Kindertransport, ländlich, lange Strecken (Bullit, Douze, andere?)

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Beste Grüße aus Aachen in die Runde,

ich bin auf der Suche nach einer Kindertransportlösung mit E-Antrieb. Eigentlich schwöre ich auf Anhänger und dachte an ein normales Ebike. Aber ich habe den Fehler gemacht, im Internet nach Lastenrädern zu recherchieren und verliebe mich immer mehr in den Gedanken mit meinen zwei Kindern beim Fahren zu quatschen.

Inzwischen habe ich einen Überblick welche Räder mir gefallen könnten und hier auch etwas quer gelesen. Verzeiht bitte, wenn meine Fragen hier schon oft änlich gestellt wurden.. Meine beiden sind erst zwei Jahre und sechs Monate alt und ich habe recht wenig Ruhe für umfassende Recherchen (hab nur quergelesen, viel gelernt, aber brauche nun eure Hilfe)

Unsere Ausgangslage:
- Zwei Kleinkinder
- In Zukunft zu fahrende Strecken zwischen zwei Kitas, Arbeit und zu Hause bis zu 25 Kilometer täglich
- hügeliges Gelände mit z.T. sehr knackigen Anstiegen
- haha - eigentlich kein Budget für ein Lastenrad. Daher steht Leasing im Raum (businessbike)
Wenn ich eine Grundauswahl getroffen habe, suche ich natürlich nach Händlern zum Probefahren ;)

Interessante Räder:

Zweirädrig scheint mir angebrachter für die weiten Strecken (oder übersehe ich was?)

Mich sprechen an: EBullit, Douze, (wenn ich Millionär wäre es das Pickup von Patria)

Meine Fragen:
- Ebikes werden immer nur im Urbanen Kontext genannt und ich sehe sie auch nur dort. Spricht etwas dagegen, sie über längere Strecken über Land zu nutzen? Reichen Akkus und Leistung der verbauten Motoren? Worauf müsste ich achten?

- Ich finde die teilbaren Ebikes von Douze toll, da ich das Rad in den Camper stellen könnte. Geht das nicht auf Kosten der Stabilität (gerade bei Gefälle)

- Hat jemand änliche Rahmenbedingen und fährt ein anderes Rad, dass er/sie sehr empfehlen kann?



Tausend Dank, dass ihr euch mit meiner Situation beschäftigt!
 
- Ebikes werden immer nur im Urbanen Kontext genannt und ich sehe sie auch nur dort. Spricht etwas dagegen, sie über längere Strecken über Land zu nutzen? Reichen Akkus und Leistung der verbauten Motoren? Worauf müsste ich achten?
Wir fahren seit über drei Jahren ein Urban Arrow im nicht-Kurzstreckenbetrieb. Ist nicht wirklich ländlich, sondern im Speckgürtel einer Großstadt, überwiegend fahren wir aber von der Stadt weg, drum ist es vermutlich ein ähnliches Fahrprofil. Die üblichen Akkukapazitäten sind tatsächlich sehr mickrig und für Langstrecken nicht geeignet. Wir haben einen Bosch Motor und einen 400Wh Akku, der für max. 40km gut ist, wenn ordentlich Unterstützung verlangt ist. Wenn es etwas hügeliger wird und volle Unterstützung verlangt wird, gerne auch mal etwas weniger. Die Leistung der Motoren langt völlig, ein Mittelmotor ist bei nennenswerten Steigungen zu empfehlen.

Die Begrenzung auf 25km/h nervt, wenn man mehr als eine handvoll Kilometer auf überwiegend leeren Strecken fahren will. Lasten-S-Pedelecs sind aber dünn gesät. Da fallen mir nur das IMHO zu kleine Load und das neue von R&M ein. Da braucht man halt einen noch größeren Akku.

Ich würde den größten Akku nehmen den man bekommen kann. Ich hoffe irgendwann pendeln sich die normalen Akkus bei 1kWh ein, das würde ich als das minimal sinnvolle für nennenswerte Strecken halten.
 
Wir fahren das Load S-Pedelec (Bosch Classic) seit 2 Jahren im täglichen Betrieb zum Kindertransport auf kombinierten Arbeits- und Kitaweg. Es gebt sehr ländlich und hügelig über 12km (eine Strecke) auf Schotterwegen und Nebenstraßen sehr zügig dahin. Die Akkuleistung ist locker ausreichend. Der 400er Akku des Classic-Bosch hat nach zwei Jahren deutlich nachgelassen (ca. 13.000km), schafft aber zwischen 32km (Vollgas) über ca. 80km (Eco) bis open End (extrem sparsam und fast ohne Unterstützung gefahren alles. Bei -10 Grad sind die Reichweiten noch geringer. Letztlich reichen die Ladungen für einen Pendeltag aus, abends wird geladen. Vergessen darf man dabei nicht: Die erwähnten 32 Kilometer sind bei Vollgas in ca. einer 3/4-Stunde abgehakt, der Schnitt ist enorm hoch und liegt bei 39km/h - wenn man will.
Im Vergleich dazu sind die aktuellen Bosch-Perfomance-Motoren und 500er Akkus deutlich kräftiger (mehr Drehmoment) und ausdauernder, da sind deutlich höhere Reichweiten drin. Bei anderen Anbietern bekommt man tlw. bis zu 700 Wh, Reichweitenangst habe ich nicht, zumal man zu Not auch gut ohne Strom nach Hause rollen kann.

Wie Schmadde schrieb: 25km/h sind Überland für mich eine Zumutung, daher auch das S-Pedelec. Erst damit wird es für mich zum ernstzunehmenden Auto-Ersatz, zumindest überland.

Wenn es denn ein (offizielles) S-Pedelec sein soll, dann gibt es da wohl nur R&M... leider. Alle anderen Möglichkeiten ein 25er schneller zu machen, kann man ergoogeln.
Mit zwei Kindern ist das Load sehr eng und eher nicht zu empfehlen. Dafür ist es schnell und komfortabel, schlechte Straßen und Waldwege werden ziemlich glatt gebügelt. Ist das Packster breiter?

Sind lange Anstiege zu bewältigen: Mittelmotor. Kurze, knackige Anstiege schaffen die Direktantriebe aber auch. Eventuell mal ein Douze mit GoSwiss-Drive probefahren? Schön ist, dass du dir die Größe der Ladefläche aussuchen kannst, die Teilbarkeit würde ich nicht überbewerten. Wie oft wird das in der Praxis wirklich auseinander genommen?
 
Soweit ich gehört habe ist die Radkutsche dabei das Rapid als S Version zuzulassen. Wie weit die da sind kann ich nicht sagen.

Beim Akku kann ich aus eigener Erfahrung sagen, er kann immer größer sein. Wir fahren öfter auch mal bis zu 50km am Tag. Da reichen dann 500Wh aus dem 14Ah Akku bei minimaler Unterstützung mit dem Puma Frontmotor am Long Harry bei 25km/h gut aus. Beim Bullitt mit Crystalyte G40 und 20,3Ah kommt man wenn man sparsam fährt auf gute 90km kommen. Ich fahre die Akkus allerdings nie bis an die Abschaltung leer. Es bleiben so 20% drin. Auch weil dann die Endgeschwindigkeit nicht mehr so der Hit ist.

Gruß hinnakk
 
Wolltest du das Kleinste in einer Auto-Babyschale oder in einer Hängematte transportieren?
Für eine Babyschale plus zweites Kind ist das Bullitt definitiv zu klein, da brauchst du eine möglichst lange Ladefläche. Und wenn es ein Ersatz fürs auto sein soll kann eine große Kiste auch nicht schaden, sonst gehen auch später, wenn beide Kinder auf der Bank sitzen, nur entweder Kinder oder Einkäufe.
 
In der Bike Bild wurde das Rapid zumindest letztes Jahr schon als S-Pedelec getestet. Mehr weiß ich zum Stand der Dinge allerdings auch nicht - vielleicht war das ja auch nur ein Sonderrad für den Test?
 
Ist das Packster breiter?
Die KidsBox des Packster ist rund 10cm breiter, allerdings nur in der Länge von 60cm mit Kinderpersenning erhältlich, bei 80cm zwar mit KidsBox, aber ohne Schutz für die Kinder von Haus aus.

Die Bemaßung findest Du in Teilen hier:
http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?posts/20829/

Beide Packster lassen sich mit Bosch DualAkku Option für entsprechenden Aufpreis ausstatten. Damit hat man eine zweite Akkuhalterung und einen zweiten Akku direkt am Rad. Bei der 80er Variante ist die zweite Halterung im Rahmen unter der Ladefläche angebracht, beim 60er nur mit der Box erhältlich, da die Halterung hier nicht in den Rahmen passt und daher unten rechts an die Box geschraubt ist.
 
- hügeliges Gelände mit z.T. sehr knackigen Anstiegen

Die Frage ist, was Du unter knackig verstehst. Mit ein Zweirad solltest Du zumindest schnell genug sein, damit es nicht umfällt. Das kann mit zwei Würmern drin + Einkäufe/Gepäck schon ganz schön nach unten ziehen. Wenn dann noch der Akku leer ist oder der Motor gerade klemmt musst Du es allein mit Muskelkraft stemmen... Das ist kaum schaffbar. Serpentinen zu fahren auf der breiten Straße geht vermutlich auch nicht immer!? Dreirad wäre da unempfindlich, da kannste so langsam fahren, wie Du willst, das fällt nicht um. Allerdings sollte dann eine Schaltung verbaut werden, die das auch abkann. Alles nicht so einfach. Wir haben auch hügeliges Gelände und ich bin sehr froh an unserem Dreirad (Prinzip Rikscha/Kiste-hinten, nicht vorne wie z.B. Babboe). Aber es ist schon ein Klotz. Wie ist denn eure Straßensituation? Alles frisch geleckt asphaltiert oder haufenweise Schlaglöcher? In letzterem Fall ist ein Dreirad ein zuverlässiges Schlaglochsuchgerät, im ersteren Fall wäre es evtl. interessant für euch.

Natürlich rockt ein S-Pedelec, aber brauchst Du das wirklich? Die Kräfte, besonders in kritischen Situationen, muss man auch erstmal beherrschen. Und dran rumschrauben darf dann auch eigentlich nur Dein Händler, sonst klemmt evtl. was am Versicherungsschutz im Fall der Fälle. Sind die überhaupt zugelassen für Kindertransport!? Vielleicht tut's ja auch ein normales 25km/h-Lasti. Da ist die Auswahl gigantisch größer, die Sicherheit für die zwei Kinder auch und die Preise sind entsprechend auch humaner. Und man darf überall fahren, auch Radwege, was man mit S-Pedelec nicht darf etc.

Das Rapid als 25km/h-Normalversion könnte für Dich interessant sein: komplettes Regenverdeck, große Kiste, Kinder sitzen vor Dir zum Quatschen, Vorderradmotor(=de facto Allradantrieb) mit Getriebe drin (etwas mehr Geräusche aber entscheidend: hohes Drehmoment bei Anstiegen). Akku kannste Dir im Zweifel einfach einen zweiten dazu kaufen, wenn es nicht langt und im Wechsel betreiben. Schaltung sollte dann was brauchbares sein, wenn Du mal einen Hügel hoch UND wieder runter fährst. Hoch brauchste vielleicht 1,5m Entfaltung, runterzu auch mal 8m. Das kann fast nur die Rohloff-Schaltung. Oder das Pinion-Getriebe, was es aber für Lastenräder m.W. nicht gibt, weil man nicht unter Last runterschalten kann.

Gibt im Forum hier aber schon viele Beiträge zum gleichen/ähnlichen Thema. Aktuell z.B.
"Fragen zum Bakfiets.nl CargoTrike".

Viel Spaß beim Entscheiden. Es wird nicht leicht :)
 
P.S.: Entfaltung heißt: Wie weit komme ich mit einer Pedalumdrehung. 1,5m ist so die untere Grenze bei normalen Rädern, dass man nicht umfällt. Das wird bei einem Rad nach Long John Prinzip wie dem Load, Rapid, Bullit schon fast zu wenig sein. Hat da jemand Erfahrung ab welcher unteren Entfaltung man mit Long John umkippt? Jedenfalls 8m Entfaltung wäre es mit voller Geschwindigkeit den Berg runter und noch locker mit treten. Grob vereinfacht.
 
Alle anderen Möglichkeiten ein 25er schneller zu machen, kann man ergoogeln.
Da würde ich im Kontext Kindertransport dringend von abraten, schon aus versicherungstechnischen Gründen.
Kurze, knackige Anstiege schaffen die Direktantriebe aber auch.
Das kann ich so nicht bestätigen. Erst vorgestern musste ich einen unserer sehr kurzen Anstiege von der Isar zum Hochufer (ca. 50hm, nur die letzten 15-20hm davon >10%, aber auch die definitiv unter 15%) mit dem S-Pedelec hochfahren. Das ist ein normales Trekkingrad, ohne Zuladung mit einem BionX Motor, der wohl der stärkste legale Direktläufer ist. Der hatte echte Mühe damit. Das Ding in einem Lastenrad verbaut wäre grenzwertig oder gar ganz unmöglich. Ein Goswiss Drive würde das sicher am Lasti nicht schaffen.

Bei Mittelmotoren ist der Knackpunkt die Schaltung: Bosch erlaubt vorne nur ein Kettenblatt, was es hinten schwierig macht, unter 1:1 zu kommen. Bei wirklich steilen Sachen wäre aber eine Untersetzung sehr sinnvoll. Ich merke das immer bei unserem fettesten Stich: der hat auch nur vielleicht 50hm, aber die letzten 20 sind >>20% und das schafft der Bosch dann nicht mehr in Verbindung mit der Nuvinci Schaltung, die auch nahe an 1:1 ist.
 
Da hilft dann nur: Getriebemotor im Vorderrad oder Serpentinen fahren wenn möglich oder Umweg fahren, wenn möglich.
Mittelmotor+Fahrerpedaliererei bei so heftiger Steigung würde wahrscheinlich jede Nabenschaltung zermalmen. Und Kettenschaltung, wie oben steht, kann man nicht weit genug untersetzen. Oder Schlumpf+Kettenschaltung, wenn das mit nem Mittelmotor überhaupt geht...
 
Da hilft dann nur: Getriebemotor im Vorderrad oder Serpentinen fahren wenn möglich oder Umweg fahren, wenn möglich.
Wieso soll denn ein Getriebemotor hier besser sein? Hat der mehrere Gänge? Da hätte ich Angst, dass das Getriebe im Motor aufgibt.
Mittelmotor+Fahrerpedaliererei bei so heftiger Steigung würde wahrscheinlich jede Nabenschaltung zermalmen.
Eine Rohloff hält das sicher aus. Problematisch ist ja das Drehmoment, nicht die Dauerleistung - und letzter Bestimmt ob man einen Hügel hochkommt oder nicht.

Bei der Nuvinci ist vor einiger Zeit das zulässige Eingangsdrehmoment erhöht worden. Die hält das möglicherweise aus. Allerdings wäre das auch nicht mein Favorit wegen des geringen Wirkungsgrades. Eine der üblichen 8-11 Gang Schaltungen würde ich auch eher nicht nehmen.

Am besten wäre ein Mittelmotor, der mindestens 2 Kettenblätter zulässt (bei Yamaha geht das wohl) und dann hinten eine Kettenschaltung. Die halten erwiesenermassen auch >>1kW Leistung aus, sonst hätten Rennrad-Sprinter ein Problem.
 
Wieso soll denn ein Getriebemotor hier besser sein? Hat der mehrere Gänge?
Nein, nur ein Gang, daueruntersetzt.
Keine Ahnung, bin ja kein Elektriker oder Getriebedimensionierer. Aber im ezee von unserem Musketier ist ein Planetengetriebe drin, d.h. der Motor dreht sich x-mal schneller als das Rad. Das ist besonders beim Anfahren, niedrigen Geschwindigkeiten wohl vorteilhaft, weil der Motor da die Kraft besser auf die Straße bekommt. Hat mir auch mal einer von Jewo bestätigt, die normalerweise einen Direktläufer in Musketier-Karossen verbauen, der hat mir für meine Last- und Höhenprofile dringend zum Getriebemotor geraten. Eigentlich heißt es ja in der E-Auto-Werbung, dass ein Elektromotor von Anfang an volles Drehmoment hat. Aber ich glaube mit Untersetzung ist die Kennlinie einfach anders und er überhitzt vielleicht nicht so bei viel Last und wenig Umdrehungen. Wo sind hier die Elektroingenieure?
 
Wow, soo viele kompetente Antworten und Fachdiskurse. Danke!!

Ich sehe schon, dass ich mich doch auch näher in die Antriebs- und Schalttechnik vertiefen muss als mir lieb ist ;)

Im Ersten Schritt recherchiere ich mal, wie steil die Anstiege in Prozenten tatsächlich sind. Dann fällt eine Aussage, welcher Motor optimal ist, wahrscheinlich leichter, oder?

Ich werde mich später mal vertiefen und eure Hinweise aufnehmen wenn das Kind mal schläft oder spielt.

Soweit nur in Kürze, nicht das einer denkt, ich frage und interessiere mich dann gar nicht für eure Mühen! Beste Grüße
 
Eigentlich heißt es ja in der E-Auto-Werbung, dass ein Elektromotor von Anfang an volles Drehmoment hat.
Tut er ja auch - aber Leistung ist halt Drehmoment mal Drehzahl. Und wenn letztere nicht da ist fehlt halt die Leistung. Bin trotzdem nicht ganz überzeugt davon, dass eine Getriebestufe hier genauso effizient sein kann wie wenn der Motor das normale Fahrradgetriebe mitnutzen kann. Das Problem verschiebt sich halt dann in die höheren Drehzahlbereiche, die aber eben häufiger gefahren werden.
 
Im Ersten Schritt recherchiere ich mal, wie steil die Anstiege in Prozenten tatsächlich sind. Dann fällt eine Aussage, welcher Motor optimal ist, wahrscheinlich leichter, oder?
Ja, das ist die richtige Herangehensweise. Der Rest ist dann rechnerisch leicht zu bestimmen mit ein paar Variablen.
Minimalgeschwindigkeit bei nem Zweirad-Lasti würde ich sagen 5km/h (oder Jungs/Mädels? Geht auch weniger oder muss mehr? Bin ja Dreiradfahrer, keine Ahnung). 5km/h entspricht 5/3,6 -->1,4m/s. Bei einer empfehlenswerten und auch rechnerisch leichten Annahme von 60 Pedalumdrehungen pro Minute wäre das eine Umdrehung pro Sekunde und damit eine Entfaltung von 1,4m im kleinsten Gang. Bei 15% Steigung legst Du in der Sekunde also gaaaanz vereinfacht 0,15*1,4= 0,21 Höhenmeter zurück, etwas weniger in Wirklichkeit. Sinus/Cosinus erspare ich uns mal bei den geringen Gradzahlen. Bei 150kg Gewicht alltogether muss Du also eine Leistung von 150kg*0,21m/s * 9,81 m/s² (Erdanziehung) überwinden. Wenn ich die Formel richtig aufgestellt habe.... Das wären dann jedenfalls: ca. 300 Watt (W=kg*m²/s³). Wenn Dir der Motor davon grob vereinfacht 250W abnimmt: Gut! Wenn nicht: Gute Nacht! Meines Wissens sind 250 Watt so ungefähr die Dauerleistung eines austrainierten Tour de France Fahrers... Das kann ein normaler Mensch nicht leisten. Kannst die Formel ja auch mit anderen Geschwindigkeiten oder Steigungen füttern, klar ist jedoch schnell: Du bist flott an der Grenze des Machbaren bei einem Lastenzweirad mit 250W und ordentlich Steigung. Eventuell kannst Du die knackigste Steigung elegant umfahren!? Das spart das Dreirad.

Bin trotzdem nicht ganz überzeugt davon, dass eine Getriebestufe hier genauso effizient sein kann wie wenn der Motor das normale Fahrradgetriebe mitnutzen kann.
Jepp, das kann schon sein. Auf die Elektroexperten müssen wir wohl bis Feierabend warten :) Die optimale Lösung gibt's nicht. Dafür hat ein separater VR-Motor viele andere Vorteile (und Nachteile), die ich uns jetzt mal erspare. Sind ja genügend erörtert worden überall.
 
Super, man kann sich auch selbst zitieren. Wieso geht das bei wissenschaftlichen Arbeiten nicht :)
Entfaltung von 1,4m im kleinsten Gang
Jedenfalls, 1,4m Entfaltung im kleinsten Gang, das ist ganz schön wenig... Bei einer normalen Alfine8 z.B. fehlt Dir dann im oberen Bereich ein gemütlicher Reisegang. Die hat 307% Übersetzung, d.h. 1,4*3,07=4,3m im höchsten Gang. Viel zu wenig. Da strampelst Du Dich platt in der Ebene. Mit Rohloff (524%) kommst Du auf 7,3m. Das passt. Sehr ärgerlich, weil ne Rohloff 1000 echte Euronen kostet. Aber wenn das teure Rad dann nutzlos in der Ecke steht, ist ja auch keinem geholfen. Ausserdem dürfte der Aufpreis eher nur so ca. 700 EUR sein, weil die Alfine selbst ja auch ein paar hundert kostet.
 
Sorry, ich schon wieder, aber mein Remote-Arbeitsplatz klemmt, irgendwie muss ich ja den Vormittag rum kriegen :)
Jedenfalls: Bei geringer Geschwindigkeit ist evtl. auch ein Longtail sinnvoll. Da sitzt Du nämlich weiter vorne bauartbedingt und kannst, wenn ich das richtig verstanden habe, auch niedrigere Geschwindigkeiten fahren, weil Du ja quasi überm Lenker sitzt zum Ausgleichen. Kennt man ja vom normalen Radfahren: Wenn man sein Gewicht nach vorne über den Lenker verschiebt, kann man an der Ampel fast im Stand fahren. Je weiter man hinten sitzt, desto eher verliert man das Gleichgewicht. Das gleiche beim Lastenrad.
Es gibt z.B. das Yuba Mundo, meines Wissens auch mit Vorderradmotor. Da sitzen die zwei Würmer allerdings hinten und haben einen vergleichsweise hohen Schwerpunkt und kein Regenverdeck. Nur mal so als alternative Idee. Das lässt sich jedenfalls vergleichsweise wie ein normales Rad fahren.
 
Im Ersten Schritt recherchiere ich mal, wie steil die Anstiege in Prozenten tatsächlich sind. Dann fällt eine Aussage, welcher Motor optimal ist, wahrscheinlich leichter, oder?
Wichtig wäre auch: Fährst Du Radwege? Falls nein: Wie fahren die Autos (welche Geschwindigkeit? Wieviele Autos?)? Und wie ist die Bodenbeschaffenheit (plan und eben, oder voller Schlaglöcher)?
 
Hallo @AnikaS,

wenn Du nicht angesichts der bevorstehenden ersten Frühlingstage zu einer schnellen Entscheidung kommen musst, könntest Du einen Großteil Deiner Wunschkandidaten in Nimwegen beim International Cargo Bike Festival Mitte Juni probefahren.

Dort hast Du alle Zeit und allen Platz der Welt, um sie probezufahren und die Hersteller auszufragen :)

Viele Grüße
Little Big Cargo
 
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