Kleine Tipps für die Fahrradwerkstatt

Für Lanolin müsste eigentlich ein unpolares Lösungsmittel passen, z.B.Waschbenzin oder Petroleum. Oder Du guckst mal ins Sicherheitsdatenblatt von Fluid-Film...
Ich hab tatsächlich schon danach gegoogelt aber auf die schnelle nicht dass passende/aussagekräftige Datenblatt gefunden. Vielleicht ist das Lösungsmittel einfach total banal und da wir keine Wollwindeln mehr wasserdicht bekommen müssen kann ich vielleicht jetzt Fahrradrahmen damit wasserfest kriegen. :X3:
 
Und hier kommt mein Beitrag zum Thema. Ich will darauf hinweisen, das ein kleiner Kompressor Gold wert ist. Ich dachte auch immer "ach nee der ist zu teuer, ich hab ne Standluftpumpe das passt schon" bis ich schwach wurde. Seitdem arg ärgere ich mich, dass ich das Ding erst so spät gekauft hab. Ich will keine Schraubeecke mehr ohne.
Wenn der die 8 bar schafft welche ich auf die Reifen pumpe, dann kann man mich überzeugen. Bisher ist der Rennkompressor das Mittel der Wahl.

Um irgendwas auszublasen oder so ist ein Kompressor mit vernünftigem Druckbehälter schon gut, in den Werkstätten die ich bisher nutzte waren das aber Drehstromantriebe und Großvolumige V2 Kolbenmaschinen.
Für Zuhaus mir zu groß.
 
Standpumpe mit langem Schlauch ist essentiell. Sonst macht es keinen Spass, gerade wenn man mit Ständer oder Tisch arbeitet. Ich habe hier ein g<nstiges Modell und den Schlauch getauscht auf ca 1,2m. Seitdem nutze ich die auch gerne wieder.
 

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Das mit dem Zahnarztinstrument werde ich mal im Auge bahalten. Man käme nach dem Abnehmen der Dichtscheibenauch gut zum Auswaschen dran.

Zum Lanolin: Im SDB ist noch ein dritter Stoff mit 1-10%, ich kann aber nicht erkennen, ob das für Lanolin steht. Lanolin ist ja eigentlich ein Stoffgemisch. Ich vermute eher, dass Lanolin im SDB nicht aufgeführt ist, weil unkritisch. Drin ist es jedenfalls, Lösungsmittel Petroleum ist nach SDB klar, Treibgas ist optional, also los, ausprobieren!:giggle:

Zu den Kompressoren: Es gibt günstige 1-Zylinder mit 24l-Tank, die schaffen problemlos 8 Bar und halten nach meiner Erfahrung ewig. Meiner hat ca. 75€ neu gekostet und ich habe ihn intakt nach 20 Jahren für etwa das selbe weiterverkauft. In der Arbeit habe ich einen ähnlichen, er wurde zeitweilig ganz gut beansprucht, hält auch problemlos. Einziges Problem: Die Dinger gehen an wenn der Druck abfällt und die Kompressoren sind fies laut. So ein Gerät sollte also in einen Nebenraum oder in eine Schallschluckkiste. Die Ansaugleistung ist gering, sie reicht für ausblasen, Reifen aufpusten, ein Bisschen lackieren. Druckluftwerkzeuge brauchen durchweg mehr Luftleistung. Trotzdem ist so ein kleiner Kompressor super, ich nutze ihn täglich, meist mehrfach. Jetzt habe ich einen ölgeschmierten 2-Zylinder, der läuft viel leiser und hat viel mehr Leistung, so einer kostet aber auch ca. 1000€. Ich habe ihn geerbt, sonst hätte ich ihn nicht.
 
Die Idee gefällt mir! Man wird es kaum schaffen, alle Speichentypen für eine Reisegesellschaft dabei zu haben. Das Verfahren lässt sich vermutlich mit der Reparaturspeiche kombinieren, bei der statt dem gestauchten Speichenkopf eine Kröpfung ist, die passen in den Speichendraht eingebracht wird. Als Quelle für Dyneema müsste sich geflochetene Angelschnur eignen, oder?
Du kann’s eigentlich jede Speiche umkröpfen oder? Klar, normalerweise reißen die Speichen hinter den Ritzeln, da kommt man nicht dran. Das Dahon hat nur 3-Gang Nabe, da ist das easy.
Ich habe 3mm Dyneema aus dem Wassersport genommen, weil es halt da war. 2mm passt zwar durchs Speichenloch, aber reicht die Bruchlast, wenn man das einfach nimmt? Für den relativ scharfen Knick muss man ja auch noch was abziehen.
 
Ich will darauf hinweisen, das ein kleiner Kompressor Gold wert ist.
Auf jeden Fall. Ich würde den Tip sogar noch verfeinern und einen kleinen Flüsterkompressor empfehlen. Ich habe in meiner Werkstatt einen großen Kolbenkompressor und einen kleinen selbstgebauten Kompressor, gebaut aus einem Kühlschrankkompressor. Ich benutze zu 99,9% immer nur den kleinen.
 
Flüsterkompressor hört sich ja gut an - allein es mangelt an leisen Kompressoren bei mir in der Werkstatt. Haben einen grossen 8000 Liter Chiron Kompressor im Keller stehen, angeschlossen an ein Leitungssystem für die Nutzung an verschiedenen Arbeitsplätzen. Dübelfix, Furnierpresse, Lackierkabine, Drechselbank, Furniersäge, normale Werkstatt.
Bis zu 10 bar Druck sind möglich - und meistens wird ein Druckminderer genutzt.
 
Zu den Reparaturspeichen: Es gab mal eine spezielle Kröpfzange dafür. Die Speichen lassen sich teilweise auch hinter dem Zahnkranzpaket einfädeln. Angeblich sollen die gut gehalten haben. Praktische Erfahrungen damit habe ich nicht, auch die Zange nicht. Für zu Hause müsste man da ein Werkzeug imrovisieren können... Ich habe das mal skizziert, nicht lachen...
Eine 2mm Speiche hat im Kerndurchmesser des Gewindes bestenfalls 1mm² Querschnitt. Bei Festigkeit wie 8.8 Maschinenschraube wäre das eine Bruchlast von 800N => Gewichtskraft von ca. 80kg. Geflochtene Angelschnur hat je nach Durchmesser z.B. 10-20 kg Bruchlast. Ein paar Windungen und das reicht. Das Verknoten der geflochtenen Schnur ist etwas anspruchsvoller, weil sie rutschig ist.

Flüsterkompressor ist viel teurer, aber wer das geld entbehren kann schont seine Nerven deutlich. Kältemittel sollte man nicht in die Umwelt entlassen wegen der massiv klimaschädlichen Wirkung. Also das Kältemittel, das ganz gewöhnlich
 

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2RS Dichtscheiben lassen sich auch bequem mit einem kleinen Flachschraubendreher entfernen. Das mache ich schon seit Ewigkeiten mit dem Spannrollenlager so.

Wenn wir schon beim Schaltwerk sind:
Um den Schmodder regelmässig von den Röllchen abzustreifen nehme ich Holzspatel welche ich von Glacelutschern recycle. Schräg und schief angeschnitten ergibt das ein schonendes Instrument um damit die Röllchen zu reinigen.
Wenn die Röllchen mit scharfen Schrubendrehern traktiert werden zerkratzen die Kunststoffflächen und der Schmodder findet bessere Anhaftbedingungen vor.

Mit diesen Holzspateln lassen sich auch prima die Kettenblätter reinigen, die Zwischenräume der Zahnkränze freilegen etc.
 
Kröpfzange ist gar nicht vonnöten: ein satter Doppelknick geklöppelt hält einwandfrei im Flansch. Hochflansch ist natürlich vorteilhaft.
Die Hochradkommunity in Wien hat sich die Speichen aus Niro - Schweissdraht derart selbst gefertigt. Zuerst das Gewinde gerollt und dann nach Vorgabe den Doppelknick geformt.
 
Kompressoren für die Fahrrad Werkstatt haben eigentlich keinen besonderen Anspruch, wenn man mal die Lautstärke aussen vor lässt. 8Bar ist Standard, ich kenne keine Kompressoren, die das nicht schaffen. Die Frage ist immer was es einem nützt, also ob es das Wert ist. Im Betrieb habe ich auch mehrere, zu Hause zum Rad basteln ist mir das aber zu viel. Bis der kleine den Druck aufgebaut hat, habe ich auch 2 Reifen auf 6 Bar gepumpt.
Bei mir ist das aber wirklich Hobby und Freizeit, da möchte ich nicht den Lärm haben.
Gibt es eigentlich Reifen Füller für Blitz - und Scavengerventile für Druckluft?

Ich habe ne Standpumpe mit so nem Doppelkopf, das finde ich, für meine Zwecke, einfach super.
 
Lack

Wer keine eigene Werkstatt hat, guckt meist anderen beim Lackieren zu.

Mit einem kleinen Pavillon hat man schon eine kleine Lackierstube.

Die offenen Seiten klebt man sich mit kräftiger Folie ab.
Es gibt mittlerweile sehr gute 2-K-Lacke aus der Dose.
Arbeiten sollte man bei Lackierarbeiten stets mit ordentlichem Schutz.

Wichtig bei der Arbeit mit Lack ist Zeit. 2-K grundiert? Lass das Teil ein paar Tage liegen.
Lackiert? Lass das Teil ein paar Wochen liegen.
Finallack darf ruhig Zeit bekommen. Sechs Wochen Trocknungszeit sind vollkommen i.O..

Zwischen Farbauftrag und Endlackierung liegen Wochen. Es gibt keinen Grund zur Eile.
 
Zum Kompressor uns Fahrradaufpumpen: Ich habe alle Räder jahrzentelang nur mit Handluftpumpen aufgepumpt, bis vor kurzem. Den Kompressor nutze ich nur für Autoventile, die mag ich aber nicht so gerne am Fahrrad. Bei richtig großen und dicken Fahrradrädern könnte es sich lohnen, ihn zu benutzen. Für die Fahrräder habe ich neu zwei Standpumpen, SKS Rennkompressor mit Messingnippel für Sclaverand-Ventile und hohen Druck, SKS Plastik??? gebraucht für 5€ mit Doppelkopf für Dunlopventile. Da bin ich zufrieden mit, deutlich besser als Handpumpe.
Wozu den Kompressor am Fahrrad?
-Säubern von Teilen, oft nach Bremsenreinigerdusche oder Waschbenzinbad
-Demontieren von Griffen
-Schnelles Vorpumpen von Reifen bei Montage (Aufblaspistole auf Ventil)
 
Als Tipp für die Werkstatt vielleicht noch: Ab 50 Liter mal Bar braucht der Druckbehälter ne regelmäßige Prüfung. Es gibt kleine tragbare Geräte, die mit 10 Bar und 5 Liter drunter bleiben. Da sie tragbar sind (und auch zumindest für Fahrradreifen normalerweise genug Druck haben) braucht man auch keinen langen Schlauch oder so. Ich hab den von Stanley mit 1100W, der macht das, ist aber laut.
 
Da hast Du Recht, die Vorschriften haben sich offenbar in den letzten 20 Jahren mal geändert, früher waren das 200 (Liter x Bar), da lagen 24 Liter x 8 Bar gerade drunter. Im Privathaushalt prüft das aber keiner und die Gefahr ist begrenzt, sofern man seine Finger von richtig großen Tanks lässt. Also bis 50 Liter in nicht zu winzigem Raum akzeptabel, 500 Liter - Erbstück mit "DRGM"-Kennzeichnung ohne regelmäßige Druckprüfung mit Wasser nicht ok. Der Versagensfall ist Durchrosten, das passiert normalerweise punktuell, so dass sich der Druck nicht schlagartig entläd. Danebenstehen möchte ich trotzdem nicht...
 
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