten. Hatte zunächst auch einen Nabendynamo, der im Verlauf einem Nabendmotor gewichen ist. Aktuell die IQ-X E mit 150Lux als Frontscheinwerfer und Spannung direkt aus dem Akku, das ist bei den aktuellen Lichtverhältnissen trotz der niedrigen Montage am Bullitt ordentlich hell.

Es sei denn du nutzt einen Nabenmotor im Hinterrad, dann kannst du den Dynamo mit Lampen weiter nutzen, aber ein Nabendmotor im Vorderrad ist eine feine Sache im long john.
 
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