Bullitt - Kindertransport und Helmpflicht ?!

Zu Fuß Gehende sterben mehr an den Folgen einer Kopfverletzung
Meinen Vater hat's genau so erwischt, Fußgänger, dunkel, Feierabendverkehr, Vorweihnachtszeit, Regen, vom Auto erfasst, einmal um die eigene Achse, auf dem Kopf aufgeschlagen, Genick gebrochen, Ende. Mit Helm wäre es vermutlich besser ausgegangen, aber deswegen Fußgängern das Helmtragen empfehlen? Fände auch ich absurd. Mir fehlt in dieser gesamten Diskussion gelegentlich ein bisschen das drumherum, also z.B. wie hätte man so einen Unfall vermeiden können? Fußgänger/Radfahrer, die von einem Auto überfahren werden, werden ja nicht absichtlich überfahren sondern der Autofahrer übersieht sie in der Regel. Auch die dummen/unvorsichtigen/müden Autofahrer fahren ja nicht absichtlich jemanden um. Die quälen sich dann ein Leben lang damit, was sie angerichtet haben. Ein einziger 50ct-Reflektor hätte meinem Vater evtl. das Leben gerettet. Mir selbst z.B. ist die vorgeschriebene Fahrradbeleuchtung bzw. die Reflektoren deutlich zu wenig, daher habe ich zum Radfahren eine Warnschutz-Arbeitsjacke. http://feldtmann.de/bilderpool/feldtmann_internet/23426.jpg Damit werde ich nicht übersehen. Auch qualitativ ist die Top, unverwüstlich. Und auch als Autofahrer bin ich über jeden Radfahrer froh, der sowas trägt. Die sind nicht grundlos vorgeschrieben bei Straßenarbeitern, ich vermute mal das früher nach diversen tödlichen Unfällen das zur Pflicht wurde. Die Arbeitsschutz-Kleider haben auch den Vorteil, dass sie sehr robust und günstig sind. Wasserdicht sowieso. Die Markenklamotten vom Outdoor-Händler sind wesentlich teurer aber nicht besser.

Falls die Jacke gerade nicht greifbar ist nehme ich wenigstens die 5 EUR Warnschutzhandschuhe im Winterhalbjahr. Das hilft auch extrem, mich zu erkennen. Wir Menschen sind Mustererkennungstiere, unsere Augen sehen eigentlich nur Änderungen, Kanten, Bewegungen, den Rest mal unser Hirn dazu, den gibt's in Echt oft gar nicht. Ein schwarz angezogener Radfahrer/Fußgänger im Dunklen vor dunklem Hintergrund sieht man einfach nicht von der Seite kommen, erst wenn er/sie auf der Windschutzscheibe liegt; Eine Warnschutzjacke übersieht man kaum, da es eine starke Musteränderung für das Auge ist. Der beste Unfall ist der, der gar nicht erst stattfindet. Aber die werden ja statistisch nicht erfasst.

Die Anstalt aus dem ZDF vom 7. März https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-7-maerz-2017-100.html
geht zufällig auf das Thema Auto ein, u.A. auch Sicherheit. Eine These ist (und die prüfen das sehr gründlich mittlerweile, weil sie ständig erfolglos vor Gericht gezogen werden) dass Unfälle mit 50km/h meistens tödlich enden für Fußgänger/Radfahrer, wohingegen Unfälle mit 30km/h in der Regel nicht tödlich enden, da die Energie ja im Quadrat der Geschwindigkeit wächst. Einer der Schauspieler spielt die deutsche Autofahrer-Dumpfbacke, sehr überzeugend. Solche Typen gibt's leider viele in Echt und deswegen noch so wenig Tempo-30 in Städten als Grundsatz.

Mir hat's mal jemand anders verdeutlicht: Wenn vor mir ein Kind auf die Straße rennt und ich kann fiktiv bei 30km/h gerade so noch bremsen (inklusive Reaktionszeit etc.) dann ist die Königsfrage: Mit welcher Geschwindigkeit werde ich das Kind dann bei 50km/h Ausgangsgeschwindigkeit noch erwischen? Mir hat die Frage mal jemand gestellt, und ich schätzte, naja, so mit 20km/h oder so, schlimm genug. Nein, es sind leider noch volle 50km/h, da man es in der Reaktionszeit bei der hohen Geschwindigkeit gerade mal schafft den Fuß aufs Bremspedal umzusetzen. Hat mir mal einer erzählt. Da ist dann die Aufprallgeschwindigkeit unendlich höher und in der Regel tödlich.

Egal, was ich sagen wollte: Passive Sicherheit ist genauso wichtig, wie Helm tragen bei Unfällen mit Fremdbeteiligung. Das kommt mir in der ewigen Helm-hilft-bei-Unfall-Diskussion hier zu kurz.
 
Flächendeckend Tempo 30 in den Städten, das wäre wirklich etwas das die Sicherheit aller deutlich erhöht.

Das Tempolimit könnte man heutzutage auch mit einem einfachen Gerät, das nervig zu piepsen anfängt wenn man zu schnell fährt, wunderbar in Erinnerung rufen. Die Pflicht, so ein Gerät einzubauen wäre ein kleinerer Eingriff in die Freiheit der Bürger als so manches, was heutzutage in Namen der "Sicherheit" (in anderen Bereichen) so durchgedrückt wird. Man kriegt das Tempolimit und den Piepser nur direkter mit, weswegen leider mit viel Widerstand gegen diese Maßnahme zu rechnen wäre.

Und dann brauchen wir noch die Erhöhung der erlaubten Pedelec-Höchstgeschwindigkeit auf 30, damit das E-Rad auf einmal in der Stadt ein völlig gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer ist, und nicht mehr von Autofahrern als langsames "Hindernis", das es um jeden Preis zu überholen gilt, wahrgenommen wird.

Und wenn das alles ein paar Jahre in Kraft war schauen wir uns nochmal die Unfallstatistiken an und grübeln ob Fahrradhelme nochmal was verbessern könnten.
 
nd dann brauchen wir noch die Erhöhung der erlaubten Pedelec-Höchstgeschwindigkeit auf 30, damit das E-Rad auf einmal in der Stadt ein völlig gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer ist, und nicht mehr von Autofahrern als langsames "Hindernis", das es um jeden Preis zu überholen gilt, wahrgenommen wird.
Also 30km/h... das ist ganz schön flott für ne Oma. Bin mir nicht sicher, ob die das noch kontrollieren könnte... Wenn die Fahrradinfrastruktur entsprechend ausgebaut wäre, fände ich das gut. Gefährliche Überholmanöver wären dann unmöglich ohne Gesetzesübertretung. Dann sollte man bei der Gelegenheit auch gleich die sinnlose EU-250W-Beschränkung an Schweizer Gesetzgebung anpassen. Dort sind 500W bis 25km/h ohne Kennzeichen erlaubt und mir wäre nicht bekannt, dass dort wesentlich mehr Leute zu Tode kommen deswegen. Es erhöht ja nur die Kraft und damit die Beschleunigung, z.B. an der Ampel bzw. die erreichbare Geschwindigkeit bergauf. D.h. der Mischverkehr Pedelec und Autos wäre einfach nur flüssiger. Besonders bei einem Lastenrad fehlen mir oft ein paar Watt, wenn ich vollbeladen den Berg hoch will/muss. Das blockiert die flächendeckende Verbreitung von Lastenrädern ein gutes Stück meines Erachtens (politisch gewollt?). Außerdem könnte man bei 500W nämlich auch Kiste-Vorne-Dreiräder mit je zwei 250W-Motoren ausstatten vorne, was manches an der Fahrphysik dieser Dreiräder verbessern würde, statt den Hinterradantrieb zu verstärken.
Auch die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen könnten dann gleich an Schweitzer Gesetze angepasst werden, das ist richtig teuer, d.h. man wird in der 30-er Zone mal nicht eben von nem SUV mit 50 km/h überholt, weil der sich das dann auch nicht mehr leisten kann.

Und wenn man schonmal beim Thema Gesetze ist: Gespanne müssten erlaubt sein, z.B. Carla-Cargo (und zukünftige Nachbauten), die keine Schubanhänger sind sondern selbst bremsen, müsste man problemlos am Peledec betreiben dürfen. Auch zwei Anhänger hintereinander muss gehen, ist ja bei Traktoren auch erlaubt bis 25km/h, meine ich. Dann kann ein Fahrer wirklich ordentlich Last durch die Stadt kutschieren, drei Europaletten mit 1,5kW bewegen, ohne Abgase. Wäre das nicht schön? Zumindest bei LKW sollen ja Gespanne irgendwann erlaubt werden, sodass nur noch einer vorne fährt und weitere elektronisch angehängt werden (wenn die Technik soweit ist). Wieso soll das bei Pedelecs gefährlicher sein? Ich kauf mal schnell CarlaCargo-Aktien :)

In Japan sind so Piepser, wie kistenfahrrad beschreibt verbaut in den Autos. Die piepsen bei 120km/h ohne Ende, nervt. Also macht es keiner. Nicht ausbaubar bzw. erlischt dann wohl TÜV, denke ich.

Hätte jemand Lust zusammen eine Initiative zu starten auf change.org oder so für
-500W für Pedelecs, 1000W für S-Pedelecs nach erprobtem Schweizer Vorbild
-motorisierte, auflaufgebremste Gespanne erlauben mit zwei Anhängern, à la CarlaCargo?

Es würde ja schon genügen, wenn man eine Diskussion dort anstößt.
 
Also 30km/h... das ist ganz schön flott für ne Oma. Bin mir nicht sicher, ob die das noch kontrollieren könnte... Wenn die Fahrradinfrastruktur entsprechend ausgebaut wäre, fände ich das gut. Gefährliche Überholmanöver wären dann unmöglich ohne Gesetzesübertretung.
Genau das war meine Überlegung, wenn das Pedelec genauso schnell fahren kann wie die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit, dann gibt es keine Entschuldigung mehr für unnötiges und gefährliches Überholen. Hatte dabei allerdings wirklich eher an den fitten Vielradfahrer gedacht, und weniger an Senioren die elektrisch unterstützt einen zweiten Fahrrad-Frühling erleben.
 
Flächendeckend Zone 30 wäre natürlich eine tolle Lösung aber eben auch nur wenn die Strafen entsprechend sind. Da gefällt mir die Schweiz auch gut. Ab 30 km/h zuviel in der 30er Zone wird das Auto beschlagnahmt und im Extremfall kommen die Leute hinter Gitter und ansonsten müssen sie zumindest eine saftige Busse in abhängigkeit von ihrem Gehalt zahlen. Ich würde ehh Grundsätzlich sagen, pro km/h zu schnell 1% vom Montasgehalt Strafe. Da überlegen sich auch die Grosskopferten mal wie schnell sie fahren. So wie im Moment würde es auf jeden Fall nichts bringen, sehe ich ja selber hier bei uns vor der Haustür. Und Cubernaut ich habe dich sehr wohl verstanden aber das ändert nichts daran das ein Helm beim Fahrradfahren grundsätzlich vor Verletzungen schützt. Und gerade kleine Kinder die gerade das Fahrradfahren lernen fallen auch gerne mal ganz alleine ohne Fremdeinwirkung um. Wir reden bloss ständig aneinander vorbei...
 
Ja, weil du mich ständig davon überzeugen willst, dass ein Helm schützt - was ich nirgends bestritten habe.
(Außerdem beantwortest du mir nicht meine Fragen, was auf Dauer ein wenig nervt ...)

Ich lehne es aber ab, eine Helmpflicht für Kinder einzuführen. Du plädierst dafür mit dem Argument, bei Kindersicherheit dürfe es keine Kompromisse geben. Du gehst aber eben doch einen Kompromiss ein, weil du deine Kinder nicht im Auto und zu Fuß behelmst, sie also eben nicht kompromisslos schützt.
Kannst du freilich (sic!) alles so machen, aber -
und dagegen wehre ich mich: Dass du als Helmbefürworter auf Basis dieser widersprüchlichen Argumentation und dieses inkonsequenten Handelns den Gesetzgeber anrufen und meine erzieherische Freiheit einschränken willst!


Anekdote: Heute schönstes Wetter, Spielplatz. Helikoptermutter andauernd bei ihrem sicher Fünfjährigen dabei: beim Rennen, Toben und Klettern. Was "schützte" seinen Kopf? Genau! Ich habe mir einen Kommentar verkniffen, musste an diesen Thread und @Helmut60 denken.

P. S.: Der TS sprach übrigens von Helmen im Lastenrad und nicht von radfahrenden Kindern. Meine Tochter trägt dann auch einen Helm. Ich käme aber deshalb nicht auf die Idee, meinen Nachbarn per Gesetz auch dazu verpflichten zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Wette: Keine Polemik, kein Gag, kein Argument, keine moralinsaure emotionale Keule kann hier neu erfunden werden, die dort nicht bereits in mannigfachen inhahtlichen wie stilistischen Schattierungen gemacht worden wäre. :D:whistle:
Da hast du dich wohl auch kräftig an der Diskussion beteiligt?
Ich habe mal gelernt das man auf polemische Fragen nicht antworten muss. Und dein Vergleich mit zu Fuss gehen und Auto ist reine Polemik.
Was hat das Tragen von Helmen auf dem Kinderspielplatz mit dem Tragen eines Helmes im Lastenfahrrad zu tun? Genau rein gar nichts!
Um mal auf dein Niveau zu kommen: Aufgrund deiner erzieherischen Freiheit schnallst du deine Kinder im Auto nicht an? Manchmal muss man leider die Kinder vor der fehlenden EInsicht ihrer Eltern schützen.
Du wirfst mir eine widersprüchliche Argumentation vor, ziehst aber selber deinem Kind aufm Fahrrad einen Helm auf und im Lasti nicht?

Wir fahren unsere Kleine aktuell im Isofix-Auto-Sitz. Ein Helm wäre für sie total unbequem und außerdem völlig sinnlos. Wenn das Kind im Lasti eine Rückenlehne hat, die bis auf Kopfhöhe reicht, dann wird das mit dem Helm sowieso etwas schwierig.

Sicher die noch viel bessere Lösung aber leider halt für die meisten Lastis nicht einfach verfügbar.
 
Und dein Vergleich mit zu Fuss gehen und Auto ist reine Polemik.
Nein, er ist statistisch valide.
Im Übrigen bin ich niemand, der Recht behalten muss.
Dafür ist mir meine Zeit zu schade.
Denn du willst oder kannst meiner Argumentation nicht folgen.

Abschließend noch etwas zum Nachdenken: Aus welchen Reihen wird zumeist die Forderung nach einer Helmpflicht erhoben? Kleiner Hinweis: Es sind mehrheitlich nicht überzeugte Radfahrer.

Ansonsten für mich hier: EOD.
 
Ich denke ihr redet etwas aneinander vorbei. Eine Helmpflicht macht in dem Moment Sinn, in dem der Sicherheitsgewinn deutlich über dem Komfort-Verlust liegt. Ich denke darin seid ihr euch/wir uns einig.
Das ist z.B. beim Motorradhelm und beim Autogurt der Fall, da hier das Verletzungsrisiko und insbesondere das Risiko starker Verletzungen dramatisch sinkt.
WENN das beim Fahrradhelm ebenso der Fall wäre, dann würde sich (fast) niemand gegen eine Helmpflicht sträuben. Aber trotz zahlreicher Studien ist das eben alles andere, als gesichert. Dass ein Helm das Verletzungsrisiko sogar erhöht glaube ich auch nicht, aber der Sicherheitsgewinn ist bei einem klassischen Fahrradhelm sehr niedrig. Auf der anderen Seite nimmt es dem Fahrradfahren aber einen Großteil der Attraktivität, so dass nachher vermutlich weniger Leute mit dem Fahrrad fahren würden. Und DAS wäre dann wirklich wieder ein deutlicher Sicherheitsverlust für die verbliebenen Fahrradfahrer, egal ob behelmt oder nicht.

Eine Helmpflicht für Kinder im Lasti ist mMn nicht möglich, da viele Sitz-Konzepte, die einen deutlich größeren Einfluss auf die Sicherheit haben dann einfach nicht mehr funktionieren würden.
Aber es gibt sicher auch Sitz-Konzepte, bei denen ein Helm für Kinder sehr viel Sinn macht. Was mir z.B. niemals einfallen würde wäre mein Kind in einem klassischen Fahrrad-Kindersitz oder einem Kanguruh-Sitz ohne Helm zu transportieren.

Ich überlege mir für mich das hier anzuschaffen, das ist leider nur extrem teuer: http://www.hovding.de Aber angeblich ist das ein massiver Sicherheitsgewinn und zusätzlich ist der Komfort-Verlust deutlich geringer.
 
zusätzlich ist der Komfort-Verlust deutlich geringer.

Das gilt aber nur für den Winter.... denn im Sommer bei 30 Grad... oder schon bei weniger... macht sich so ein knüppeldicker Schaal nicht sonderlich gut...äää beliebt.. oder wie sagt man ? Ich hab auch das Problem mit dem großen Kopf. Vor der Euroeinführung habe ich mir zum Sonnen Stoffhühte machen lassen. Da die mit dem Euro zu teuer wurden, bin ich umgestiegen auf "Coboyhüte". Andere gabs in miner Größe nicht von der Stange. Wenn eine Helmpflich kommen sollte blieben mir nur leichte Motorradhelme.... Die wären mir dann aber lieber als so ein dicker Schaal.

:) Helmut
 
Danke, Fritz Cola, für Deinen obigen Beitrag. Sehr, sehr gut!

Einzig das mit dem hovding-Airbag-Helm würde ich gerne noch kritisch kommentieren. Elegante Lösung, auf den ersten Blick. Aus dem Segelsportbereich erinnere ich noch die Umstellung von Feststoff- auf Autmatik-Rettungswesten. Letztere haben sich im Hochseebereich eindeutig durchgesetzt. Das Funktionsprinzip ist freilich vergleichsweise simpel: Bei Wasserkontakt löst eine Salztablette auf und dann öffnet das Ventil für die CO2-Patrone, die Weste bläst auf. Trotz der simplen Konstruktion schwingt immer die Sorge um Fehlfunktion mit: fehlerhafte Auslösung oder Versagen im Ernstfall. Man muss sich um die regelmäßige Wartung kümmern. Ich finde das passt nicht recht zu der in der Regel eher einfach gehaltenen Fahrradtechnik und deren Benutzern. Ist aber nur meine Meinung und ich habe so einen Airbag-Helm noch nie aus der Nähe bewundern dürfen.
 
@cubernaut

Wenn du wüsstest was Polemik bedeutet dann müsstest du nicht schreiben, dass deine Behauptung statistisch abgesichert ist. Ich zitiere mal Wikipedia.

Kennzeichen von Polemik sind oft scharfe und direkte Äußerungen, teilweise auch persönliche Angriffe. Häufig wird mit den Mitteln der Übertreibung, der Ironie und des Sarkasmus gearbeitet oder vom Strohmann-Argument Gebrauch gemacht. Gelegentliches Ziel ist das Demaskieren eines Opponenten im Glaubens- und Meinungsstreit. Gegebenenfalls bedeutet dies auch die – mehr oder weniger – subtile Beschuldigung des Opponenten, keineswegs jedoch den Verzicht auf sachliche Argumente. In der klassischen Rhetorik spricht man in einem solchen Fall von der argumentatio ad hominem (das auf die Person gerichtete Argumentieren). Dies bedeutet das Bloßstellen, das Überführen eines Gegners, wobei man zum Beispiel seine Glaubwürdigkeit, seine Reputation und ggf. auch seine Integrität insgesamt anzweifelt, indem man evtl. Widersprüchlichkeiten seiner Ausführungen bzw. seiner Handlungen oder Unterlassungen unmittelbar zu seinen öffentlich bekundeten Einstellungen und Absichten aufzeigt.

Auf der anderen Seite nimmt es dem Fahrradfahren aber einen Großteil der Attraktivität, so dass nachher vermutlich weniger Leute mit dem Fahrrad fahren würden. Und DAS wäre dann wirklich wieder ein deutlicher Sicherheitsverlust für die verbliebenen Fahrradfahrer, egal ob behelmt oder nicht.

Damit hast du absolut recht deswegen wäre ich auch nicht für eine generelle Helmpflicht.

Eine Helmpflicht für Kinder im Lasti ist mMn nicht möglich, da viele Sitz-Konzepte, die einen deutlich größeren Einfluss auf die Sicherheit haben dann einfach nicht mehr funktionieren würden.

Hmm hab ich jetzt noch nicht so viele gesehen. Aber wahrscheinlich hast du auch hier recht, dass es wahrscheinlich besser wäre die Hersteller zu verpflichten vernünftige Sitze ein zu bauen als eine Helmpflicht im Lasti.

Ich denke auch die Diskussion hier hat sich so weit erledigt. Ich wünschen allen eine unfallfreie Fahrt, dass ist immer noch das beste für die Gesundheit =)
 
Das gilt aber nur für den Winter.... denn im Sommer bei 30 Grad... oder schon bei weniger... macht sich so ein knüppeldicker Schaal nicht sonderlich gut...äää beliebt.. oder wie sagt man ?
Angeblich ist der Hovding trotzdem deutlich angenehmer, als ein klassischer Helm (hab ich noch nicht ausprobiert).

@Joshua hast schon recht, das ist mit mehr Aufwand verbunden, man muss immer den Akku nachladen z.B., aber dafür ist der Sicherheitsgewinn eben enorm. Insbesondere auch im Hals- und Nackenbereich, den ein klassischer Helm ja überhaupt nicht schützt. Der Unsicherheitsfaktor, ob der Airbag auch aufgeht wird durch diesen Sicherheitsgewinn deutlich aufgewogen. Zumal ich bisher noch keinen Bericht über ein Versagen gelesen habe.

Ich nutze meinen Helm jetzt auch schon nur auf den ganz langen Fahrten, die ich unter Zeitdruck fahre (Arbeitsweg), und dafür würde ich es schon schaffen den Hovding aufzuladen und in Stand zu halten.

Die Pflege soll übrigens auch deutlich einfacher sein (einfach Bezug abnehmen und in die Waschmaschine).
 
Viele Leute tragen ihren Helm auch so, dass er von vornherein nur eingeschränkt schützen kann. Man sieht oft Leute die den Helm sehr weit hinten tragen, mit freier Stirn, so dass eigentlich nur der Hinterkopf bedeckt ist. Sozusagen ein Alibi- oder fast schon Placebo-Helm, denn der Helm schützt nur dann richtig, wenn er auch richtig auf dem Kopf sitzt.
Das Problem würde sich mit dem Hovding auch erledigen. Ich werde mir das Ding auch mal anschauen.
 
Schnelle Recheche zum Hovding-Airbag-Helm. Sofern das mit krankem Kind daheim gerade geht. Pflegestation Papa.

- Der Helm kostet je nach Bezugsquelle 256 bis 299,-€
- Helium wird von einem so genannten Kaltgasgenerator freigesetzt, die Zündung der Patrone erfolgt pyrotechnisch
- Die Technik ist, wie nicht anders zu erwarten, dem Automobilbereich entlehnt
- Unter dem Stichwort Test von Kaltgasgeneratoren findet man Hinweise, dass mit Lebensdauer "ein Autoleben" gerechnet wird
- Bezüglich Dichtigkeitsprüfung der Heliumkartusche wird das Gas selbst als Prüf-günstig beschrieben (ggü anderen)
- Der Algorithmus des Auslösemechanismus bezüglich verschiedener Unfallmechanismen ist in ständiger Verbesserung
(dazu wird auch gebeten, verunfallte Helme zur Analyse der 10 Sekunden vor Auslösung einzusenden, es gibt eine Aufzeichnung)
- Laden via USB oder mikro-USB, die Ladung sollte bei neuem Akku für 18 Stunden Radfahren reichen
- Anprall von Gegenständen von oben ohne (Anmerkung: Und wohl auch seitlich) sind ohne vorherige abnorme Bewegung des Radfahrers nicht Airbag-auslösend, also nicht im Sicherheitsspektrum erfasst - was ist mit plötzlichen Seitaufprallen von Kfz? Eine minimale Auslösezeit muss gegeben sein, nachdem der Algorithmus greift, das könnte bei hohen Geschwindigkeiten des Kfz knapp werden. Die Autofahrer haben in ihrer Sicherheitszelle ja immer noch den Zeit- und Raumvorteil, dass zunächst Blech knautscht.

Weitere Überlegungen: was ist winters mit Mützen, Kaputzen, Schals? Wie sieht das genau aus mit den Folgekosten für Prüfungszyklen über die Nutzungsdauer hinweg? Fehlauslösung und Reparaturkosten? Was ist mit versehentlichen Sturzen des Systems (ich weiß - es müsste schon "aktiviert" sein, um auszulösen, dennoch ... spielende Kinder?).

Ich denke. mir wäre der Hovding-Helm in der derzeitigen Version noch zu kompliziert und mit Zweifeln behaftet. Sehr schön aber, wenn sich schon jemand findet, der kaufen und Erfahrungen sammeln bzw. diese vermehren helfen will.
 
Die Diskussionen zur Helmpflicht verlaufen irgendwie immer emotional und irrational. Aus meiner Sicht wäre es hilfreich Fakten zu trennen von Einschätzungen und Schlussfolgerungen.

Aus meiner Sicht gibt es viele Fakten, z.B.
- ein Helm kann in vielen Fällen schützen
- dies gilt beim Velofahren ebenso wie beim Skifahren oder bei Fussgängern oder in anderen Situationen des täglichen Lebens
- die Verkehrswege sind bei uns häufig so gestaltet, dass es zu Konflikten zwischen den Nutzern der verschiedenen Verkehrmittel kommt, dies lassen sich dann gerne gegeneinander aufhetzen anstatt für eine vernünftige Verkehrspolitik einzutreten
- es gibt passionierte Velofahrer, die Autofahrer nicht leiden können und diesen gerne die Schuld an allem Verkehrsübel geben wollen
- es gibt passionierte Autofahrer, die Velofahrer nicht leiden können und diesen gerne die Schuld an allem Verkehrsübel geben wollen
- es gibt passionierte Fussgänger, die Velofahrer nicht leiden können und diesen gerne die Schuld an allem Verkehrsübel geben wollen
- es gibt sowohl ungeschickte als auch geschickte und umsichtige Velofahrer, aber auch Rowdies
- es gibt sowohl ungeschickte als auch geschickte und umsichtige Autofahrer, aber auch Rowdies
- es gibt aber auch Personen, die sowohl Auto als auch Velo fahren und sich nicht in eine Schublade stecken lassen wollen ;)
- Einige fahren nutzen das Velo als Sportgerät und fahren daher entweder sehr schnell und/oder sehr gefährliche Strecken, andere nutzen das Velo um zum Bäcker zu kullern - hier wird oftmals nicht genügend differenziert. Anders bei Autofahrern, wo sehr wohl zwischen Rallyautos (und -Strecken) und normaler Verkehrsteilnahme unterschieden wird.
- es gibt Länder, in den die Verkehrswege und Verkehrserziehung so gestaltet sind, dass es zu weniger dieser oben genannten Konflikte kommt - dort wird keine Notwendigkeit gesehen Velofahrer mit Helmen zu schützen.
- Vieles im Leben birgt Risiken. Bei manchen Risiken sind viele Leute bereit, diese zu tragen. Bei anderen nicht. Risiken werden häufig nicht sachlich bewertet, sondern emotional.
- Angst ist ein schlechter Berater.
- Einige empfinden Helme als störend.
- Nicht alles im Leben ist logisch (z.B. in der Stadt: Gurtpflicht im Auto, aber nicht im Bus...).

Welche Konsequenzen lassen sich daraus ziehen? Ich persönlich bin der Meinung, dass es bereits ausreichend viele Regeln in unserer Gesellschaft gibt und sehe hier keinen Regelungsbedarf. Die Lösung liegt vielmehr in einer anderen Verkehrspolitik, die in der die verschiedenen Verkehrmittel ihren Platz nebeneinander haben und nicht gegeneinander antreten. So liesse sich die Menge der Unfälle reduzieren, egal ob mit oder ohne Helm.

Also, was mich sehr stört (subjektives Erleben): Die moralinsauersten Ermahnungen zum Thema Helm (-pflicht) kommen aus der Fraktion derer, die passioniert Auto fahren. Ihre Blagen am Schulportal bei uns gegenüber (gut zu beobachten) absetzen, Fuss- und Rad-Wege vermeidend. Dieselben Leute, die diesen einen Sicherheitsaspekt "Helm" hochjazzen (und, Ja, es ist ein Sicherheitsaspekt, einer), die machen zugleich das folgende:

Ich ärger mich ehrlich gesagt über solche pauschalen Aussagen (aber Du schreibst ja fairerweise, dass es sich um Dein subjektives Empfinden handelt). Die helfen nämlich keineswegs in solchen Diskussionen. Erstens nerv ich mich, denn ich fahre passioniert Auto. Aber Deine Aussagen treffen nicht auf mich zu. Zweitens kenne ich eben auch viele "passionierte" Velofahrer, die für eine Helmpflicht.

Deinen Frust über die von Dir geschilderten Situationen kann ich aber dennoch nachvollziehen.
 
Ich ärger mich ehrlich gesagt über solche pauschalen Aussagen (aber Du schreibst ja fairerweise, dass es sich um Dein subjektives Empfinden handelt).
Mea culpa - hast Recht, war (zu) sehr subjektiv empfunden gewesen. Gehört nicht hierher.
Aus meiner Sicht gibt es viele Fakten, z.B.
Gute Aufzählung. Und, Ja, so ist's nun mal. Wie jemand früher im thread schon schrieb (ich glaube es war cubernaut gewesen): Alles wesentliche ist schon Hunderte Male gesagt und geschrieben worden - man kann sich an solchen Diskussionen auch anderen Ortes ergötzen. Insofern halte ich mich da jetzt lieber mal raus. LG!
 
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