Sicherheit der Transportkiste (Nihola, UA, Bakfiets)

Das einer zuviel.

Im Gegenzug hat mich gestern ein Fahrradfahrer mit leerem Kinderfahrad parallel schiebend + Kind auf dem Kinderrad fast umgefahren.
Es war ein gemeinsam zu nutzender Rad-Fußweg ca. 1,50 m breit.
Wir kamen zu acht entgegen konnten uns auch nicht weg beamen.
Es geht anscheinend nicht miteinander auch bei Fahrradfahrern nicht.
 
Fahrradfahrer als soziale Gruppe, deren Mitglieder irgendwelche speziellen Charaktereigenschaften (egal ob positive oder negative) aufweisen gibt es nicht.
Fahrradfahrer gibt es nur in einer bestimmten Verkehrssituation (genau wie Fußgänger, Autofahrer, Motorradfahrer, Öffi-Nutzer).

Insofern gilt: Fahrradfahrer sind keine besseren Menschen, sie benutzen nur das bessere Verkehrsmittel.
 
Fahrradfahrer sind keine besseren Menschen, sie benutzen nur das bessere Verkehrsmittel.
Das ist wohl richtig. Freilich gibt es Menschen, die anderen Böses tun und dafür selbst keinerlei Sensibilität haben. Weil sie es anders erleben und den Perspektivwechsel nicht kennen. Die Ursachen vieler Gefährungssituationen sind bauliche und Regelungs-technische Mängel. Ungeeignet, um eine Fehlervermeidung oder Folgenbegrenzung bezüglich Fehlverhalten zu bewirken. Die Situation, die Dir passiert ist (herzliches Beileid zu Deinem Unfall und Glückwunsch zur Abwesenheit köperlicher Folgeschäden!), diese Rechtsabbieger-Situation quer über den durchgehenden Radverkehr hinweg, ist nun einmal eine Standardsituation. Umso mehr dürfen wir Radfahrer erwarten, dass auch Autofahrer um die Gefährlichkeit dieser Situation wissen.

Ich würde es gerne einmal anders herum betrachten: Wenn seitens der LKW-Lenker und Autofahrer tatsächlich ein großer Leidensdruck da wäre bezüglich jener subjektiv oft "unverschuldeten", weil "unvermeidbaren", Unfälle, dann müssten ebenjene Verkehrsteilnehmer selbst darauf drängen, dass hier entschärft, anders gebaut, anders geregelt wird. Tun sie aber nicht. Aus Bequemlichkeit und, weil ein Anspruchsdenken bezüglich flüssigem Vorankommen vorherrscht. Ebenso ein Anspruchsdenken bezüglich Parkraum. Bezüglich Luftverpesten dürfen, Krach machen. Technisch wären Radarwarnsysteme oder Kameras für LKW bspw. sicher möglich und in der Gesamtsumme der Anschaffungs- und Betriebskosten unerheblich. Kein Willen, keine Sensibilität. Man müsste im Zweifelsfalle länger warten, anstatt einfach loszufahren.

Bekommst Du eigentlich jetzt, bei diesem schönen Wetter, ein Ersatz-Rad gestellt? Einen Mobilitäts-Ersatz würde sicher jeder Autofahrer einfordern.
 
Bekommst Du eigentlich jetzt, bei diesem schönen Wetter, ein Ersatz-Rad gestellt? Einen Mobilitäts-Ersatz würde sicher jeder Autofahrer einfordern.
Es ist wirklich noch sehr glimpflich ausgegangen. Mein Fahrrad fährt bisher einwandfrei, ohne irgendein Problem. Es wird im Laufe dieser Woche durchgecheckt, ob irgendwo vielleicht der Rahmen beschädigt ist oder die Kiste was abbekommen hat, aber zum jetzigen Zeitpunkt denke ich, dass überhaupt nichts passiert ist. Einzig der Aufkleber mit dem Piratenkopf ist etwas beschädigt, aber ob ich das einfordere weiß ich noch nicht. Wäre halt viel Arbeitsaufwand für wenig Ertrag. Vielleicht ...

Der Fahrer war ein relativer Führerscheinanfänger um die 20, zusammen mit zwei Gleichaltrigen beim Umzug. Er hat schlicht einen Anfängerfehler gemacht und ich habe schon dafür gesorgt, dass er kapiert, dass das eine höchstgefährliche Situation war.

Die Berliner Polizei startet gerade zwei "Spezial-Wochen" zum Thema Rechtsabbieger und Fahrradfahrer. https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.576049.php Da bleibt nur die Frage, warum man das nicht dauerhaft macht (also Personal aufstocken und nur für dieses Thema abstellen). Und warum man das nicht schon unter dem alten Senat gemacht hat. Dann wäre der 80jährigen vielleicht noch am Leben.
 
Der Fahrer war ein relativer Führerscheinanfänger um die 20, zusammen mit zwei Gleichaltrigen beim Umzug.
Es ehrt Dich, dass Du diesen Umstand in Betracht ziehst bei der Regulierung der Angelegenheit. Wir waren alle mal jung oder jünger. Auch ist sehr schön, dass nichts Wesentliches passiert ist.

Nüchtern betrachtet ist's so, dass der Fahranfänger wohl den Selbstbehalt der Kasko zahlen dürfte (angesichts des Lackschadens am Mietwagen), vielleicht 500,-€. Und, dass Deine online-Verkehrsunfall-Anzeige zu einem Bußgeldbescheid führen dürfte, mit weiteren Kosten für ihn verbunden. Dann erst käme die Frage nach einer Haftpflicht für Fremdschäden, Deinen Schaden, was eh versichert ist (vielleicht mit einem weiteren Selbstbehalt). "Weh tun" dürfte die Sache dem 20-Jährigen jetzt schon, so oder so. Wir wollen mal hoffen, dass er gute Freunde hat und die das gemeinschaftlich regeln.

Ich habe es andererseits mal so erlebt: dooring-Unfall der Freundin, Verursacher auch ein Fahranfänger. Nicht unbeträchtliche Schäden an beiden Fahrzeugen. Keine POL, nur Datenaustausch. Seine Schuld hat der Typ verbal zunächst nicht abgestritten, dann aber angesichts unserer Reparaturforderung für die Rennradgabel uns vollgeheult, dass die Tür für Papa's E-Klasse schon so viel gekostet habe, dass er die Meldung bei der Haftpflicht bisher hat vermeiden wollen. Es gipfelte in der Unterstellung, dass wir im Unrecht seien und er nun einen Anwalt nehmen werde. Wir haben eine Rennrad-spezialiserte Werkstatt in Anspruch genommen, die minutiös jede Kleinigkeit repariert hat. Haben dann die im Endeffekt nicht mehr ganz so kleine Rechnung präsentiert mit sehr kurzer Fristsetzung: Zahlen oder wir melden sofort bei der POL und Kfz-Haftpflicht. Ging dann plötzlich ganz schnell. Da hat sich jemand beraten lassen. Freilich: Es gab Zeugen.
 
btw mit nem 2spurer brauchste idR nicht auf dem Radweg fahren w.g. breite.. aber das ist jedem seine Sache. Auf der Sreaße gilt 1,50 Überholabstand und mit dem Restlichen Zahlen mußt du auf den meisten Straßen daraus resultierend NUR mit Spurwechsel überholt werden dürfen! basta. das hau ich jedem um die Ohren der mir erzählen will, das wäre nicht nötig. Seit ich letztes Jahr innerhalb 1 Monats 4 mal fadt unter LKW gelandet wäre sind abseitige Radwege für mich tabu und ich hatte seitdem keine nennenswerten Probleme mehr. Mein Leben ist mir wichtiger als eine bescheuerte STVO-Vorschrift
gut das dir nix passiert ist
 
btw mit nem 2spurer brauchste idR nicht auf dem Radweg fahren w.g. breite.. aber das ist jedem seine Sache. Auf der Sreaße gilt 1,50 Überholabstand und mit dem Restlichen Zahlen mußt du auf den meisten Straßen daraus resultierend NUR mit Spurwechsel überholt werden dürfen! basta. das hau ich jedem um die Ohren der mir erzählen will, das wäre nicht nötig.

Ob man auf dem Radweg darf, oder auf die Straße muß liegt an der Breite. Uns hat die Rennleitung schon 2 mal nachgemessen.. über 1 m breit = auf die Straße. Da muß man sich dann trauen in der Mitte der Fahrspur zu fahren.... fährt man ein wenig zu weit rechts geht das gerase sofort los. Beim auf der Straße fahren ist sicher gesehen werden das wesentliche. Seit ich mir Rot Weises Reflexband auf die Schutzbleche und vor die Rampe geklebt habe, ist der Verkehr um uns herum wesentlich ruhiger geworden. Eine grell geble Warnweste alleine hatte nix bebracht. Wir hatten schon 2 mal "das Problem", das überholende PKW im Überholverbot dem Gegenverkehr zu nahe kam... Spiegel ab.
 
btw mit nem 2spurer brauchste idR nicht auf dem Radweg fahren w.g. breite.. aber das ist jedem seine Sache. Auf der Sreaße gilt 1,50 Überholabstand und mit dem Restlichen Zahlen mußt du auf den meisten Straßen daraus resultierend NUR mit Spurwechsel überholt werden dürfen! basta. das hau ich jedem um die Ohren der mir erzählen will, das wäre nicht nötig.
Was dann in Berlin mit dir gemacht wird kannst du in diesem Video neueren Datums sehen: https://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/20170321_1930/radfahrer-proteste.html Sowohl der Ort meines Unfalls, als auch der Ort an welchem der 80jährige getötet wurde sind vergleichbar. Da willst du nicht auf der Straße fahren.

Im Übrigen ist der Radweg an meinem Unfallort eigentlich vorbildlich (vielleicht noch etwas zu schmal, überholen ist frickelig), sehr glatt geteert, gut einsehbar, keine parkenden Autos o.ä.. Das ist schlicht passiert weil dem jungen Fahrer die Gefahrensituation nicht bewusst war. Und das liegt daran, dass von unseren drei Gewalten keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden, die einem KFZ-Fahrer klar machen, dass er gefährlich ist und für diese Gefahr die von ihm ausgeht die Verantwortung zu tragen hat. Die Konsequenzen für einen KFZ-Lenker müssten halt so gestaltet sein, dass er lieber aussteigt und guckt, anstatt einfach mal blind abzubiegen.
 
Die Konsequenzen für einen KFZ-Lenker müssten halt so gestaltet sein, dass er lieber aussteigt und guckt, anstatt einfach mal blind abzubiegen.
Jenem Kfz-Lenker, der vor dem Rechtsabbiegen zum Gucken aussteigt würde ich persönlich ein Bier ausgeben. :LOL:
Und bei diesem Bier erklären, dass sich während seines Wiedereinsteigens die Verkehrssituation wieder verändert hat. :ROFLMAO:
Was wir dann nach dem (den) Bierchen angeheitert ausprobieren und beide die "Pappe" loswerden bei dem Unfall. :eek:
 
Was dann in Berlin mit dir gemacht wird kannst du in diesem Video neueren Datums sehen: https://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/20170321_1930/radfahrer-proteste.html Sowohl der Ort meines Unfalls, als auch der Ort an welchem der 80jährige getötet wurde sind vergleichbar. Da willst du nicht auf der Straße fahren.
Den Ort wo der 80jährige verunfallt ist, kenne ich ganz gut, weil ich mal eine Strasse weiter gewohnt habe. Ich würde dort überhaupt nicht fahren, sondern Parallelrouten (idR bin ich dort die Kreuzbergstraße gefahren, manchmal auch die Obentraut). Bin aber auch schon Yorckstraße auf der Fahrbahn gefahren. Mehringdamm/T-Damm übrigens
auch.

Radwege dieser Bauart sind einfach saugefährlich und speziell diese Ecke sowieso. Es ist einfach krank, Geradeausfahrende rechts von Rechtsabbiegern zu führen. Das ist der Kern des Problems und solange das nicht abgestellt wird, werden solche Unfälle Teil des Alltags bleiben. Das haben die "neuen Radaktivisten" um den Volksentscheid leider auch noch nicht kapiert und wir werden wohl die Erkenntnisse der letzten 30 Jahre nochmal machen müssen. Dann kommen wieder neuen Stößenreuther undsoweiter. Es ist zum heulen :cry:
 
Radwege dieser Bauart sind einfach saugefährlich und speziell diese Ecke sowieso. Es ist einfach krank, Geradeausfahrende rechts von Rechtsabbiegern zu führen. Das ist der Kern des Problems und solange das nicht abgestellt wird, werden solche Unfälle Teil des Alltags bleiben. Das haben die "neuen Radaktivisten" um den Volksentscheid leider auch noch nicht kapiert und wir werden wohl die Erkenntnisse der letzten 30 Jahre nochmal machen müssen. Dann kommen wieder neuen Stößenreuther undsoweiter. Es ist zum heulen :cry:
Du möchtest, dass Fahrradfahrer auf der Fahrbahn fahren und sich entsprechend ihrer Fahrtrichtung an der Kreuzung schon frühzeitig einordnen. Das ist die alte ADFC-Forderung.
Das ist sicher eine Möglichkeit, solange du im passenden Alter, agil und kräftig bist. Die "neuen Radaktivisten" um Strößenreuther möchten aber eine passende Infrastruktur für alle, und das umfasst auch schon 10jährige und eben auch 80jährige. Und ich würde doch bezweifeln, dass du dein 10jähriges Kind auf der Yorkstraße auf der Fahrbahn fahren lassen möchtest.

Ich war früher derselben Meinung wie du, aber inzwischen befürworte ich auch baulich getrennte Radwege. Wir kräftigen Männer mit Saft in den Beinen und gutem Überblick über den Straßenverkehr sind nur ein kleiner Teil derjenigen, die eigentlich Fahrrad fahren möchten/müssten.

Das, woran es hapert ist die Verkehrserziehung. Und damit meine ich wie schon oben beschrieben den KFZlern klar zu machen, was sie mit ihren Stahltonnen für einen Schaden anrichten können und dass sie diejenigen sind, die dafür zu sorgen haben, dass es zu keinem Schaden kommt. Vor dem rechts abbiegen sich zu vergewissern, dass auch sicher kein Rad kommt ist keine Zauberei. Und wenn es absolut unmöglich ist, dann gibt es passende Fahrweisen, die trotzdem einen möglichen Unfall verhindern. Wenn es mir aber egal ist, wenn ich nur kurz und schlampig in den Spiegel gucke und falls mir nichts auffällt fröhlich zackig rechts rum ziehe, dann sind schwerste Unfälle die zwangsläufige Folge.
 
Das, woran es hapert ist die Verkehrserziehung. Und damit meine ich wie schon oben beschrieben den KFZlern klar zu machen,

Nicht nur "den KFZlern" muß man was klar machen. Bei uns im Dorf bringt die Verkehrspolizei Grundschülern bei, das sie sich bei der Einfahrt in einen Kreisverkehr ganz Rechts einodrnen müssen..... damit sie möglichst leicht übersehen werden. Das selbst Erwachsene die sich so verhalten immer wieder übersehen und angefahren werden stört nicht weiter. Wichtig ist, das man es so macht wie man es immer schon gemacht hat. Wir haben hier im Dorf reichlich Kreisverkehre, und meist fahren mehr Fahrräder außen rum über den Bürgersteig, als wie man es es sichersten machen sollte : In der Mitte der Fahrspur durch den Kreisel. Insgesamt gibt es da reichlich Verbesserungsbedarf.
 
Und den Autofahrern müsste dringend mal jemand beibringen dass man im Kreisverkehr keine Fahrräder überholt. Ich fahre auch immer in der Mitte der Spur durch die Kreisel, und wurde schon öfter dann von hinten bedrängelt oder angehupt.
 
Du möchtest, dass Fahrradfahrer auf der Fahrbahn fahren und sich entsprechend ihrer Fahrtrichtung an der Kreuzung schon frühzeitig einordnen. Das ist die alte ADFC-Forderung.
Ich möchte, dass alle sicher ankommen. Ich habe keine Patentlösung dafür aber statistisch und empirisch konnte ich feststellen, dass das mit Bordsteinradwegen nicht geht. "Der ADFC" hat das Radfahren auf der Fahrbahn nie gefordert. Wenn die Forderung überhaupt mal aus ADFC Richtung kam, dann waren es Einzelpersonen oder vielleicht noch einzelne Ortsverbände.
Das ist sicher eine Möglichkeit, solange du im passenden Alter, agil und kräftig bist. Die "neuen Radaktivisten" um Strößenreuther möchten aber eine passende Infrastruktur für alle, und das umfasst auch schon 10jährige und eben auch 80jährige.
Aber genau für die taugt die Infrastruktur nicht, die Strößenreuther & Co. fordern. Die Kinder und 80 jährigen sind es ja gerade, die auf separierten Radwegen sterben. z.B. der von Dir angeführte Fall Mehringdamm/Yorckstraße oder der kleine Dersu, der vor Jahren auf dem Radweg am Kaiserdamm von einem rechtsabbietenden LKW zerquetscht wurde. Die "agilen und kräftigen" Radfahrer schaffen es auch auf dem Radweg noch die nötige Vollbremsung zu machen oder antizipieren Fahrfehler - die Todesopfer sind fast immer ältere Menschen und Kinder, vereinzelt auch junge Frauen und nicht die "Rambo-Radler".

Wenn man den Todesstreifen auf dem Gehweg nur etwas breiter macht, löst man nicht das Problem.

Und ich würde doch bezweifeln, dass du dein 10jähriges Kind auf der Yorkstraße auf der Fahrbahn fahren lassen möchtest.
Ja, würde ich wohl nicht machen. Ich würde es aber auch nicht dort auf dem Radweg fahren lassen.
Ich war früher derselben Meinung wie du, aber inzwischen befürworte ich auch baulich getrennte Radwege. Wir kräftigen Männer mit Saft in den Beinen und gutem Überblick über den Straßenverkehr sind nur ein kleiner Teil derjenigen, die eigentlich Fahrrad fahren möchten/müssten.
Ich sehe durchaus den Konflikt und möchte das Fahrbahnradeln gerne nicht als Patentlösung darstellen. Aber die einzige Alternative die wir derzeit haben ist ja noch schlimmer. Wenn ich die Wahl zwischen Hochbordradweg und Fahrbahn habe - dann würde ich wohl auch das Kind auf die Fahrbahn schicken oder wenn das nicht geht, vielleicht das Radfahren ganz lassen. In der Praxis vermeide ich die Probleme durch bessere Routenwahl.

Das, woran es hapert ist die Verkehrserziehung. Und damit meine ich wie schon oben beschrieben den KFZlern klar zu machen, was sie mit ihren Stahltonnen für einen Schaden anrichten können und dass sie diejenigen sind, die dafür zu sorgen haben, dass es zu keinem Schaden kommt.
Das ist sicher sinnvoll, nur Unfälle passieren, wenn Leute Fehler machen und das wirst Du nie vermeiden können. Der Strassenverkehr sollte schon so organisiert sein, dass Fehler möglichst keine fatalen Auswirkungen haben. Und Rechtsabbieger links von geradeausfahrenden Radfahrern zu führen ist ein Schrottkonzept das in die Mülltonne gehört. Das ist das Kernproblem der Toten (und lebenslang behinderten) bei Rechtsabbiegerunfällen.
 
Trotz einer vermutlich schon sechsstelligen km-zahl als radfahrer hatte ich bisher nur einen einzigen potentiell gefährlichen unfall (größerer hund ins rad gelaufen, abstieg über die lenkstange). Dabei war mir nichts passiert (fallen gelernt aus drei, bzw. damals sogar erst zwei, fällt mir gerade ein, sportarten hat sich wohl ausgezahlt), dem hund leider auch nicht. Vorderrad im eimer.

Das ist, von einem durchgebremsten reifen infolge einer crashvermeidenden blockierenden notbremsung und einer weiteren verbogenen felge durch einen mir 'rein fahrenden anderen radler abgesehen (ich mitschuldig, weil ohne handzeichen und vorheriges umschauen nach rechts auf den gehweg abgebogen, um den in schieflage geratenen einkaufskorb wieder geradezurücken, als er gerade auf dem gehweg rechts überholte), der einzige in einem langen radfahrerleben erlittene etwas schwerere unfall und schaden.

Von daher: zerbreche ich mir über sicherheit nicht den kopf, weil das tatsächliche risiko quasi inexistent zu sein scheint (daß ich ohne mitdenken / vorausschauendes fahren jeden tag unschuldig zig unfälle mit fußgängern und autos bauen könnte bzw. würde, steht auf einem anderen blatt....). Bin nicht der typ, der sich um vernachlässigbare risiken sorgt, bzw. eher der typ, der risiken zueinander in relation setzt
(beispiel: in D sterben jährlich ein paar hundert radfahrer im straßenverkehr, aber ca. 40.000 menschen an MRSA. DAS ist ein problem. Ähnliche beispiele gäbe es viele, da mach' ich mir doch keinen kopf um mein vergleichsweise minimales risiko im straßenverkehr. Das bett zuhause ist übrigens am allergefährlichsten. Dort sterben ca. 75% aller menschen ;)).
 
Liebe "apfelsine1209",

bei aller Sympathie für das "Ball flach halten" (das mache ich auch gerne): Statistisch ist das mit dem "75% der Menschen sterben im Bett" natürlich barer Unsinn. Das Bett selbst dürfte in den wenigsten Fällen ursächlich gewesen sein, sondern die Bettlägerigkeit (temporär oder immer) lediglich ein Folge-Phänomen. Daher: unsinnige Korrelation, tut mir Leid. Beim Tod im Strassenverkehr sieht es anders aus.

Und die MRSA-Problematik hier aufzurollen (dazu habe ich eine dezidierte Meinung) ist komplex und führt m.M.n. vom Thema weg. Kurz: Wer weniger macht, weniger operiert, weniger Antibiotika verschreibt und aber auch hie und da ein früheres Lebensende tatenlos so akzeptiert, der wird bei guter Hygiene a la longue weniger MRSA "haben" / "produzieren". Oder aber wir pumpen noch mehr Geld in das Gesundheitssystem, damit der heutige Standard erhalten bleibt und aber hygienisch noch verbessert wird (für gute Pflege sollte man freilich sowieso mehr Geld ausgeben). Oder, anders gefragt: Woran wären die 40.000 "MRSA-Toten" gestorben, wenn ohne Hochleistungsmedizin nicht an MRSA? Da sollte man genauer hinschauen anstatt Zahlensalat zu servieren (was z.B. Journalisten oft tun). Natürlich ist MRSA ein wichtiges Thema. Aber eben deswegen: Sorgfalt, Bitte.

Wie dem auch sei - persönliche Erfahrungen auszutauschen finde ich beim Thema Sicherheit sehr wichtig. Diese aber zur Grundlage einer Statistik mit Übertragbarkeit auf andere zu erklären ist was ganz anderes.

Unter Ärzten gibt es eine "Weisheit", die zu kapieren, es (leider) immer etwas Zeit und Erfahrungen benötigt. Sinngemäß: Bist Du ein junger Arzt, dann fühlst Du Dich sehr unsicher und stellst Dich selbst oft in Frage, manches Mal zu oft. Dann kommt die Lernkurve (die Praxis ist eben was anderes als das Studium). Hast Du dann den Höhepunkt Deiner fachlichen Eignung erreicht, Facharzt-Status und die Jahre danach, dann fühlst Du Dich andererseits manches Mal zu sicher. Und genau dann passieren Fehler. Im Straßenverkehr und bezüglich Sicherheit geht mir das eigentlich genau so. Auf die Schnauze fallen, Pardon!, tue ich, wenn, dann zumeist aus heiterem Himmel und auf dem Höhepunkt meines Sicherheitsgefühles.

Beste Grüße und weiterhin sichere Fahrt!
 
Das ist sicher sinnvoll, nur Unfälle passieren, wenn Leute Fehler machen und das wirst Du nie vermeiden können. Der Strassenverkehr sollte schon so organisiert sein, dass Fehler möglichst keine fatalen Auswirkungen haben. Und Rechtsabbieger links von geradeausfahrenden Radfahrern zu führen ist ein Schrottkonzept das in die Mülltonne gehört. Das ist das Kernproblem der Toten (und lebenslang behinderten) bei Rechtsabbiegerunfällen.
Hmm, auch wenn sich Radfahrer und KFZler die Straße teilen passieren Fehler. Das ist also kein wirkliches Argument gegen separierte Radwege.

Die separierten Radwege haben sicher ihre Nachteile, aber eben auch diverse Vorteile:
- Die gefühlte Sicherheit von separierten Radwegen bewegt mehr Leute Rad zu fahren, dadurch wird Radfahren insgesamt für alle sicherer.
- Insbesondere langsame und unsichere Radfahrer sind auf separierten Wegen deutlich besser aufgehoben.
- Fahrradschutzstreifen werden von den KFZlern zugeparkt, bei einem separierten Radweg schafft es nicht mal Chuck Norris den zu zu parken.

Das Problem an der Yorkstraße ist ja nicht der separierte Radweg an sich, sondern die absolute Unübersichtlichkeit an der Kreuzung (eventuell kombiniert mit einer "mir egal"-Haltung des LKW-Fahrers). An der Stelle parken regelmäßig SUVs im Halteverbot und nehmen die Sicht. Und auch ohne diese wäre die Stelle sehr unübersichtlich.
Holland und Dänemark, die Fahrradnationen, setzen auch auf separierte Radwege, bei relativ wenig schweren Unfällen. Es gibt kein Gegenbeispiel eines Fahrrad-Konzepts, das Fahrräder und Autos gemeinsam leitet und sich in der Gesellschaft auf breiter Ebene durchsetzt (falls doch bin ich dankbar für Hinweise).

Ein einzelner separierter Radweg ist problematisch, da gebe ich dir Recht. Aber ein zusammenhängendes Netz aus separierten Radwegen (und verkehrsberuhigten Fahrradstraßen) ist die einzige Möglichkeit den innerstädtischen Autoverkehr beizubehalten und trotzdem ALLEN Bürgern die Fortbewegung auf Fahrrädern zu ermöglichen.
 
Hmm, auch wenn sich Radfahrer und KFZler die Straße teilen passieren Fehler.
Aber in aller Regel keine tödlichen Fehler. Das ist der wesentliche Unterschied.

- Die gefühlte Sicherheit von separierten Radwegen bewegt mehr Leute Rad zu fahren, dadurch wird Radfahren insgesamt für alle sicherer.
Diesem Argument kann ich noch etwas abgewinnen.

- Insbesondere langsame und unsichere Radfahrer sind auf separierten Wegen deutlich besser aufgehoben.
Aber das ist nunmal eindeutig falsch - das beweisen die vielen tödlichen Rechtsabbieger-Unfälle gerade mit langsamen und unsicherern Radfahrern.

- Fahrradschutzstreifen werden von den KFZlern zugeparkt, bei einem separierten Radweg schafft es nicht mal Chuck Norris den zu zu parken.
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich sehe auch regelmässig zugeparkte Hochbordradwege. Bei zugeparkten Fahrradstreifen kann ich wenigstens problemlos dran vorbeifahren - geht auf Hochbords idR nicht.

Das Problem an der Yorkstraße ist ja nicht der separierte Radweg an sich, sondern die absolute Unübersichtlichkeit an der Kreuzung
Ja, aber das ist ja das Problem mit allen separierten Radwegen. Zwischen den Kreuzungen die im Weg rumstehenden Mülltonnen, Wahlplakate, erratisch rumlaufenden Fußgänger, entgegenkommenden Radfahrer und nicht überholbaren Radtorkler sind maximal lästig aber meist nicht gefährlich. Aber an den Kreuzungen wirds dann richtig gefährlich. Da tauchen für Autofahrer die Radfahrer einfach auf und die meisten achten nicht drauf. Und wenn dann wirklich mal sehr viele Radfahrer da sind, ist Rechtsabbieten für KFZ praktisch nicht mehr möglich und ich bin sicher, da werden dann auch "Lücken" genutzt, die gar nicht wirklich da sind.

Holland und Dänemark, die Fahrradnationen, setzen auch auf separierte Radwege, bei relativ wenig schweren Unfällen.
Naja, die haben auch alle keine Städte von der Größe und Ausdehnung von Berlin. Glaube nicht, dass man das vergleichen kann. Es ist schon ein Unterschied ob man 3km fahren muss oder 20.

Ein einzelner separierter Radweg ist problematisch, da gebe ich dir Recht. Aber ein zusammenhängendes Netz aus separierten Radwegen (und verkehrsberuhigten Fahrradstraßen) ist die einzige Möglichkeit den innerstädtischen Autoverkehr beizubehalten und trotzdem ALLEN Bürgern die Fortbewegung auf Fahrrädern zu ermöglichen.
Ein zusammenhängendes Netz ohne Kreuzungspunkte mit dem KFZ-Verkehr, das würde sicherlich funktionieren. Aber dann liesse sich innerstädtischer Autoverkehr nicht mehr beibehalten, oder willst Du jede Kreuzung untertunneln?
 
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