Ich finde Rutschen des Vorderrades mit Lastenfahrrädern deutlich besser abfangbar, durch die Länge ist der Fallwinkel irgendwie besser und die Geschwindigkeit langsamer. Je länger das Rad, desto angenehmer. Ich spiele auch auf Schotter häufig mit der Vorderbremse, bis das Vorderrad blockiert (ich weiß, Spielkind....) , das würde ich mit normalen Rädern nicht machen. Also schonmal gute Voraussetzungen.
Grundsätzlich gilt im Winter: Sobald es irgendwo glitzert, das Popometer unsichere Grundverhältnisse meldet oder Pfützen vereist sind, ist die Hinterradbremse dein Freund und die Vorderradbremse wird nicht mehr angefasst. Dementsprechend wird auch so gefahren, dass man immer mit der Hinterradbremse bremsen kann.
Den Untergrund im Auge behalten. Frost und kein Frost wechseln sich regelmäßig ab, besonders sketchy sind beispielsweise Fahrbahnen auf Brücken, Betonplatten, Schattenstellen, Lichtungen in Waldgebieten etc.
Besonders gefährlich sind Nebel- oder Nieselregennächte auf Bodenfrost. Diese sorgen für die fiesen, fast unsichtbaren Eisplatten auf der Fahrbahn. Wenn man aufmerksam fährt und die Eisplatten nicht von Schnee überdeckt sind, erkennt man diese aber eigentlich immer. Wenn das Hirn meldet: "uäh, irgendwas ist komisch", ist eigentlich auch irgendwas komisch.
Über Eisplatten etc. kommt man drüber, in dem man gerade fährt und langsam weitertritt. Keine Richtungsänderung, keine Geschwindigkeitsänderung! Einfach langsam geradeaus. Man kann sich auf Eisplatten nicht abfangen, weil man mit den Füßen genauso weg rutscht. Wenn man auf eine glatte Fläche gerät, nicht panisch werden und lenken, sondern einfach weiterfahren, bis man wieder sicheren Untergrund hat. Unkritisch sind beispielsweise erdige Fahrbahnränder oder Rollsplit. Im Zweifelsfall also dahin rollen lassen.
Wenn man erstmal ein bisschen Erfahrung hat, gibt es aber nicht schöneres als Fahren im Winter