Hallo zusammen,
da ich in ca. 2 Wochen die 10000er Marke mit meinem Cargofactory One E6100 mit Gate Riemen und Inter 5E (DI2) knacken werde, möchte ich doch gerne allen Interessierten einen Bericht über die Haltbarkeit geben.
Gekauft wurde das Rad Mitte 2020, abholen konnte ich es dann am 06.12.2020. Die ersten 60km kamen bereits beim Heimfahren auf den Tacho - ich habe das Rad beim Händler abgeholt und es dann auf eigenen Rädern nach Hause gefahren. Der 514er Akku hatte da tatsächlich noch einen Balken über. Die ersten Umbaumaßnahmen waren den Sattel gegen einen Brooks Champion und die Griffe gegen Ergon GP1 Kork zu tauschen. Also nichts Wildes...
Danach wurde das Rad hauptsächlich in einem Umkreis von 15km bewegt - täglich über Kindergarten zur Arbeit und zurück. Dabei ist mein Weg ca. 1/2 Straße, 1/2 Waldweg. Etwas Steigung ist auch dabei: ca. 200Höhenmeter auf die 12,5 km einfachen Weg (immer rauf und wieder runter).
Weitere Umbauten:
Eigentlich wenige, bei ca 1000km habe ich mir Innerbarends gegönnt und bei ca.5000km habe ich die Schalter auf die 7000er Serie gewechselt. Die letzte Änderung war der Wechsel auf eine Supernova um im Winter einfach mehr Licht zu haben.
Verbrauchsmaterial:
Die ersten Reifen wurden schnell gewechselt, den Grund findet ihr beim Thema Pannen. Diesen Winter habe ich mir Spike-Reifen gekauft, danach bin ich nicht mehr auf der Schnauze gelegen - das könnte aber auch daran liegen, dass dann kein Eis mehr da war . Die vordere Riemenscheiben habe ich bei ca. 5500km gewechselt da sie nur noch als Haifischgebiss zu erkennen war. Die hintere Riemenscheibe war dann bei ca. 8500km dran zusammen mit dem gerissenen Riemen (Pannen unten).
Pleiten, Pech und Pannen:
Die erste Panne hat mich gleich mal bei 100-200km im heimischen Garten ereilt. Da lag ein abgeschnittener Weißdornzweig der sich einfach mal durch die Flanke in den Vorderreifen gebohrt hat. In Zuge des Wechsels habe ich auf Pannenschutzreifen umgestellt. Seither hatte ich keine Reifenpannen mehr am Rad.
Pech war dann, dass ich offensichtlich beim Reifenwechsel nicht genug auf den Riemen geachtet habe und er mir nach ca. 200km von der hinteren Riemenscheibe gesprungen ist. Seither ist die Nabe nicht mehr vollständig schwarz, also 'teilverchromt'. Nach ca. 2500km hat das Schutzblech angefangen zu brechen.
Danach war lange Zeit Ruhe, allerdings habe ich beim Entlüften der Bremsen wohl die Schraube am Bremssattel mit etwas Dreck reingeschraubt und dadurch Ölverlust erlitten. War aber eigentlich leicht zu beheben und zum Glück ohne schwerwiegende Folgen.
Unfälle halten sich in Grenzen. Dass Brücken im Winter glatter sind als normale Wege konnte ich erst nach dem dritten Sturz lernen. Deshalb gibt es ja jetzt auch einen Satz Winterreifen.
Die nervigste Panne war aber vor ca. 1500km. Da ist mir auf dem Heimweg vom Einkaufen doch glatt der Riemen gerissen. Klar, nachdem er schon früh von der Scheibe gesprungen war konnte der verklemmte Ast eine Woche vorher nicht gut tuen. Im gleiche Zuge habe ich dann auch das Haigebiss hinten getauscht.
Was Wartungen angeht, die habe ich alle selbst gemacht. Bremsbeläge sind sicherlich bereits die 4ten drauf, Seilzuglenkung geschmiert, Schutzblech geflickt, Lager geschmiert und bei ca 5500km die Nabenschaltung gewartet.
Und zu guter Letzt die Kosten:
Anschaffung: 5550€, wobei ich einen Zuschuss von 1000€ erhalten habe.
Bremsen: ca. 150€ für Beläge, Öl und Bremsscheiben (tausche ich wohl bald)
Sonstige Wartung: pauschal nochmal 150€ (da läppert sich doch das Eine oder Andere, Reifen nehme ich hier mit rein)
Anbauteile: 120€ Sattel, 40€ Griffe und 40€ Innerbarends.
Stromverbrauch: eine Akkuladung reicht mir ca. 50km (gemittelt). D.h. auf 10000km musste ich den Akku ca. 200x laden. Bei einem Wirkungsgrad des Ladegerätes von 80% und 0,40€ pro kW/h komme ich auf ca. 50€ Stromkosten.
Zusammen also 6050€-Zuschuss = 5050€ oder knapp über 0,50€ pro km. Da ich wie jeder Bürger meine Steuererklärung regelmäßig abgebe habe ich natürlich auch Fahrtkostenerstattungen welche den Preis pro km auf ca. 0,30€/km drücken dürften. Rein rechnerisch sollte ich ungefähr 'Halbzeit' haben. Nach 20000km ich habe dann ein vollständig vom Staat finanziertes Transportmittel.
Fazit:
Würde ich mir dieses Rad wieder kaufen?
Ja, allerdings werde ich es so nicht nochmal brauchen. Die Lebensumstände ändern sich und jünger wird man auch nicht.
Wird das Rad nochmal so lange halten?
Bei Rahmen und Lenkung sehe ich aktuell kein Problem. Der Akku wird dann wohl langsam schlapp machen, beim Motor bin ich mir unsicher. Angst habe ich aber aktuell keine.
Kann ich das Rad empfehlen?
Auf jeden Fall kann ich nur jedem empfehlen es Mal Probe zu fahren. Es mach echt Spaß und hält was aus. Ob es dir gefällt kannst aber nur du entscheiden.
Fehlt euch was? Anmerkungen? Habe ich mich verrechnet?
da ich in ca. 2 Wochen die 10000er Marke mit meinem Cargofactory One E6100 mit Gate Riemen und Inter 5E (DI2) knacken werde, möchte ich doch gerne allen Interessierten einen Bericht über die Haltbarkeit geben.
Gekauft wurde das Rad Mitte 2020, abholen konnte ich es dann am 06.12.2020. Die ersten 60km kamen bereits beim Heimfahren auf den Tacho - ich habe das Rad beim Händler abgeholt und es dann auf eigenen Rädern nach Hause gefahren. Der 514er Akku hatte da tatsächlich noch einen Balken über. Die ersten Umbaumaßnahmen waren den Sattel gegen einen Brooks Champion und die Griffe gegen Ergon GP1 Kork zu tauschen. Also nichts Wildes...
Danach wurde das Rad hauptsächlich in einem Umkreis von 15km bewegt - täglich über Kindergarten zur Arbeit und zurück. Dabei ist mein Weg ca. 1/2 Straße, 1/2 Waldweg. Etwas Steigung ist auch dabei: ca. 200Höhenmeter auf die 12,5 km einfachen Weg (immer rauf und wieder runter).
Weitere Umbauten:
Eigentlich wenige, bei ca 1000km habe ich mir Innerbarends gegönnt und bei ca.5000km habe ich die Schalter auf die 7000er Serie gewechselt. Die letzte Änderung war der Wechsel auf eine Supernova um im Winter einfach mehr Licht zu haben.
Verbrauchsmaterial:
Die ersten Reifen wurden schnell gewechselt, den Grund findet ihr beim Thema Pannen. Diesen Winter habe ich mir Spike-Reifen gekauft, danach bin ich nicht mehr auf der Schnauze gelegen - das könnte aber auch daran liegen, dass dann kein Eis mehr da war . Die vordere Riemenscheiben habe ich bei ca. 5500km gewechselt da sie nur noch als Haifischgebiss zu erkennen war. Die hintere Riemenscheibe war dann bei ca. 8500km dran zusammen mit dem gerissenen Riemen (Pannen unten).
Pleiten, Pech und Pannen:
Die erste Panne hat mich gleich mal bei 100-200km im heimischen Garten ereilt. Da lag ein abgeschnittener Weißdornzweig der sich einfach mal durch die Flanke in den Vorderreifen gebohrt hat. In Zuge des Wechsels habe ich auf Pannenschutzreifen umgestellt. Seither hatte ich keine Reifenpannen mehr am Rad.
Pech war dann, dass ich offensichtlich beim Reifenwechsel nicht genug auf den Riemen geachtet habe und er mir nach ca. 200km von der hinteren Riemenscheibe gesprungen ist. Seither ist die Nabe nicht mehr vollständig schwarz, also 'teilverchromt'. Nach ca. 2500km hat das Schutzblech angefangen zu brechen.
Danach war lange Zeit Ruhe, allerdings habe ich beim Entlüften der Bremsen wohl die Schraube am Bremssattel mit etwas Dreck reingeschraubt und dadurch Ölverlust erlitten. War aber eigentlich leicht zu beheben und zum Glück ohne schwerwiegende Folgen.
Unfälle halten sich in Grenzen. Dass Brücken im Winter glatter sind als normale Wege konnte ich erst nach dem dritten Sturz lernen. Deshalb gibt es ja jetzt auch einen Satz Winterreifen.
Die nervigste Panne war aber vor ca. 1500km. Da ist mir auf dem Heimweg vom Einkaufen doch glatt der Riemen gerissen. Klar, nachdem er schon früh von der Scheibe gesprungen war konnte der verklemmte Ast eine Woche vorher nicht gut tuen. Im gleiche Zuge habe ich dann auch das Haigebiss hinten getauscht.
Was Wartungen angeht, die habe ich alle selbst gemacht. Bremsbeläge sind sicherlich bereits die 4ten drauf, Seilzuglenkung geschmiert, Schutzblech geflickt, Lager geschmiert und bei ca 5500km die Nabenschaltung gewartet.
Und zu guter Letzt die Kosten:
Anschaffung: 5550€, wobei ich einen Zuschuss von 1000€ erhalten habe.
Bremsen: ca. 150€ für Beläge, Öl und Bremsscheiben (tausche ich wohl bald)
Sonstige Wartung: pauschal nochmal 150€ (da läppert sich doch das Eine oder Andere, Reifen nehme ich hier mit rein)
Anbauteile: 120€ Sattel, 40€ Griffe und 40€ Innerbarends.
Stromverbrauch: eine Akkuladung reicht mir ca. 50km (gemittelt). D.h. auf 10000km musste ich den Akku ca. 200x laden. Bei einem Wirkungsgrad des Ladegerätes von 80% und 0,40€ pro kW/h komme ich auf ca. 50€ Stromkosten.
Zusammen also 6050€-Zuschuss = 5050€ oder knapp über 0,50€ pro km. Da ich wie jeder Bürger meine Steuererklärung regelmäßig abgebe habe ich natürlich auch Fahrtkostenerstattungen welche den Preis pro km auf ca. 0,30€/km drücken dürften. Rein rechnerisch sollte ich ungefähr 'Halbzeit' haben. Nach 20000km ich habe dann ein vollständig vom Staat finanziertes Transportmittel.
Fazit:
Würde ich mir dieses Rad wieder kaufen?
Ja, allerdings werde ich es so nicht nochmal brauchen. Die Lebensumstände ändern sich und jünger wird man auch nicht.
Wird das Rad nochmal so lange halten?
Bei Rahmen und Lenkung sehe ich aktuell kein Problem. Der Akku wird dann wohl langsam schlapp machen, beim Motor bin ich mir unsicher. Angst habe ich aber aktuell keine.
Kann ich das Rad empfehlen?
Auf jeden Fall kann ich nur jedem empfehlen es Mal Probe zu fahren. Es mach echt Spaß und hält was aus. Ob es dir gefällt kannst aber nur du entscheiden.
Fehlt euch was? Anmerkungen? Habe ich mich verrechnet?
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