Dreiste Fahrradwegparker

Hier in Frankfurt werden Projekte auch wieder verworfen. Es sieht alles gut aus und irgendwann fehlt der Mut.

Wir hatten hier ein Jahr lang einen autofreien Mainkai. Ein kurzes Stück Straße am Main, nur für Fußgänger und Radfahrer. 65% der Frankfurter fände es laut Umfragen gut. Damals war Schwarz-Grün am Drücker.

Es wurde tatsächlich zurückgebaut. Angetrieben durch kleine populistische Minderheiten.

Die IAA ist hier zwar weg, die Liebe zu Blechkisten leider nicht.

Ernsthaft, ich versteh einfach nicht, warum beim Thema Auto so sehr gekuscht wird. Es zeigt sich auf kommunaler und Landesebene und natürlich jetzt wieder im Bund (Thema Tempolimit).
Ich bin mit gar nicht mehr so sicher, ob "die Bürger" wirklich ein drastisches und beherztes Vorgehen wünschen. Dazu müsste man aus der irrationalen Komfortblase raus und da ist die Bereitschaft wohl doch eher gering?

Ordnungsamt und Straßenbauamt habe ich in Frankfurt als sehr pro-Auto erlebt bei verschiedenen Aktionen und Maßnahmen.
Das sind zugegeben nur subjektive Erfahrungen, aber da ich eben auch noch ein Leben habe, bin ich eben etwas konsterniert und habe nicht mehr so wirklich Lust, den Don Quijote zu spielen.
In Frankfurt gibt es viele Falschparker - meiner Wahrnehmung nach aber weniger als in manch anderer Großstadt. Und wenn die Polizei davon twittert, dass "Autos fliegen lernen", ist das doch schon ein gutes Zeichen.

Dass der testweise autofreie Mainkai mit fadenscheiniger Begründung (Ergebnis des Versuchs wegen Corona nicht aussagekräftig) wieder rückgängig gemacht wurde, finde ich schade. Allerdings war dieses Experiment auch nicht gut durchdacht: Der Mainkai wurde in meiner Wahrnehmung viel zu wenig bespielt und als Radfahrer hat mir das autofreie Stück nichts genutzt, wenn ich davor im Rückstau des MIV stand. Wenn, dann hätte man den Mainkai auf größerer Länge autofrei (oder autoarm) machen müssen und am besten zeitgleich auch in Sachsenhausen Verkehr rausnehmen sollen.
 
Ja. In Hamburg fliegen Autos selten. Da werden nur Flyer verteilt, egal wie gefährlich der Wagen behindert oder gefährdet. Bekannte Schwerpunkte werden nie regelmäßig kontrolliert, auch auf Nachfrage nur 1-2 Mal. Nach einer Woche alles wie vorher. Nur 1,2km Weg zum Bäcker über 60 Falschparker wie selbstverständlich, von der Polizei geduldet.
 
In Frankfurt gibt es viele Falschparker - meiner Wahrnehmung nach aber weniger als in manch anderer Großstadt. Und wenn die Polizei davon twittert, dass "Autos fliegen lernen", ist das doch schon ein gutes Zeichen.
Ist süß der Twitteraccount, aber das lag wirklich lange brach und die haben lediglich abgeschleppt, wenn kein Fahrzeug mehr durchkam.
Gab wohl auch noch ein Problem mit Rahmenverträgen, was nun wohl gelöst wurde.
Dass der testweise autofreie Mainkai mit fadenscheiniger Begründung (Ergebnis des Versuchs wegen Corona nicht aussagekräftig) wieder rückgängig gemacht wurde, finde ich schade. Allerdings war dieses Experiment auch nicht gut durchdacht: Der Mainkai wurde in meiner Wahrnehmung viel zu wenig bespielt und als Radfahrer hat mir das autofreie Stück nichts genutzt, wenn ich davor im Rückstau des MIV stand. Wenn, dann hätte man den Mainkai auf größerer Länge autofrei (oder autoarm) machen müssen und am besten zeitgleich auch in Sachsenhausen Verkehr rausnehmen sollen.
Ja, der Mainkai wurde tatsächlich nicht gut durchdacht.
Erst gegen Ende nahm das Fahrt auf. Ich hatte den Mainkai eine Zeitlang allerdings durchaus auf meiner Route und fand das ganz gut zum "Durchatmen". Gegenwärtig gibt es Radspuren und der Mainkai ist wieder für Autos frei. Eigentlich sind es nur zwei Stunden am Tag, an dem er tatsächlich vom MIV genutzt wird, insofern stellt sich schon die Frage, ob er irgendwas für den Verkehrsfluß des MIVs bringt.

Mal schauen, vielleicht kommt ja was. Unsere derzeitige Ampel lässt mich allerdings eher zweifeln.
 
In Berlin habe ich vor ein paar Jahren mal die Diskussion geführt, als uns mal wieder ein SUV die Ausfahrt / Feuerwehrzufahrt halb zugeparkt hatte. Das Ordnungsamt meinte, dass keine konkrete Gefährdung vorläge und sie deshalb nicht tätig werden können, sonst würde das Land die Abschleppkosten tragen, falls der Halter des PKW Einspruch einlegt.
 
Ich fotografiere nur noch und gebe das gesammelte Material zwei mal die Woche auf der Wache ab. Mir reicht es inzwischen auch.
Wie sicher bist Du, daß die das dort auch bearbeiten? Immerhin ist das nicht wenig Arbeit. Vielleicht bedanken sie sich nett und warten bis Du gehst. Dann....... gelöscht.
Ich versuche beide Seiten zu verstehen; den genervten Radfahrer, dem ständig der Weg versperrt wird, und dem Autofahrer, der keinen Parkplatz findet. Da gibt's bestimmt auch einige wenige darunter, denen das unangenehm ist.
Wie es hier an einigen Stellen gehandhabt wird ist, sind mehr Probleme als Lösungen geschaffen worden. Man kann den Eindruck bekommen, es wurden Radwege gebaut um die darauf parkenden Autos jetzt abkassieren zu dürfen. Also die früheren Parkplätze sind jetzt illegal. Alternative wurde nicht geschaffen.
Man darf nicht vergessen dass einige Läden Produkte verkaufen, die mit den Öffentlichen nicht transportiert werden können/dürfen. Dazu kommt noch der Lieferverkehr. Dafür müsste man Parkplätze schaffen. Für faule und bequeme Leute habe ich kein Verständnis. Wenn die einen Zettel für den Scheibenwischer bekommen, dann war es richtig.
Was mir auch aufgefallen ist: am WE und Freitag abends ist "plötzlich" niemand mehr vom Ordnungsamt in den Einkaufsmeilen zu sehen. Geparkt wird dann überall wo Platz ist.
 
Alternative wurde nicht geschaffen.
Ein sicherer und komfortabler Radweg ist eine potentielle Alternative - zumindest für die große Mehrheit der Wege in den Städten. Und Fahrräder kann und darf man fast überall parken.
Vor dem Wegfall von Autoparkplätzen haben diese Stellplätze an vielen Orten auch schon nicht für alle Autofahrer gereicht. Parkplätze sind also nicht die Lösung.
 
Aber mit den nun härteren Strafen und mehr Kontrolldichte geht da was.

Oder die Kfz-Halter können sich plötzlich nicht mehr erinnern wer ihr heiligs Blechle an dem Tag gefahren und dann asozial abgestellt hat.
Dann zahlen sie evtl. noch eine Bearbeitungsgebühr und ganz vielleicht müssen Sie dann ein Fahrtenbuch führen welches so gut wie nie kontrolliert wird.
 
Oder die Kfz-Halter können sich plötzlich nicht mehr erinnern wer ihr heiligs Blechle an dem Tag gefahren und dann asozial abgestellt hat.
Dann zahlen sie evtl. noch eine Bearbeitungsgebühr und ganz vielleicht müssen Sie dann ein Fahrtenbuch führen welches so gut wie nie kontrolliert wird.
Für Verstöße des ruhenden Verkehrs ist meines Wissens der Halter verantwortlich. Da hilft auch keine Erinnerungslücke.
 
Bei einfachen OWis vielleicht. Aber sicher nicht wenn es um punktebewerte Bußgelder geht.

§25a StVG:
Kann in einem Bußgeldverfahren wegen eines Halt- oder Parkverstoßes der Führer des Kraftfahrzeugs, der den Verstoß begangen hat, nicht vor Eintritt der Verfolgungsverjährung ermittelt werden oder würde seine Ermittlung einen unangemessenen Aufwand erfordern, so werden dem Halter des Kraftfahrzeugs oder seinem Beauftragten die Kosten des Verfahrens auferlegt; er hat dann auch seine Auslagen zu tragen...
 
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Oft ist das Problem der Falschparker, dass sie ja "nur kurz" zum einkaufen müssten. Wenn man überlegt, dass sie vorher die 1.5 bis max 5km schon aus reiner Bequemlichkeit mit dem Auto in der Stadt gefahren sind, ist das Parkplatzproblem nicht das Übel. Das Falsche daran ist schon alleine die Fahrt zum Falschparken.
Wenn man IMMER korrekt parken MÜSSTE, hätten wir weniger Parker auf den Radwegen, weil die Menschen zu Fuss oder per Rad wesentlich schneller wären.
 
Oft ist das Problem der Falschparker, dass sie ja "nur kurz" zum einkaufen müssten. Wenn man überlegt, dass sie vorher die 1.5 bis max 5km schon aus reiner Bequemlichkeit mit dem Auto in der Stadt gefahren sind, ist das Parkplatzproblem nicht das Übel. Das Falsche daran ist schon alleine die Fahrt zum Falschparken.
Wenn man IMMER korrekt parken MÜSSTE, hätten wir weniger Parker auf den Radwegen, weil die Menschen zu Fuss oder per Rad wesentlich schneller wären.

Wie wahr. aber da Du die Kurzfahrten weder verbieten, noch kontrollieren kannst, bleibt nur, die falsch Parkenden anzuzeigen, dass es denen irgendwann keinen Spaß mehr macht, falsch zu parken.
 
Oft ist das Problem der Falschparker, dass sie ja "nur kurz" zum einkaufen müssten. Wenn man überlegt, dass sie vorher die 1.5 bis max 5km schon aus reiner Bequemlichkeit mit dem Auto in der Stadt gefahren sind, ist das Parkplatzproblem nicht das Übel. Das Falsche daran ist schon alleine die Fahrt zum Falschparken.
Wenn man IMMER korrekt parken MÜSSTE, hätten wir weniger Parker auf den Radwegen, weil die Menschen zu Fuss oder per Rad wesentlich schneller wären.
In meiner Lieblingsgegend in Bonn gibt es sogar genügend Parkmöglichkeiten in 20 - 200m Entfernung.
Aber das wäre ja schon eine Zumutung, so weit zu laufen. Teilweise stehen die Leute in zweiter Spur VOR einer freien Parklücke, oder nur halb in der Parklücke und halb auf der Straße.
 
Man darf nicht vergessen dass einige Läden Produkte verkaufen, die mit den Öffentlichen nicht transportiert werden können/dürfen. Dazu kommt noch der Lieferverkehr. Dafür müsste man Parkplätze schaffen. Für faule und bequeme Leute habe ich kein Verständnis. Wenn die einen Zettel für den Scheibenwischer bekommen, dann war es richtig.
Ja. IKEA, Baumärkte, Möbelhäuser uvm.
Dort hat man gigantische Parkplätze oder Parkhäuser.

Hier in der Gegend sind die Klassiker die Imbissbuden, wo man nurmalkurzwasfuttert. Direkt daneben gibt es einen öffentlichen Parkplatz, auf dem immer was frei ist. Dafür muss man halt ein Mal mehr abbiegen und die Karre ordentlich einparken. Dauert maximal 1 Minute. Wirklich kaum zuzumuten.
Ich gestehe, dass ich bei der eine Bude auch schon mehrmals mit Auto was abgeholt habe. Das ist mir immer gelungen ohne illegal zu halten oder zu parken und mehr als 200m laufen zu müssen.
Vielleicht sollte man Menschen, die das nicht mehr hinbekommen lieber mit Mitgefühl als mit Aggression begegnen.

Natürlich gibt es Gründe - Lieferanten, ältere Menschen, die vor der Haustür abgesetzt werden, alles gut. Das sieht man meisten und da habe ich auch vollstes Verständnis, ausser die Parken direkt VOR einer freien Parklücke.
 
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Ich kann auch nur bis zur Paywall lesen.
Fazit: Wer Falschparker auf dem Gehweg anzeigt wird umgehend von der Behörde zurückgerufen. Da wird einem dann vorgeworfen "Unfrieden zu stiften" und dann wird man wegen angeblichen Verstoßes gegen Datenschutzbestimmungen angeklagt.
 
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