Lastenrad vs. Anhänger, was ich aus dem Leben mit Anhänger vermisse

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Hallo zusammen,

als unser 3. Kind zur Welt kam, sind wir vom Anhänger aufs Lasti umgestiegen, genauer gesagt von einem Chariot Cougar 2 aufs Urban Arrow Family mit Bosch CX. Da wir immer ohne eigenes Auto gelebt haben, fielen uns die Vorteile des Lasti gegenüber dem Auto nicht so auf, dafür wurden mir aber viele Nachteile gegenüber dem Anhänger bewusst.

Ok, Aufstellungen und Diskussionen „Anhänger vs. Lasti“ gibt es schon, auch hier im Forum. Aber ich schreibe trotzdem nochmal meine Erfahrungen für alle, die es interessiert, weil sie vielleicht vor der Entscheidung stehen „Anhänger oder Lastenrad?

Für uns gibt es keine Wahl. Wir haben demnächst vier Kinder, immer noch kein Auto und es gibt keine Anhänger für mehr als 2 Kinder. Aber manchmal frage ich mich – ihr dürft mich jetzt steinigen! :) - warum Eltern von 1 oder 2 Kindern sich ein Lasti kaufen und nicht einfach nur einen oder sogar 2 Anhänger anschaffen.

Jaja, ich weiß, das Fahrgefühl eines Lastis ist schon unschlagbar. Ich hatte zwar nie Probleme, dass mich ein voll belandener Anhänger (und wir hatten ihn manchmal wirklich seeeeeehr schwer beladen) ins Schleudern bringt, aber das leichte Dahinschweben mit dem UA hat schon was. Trotzdem sollte man bei der Überlegung Lastenrad oder Anhänger bedenken, dass man sich an das Fahrgefühl mit Kindern in der Kiste erst gewöhnen muss. Vielleicht liegt es bei mir daran, dass ich viele Jahre Anhänger, aber nur 1 Jahr UA gewöhnt bin. Ich kann mit 1 Kind im Anhänger immer noch viel müheloser, rasanter in Kurven und an Hindernissen vorbei fahren als mit dem Wuchten der Kiste plus 1 Passagier (Das ist nur meine subjektive Einschätzung, mein Mann würde mir jetzt widersprechen, also ist das vielleicht genderbedingt? ;))

Häufig höre ich den Punkt Sicherheit, man hätte die Kinder im Anhänger nicht im Blick, wenn da mal irgend ein Auto in den Hänger fährt und so… Hm, also uns ist NIE irgendetwas dergleichen passiert und auch nie der Hänger umgekippt (an Bordsteinen o.ä.) Die Crash-Tests, die man so im Internet findet, haben mich immer überzeugt, ebenso wie das Argument, „wenn du umkippst, bleibt der Hänger stehen, beim Kindersitz/Lasti fallen alle um“. Und Babys sind meiner Meinung nach im Hänger definitiv besser aufgehoben. Die Maxicosihalterungen der Lastis haben alle nicht die beste Federung (Ausnahme ist hier meines Wissens nur die Libelle), unser Baby hat sich anfangs sehr oft beschwert, weil es unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde bei Schlaglöchern etc. Im Hänger schlafen die Kleinen stundenlang in ihrer Hängematte.

Dass ich die Kinder beim Hänger nicht immer im Blick habe...nunja, beim ersten Kind musste man auch immer den Buggy so drehen, dass man sein Baby anlächeln konnte, das gibt sich aber schnell beim 2. und 3. :) Fahrer von Backpackern (Musketier etc.) werden mir das bestätigen. Und das Sprechen mit den Kindern während der Fahrt: Ganz ehrlich, das ist etwas, was mich manchmal wahnsinnig macht bei der Fahrt mit Lasti: Mein Sohn quatscht mich voll (wie das so ist mit 3 Jahren :)), ich verstehe ihn aber im Straßenlärm nicht, das will er aber nicht verstehen, quengelt dann, ich versuche es noch mal, muss mich aber nebenbei aufs Fahren konzentrieren... Im Anhänger war das nie ein Problem, selbst die Zankereien der Kids mussten sie eben allein lösen und dabei wackelte dann auch nicht das ganze Rad, wenn sie wild umherzappelten. Wenn ich wirklich mal eingreifen muss, kann ich das auch beim Lasti nicht während der Fahrt oder an der Ampel mal eben schnell.

Ein weiterer Punkt ist das Transportieren von Lasten. Man kann mit dem Lasti deutlich schwerere Lasten transportieren. Allerdings habe ich die Ladung immer vor der Nase (ausgenommen die Backpacker). Das heißt, große, sperrige Dinge versperren mir den Sichtweg. Dadurch dass der Laderaum nicht von den Kindern getrennt ist (Ausnahme Michel Mobil), wird bereits der Transport von Kinderrädern oder einem zusammengeklappten Buggy plus Insassen zur Herausforderung. Das hat mich am Anfang echt enttäuscht. Ich dachte, „jetzt haben wir ein Lastenrad, da passt alles rein, wie bei einem Kleinwagen“. Aber mit leerem Anhänger kann ich zum Teil mehr transportieren (zumindest an sperrigen Sachen) als mit leerem UA. Aber auch hier gibt es Bastlerlösungen bzw. das liegt sicher auch speziell am UA, andere Lastis haben deutlich mehr Ladekapazität, vor allem die Dreiräder. Beim Hänger konnte ich 2 Kinder transportieren und im Kofferraum noch das Fahrrad (16 Zoll) und Laufrad der Großen plus Kitataschen dazu. Einfach, weil man die Räder hinter die Insassen in die Tasche klemmt. Keine Gefahr, dass irgendwas auf sie drauf rutscht. Ok, der Großeinkauf plus zwei Kinder geht natürlich nicht in den Anhänger, aber dafür ist beim Lastenrad schnell Schluss mit größerem Gepäck sobald man die Kinder dabei hat.

Ein weiterer Punkt: Ich kann das Lasti nicht zum Buggy umbauen bzw. die Kiste an der Kita stehen lassen. Beim Gazelle Caby kann ich immerhin die Kiste einklappen und mit „normaler Breite“ weiterfahren. Aber einen Buggy muss ich trotzdem zusätzlich mitnehmen. Schläft das Baby während der Fahrt ein, kann ich es einfach im Hänger lassen, ohne es bei Umbauaktionen aufzuwecken. Dafür kann ich nur im Lasti an der Ampel stehend das Baby ohne Aufwand weiterschuckeln (Es gibt ja diese Kinder, die sofort die Augen aufreißen, wenn man anhält :)). Wir holen unsere großen Kinder gern mit dem Baby im Hänger von der Kita ab. Sie fahren selber gut auf Fahrrad/Laufrad, es ist nicht sehr weit (ca. 15 Min). Dennoch dann die häufige Situation: älteres Kind schläft fast ein auf dem Laufrad, Baby im Hänger will schlafen, aber nur, wenn man nicht anhält. Was mache ich? Langsame Schlängellinien fahren, damit das Baby weiterpennt, der Große aber sein Tempo fahren kann. Das geht mit einem UA definitiv nicht, genauso wenig wie das Begleiten der Kinder auf dem Gehsteig (zumindest in Wiesbaden).

Auch wenn ich das Zubehör beim Chariot wesentlich ausgereifter finde als beim UA (Schnelles Verschließen des Verdecks, Sonnenschutz, Fliegennetz schließt komplett ab, Winterausrüstung mit Fußsäcken und Fellen erhältlich…) Trotzdem möchte ich bei Regen auf das Lasti nicht mehr verzichten. Das Einsteigen ist so viel entspannter. Schnell unters Regendach und dann ganz in Ruhe. Beim Anhänger bin ich und die Insassen komplett nass, bevor der letzte Passagier angeschnallt und das Gepäck verstaut ist. Klar, hier gibt es auch Lösungen für den Anhänger („pimp my chariot“ etc.) aber das war uns zu aufwendig.

Ich schreibe das alles nicht, um vom Lasti abzuraten (wäre auch ganz schön bekloppt in einem Cargobike-Forum ;)) Ich fahre ja selber gern mit dem Lastenrad und manchmal auch noch Hänger hintendran. Man sollte aber wirklich überdenken, wozu man die Anschaffung braucht. Wenn man vorrangig etwas sucht, um 1-2 kleine Kinder zur Kita zu bringen, dann auf Arbeit zu fahren etc., sie anschließend abzuholen, sie später durch Einkaufszentren schieben will und ohnehin wenig Budget hat und noch dazu wenig Parkmöglichkeiten (Das hatten wir am Anfang völlig unterschätzt. Ein Lasti braucht sooooooo viel Platz und ist nicht mal eben in den Keller gewuchtet oder zweigeteilt!!), dann reicht doch vielleicht wirklich ein guter Anhänger.

Ich weiß aber auch, dass viele andere Lastis weit ausgereifter sind als das UA und das Zubehör dann einen ähnlichen guten Standard hat wie bei vielen Anhängern, die es lange auf dem Markt gibt. Aber ich finde nach wie vor, dass es zu wenig Modelle gibt, die wirklich auf Kindersicherheit, Komfort für Babys, vernünftige Kabinen und Kindersitze sowie Praktikabilität im Familienalltag achten. Die Libelle ist da meines Erachtens ein erster Ansatz.

Hier nochmal die wichtigsten Punkte in Kurzform:

Vorteile Chariot C2 gegenüber UA:

- flexible Einsatzmöglichkeiten (Umbau zu Buggy, Jogger, Abkoppeln, wenn nicht benötigt)
- sperrige Lasten stören nicht das Blickfeld, Gepäck ist von Passagieren getrennt
- günstiger
- platzsparend
- mehr Komfort für Babys



Nachteile Chariot C2 gegenüber UA:

- Transport von maximal 2 Kindern möglich
- Kinder während der Fahrt nicht im Blick
- Einstieg bei Regen mit deutlich mehr Stress verbunden
- Transport von max. 45 kg Zuladung möglich (theoretisch ;))
- Das Fahrgefühl mit einem UA plus Bosch CX kann er nie ersetzen :)



Liebe Grüße,
Magdalena
 
Wer sagt, dass man mit einem Lastenfahrrad kein Kinderfahrrad plus Kinder mitnehmen kann :p
Ansonsten möchte ich dir in den meisten Punkten recht geben, aber ich würde trotzdem nicht wieder tauschen. Das fahren macht zu viel Spaß und eben der Wocheneinkauf mit Kindern geht halt doch nur mitm Lasti. Und rangieren mit Lasti geht meiner Meinung nach wesentlich besser als mitm Chariot.
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Liebe Magdalena,

ich finde Dein Thema gut gewählt. Man darf ruhig mal Salz in die Suppe geben und das mit den Lastis kontrovers diskutieren. Nicht, um die überzeugten Lastenradler hier zu ärgern, das hätte ich Dir nie unterstellt, sondern es tut sich in Deinen Gedanken ein Zweispalt auf, den sicher viele kennen. Ich denke auch ein wenig so.

Man könnte argumentativ noch anfügen: Das Fahrrad ist immer das technisch komplexere gegenüber dem Hänger. Insofern, wenn das Zug-Fahrrad einen Defekt hat, was statistisch gesehen wahrscheinlicher ist als ein Anhänger-Defekt, dann kann man immer noch auf ein Ersatz-Fahrrad ausweichen. Geht mit dem Lastenrad so nicht. Und mehrere Kupplungen kosten ja auch nicht die Welt. Ein weiteres Argument pro Hänger: Der Bahntransport ist einfacher und in manchen Fällen sogar erst überhaupt realisierbar. Außerdem gibt es die Konstellation Hinbringen zur KiTa mit Rad und Hänger, das Abholen macht die Oma (der Opa). Hier ist der zum Buggy umgebaute Hänger für die Schiebe-Abholung auch Gold wert und durch ein Lastenrad nicht ersetzbar.

Vielleicht ist es tatsächlich eine gender-abhängige Sichtweise. Meine Frau fährt inzwischen ungern Lastenfahrrad (deswegen zwar nicht unbedingt gerne mit Hänger, aber seit Pedelec-Kauf stört sie der Hänger nicht mehr so sehr). Sie hat ihres verkauft. Ich gebe offen zu, dass die coolness eines Bullitt-Lastenrads mich immer noch begeistert und ich mich freue, wenn auf der Straße "Benzingespräche" beginnen, weil Passanten die Marke (und den Nimbus) des Lastenrades erkennen und nachfragen. Allerdings gab es beispielsweise in unserer KiTa viel Interesse und viele Fragen, aber nie auch nur einen Nachahmer. Für Lastentransporte nutze ich lieber das Bullitt als den Hänger, aber da sind viele Details im Spiel und es gibt auch sehr gute (von uns noch ungekaufte) Hänger, immer mit dem einen Vorteil: Die Last wird auf zwei Rädern gut ausbalanciert.

Egal. Ich verstehe Dich gut. Wir haben den Schluss gezogen, dass wir beides brauchen, Hänger und Lasti. Eben, damit wir möglichst auf ein Auto verzichten können. Sogar der olle "Römer"-Kindersitz für das Trekkingrad hat wieder eine Renaissance bei uns erlebt. Nämlich dann, wenn nur das größere Kind Rad fahren will oder man nur mit einem Kind unterwegs ist. Passt schon. Andererseits haben wir für den Kinderräder-Transport am Lastenrad eine ganz ähnliche Lösung wie @Parzival02 gefunden, welche uns vollkommen zufrieden stellt und den Hänger toppt. Und wir hatten schon das Lasti zusammen mit Hänger in Betrieb (maximal 6 Kinder können dann mitfahren).

Für die "newbies" unter den LeserInnen hier sind Deine Ausführungen sicher sehr interessant und auch etwas erleichternd, wenn Ambivalenz besteht und vielleicht auch die Industrie mittlerweile einen gewissen "Werbe-Druck" aufgebaut hat. Ich bin in jedem Fall sehr gespannt, welche kontroversen Beiträge hier noch folgen.

Dir und allen anderen hier ein schönes Wochenende (jetzt Herbst halt), Beste Grüße!
Manuel
 
Wir nutzen mit zwei Kindern auch eine Kombination aus Lastenrad, Trekkingrad und Anhänger. Kann sein, daß ich falsch liege, aber mir scheint, daß Frauen eher dem Rad-Anhänger-Gespann vertrauen. Bei uns ist es inzwischen auch so und ich finde das ziemlich schade, denn anfangs war mein Frau um einiges mehr begeistert vom Bullitt. Hat aber wohl auch damit zu tun, daß es ziemlich lange nicht so einfach war, das Rad allein aus unserem Hof zu wuchten. Wir haben deshalb auch ein Omnium zusammen getestet und meine Frau war ob des Gewichts und der Handlichkeit hell auf begeistert. Nun muß noch das nötige Kleingeld übrig sein und die Welt ist wieder in Ordnung ;-)
 
Wer sagt, dass man mit einem Lastenfahrrad kein Kinderfahrrad plus Kinder mitnehmen kann :p
Ja, diese Variante mit den Haken hatte ich hier schon mal im Forum gesehen und werde sie unbedingt noch ausprobieren. Bräuchte dann halt auf der anderen Seite noch Haken für das zweite Rad und für das kleine Laufrad von Nummer 3... :)

Und rangieren mit Lasti geht meiner Meinung nach wesentlich besser als mitm Chariot.
Ehrlich? Das empfinde ich genau umgekehrt. Klar, durch ein Drängelgitter komme ich viel besser durch. Aber gerade das UA ist so megalang, da muss man 1000 Mal vor und zurück, um umzudrehen. Und bei voller Ladung geht das Rangieren sehr auf die Handgelenke. Beim Hänger muss man nur einmal kapiert haben, in welche Richtung man das Zugrad schieben muss, damit der Hänger dahin geht, wo man will. Das geht nach einiger Übung problemlos.
 
Hallo Joshua
Schön, dass meine Diskussion in die richtige Richtung geht. Genau, ich will ganz sicher niemanden ärgern.

Was ich mich einfach auch frage, ist, warum nicht mehr Hersteller von Lastis versuchen, diese Defizite zu kompensieren. Wir haben damals wirklich geschwankt zwischen UA und Libelle. Der Bosch CX und die Möglichkeit, 3 Kinder ohne einen zusätzlichen Anhänger zu transportieren hat uns dann das UA wählen lassen. Aber bei der Libelle finde ich genial, dass sich da Leute zusammen getan haben und überlegt haben "wie baue ich ein Lastenrad, was das hat, was den anderen fehlt?". Sie ist in wenigen Handgriffen teilbar, zum Buggy umbaubar, leicht und sicher für Babys, denn man kann die Hängematte vom Anhänger da reinpacken. Gäbe es eine teilbare E-Libelle für 4 Kinder mit Bosch CX, ich würde sie SOFORT KAUFEN!!!
 
Kann sein, daß ich falsch liege, aber mir scheint, daß Frauen eher dem Rad-Anhänger-Gespann vertrauen.
Also wenn man beides (Anhänger und Lasti) hat, vielleicht. Allerdings sind die Reaktionen von Kita-Mamas auf das Lasti immer "also wenn, dann würde ich mir auch sowas kaufen. Die Anhänger sind doch dagegen total unsicher, weil ich die Kinder nicht sehe..."
Kann aber auch wirklich sein, wie du schon sagst, dass es für Frauen schwerer ist, das Ding zu wuchten. Ich habe mit voller Beladung jedesmal Probleme, das Ding auf den Ständer zu bekommen. Mein Mann kennt dieses Problem nicht, ebensowenig empfindet er das Rangieren oder auch nur Halten des UA mit voller Ladung als anstrengend.
 
Hallo Joshua
Schön, dass meine Diskussion in die richtige Richtung geht. Genau, ich will ganz sicher niemanden ärgern.

Was ich mich einfach auch frage, ist, warum nicht mehr Hersteller von Lastis versuchen, diese Defizite zu kompensieren. Wir haben damals wirklich geschwankt zwischen UA und Libelle. Der Bosch CX und die Möglichkeit, 3 Kinder ohne einen zusätzlichen Anhänger zu transportieren hat uns dann das UA wählen lassen. Aber bei der Libelle finde ich genial, dass sich da Leute zusammen getan haben und überlegt haben "wie baue ich ein Lastenrad, was das hat, was den anderen fehlt?". Sie ist in wenigen Handgriffen teilbar, zum Buggy umbaubar, leicht und sicher für Babys, denn man kann die Hängematte vom Anhänger da reinpacken. Gäbe es eine teilbare E-Libelle für 4 Kinder mit Bosch CX, ich würde sie SOFORT KAUFEN!!!

Geht mir genauso :))
Eine teilbare Libelle für 4 Kinder mit Motor wäre hier sofort eingezogen!
Aber mit meinem UA bin ich auch sehr glücklich!
 
Ein Punkt der in dieser Diskussion bisher ausgelassen wurde ist eindeutig der Preis und die Dauer der Nutzbarkeit.
Einen guten neuen Anhänger bekommt man mittlerweile ab ca. 400€ (mehr geht immer).
Ein Fahrrad dazu hat man meist eh schon oder man kauft sich ein E-bike dazu. Die Tendenz zum E-Bike steigt und man kann es normal weiternutzen, wenn die Kinder dem Hänger entwachsen sind.
Ein E-Lastenrad das zum Kindertransport angeschafft wird kostet da viel mehr. Man muss da mit ca. 4000€ Minimum rechnen bis man alles passende Zubehör zusammen hat (auch hier nach oben offen).
Hinterher kann man das Lastenrad zwar auch weiternutzen, meist ist das aber eher unwahrscheinlich. Der Wertverlust beim Lasti mit seinen hohen Anschaffungskosten ist dann sicherlich auch höher. Grob geschätzt: bei 4000€ dann noch für 3000€ für das Lasti , 400€ dann noch 200€ für den Hänger.
Im Lasti kann man Kinder (laut Gesetz)transportieren bis Sie 7 Jahre alt sind und ich schätze mal, dass die Kinder auch gerne solange darin mitfahren, wenn sie mal nicht allein fahren können oder man es mal eilig hat.
Ich schätze mal im Hänger ist spätestens mit 4/5 Jahren Schluß, weil sie zu groß sind.

Ich nutze mein UA beruflich für immer wechselnde Kinder bis ca.3 Jahren, für unseren Einkauf, für Ausflüge, etc. Da ist auf Lange Sicht gesehen das Lasti dem Hänger überlegen- weil ich eben mehr als 2 Kinder und Gepäck in den Satteltaschen transportieren kann. Notfalls geht auch noch ein Hänger hintendran.
Ein normales Fahrrad zusätzlich, ist für Zeiten ohne Kinder und Einkauf dennoch nützlich.

Letztendlich fahre bei uns ich als Frau das UA und ich liebe es damit zu fahren. Mit der Länge habe ich weder beim Lsti, noch damals mit meinen Kindern im Hänger ein Problem. Ich komme/kam überall gut lang. Auch beim rangieren gab es nie Probleme, weder so noch so.

Die Last vorne im Blick zu haben, empfinde ich allerdings schon als Vorteil. Ich sehe immer gut was gerade abgeht, ob was verrutscht, etc.
Beim Hänger hinten muss man drauf vertrauen, dass alles gut festgemacht ist und nichts verloren geht.

Schöne Sonntagsgrüße
Tamy
 
Hi Tamy,
ja, da sagst du was. Der Preis! Ich finde vor allem beim Zubehör ist das teilweise jenseits von gut und böse. Nochmal 300€ drauf zahlen für ein Dach??? Beim Cabrio-Kauf muss ich mir doch auch nicht noch ein extra Dach besorgen...
Auch so ein Punkt, den ich bei der Libelle wirklich gut fand. Dass Dach und Insektenschutz dabei waren. Überhaupt wirkt die Libelle wie ein "Anhänger als Lastenrad". Mittlerweile gibt es sie in der E-Variante auch teilbar (das war vor einem Jahr noch nicht so). Wer weiß, vielleicht kommt ja bald die Libelle XL raus. Dann schlagen wir zu! ;)

Dass Anhänger nur bis zu einem Alter von 4/5 Jahren gehen lese ich immer wieder. Meine Tochter ist jetzt 5, normal groß. Sie macht nicht den Anschein, dass sie dem Hänger bald entwachsen ist. Ich fahre immer mit geschlossenem Verdeck (auch beim Lasti), aber die meisten fahren ihr Lasti ja immer offen. Also warum dann nicht auch mit offenem Hänger? Dann passt es in jedem Fall.

Hast du meinen anderen Beitrag gesehen zum Regenverdeck im UA?
https://www.cargobikeforum.de/forum...e-urban-arrow-fahrer-mit-3-kleinkindern.2385/
Wenn du auch eins hast, würde mich interessieren, wie du das mit dem Verdeck und 3 Kindern löst...
 
Was hier fehlt: Im Anhänger wird Dreck, Modder und Staub vom Hinterrad auf die Insassen geschleudert.
 
Was hier fehlt: Im Anhänger wird Dreck, Modder und Staub vom Hinterrad auf die Insassen geschleudert.
Hm, stimmt, darüber hab ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich hatte einmal das E-Bike einer Freundin geliehen. Es hatte kein Schutzblech hinten. Danach sah der Hänger aus wie Sau...
Dazu habe ich das Pendant zum Lasti: Neulich las ich - was mir bisher auch nie bewusst war - "Die Kinder sitzen beim Bakfiets an der roten Ampel oft direkt vor einem Auspuff"

Ja, die Liste kann sicher noch viel ergänzt werden. Sehr bereichernde Unterhaltung hier!

M.
 
Ich vermisse aus der Zeit mit Anhänger nur, dass er sich leicht mit in den Urlaub nehmen ließ. Als Karrenersatz am Strand war der Anhänger immer Top. Im Alltag vermisse ich den Anhänger überhaupt nicht. Nach einer Tour im Urlaub bin ich restlos geheilt vom Anhänger.

Um die Ladekapazität des Lastis zu erhöhen käme es noch in Frage, für den Kindertransport nicht mehr.

Wie vieles ist das Geschmackssache. Ich empfinde das hinterherziehen als unangenehm. An jedem Pöller etc habe ich Angst der Hänger bleibt hängen. Beim Lasti sause ich da ohne Probleme durch.

Das Lastenrad wird bei uns auch nach dem Kindertransport noch bleiben. Es ist einfach unschlagbar beim Einkaufen und als Proviantfrachter auf längeren Touren.

Beim Preisverfall kommt das Lasti sehr gut weg finde ich. Es ist nicht mit einem normalen Rad zu vergleichen. Die Markenanhänger wie Croozer oder Chariot sind aber bei „kurzer“ Nutzung auch ohne große Verluste wieder zu verkaufen. Ist teilweise schon heftig für was selbst abgerockte Croozer der ersten Generationen noch verkauft werden.

Wenn ich vor der Wahl Anhänger oder Kindersitz auf dem Gepäckträger stehen würde, wäre der Anhänger vorn. Wenn ein Lasti ins Spiel kommt ist der Anhänger raus!

Gruß hinnakk
 
Dein Beitrag ist wirklich lesenswert.

Ich habe alle drei Varianten durch. Zuerst ein Kindersitz am Fahrrad. Furchtbar! Jede Lenkbewegung beantwortet der Sitz wegen seiner Federung mit einer Schaukelbewegung, die ich wieder über die Lenkung ausgleichen muss, was zu Lenkbewegungen führt, die ..... Naja, schon klar oder?
Dann bekam ich einen Anhänger. Was für ein Unterschied! Man vergisst den Hänger glatt, bis der erste Poller einen daran erinnert: Da war noch was!
Aber Einkäufe gehen da satt rein, auch mit Kindern drin.
Dann bekam ich mein Mundo und nahm sofort erst mal die Große auf den Gepäckträger, weil sie kaum noch in den Hänger passte, später auch die Kleine.
Nachteil am Mundo: Wenn die Kinder recht rumzappeln, ist das etwas unangenehm.
Vorteil: Ich bin wieder so schmal, wie ich es vorne vermute, ich bin kompakt und kann leichter rangieren.

Allerdings hat meine Frau mit dem Mundo und zwei Kindern hinten drauf schon etwas Probleme gehabt. Sie ist aber auch nicht so fahrradverückt, wie ich.

Ich kann schon nachvollziehen, warum manche den Hänger lieber mögen, als die Kinder im/auf dem Lasti. Das Gewicht muß man bei langsamen Geschwindigkeiten erst mal kontrollieren können! Kann man lernen, traut sich aber nicht jeder ran.

man hätte die Kinder im Anhänger nicht im Blick, wenn da mal irgend ein Auto in den Hänger fährt und so…

Also mal ganz ehrlich: Wenn mir ein Auto in den Hänger gerammelt wäre mit Kindern drinnen, hätte ich da, glaube ich, lieber nicht zugesehen.
Und durch Zusehen kann man so ein Unglück auch nicht verhindern.
Das Argument finde ich irgendwie komisch. Das ist jetzt kein Vorwurf gegen Dich, liebe @Familienfahrrad , Du hast ja offenbar nur wiedergegeben, was andere sagen.
Es ist schon komisch, was Menschen manchmal für komische Argumente gegen irgendetwas vorbringen, was ihnen nicht gefällt, nur um ein Argument zu haben.

Erinnert mich an ein Argument, was ich mal zu hören bekam, als ich zugab, daß ich im Auto Automatik gerne mag.
"Das wäre mir zu langweilig. Vor Allem auf der Autobahn!"
Naja, war eine Frau....

Sch...., das war jetzt Diskriminierung, oder?
Nein, aber es passte jetzt irgendwie dazu und ist wahr, daß das eine Frau gesagt hatte.
Frauen fahren weder besser noch schlechter, als Männer. Nur meist etwas defensiver, was uns Männer manchmal etwas aufregt.
Übrigens: Meine Frau hat an unserem Auto weniger Park-Dellen auf dem Gewissen, als ich! Allerdings traue ich mich auch in engere Lücken, als sie. Selbstüberschätzung?
Genug mit OT!

Ich würde für Kinder immer wieder ein Lasti anschaffen.
 
Guten Abend, allerseits!
Weil hier öfters eine teilbare E-Libelle angesprochen wurde, möchte ich nur kurz ein Update zum Besten geben. Es gibt bereits eine teilbare E-Libelle ohne Verkabelung beim Trennen. Also wer noch zwischen UA und teilbarer E-Libelle schwankt, sollte jetzt seine Antwort gefunden haben... ;)
Schöne Grüße!
IMG_1583 (2).JPG
 
Hallöchen,
ja, jetzt warte ich nur noch auf die teilbare E-Libelle für 4 Kinder ODER eine teilbare E-Libelle mit Bosch-Antrieb, damit man problemlos den Hänger dran in Wiesbaden fortkriegt...
;)
Liebe Grüße
 
Was für mich eine große Rolle spielt ist wo ich mit den Zwergen unterwegs bin.
In Berlin Stadt never ever mit dem Hänger weil zu gefährlich, zu unpraktisch.
Im Berliner Umland lieber mit dem Hänger fährt sich einfach leichter.

Das Johnny Loco ist z.Z Kitaliebling weil man da locker 8 Zwerge in die Kiste quetschen kann die sich mit viel Spaß nach hause schieben lassen.

LG
 
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