UPS Cargolösung

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Lastenrad
Tern Cargo Node, Bikes At Work-Radanhänger + BOB-Trailer, kein Auto
Bei den eigentlich so gehassten Lieferdiensten, die wegen jedem bestellten USB-Stick mit dem LKW liefern müssen und dann auf dem Radweg parken, freut es mich, wenn Lieferdienste wie UPS andere Lösungen entwickeln.

Bei uns im Schlachthofviertel in München steht nun seit einiger Zeit ein Micro-Depot, von welchem aus die verschiedensten Lastenräder mit kleineren Mengen Paketen ausströmen und das Viertel beliefern.


Das System wurde ja eigentlich aus Hamburg übernommen, wo diese Micro-Depots schon länger getestet wurden.

Regelmäßig sehe ich nun in Sendling 2 oder 3 Räder mit Anhängern, die die Gegend beliefern. Auch schön zu sehen, dass die Anhänger von dem münchner Unternehmen "Hinterher" oft dafür verwendet werden. Dann muss nichts aus Fernost herbeigeflogen werden.

Es tut sich was, auch im eigentlich immer ewig gestrigen München.

Man sieht immer mehr Mamis mit Lastenrädern und man merkt, dass ein wirkliche positive Stimmung bzgl. der Lastenräder durch die Stadt zieht.

Ich werde wegen meines Cargo Nodes mittlerweile öfters an Ampeln oder beim Aufladen von Ladung angesprochen und interessierte Leute erkundigen sich nach den Vorteilen dieser Konstruktion.

Klar sind wir noch Lichtjahre von Kopenhagen und auch von Holland entfernt, aber trotzdem freut es einen, wenn man langsam einen Wechsel in den Mobilitätslösungen sieht.

Anbei ein pic von den vorbildlichen UPS-Lieferdiensten.
 

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Und dann parken diese Räder die Radwege oder Gehwege zu und verstopfen genau wie ihre großen Pedanten die Stadt oder die Wege die ich als Radler oder Fußgänger benutze.

Komerzielle Transportunternehmen sollten von Anfang an auf die Straße verbannt werden.

UPS macht das ja nicht weil sie plötzlich so grün sind die sehen das Problem Parkplatz und Zeit und nutzen so gnadenlos die Strecken die für Radler-Fußgänger reserviert sind.
Das hat nichts mit vorbildlich zu tun .....
 
Und dann parken diese Räder die Radwege oder Gehwege zu
Bei uns parkt in der Regel der ruhende Verkehr alles zu. Die Postboten nutzen jetzt schon E-Dreiräder, die denen von UPS in den Abmassen in nichts nachstehen (nur ohne Hänger). Stören tut das aber nicht. Das Rad steht in der kurzen Zeit der Zustellung "herum", dann geht es schon eine Hausnummer weiter. Diese Art der intensiven Nutzung eines Vehikels ist es ja gerade, die bei Lieferdiensten, Bussen, Taxis, etc. den großen Unterschied macht zum (motorisierten) Individualverkehr. Letzterer steht tatsächlich die meiste Zeit des Tages herum, Fahrräder inbegriffen. Wenn jeder sein Päckchen mit eigenem Lastenrad von der Zentralstation würde abholen müssen und bei uns im Haus über 20 Mietparteien ein jeder sein Cargobike haben und abstellen wollen würde - dann: Gute Nacht! So hat halt jeder sein Auto. Das macht es nicht besser, aber genau da setzt ja das Konzept von Lieferdiensten (und auch sharing-Angeboten) an. So, wie ein guter ÖPNV das Auto entbehrlich machen kann, so tragen auch gute Lieferdienste dazu bei.

Ich würde abkürzen: Wer keine Internetkäufe tätigt und sich nichts liefern lässt, der werfe den ersten Stein!

Natürlich sind die die Städte durch den automobilen Aufbruch der 1920er und 1930, durch die Religiosität des Themas in den 1950ern und 1960ern, dann durch die Epidemie des Stahlbetons in den 1970ern (innerstädtische Autobahnen!) gezeichnet. Den letzten Teil dieser Entwicklung, die Ausbreitung von Stahlbetonbauwerken ohne Rücksicht auf die ansässige Wohnbevölkerung, habe ich noch in der Kindheit miterlebt. Und ebenso den hartnäckigen Protest dagegen, an dem sich insbesondere auch meine Eltern beteiligten. Ein Wahnsinn war das gewesen! Aus heutiger Sicht, rückblickend, nicht mehr verstehbar. Damals herrschte noch viel mehr als heute eine Art automobiler Verblendung.

Heute sickert die Erkenntnis, dass öffentlicher Raum wertvoll ist und nicht in der bisherigen Weise dem Auto geopfert werden darf. Auf dem Weg zum menschengerechten Umbau der Städt gibt es einen Wettbewerb von Ideen und die Politik sieht sich dennoch außerstande, große und zukunftsweisende Entscheidungen schon jetzt zu fällen, da man fürchtet, immer jeweils die eine Klientel zu verprellen. Die mit Istzustand Unzufriedenen werden aber mehr und langsam zur Mehrheit. Das erzeugt Druck. Gewohnsheitsrechte (parken vor der Haustür, 50 bis 70km/h in der Innenstadt fahren) werden in Frage gestellt und die Kosten, welche individuelle Bequemlichkeiten der Gemeinschaft aufbürden, neu berechnet. Eine interessante Entwicklung. Paketzusteller, die mit Cargobikes experimentieren, sind für mich gar kein Problem. Ich nehme an, dass trotz der zusätzlichen Umladezeiten (an Verteilerstationen, die weiterhin von LKWs angefahren werden, dort dann auf die Cargobikes) die Sache betriebswirtschaftlich lohnen könnte, weil eben das Parkplatzproblem wegfällt. Fusswege verkürzen sich auch. Ich selbst bemerke deutlich, dass ich an Tagen mit Fahrradverzicht (Pannen- oder Wetter-bedingt) viel mehr Fusswege habe. Das ist dann sehr ungewohnt. Der Bote muss noch zusätzlich tragen.

Als großes Thema der Meta-Ebene steht im Raum: Verzicht üben! Wenn und falls "die Politik" und "die Wirtschaft" eines Tages bemerkt, dass ein größer werdender Teil der Bevölkerung aus einer Unzufriedenheit und Übersättigung heraus, "wegen des schlechten Gewissens", oder auch, weil Transzendenz bezüglich der anstehenden Problemlösungen entwickelt wurde, durchaus zu Verzicht bereit ist, dann wird sich Wesentliches ändern. Stichworte: Autos teilen, Räder teilen, fossile Brennstoffe und Motoren dort einsetzen, wo sie am sinnvollsten Wirkung entfalten, Behinderte und Gebrechliche bevorzugen, den Gesunden und Aktiven das bisschen Sport des Gehens und Radfahrens zumuten, Pakete ohne Eile befördern, Sammelauslieferungen ermöglichen, Obst und Gemüse jahreszeitlich kaufen und essen, etc. p.p.. Der Kapitalismus in Reinform ist nicht dafür geschaffen, solche Wandel zu bewerkstelligen. Zumal, wenn wider den Profit. Und dennoch: Der Wind dreht sich, wenn auch langsam, und wir als Konsumenten haben darauf wesentlichen Einfluss. Wir müssen uns nur unserer Macht bewusst sein und diese richtig nutzen. Wenn Dir, @Raton , das Geschäftsgebahren von UPS missfällt, dann kannst Du das jederzeit bei Deinen Kaufentscheidungen und Lieferaufträgen berücksichtigen.

Der thread-Eröffner, user @cargomaniac , hat in anderen threads ausführlich dargestellt, warum er bewusst das Rad nutzt, gerade für berufliche Transportbelange, und, wo er Grenzen sieht und Benachteiligungen ggü dem Autoverkehr. Er hat sich in der Abwägung für das Rad entschieden und die Abwesenheit des cargomaniac-Autos wird (wie so oft bei Abwesenheit von etwas, von Krankheit, von Armut, von Einsamkeit) kaum bemerkt. Vielleicht hilft es gedanklich, sich die Abwesenheit der vielen Lieferdienst-Sprinter einmal bildlich vorzustellen. Falls in einem weiteren Schritt die Paketboten, Postzusteller und Handwerker dann fordern sollten, dass Gehwege, Parkflächen, Radwegen großzügiger bemessen werden müssten: Bitte sehr! Dem Druck "der Wirtschaft" gibt "die Politik" doch nur allzu gern nach.
 
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Ich finde, ihr habt beide recht. Vermehrte Präsenz von Lieferfahrzeugen auf Geh- und Radwegen wird zu Behinderungen und in engen Bereichen auch zu Verstopfungen führen. Das ist blöd Punkt! Aber, und an dieser Stelle bin ich ganz bei @Joshua ,das muss man eine Zeit lang aushalten und dann wird sich was ändern, eben weil es dann nach und nach immer mehr Beteiligte trifft. Nicht nur die oft ignorierten Fußgänger und Radfahrer, sondern Transportunternehmen die ihre (gutbezahlten Express-)Lieferzeiten nicht einhalten können, Gastronomen und Geschäftsleute die von Laufkundschaft leben, etc. Und ich setze dabei auch auf unsern Fachkräftemangel. Bald können es sich Städte nicht mehr erlauben graue Betonwüsten zu sein, wenn sie gutausgebildete Leute anziehen wollen, die da leben und arbeiten sollen. Es wird. Langsam, aber es wird.
 
Was gibts denn da Großes zu meckern? Seien wir doch mal endlich froh, dass die ersten Schritte der Verkehrswende auch bei den Lieferdiensten begonnen werden. Dass die Klappe nicht ganz zu geht, liegt an dem falschen Verladen des Fahrers und nicht am Konzept. Er hätte ja leicht auf dem Hinterher-Anhänger den Paketturm höher aufbauen können, anstatt die Pakete einfach auf die Schnelle vorne irgendwie reinzuwerfen.

Wenn ich die Pakete ausgefahren hätte, dann hätte ich bei dem konstanten Traumwetter sowieso die Klappe abmontiert und das Ver-und Entladen wäre schnell und entspannt abgelaufen.

Die meisten von uns forumsleuten wissen auch das es bessere Konzepte gibt (wie z.b. das von Christian von Cycle Spark aus Holland, welches ich persönlich in Nijmegen betrachten durfte....... https://cyclespark.com).

Aber woher sollen es denn die Verantwortlichen wissen? Keine Ahnung, wie die Kaufentscheidungen der Lastenräder für den Posteinsatz getroffen werden. Es wird wohl eine Ausschreibung gegeben haben, bei dem dieses Konzept wohl aus preislicher Hinsicht gewonnen hatte.

Die Entscheidungen für den Kauf von solchen wichtigen Sachen treffen bestimmt keine Praktiker aus der Cargoszene, sondern irgendwelche Beamten der Stadt München, die mit dieser Materie rein gar nichts am Hut haben.

ABER...... es ist schon mal ein erster Schritt und es ist ja auch erst mal eine Testphase mit dem Micro - Depot im Schlachthofviertel.

Wenn ich rausbekomme, wer da die Entscheidungen trifft, dann bin ich gerne bereit, mich mit dem Herren oder der Dame der Entscheidungen über bessere Konzepte zu unterhalten.

Denn wenn die Mobilitätswende auch die Lieferdienste erreicht, dann gebe ich gerne meinen Senf dazu, damit solche Bilder (wie angefügt) bald Vergangenheit sein könnten.
 

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Das dritte photo ist meine absolute "lieblings"stelle (harras), wo ich mehrmals wöchentlich vorbeikomme. Dort parkt praktisch ständig (mindestens) einer auf dem radweg (der zugegebenermaßen rel. schlecht erkennbar ist. Was aber dennoch auch für den größten ignoranten offensichtlich sein müsste, ist, daß es sich nicht um die straße handelt. Mit anderen worten: selbst wenn der rücksichtslose den radweg nicht als solchen erkennen sollte, so müsste er den platz für einen gehweg halten ... ... ... wo er genauso wenig 'was zu suchen hat).
 
Also erstmal finde ich die Idee gut die letzte Meile mit dem Lastenfahrrad zuzustellen. Nicht nur weil ich selbst Zusteller bin und davon profitiere.
Durch die Räder fallen schonmal die Abgase und die Geräusche direkt vor der Haustür weg. Dass ein Transportfahrrad ebenfalls ein Hindernis sein kann ist klar. Nur lässt sich das aus physikalischen Gründen nicht verhindern. Es steht ja nicht Stunden sondern Minuten.
Verursacher ist der Empfänger und nicht der Bote. Man sollte aber bedenken, dass Internet-Einkäufe für alte Menschen und Kranke eine große Erleichterung sind. Was ich persönlich aber nicht verstehe sind alltägliche Dinge wie Klebestifte, USB-Sticks oder Druckerpatronen bei Amazon zu bestellen. Das muss echt nicht sein. Durch solche Bequemlichkeiten stehen die Straßen natürlich voll mit Fahrzeugen von Lieferdiensten. Egal ob Transporter oder Zweirad,Dreirad, Vierrad.
 
Hallo @apfelsine1209 ,

Ja, das mit dem Harras ist schon eine ganz besondere Sache. Da wird Jahre über den Ausbau und über jede Sitzgelegenheit diskutiert und debattiert und dann kommt diesen "Einsteins" von Planern nichts Besseres in den Sinn, als einen Radweg in genau den gleichen Stein-Mosaik zu bauen, wie den ganzen Platz. Das heisst, keinerleih Unterschied zu dem Fussweg und dem Platz an sich.

Klar müsste jeder einigermassen geradeaus denkender Mensch verstehen, dass es sich da auch um einen Radweg handelt, aber da dieser nicht in rosaroter Farbe mit blinkenden Radfahrer-Symbolen aufleuchtet, kann man ihn ja getrost ständig zuparken.

Wie Du selbst auch schon mitgeteilt hast, ist dieser Teil fast ständig zugeparkt. Da hätte ich noch Fotos, wo es so eng wird, dass sogar nicht mehr richtig Fussgänger sich durchmogeln können.

Wenn man dann mal freundlich ein Wort sagt, dann hat man sofort die Faust im Gesicht. Ist nicht übertrieben.....das passiert echt.

Die Grün bzw. jetzt Blaukappen fahren dort hunderte Male am Tag vorbei. Auch so etwas wie das Ordnungsamt bzw. das KVR ist auch gleich ums Eck. Aber rein gar nichts passiert.

Ich habe mittlerweile einen guten Draht zu unserer Katha Schulze von den Grünen. Das Thema muss mit ihr dringend einmal angesprochen werden. Es betrifft ja nicht nur den Harras, sondern einfach jeden Radweg in München.

Es ist aber keine Soll-Verordnung, die Falschparker zu bestrafen, sondern eine Kann-Verordnung. Es liegt also im Ermessensspielraum des Mitarbeiters der Parkraumüberwachung. Und dieser Ermessensspielraum ist leider lt. einer längeren Diskussion mit einem dieser Mitarbeitern sehr gering. Der zuständige Chef der Parkraumüberwachung soll selbst einen dicken SUV fahren und faltet seine Mitarbeiter, die versuchen, bei Falschparkern Ordnung zu schaffen , regelrecht zusammen. D.h. sie werden angewiesen, extremes Augenmaß zu zeigen und meist nur beim Verstellen von Feuerwehreinfahrten evtl. etwas zu unternehmen.

Bei mir ums Eck in der Brudermühlstraße ist so eine Feuerwehreinfahrt 365 Tage im Jahr stets von 2-5 Fahrzeugen zugeparkt und noch nie hat jemand ein Pickerl je erhalten.

Spricht man die KVR-Mitarbeiter diesbezüglich an, dann wird immer auf die Nicht-Zuständigkeit verwiesen.

Mitte 2019 werden jedenfalls die Anwohner-Parkplätze auch über den Ring bis nach Thalkirchen ausgeweitet. Die dann fällige Jahresgebühr von nur 30 Euro ist aber ein absoluter Witz. Wohnraum ist so extrem knapp in München und einer der teuersten von Europa neben London und Paris. Aber 30 Euro für einen Platz für ein Stehzeug im Jahr, welches die Größe eines Kinderzimmers blockiert, ist nur noch lächerlich.

Morgen bei der Wahl werden die Schwarzen hoffentlich abgestraft und dann lasst uns die Daumen drücken, dass sich dann bald etwas bzgl. der Radverkehrspolitik ändern wird.

Denn so, wie man es alle paar hundert Meter mitbekommt (siehe Bildchen) , kann es nicht weiter gehen!

Straft dies bitte morgen bei der Landtagswahl ab und sorgt für einen Wechsel.

Euer Cargomaniac
 

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Ich kann da nur für Düsseldorf / NRW sprechen. Hier gibt es die Möglichkeit der Drittanzeige.
https://www.duesseldorf.de/ordnungsamt/verkehrueb/drittanzeige.html
Seitdem sehr viele Gehweg-Geher und Radstreifen-Radfahrer das nutzen, wird es hier wirklich etwas besser....

So eine Möglichkeit müsste es in München /BAY doch auch geben.

Oder alternativ die Wegeheld-App. Foto machen, Absender wurde schon bei der Einrichtung der App gemacht, Ort dazuschreiben und abschicken.


Nichtsdestotrotz halte ich Cargobike-Lösungen für Lieferdienste für zukunftsweisend. Es gibt ja nicht umsonst die Lastenrad-förderung, auch Logistiker-Subvention genannt, bei der Lastenräder mit 1cbm und 150kg Zuladung gesponsort werden.....

Wobei die Firma Flaschenpost gerade für Düsseldorf ca. 100 Euro6-Diesel-Transporter angeschafft hat, die zum Teil aber noch lernen müssen, dass Radwege keine Parkplätze sind.....
 
Hallo @holzwurm,

So etwas wie die von Dir beschriebene Lösung der Drittanzeige wäre auch für München eine sinnvolle Sache. Kann mir aber nie vorstellen, dass dies in der autofanatischsten Stadt Deutschlands je passieren wird.

wie schon öfters erwähnt, ist hier bei allen möglichen Verkehrsverstössen (u.a. auch Rad-und Gehwegzuparken) so gut wie mit keiner Kontrolle oder Ahndung zu rechnen.

Die Prolls fahren nachts mit 150 Sachen durch die Innenstadt, liefern sich Rennen und die Sheriffs wissen bescheid.

Aber getan wird so gut wie nichts. Da müssen erst eine menge Anwohnerproteste und mediale Berichterstattung passiert sein, bevor die Polizei dann ihre eigentliche Arbeit beginnt.

Somit ist auch die Wegeheld-App vom Strößenreuther komplett unwirksam. Denn wenn nichts passiert, dann kann man sich den Aufwand sparen. Trotzdem noch großes lob an den Heinrich, dass er sich diesbezüglich Gedanken machte und viel Arbeit und Gehirnschmalz investiert hat. Wenn jede Stadt solche tollen und engagierten Leute hätte, dann wäre eine Menge erreicht worden.

Anbei noch mal schnell 2 Fotos von weiteren UPS-Lösungen bei uns in der HOOD.

In der Lindwurmstraße, dessen Radweg meist nur lächerlich schmal ist, herrschte stets ein extremes Lieferchaos. Seit dem die schmalen UPS-Lastenräder aber dieses Viertel beliefern, hat sich enorm viel verbessert.

Deutsche Lieferdienste wie DHL machen zwar viel Werbung über Ihre Lastenradkonzepte und man sieht davon auch viel auf den Cargomessen, aber leider bisher noch nie irgendwo (jedenfalls in München) im Einsatz.

Ein anderer Grund , warum UPS mittlerweile sehr vorsichtig ist, die Gesetze zu missachten, ist die Möglichkeit, verklagt zu werden.

Da dann anscheinend auch amerikanische Rechtssprechungen betroffen sind, wird bei UPS mittlerweile sehr vorsichtig mit wildem Parken umgegangen.

Ein deutscher Lieferdienst wie z.B. Hermes als auch DHL kann sich aber noch weiterhin komplett ohne jeglichste Strafe oder Ahndung seine Verkehrsgesetze zurechtlegen, wie es denen gefällt. Da wird immer mit zweierleih Maß gemessen. Gewisse Berufsgruppen sind einfach von Strafen komplett freigestellt, was letztendlich auch ein gewollter Wettbewerbsvorteil gegenüber Rad-courier-Diensten darstellt.

Wenn ein Radkourier mit seinem Lastenrad mitten auf der Autostraße parken würde, dann würde es keine 5 Minuten dauern und das Ding wäre wegtransportiert und ne saftige Strafe wäre fällig.

So ähnlich ist es bei bestimmten Protestaktionen in Berlin ja schon mal passiert.

Anbei nun noch schnell die 2 besagten pics.


L.G. und eine sichere Fahrt wünscht

Cargomaniac
 

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Die gleichen Probleme wie in Berlin also.
Die Raserei am Kuh' damm war auch Monate vor dem schweren Unfall bekannt. Durch die Autos kann man viele Steuergelder einnehmen, deswegen lässt man sie größtenteils gewähren. Mich wundert es nur, dass man sich in letzter Zeit plötzlich mehr um Radwege kümmert und Parkplätze wie den Olivaer Platz zu einem Park umbaut.
Vielleicht kommt durch die Baustellen jetzt mehr Geld in die Kassen.
 
Super genau so soll es sein ganz viele UPS und andere Lieferdienste blockieren den Fußweg.
Gut das der Radweg freigehalten wird.
Demnächst dann Stau auf dem Fußweg weil ja dann alle ganz BioBio unterwegs sind.
Gut auch für die Autofahrer die bekommen endlich weniger verkehr auf ihrem Verkehrsweg.
 
Tja, lieber Raton,

dann nenn uns Vollpfosten mal bitte Deine super Lösung. Wie willst Du denn abertausende Pakete in die verwinkelsten Straßen besser transportieren, als mit kleinen und schmalen Lastenrädern?

Sollen dies Deiner logic nach Fussgänger machen? D.h. jeder einzelne Fussgänger trägt dann ein einziges Paket vom Depot bis zum Zustellort? Dann würde die Infrastruktur auch zusammenbrechen, da dann die Fusswege nicht mehr ausreichen.

Wir sind mal gespannt über Deine zielführenden Vorschläge, dieses Lieferproblem ganzheitlich zu lösen!

Mach Dich mal an die Arbeit, anstatt nur zu kritisieren!
 
Na ja, Raton hat schon insofern recht, als, falls das mit den zustellungen per lastenrad u.ä. zunimmt, diese
entweder vermehrt auf den radwegen parken werden
oder auf den gehwegen, was dazu führen würde, daß die fußgänger auf den radweg ausweichen (was die meisten erfahrungsgemäß gerne tun, ohne sich vorher umzublicken, ob da vielleicht ein radfahrer kommt).

Nö, ich meine schon, daß der lieferverkehr auf den wegen zu bleiben hat, wo er hingehört. Also autos auf der straße und lastenräder, wenn sie abgestellt werden, auf dem gehweg. Mit den oben beschriebenen folgen, falls das überhand nehmen sollte.

Deshalb: lieferverkehr von mir aus gerne weiterhin per auto, aber eben auf der straße parkend (und verstöße dagegen konsequent und hart (i.e. abschleppen auf geh- und radwegen sowie bei behinderung dritter anzeige wegen nötigung der dritten) sanktioniert). Wenn in einer stadt erstmal 'nen dutzend lieferanten abgeschleppt (und evtl. auch noch wegen nötigung verdonnert) worden sind, dann wird sich das bei diesem volk ziemlich schnell 'rumsprechen, und radfahrer und fußgänger hätten endlich wieder befreite wege. Die menschen verstehen leider nur die sprache teurer sanktionen.
 
@cargomaniac ok du Vollpfosten ;)
Den "privaten" Individualverkehr auf dem Rad fördern da bin ich voll dabei.
Hier entdeckt die Wirtschaft gerade einen neuen Weg wie man kostengünstiger Packete zum Kunden bringt. Denen ist das am Ende auch scheiß egal ob da andere Verkehrsteilnehmerbehindert werden was da sind Radler, Fußgänger Kinder ..... es geht dabei nur um Geld und Gewinn die mal wieder auf kosten anderer abgeschöpft werden.
Die Idee alles mit dem Rad zu transportieren finde ich total gut nur bitte nicht auf Geh und Radfahrwegen was ist denn daran nicht zu verstehen.
Alle gewerblichen Transportunternehmen die mehr als ne Zeitung,nen Brief transportieren gehören nicht auf den Geh-Radweg.
Ich kann es mir einfach nicht vorstellen das neue Radwege-Rad-Strassen gebaut werden die dann wieder durch die gleichen Dienste wieder verstopft werden.
Der umweltbewuste Individualverkehr soll doch gefördert werden nicht einzeilne Unternehmen die jetzt auf die Biobiowelle aufspringen.
Hoffentlich haben jetzt alle Vollpfosten die ja deiner Meinung nach hier im Forum sind verstanden was ich meine.
 
@Raton,
Das die Beförderung der Pakete mit Lastenrädern kostengünstiger ist, das bezweifle ich schon sehr. Wenn es so wäre, dann würde diese Lieferversion schon längst zum Standard eingeführt werden.

Sie ist letztendlich umweltfreundlicher und im Moment auch noch sicherer, da nicht große LKW´s die Radwege und Fusswege blockieren müssen.

Wenn natürlich eine große Menge Cargoräder auf den Fusswegen parken muss, dann sieht sie Sache ganz anders aus.

Das versteht ja jeder.

Trotzdem warte ich immer noch auf eine Lösung von Dir, die die Problematik beseitigen kann. Nur meckern ist ne einfache Sache, aber konstruktive Lösungen vorschlagen, ist wohl nicht so ne Sache von Dir.

Wenn jeder gewerbliche Zulieferdienst die Straße blockieren soll, dann ist dies auch nicht die Super-Lösung. Dies wäre aufgrund der Staubildung und somit der zunehmenden Luftverschmutzung als auch von der Gefahrenseite gesehen, keine sinnvolle Sache.

Desweiteren würde in unserem autoverherrlichenden Lande es nie möglich, diese Übermacht der Autoindustrie und der autofreundlichen Gesetze einzuschränken.

Die Lösung der Lieferproblematik liegt m.M. nach auch an der Bequemlichkeit und der Konsumgeilheit der Bürger.

Wenn man sich ständig Klamotten zuschicken lassen kann, diese dann zuhause anprobiert oder evtl .sogar auf ner Party anziehen kann und dann kostenlos nach Gebrauch wieder zurückschicken lassen kann, dann ist dieses System einfach pervers.

Amazon Prime- Kunden oder Zalando-Kunden nutzen dies doch auf Kosten der Allgemeinheit und des Verkehres schamlos aus.

Wenn Lieferdienste richtig Geld kosten würden und nicht so saumäßig bequem wären, dann würde man sich eher Gedanken machen, ob man den sinnlosen Kram überhaupt braucht.

Ein Vorschlag von mir wäre zusätzlich noch, die Parkplätze deutlich zu verteuern. Wer in einer Stadt mit massiven Wohnraumproblemen auf Kosten der Allgemeinheit seine Stehzeuge abstellen darf und damit Wohnraum und auch Lieferverkehrsraum blockiert, der sollte nun mal für seine Bequemlichkeit richtig zur Kasse gebeten werden.

Jedes parkende Auto blockiert mindestens den Raum eines Kinderzimmers, die SUV´s noch deutlich mehr. Das System krankt schon an dieser Sache. Es müssten die Carsharing-Systeme ausgebaut werden, der öffentliche Nahverkehr angenehmer gestaltet werden und vor allem günstiger sein (siehe super Beispiel Wien), Radparkplätze ähnlich wie in Holland errichtet werden, die überdacht als auch sicher sind.

etc. pp. Die Lösungen sind bereits schon seit Jahren in anderen Ländern usus, bloss der Deutsche mit seinem Autowahn will es einfach nicht in den Kopf bekommen.

Bei uns in München wird immer wieder diskutiert, wenn es wo Stau gibt, dann baut man eben einen Tunnel mit mehreren Fahrstreifen und wenn dieser dann nach 3 Jahren auch wieder Stau bildet, dann baut man eben weitere abermillionenteure Tunnel. Der Steuerzahler (auch der Radfahrer ohne Auto) wird für diese Maßnahmen schließlich zur Kasse gebeten.

Jeder Selbständige kann legal seine Gewinne runterrechnen, indem er seinen Firmenwagen absetzt. Es ist egal wie dick und teuer das Auto ist.
Ich sehe dies ständig bei meinen Kollegen. Fast jeder fährt einen SUV oder sogar einen richtigen Geländewagen. Aber so gut wie jeder jammert über unsere miesen Honorare als auch über die Auftragslage etc. pp. Keiner denkt darüber nach, einfach das protzige Auto gegen ein sinnvolles Auto zu tauschen.

Ich als fast der einzige Radfahrer in der Branche werde täglich belächelt und blöd angeredet und mit radfeindlichen Sprüchen genervt.
Die Poser, die einen Porsche Cheyenne fahren müssen, aber nur als Pizzalieferant o. ähnl. arbeiten, können all die unnützen Protzautokosten eins zu eins von der Steuer absetzen.

In Österreich ist dieses kranke System nicht so. Da dürfen nur sinnvolle Autos dementsprechend von der Steuer abgesetzt werden. Und kein Ferrari für einen Blumenhändler.

Kehren wir das System einfach mal um: Wenn es steuerlich vergünstigt wird, dass die Leute mit dem Rad in die Arbeit fahren und mit dem Cargorad ihre Kinder von der Kita abholen, dann würde dies auch irgendwann bei uns funktionieren. In Kopenhagen wird es als ganz normal angesehen, mit dem Rad in die Arbeit zu fahren. Auch Anwälte mit Robe oder Business-Leute radeln dort in die Arbeit. Es wird auch in die Oper geradelt, weil es nicht als lächerlich angesehen wird, wenn Leute Regenklamotten anhaben.

Das meiste geht einfach von den Leuten aus. Die Protzerei und der Angeberwahn überwiegen meist gegenüber den sinnvollen und nachhaltigen Lösungen.

Also nochmal zusammenfassend: wenn gewisse Autonutzergruppen von jeglicher Bestrafung ausgelassen werden, dann kann das System nicht funktionieren. Die Strafen in Deutschland sind europaweit die billigsten. Oft sogar billiger als einen Parkschein lösen. Geahndet wird nur im Promillebereich. Selbst die Sheriffs halten sich hier nur sehr selten an normale Parkregeln und lassen (jedenfalls in München) so gut wie immer den Motor laufen (im Gegensatz zu Österreich)

Muss leider nun abbrechen, bin aber über Eure Lösungsvorschläge mal gespannt.
 
Hallo @ Kulle,

besten Dank für den sehr informativen Artikel. Solch eine Aktion wäre genau das Richtige, um auf die Problematik in ganz Deutschland hinzuweisen.

D.h. eigentlich müsste mind. 1 mal die Woche von einigen kritischen Radlern so eine Aktion stattfinden. Dann die Presse einschalten und regelmäßig über die schreiende Ungerechtigkeit berichten.

Leider ist die Presse aber an sich eher gegen die Radfahrer, da dies bessere Quote macht und öfters die Autolobby auch Anzeigen schaltet.

Bei uns in München liest man in der TZ und der AZ fast täglich Hetzkampagnen gegen die Radfahrer und komplette Falschdarstellungen, so wie es eben die Masse hören will.

Es herrscht fast zu 100% der gleiche Duktus: Radfahrer wurde beim Abbiegen "übersehen". Trug keinen Helm, deswegen eigentlich selbst schuld, wenn er dann bei Unfällen verletzt wird und deswegen wohl auch eigentlich schuld am ganzen Unfall.

Radfahrer fuhr beim Ausweichen wegen blockierten Radweg einen Fussgänger um. Somit Radlrowdi oder Radlrambo und ab in den Knast. Radwegblockierer und kausaler Unfallverursacher wird nicht belangt.

Gerne weitere solche Berichte ins forum.

Mercy und Servus aus München
 
Ich würde es begrüßen, wenn Pakete wieder so zugestellt würden, wie früher: Ein Dienst, der das macht! So würden dann statt 5 Paketautos über den Tag verteilt nur eines einmal am Tag "durch jede Straße ziehen".
Es hätte auch den Vorteil, daß es kein Lohndumping mehr gäbe, weil der Preiskampf bei den Versandkosten für den Kunden wegfallen würde.
Nennt mich ruhig einen Ewig-Gestrigen, aber ich finde, daß gewisse Sachen in hoheitliche Hände, also unter die Kontrolle des Staates gehören und da gehört meiner Ansicht nach neben Wasser, Strom, Telekommunikation, ÖPNV und Bahn auch das Gesundheitswesen und der Postdienst dazu! Das alles Dienste, die für das vernünftige Funktionieren der Gesellschaft von großer Wichtigkeit sind.

Im übrigen finde ich es weniger problematisch, wenn Lastenräder kurz auf Geh- und RadWegen abgestellt werden, als Paketautos!
Autos gehören nun mal nicht auf Geh- und Radwege. Fahrräder dürfen das aber. Gleiches Recht für alle (Radfahrer).
 
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