Was funktioniert gut in Kopenhagen, Amsterdam, Paris, Tokyo, Berlin, London aber nicht in Delmenhorst oder Mannheim Dresden?
Radwege über Brücken planen, einen Verkehrsversuch ausreichend lang durchführen um die Effektivität nachzuweisen. Von einer dauerhaften Anbringung rede ich noch nicht mal. Beschlossen vor ~20 Jahren im Dresdner Stadtrad, angelegt nun endlich letzte Woche, wurde gestern schon beschlossen, dass es abgebrochen wird.
Die Berichterstattung und das politische Klima haben ihr übriges getan. Weniger als eine Morddrohung ist in Dresden bei einem Verkehrsversuch für Radwege nicht drin. Kein Wunder auch, dass der Bürgermeister der FDP ("Ihr Auto würde uns wählen!") die sogar angekündigten Auswirkungen nicht abwartet sondern diese bereits als zu schlimm für den MIV empfindet. Nur als Anmerkung: Es gab auch Werte (gerade bei Busverspätungen) die automatisch zu einem Abbruch geführt hätten, diese waren aber nicht der Grund, es war eine politische Entscheidung.

Bei uns stehen dieses Jahr Kommunalwahlen zusammen mit der Europawahl an. Ich bin gelinde gesagt besorgt. Hier wurde lediglich ein Fahrradstreifen aufgemalt an einer Stelle, an der ohnehin Platz für einen Radweg ist (lediglich auf einer Seite gibt es eine Abbiegespur weniger für Autos). Eigentlich nichts radikales und ein Gewinn für alle, sogar für die Sonntagsradler die am Wochenende ein Eis am Schillerplatz kaufen wollen und dafür auf die andere Elbseite müssen.
Scheinbar muss erst eine Katastrophe eintreten, damit Menschen verstehen, dass es nicht so weitergehen kann. Für gefühlt alle drastischen Änderungen gab es einen Auslöser. Gab es den auch in den Niederlanden, als man dort anfing Verkehr anders zu denken (außer vieler Verkehrstoter und einem Stadtbild wie in einer durchschnittlichen deutschen Stadt)? Oder kann etwas anderes Helfen? Ich bin etwas ratlos.
 
Der "like" ist für eine Zustimmung des Berichts von Dir und nicht dafür, wie die Politik bei euch (und sonstwo) arbeitet. Morddrohungen gehen gar nicht. Ich sehe für die nächsten Wahlen leider auch schwarz (und hoffentlich kein braun).
 
Aus dem Artikel:
"Nur ungern würden Udo und Helga Adomeit einen Teil ihrer liebevoll gepflegten Gärten für neue Parkplätze opfern."
Diesen Hinweis findet man aber nur ganz klein unter einem der beiden Bilder, obwohl genau das der entscheidende Punkt ist: Kostenloses Parken auf jeden Fall, aber doch nicht auf meinem Grundstück, sondern von Steuergeldern subventioniert im öffentlichen Raum!

Edit: Hatte übersehen, dass darauf schon zweimal geantwortet worden war. Aber ich lasse es jetzt stehen.
 
Hier gibt es etwas ähnliches. Kleiner Ort Kit Durchgangsverkehr, Radweg wird am Ortsschild Innerorts auf die Straße geleitet. Was das heißt brauche ich hier nicht erklären.
Also wird auf dem gepflasterten Streifen weiter gefahren. Das älterw Ehepaar beschwert sich, dass da Radfahrer entlang fahren.
Ein Stück ihres Grundes zu verkaufen, um die vorgeschriebenen Abmessungen für solche Wege einzuhalten, kommt für die beiden nicht in Frage. Jedenfalls nicht zu ortsüblichem Preisen.

Ich denke in den nächsten 5 Jahren kann man mit jemand anderem darüber sprechen, hoffen wir dass das dann erfolgreicher ist.

Heute morgen sind ein einlamelliertes Schild an einer Laterne, wie ein Radwegezeichen nur mit rotem Strich durch. Liegt jetzt in meiner Mülltonne.
 
Beschlossen vor ~20 Jahren im Dresdner Stadtrad, angelegt nun endlich letzte Woche, wurde gestern schon beschlossen, dass es abgebrochen wird.
Sehr traurig.
Umso mehr, wenn man bedenkt, dass der Verkehr auf dem blauen Wunder in ein paar Jahren vermutlich eh eingeschränkt werden muss, weil die Brücke die heutigen Belastungen wohl nicht mehr lange aushalten können wird. Aber vielleicht hat man dann genau die Katastrophe, die man braucht für radikale Änderungen.

Die Wiesbadener haben in ihrem Umland ja schon beeindruckend vorgemacht, wie man Brücken von heute auf morgen absolut verkehrsberuhigt.
 
Sehr traurig.
Umso mehr, wenn man bedenkt, dass der Verkehr auf dem blauen Wunder in ein paar Jahren vermutlich eh eingeschränkt werden muss, weil die Brücke die heutigen Belastungen wohl nicht mehr lange aushalten können wird. Aber vielleicht hat man dann genau die Katastrophe, die man braucht für radikale Änderungen.

Die Wiesbadener haben in ihrem Umland ja schon beeindruckend vorgemacht, wie man Brücken von heute auf morgen absolut verkehrsberuhigt.
Absolut, die Brücke ist für diese Lasten nicht ausgelegt.
Erschwerend kommt hinzu, dass man den Fernsehturm Zugängig machen möchte. Dementsprechend müsste diese Route in den kommenden Jahren noch viel stärker benutzt werden, insbesondere zu touristischen Zwecken. Ein Drama ist also absehbar.

Hast du einen Link zur besagten plötzlichen Verkehrsberuhigung im Wiesbadener Umfeld?
 
Fahrradgott schau oba
:ROFLMAO:
Wie dreist. Ich hoffe, der Link funktioniert, aber im Endeffekt wird eine Spur dauerhaft an mehreren Stellen von Autos beparkt, effektiv war es also schon lange eine einspurige Straße. Wie konnte sowas aber überhaupt immer toleriert werden? Das ganze ist derzeit teils sogar eine 60er Zone und die Fahrspuren auch mehr als eindeutig markiert und trotzdem steht alles voll mit Autos.
 
Hast du einen Link zur besagten plötzlichen Verkehrsberuhigung im Wiesbadener Umfeld?
Die Wiesbadener haben in ihrem Umland ja schon beeindruckend vorgemacht, wie man Brücken von heute auf morgen absolut verkehrsberuhigt.

Das war eine Anspielung auf die beiden maroden Wiesbadener Autobahnbrücken, denen so lange so viel Belastung zugemutet wurde, bis die Brücken jeweils von jetzt auf gleich gesperrt werden mussten:

2015 ist ein Brückenelement der Schiersteiner Brücke abgesackt und die Brücke wurde monatelang gesperrt und auch danach nur stark eingeschränkt wieder für Teile des Verkehrs freigegeben.
Und etwas drauf musste dann auch noch die Salzbachtalbrücke wegen Einsturzgefahr gesperrt und schließlich abgerissen werden.
Wenn man Wiesbadens Größe (>300000 Einwohner) und Lage (Rand des Rhein-Main-Gebiets, nach Süden durch den Rhein, nach Norden durch den Taunus abgegrenzt) kennt, dürfte man eine Idee von der folgenden Verkehrsberuhigung haben (auch der Wiesbadener Hbf wurde quasi außer Betrieb genommen, da fast sämtliche Zuläufe unter der einsturzgefährdeten Brücke querten).

Also Augen zu und weiter auf Verschleiß bis zum Versagen nutzen, dann ist wenigstens erstmal Ruhe. Wäre im Gegensatz den beiden hässlichen Autobahnbrücken beim Blauen Wunder in Dresden natürlich ein großer Verlust eines besonderen historischen Bauwerks, das 2 Weltkriege überlebt hat. Aber das sieht wohl eine Mehrheit der Dresdner leider anders. Denen scheint der Erhalt der Brücke nicht sonderlich wichtig zu sein.
 
1713360246115.png
 
In unserer Gegend ist seit einigen Monaten eine Brücke gesperrt. Die seit Jahren nur von Fußgängern und Radfahrern benutzt wird.

Schiffsverkehr wird nicht umgeleitet

 
Wie dreist. Ich hoffe, der Link funktioniert, aber im Endeffekt wird eine Spur dauerhaft an mehreren Stellen von Autos beparkt, effektiv war es also schon lange eine einspurige Straße. Wie konnte sowas aber überhaupt immer toleriert werden? Das ganze ist derzeit teils sogar eine 60er Zone und die Fahrspuren auch mehr als eindeutig markiert und trotzdem steht alles voll mit Autos.
Bin da manchmal beruflich unterwegs. Da die Strasse innerorts ist, da durfte man das Auto auf der fahrbahn abstellen, wirklich eng wurde es nur zu Stoßzeiten. Wird im Ruhrgebiet öfter ptaktiziert, das Autos auf dem rechten Fahrstreifen parken. Die alten Häuser dort haben alle noch grosse Grundstücke, da passen schon Parkplätze hin, wurden aber wohl oft der Wohnraumverdichtung geopfert.
 
"Nur ungern würden Udo und Helga Adomeit einen Teil ihrer liebevoll gepflegten Gärten für neue Parkplätze opfern."

Jou, aber die Öffentlichkeit darf gerne ein paar qm "opfern". Leute, Ihr habt den Platz, macht nettes Pflaster dahin, oder Rasengittersteine. Meine Güte.
Verrückte Welt, wir mussten hier im RNK beim Hausumbau einen PKW Stellplatz und fünf (!) Fahrradstellplätze auf unserem Grundstück nachweisen und da wird gejammert wegen 2qm Garten für den Blechhaufen :D
 
Zurück
Oben Unten