Umweltbilanz von einem Neurad

Ja, das CFK, mit dem die Bambusstäbe verbunden werden, stört mich vom Umweltaspekt schon auch ein wenig.
Soll auf keinen Fall Gemaule sein! Das Rad zeigt im Prinzip in die richtige Richtung! Natürliche Baustoffe!
Naja, ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher, ob das die richtige Richtung ist. Das Recycling von Epoxyd ist bis jetzt nicht etabliert, obwohl jährlich mehrere hundert Millionen Tonnen davon verwendet werden. Klar ist die Menge an einem Bambusrad marginal, aber diese Argumentation trifft für alle Materialien gleichermaßen zu. Dazu ist die Verarbeitung nicht unproblematisch. Dass ich mit dem Zeug eine ziemlich verrückte Art von Holz zusammenklebe macht es in meinen Augen nicht viel besser.

Demgegenüber steht bei Stahl eine etablierte Schrott/Recyclingwirtschaft, die Milliarden umsetzt. Recycling-Stahl mach nennenswerte Anteile der Stahlproduktion aus und der Großteil allen jemals produzierten Stahls ist immer noch im Einsatz. Natürlich braucht man zum Stahl schmelzen viel Energie, aber die gibt es ja, die Frage ist nur wann und wo.

Als Bastelprojekt finde ich es witzig, aber ich muss sagen, dass mir manche Holzfahrräder deutlich besser gefallen (wobei die Herstellung über die Maßen aufwendig ist).
Spannend wäre, wenn man an Bambus irgendwelche präzise Verbindungen fräsen könnte, um die Stangen dann mittels Draht oder Schrauben zusammenzuhalten.
 
Spannend wäre, wenn man an Bambus irgendwelche präzise Verbindungen fräsen könnte, um die Stangen dann mittels Draht oder Schrauben zusammenzuhalten.
eben und das funktioniert nicht. habe mit Bambus schon in den 90ern rum gemacht.. torsionssteif, biegesteif, stoßfest aber kannste mit dem "Absatz" spalten, läßt sich nicht sicher verschrauben. Handelsübliche Leime so lala aber nicht belastbar einzig mit PU. Nicht umsonst werden die gängigen Bambusplatten/Parkett aus Stäbchen gemacht und das in China.. seinerzeit unter sehr fragwürdigen Bedingungen soweit ich das damals recherchieren konnte. Nicht desto trotz, ich mag das Gras :whistle:
Spannend könnte sein wenn man Flachsgewebe oder Hanfgewebe entsprechend tränkt und damit Tiefziehformen herstellt. Da vermute ich noch ne Menge Potenzial vor allem im Verkleidungsbau. Ne Libelle in Hanf, dann könnte ich die richtig lieb gewinnen.....
 
Ein Freund verwendet Flachsmatten schon bei Longboards in negativform bauweise. Das Problem ist immer das Harz. Epox ist nicht gesund, hat aber noch keine nennenswerte Konkurrenz in Sachen Haltbarkeit, Stabilität, etc.bei Fasern geht da schon viel mehr.Flachs, Hanf, sogar karottenfasern sind schon in ein proto longboard gewandert. Aber der Kleber ist halt epox
 
Ne Libelle in Hanf, dann könnte ich die richtig lieb gewinnen.....
Kannste doch inner Pfeife rauchen, das Ding! :cautious:
SCNR! :ROFLMAO:
Flachs ist als Fasermaterial z.B. für Innenverkleidungen in KFZ seit Jahren etabliert (Stichwort "nachwachsende Rohstoffe"). Das ist unverarbeitet eine ziemlich dicke, lockere, harzgetränkte Matte, kaschiert mit Teppich, Tuch oder was auch immer, die unter Temperatur ähnlich wie Tiefziehblech in Form gepresst wird. Für ein gutes Ergebnis ist es wichtig, dass der Spalt zwischen Formober- und -unterteil in engen Toleranzen überall gleichmäßig ist. Ist er irgendwo zu groß, wird dort unzureichend gepreßt und es gibt dort dann keine glatte Oberfläche, unzureichende Festigkeit und eine filzige, bierdeckelartige Konsistenz.

Bei allem Umweltschutzeifer sollte man m.E. im Hinterkopf behalten, dass bei einem normalen Fahrrad nur 20 - 25% des Gewichts auf den Rahmen entfallen. Da braucht man sich, denke ich, kein Bein auszureißen, um mit Gewalt da irgend ein anderes, ökologischeres Material zu finden. Beim Lastenrad liegen die Verhältnisse etwas anders, aber beim Lastenrad scheint es mir auch viel sinnvoller, auch unter ökonomischen Gesichtspunkten, den Rahmen immer wieder mit neuen Komponenten zu versehen, wenn die alten abgenutzt und aufgebraucht sind. Ich sehe also nicht wirklich den Zeitpunkt, an dem man z.B. einen Bullitt-Rahmen lieber wegschmeißt, als das Boik zu renovieren. M.E. hat der das ewige Leben.
Ich schließe aber nicht aus - und da wird's m.E. spannend - dass man mal eine andere Bauform für's Lastenrad findet, in der alternative Werkstoffe, auch Holz, zum technisch überlegenen Werkstoff für den Rahmen werden.
 
andere Bauform für's Lastenrad findet, in der alternative Werkstoffe, auch Holz, zum technisch überlegenen Werkstoff für den Rahmen werden
da bin ich ja dran und wenn man eine andere "elastizität"nicht als Gefahr an sieht macht das richtig Laune. Aber da müßen noch einige km runter gerissen werden um Klarheit zu bekommen
 
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