Beratung Kinder- und Lastentransport

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frooop

Guest
Hallo,
ich werde bald Vater und brauche einen Autoersatz :) Daher beschäftige ich mich seit einiger Zeit mit Lastenrädern. Mich würden einfach mal ein paar Meinungen von erfahreneren Lastenradlern interessieren.

Der Einsatzzweck für das Rad wäre das alltägliche umherkutschieren des Kindes (das ist auch direkt nach 2-3 Monaten nötig, das Rad muss also Maxi-Cosi fähig sein), Einkäufe erledigen und Wochenendausflüge. Halt ein echter Kleinwagen auf 2-Rädern.

Ich wohne in Chemnitz. D.h. hier ist es ziemlich hüglig (vor allem im Umland). Daher fällt meine Wahl hier sicher auf ein Rad mit elektro Unterstützung.

Leider ist die Auswahl der Händler, die Lastenräder zum probefahren da haben hier sehr sehr beschränkt. Ich habe genau einen gefunden der ein Babboe Big-E und ein Babboe City rumstehen hatte.
Das hat mir zumindest genügt um alle 3-Räder auszuschließen, das hat mir nämlich so ganz und gar nicht gefallen.

Gut gefallen mir aktuell eigentlich das Babboe City Mountain und das Urban Arrow. Leider gibt es für das Urban Arrow hier (noch) keine Händler, was für mich aber ein großer Vorteil wäre. Ich bin zwar Handwerklich nicht ganz unbegabt, aber für etwas das ich jeden Tag brauche, will ich einen Händler in der Nähe haben, der mir im Zweifel schnell weiterhelfen kann.

Wenn es nach dem Neupreis geht, ist natürlich das Babboe das interessantere Rad, leider liest man von Babboe aber sehr gemischtes. Wobei die schlechten Meinungen eigentlich alle über das Curve und City (ohne Mountain) zu lesen sind.
Die Mountain Serie macht auf mich, was die verbauten Teile angeht, jedenfalls einen sehr sinnvollen Eindruck (echter Fortschritt zum Babboe Curve/City). Ob der Rahmen auch besser ist, würde mich interessieren.

Das Urban Arrow ist spannend, weil es 1. viel leichter ist als das Babboe und 2. die Maxi-Cosi Halterung irgendwie sinnvoller aussieht als dieses Steco Ding von Babboe.

Und jetzt würden mich einfach eure Meinungen interessieren. Bin ich hier auf dem richtigen Pfad oder sollte ich mir lieber einen ganz anderen Hersteller anschauen? Was haltet ihr so von den neueren Babboe Rädern und vom Urban Arrow? Kennt evtl. noch jemand einen Händler der Lastenräder hat in Chemnitz?
 
Also bei dem was du so beschreibst kommen für mich zwei Komplettlösungen in Frage. Das wäre zum einen das erwähnte Urban Arrow oder das Bakfiets.nl Long mit Steps Antrieb. Beide Räder sind langzeiterprobt und bieten alles was du benötigst an Zubehör an. Regenverdeck ist ja Pflicht, wenn das Rad ein Autoersatz werden soll. Hier punktet das Verdeck vom Urban Arrow im Auslieferungszustand aber nicht unbedingt. Es soll immer wieder zu Undichtigkeiten an den Nähten kommen. Das lässt sich aber wohl abdichten.

Generell kommt bei hügeligem Gebiet nur ein Lastenrad mit ordentlichen Bremsen in Frage. Hier gibt es beim Bakfiets grad ein Upgrade, dass vorne Scheiben oder Felgenbremsen zulässt und hinten endlich auch Felgenbremsen anstatt der Rollenbremse. Leider noch keine Scheibenbremse am Hinterrad.

Ein Rad ohne Motor macht denke ich keinen Sinn. Wenn dann aber mit großem Akku oder zumindest Wechselakku. Bei Shimano oder Bosch ist man ja auf "feste" Akkugrößen angewiesen. (Ja es gibt bei Bosch einen kleinen und einen viel zu kleinen Akku für ein Lastenrad).

Es käme evntl. noch das Packster 80 von Riese und Müller in Frage. Da weiß ich allerdings noch nicht, wie es mit den angebotenen Lösungen beim Kindertransport aussieht.

Allgemein nimm keine kleine Version vom Rad nur weil es bis jetzt nur ein Kind ist/wird. In der Kiste ist mit Maxi Cosi nur noch wenig Platz und Einkäufe sollen ja auch noch mit.

Fahre wenn möglich mehrere Räder zur Probe, denn die Unterschiede sind teilweise sehr deutlich. Auch zwischen Urban Arrow und Bakfiets merkt man einen Unterschied im Handling.

Gruß hinnakk
 
schau dich doch mal bei gebrauchten in der nähe um - auch wenn es nicht das richtige modell ist - du bekommst in der regel ehrliche meinungen und eine Probefahrt schadet ja nicht. Ich konnte mich so recht schnell für das Load entscheiden .
Lustigerweise ist es wie beim auto: Eigentlich kann das Rad nie genug Laderaum haben, andererseits ist ein kompaktes wendiges Rad ein das was man will.
 
Es käme evntl. noch das Packster 80 von Riese und Müller in Frage. Da weiß ich allerdings noch nicht, wie es mit den angebotenen Lösungen beim Kindertransport aussieht.
Meines Wissens gibt es für das 80er Packster bisher zwar die Kids-Box, aber noch kein Kinderverdeck. Dies gibt es nur für das 60er Rad :-(

LG Toertsche
 
Nimm auf jeden Fall ein Rad mit großer Box, sonst kriegst du nur den Maxi Cosi und keine Einkäufe rein. Es ist erstaunlich wieviel Platz so eine Babyschale doch in Beschlag nimmt.
 
Ich bin das Babboe City (ohne Mountain) mal ein Wochenende lang gefahren und hab meine Erfahrung hier kundgetan. Die Bremsen waren gemeingefährlich, bei etwas Zuladung (zwei Getränkekisten) hat der Rahmen gewackelt wie ein Kuhschwanz und die Rundungen in der Box waren sehr hinderlich beim Beladen. Also Kinder und Getränkekästen passen dort nicht rein, ins UA dagegen schon - dort ist die Box unten etwas mehr als die 40cm breit, die man für eine Kiste quer braucht und in der Länge ist grade noch genug Platz für die Beine der Kinder. Allerdings ist das UA eine große Ausnahme, was die Möglichkeit 2 Kinder *und* Einkäufe zu transportieren betrifft. Das kann fast kein anderes Bakfiets (das original Bakfiets long könnte eine andere Ausnahme sein).

Am Babboe City Mountain soll einiges verbessert worden sein. Ich rate zu einer ausgiebigen Probefahrt, am besten auch mit ordentlich Zuladung. Das UA kann man bedenkenlos kaufen, ist halt mittlerweile extrem teuer geworden. Im Hügelland frisst der Motor Akkukapazität wie nix. Nimm den größten Akku den Du bekommen kannst, meist 500Wh. Ist immer noch viel zu wenig, aber was will man machen.
 
Ich bringe noch das Douze in der EL-Version ins Spiel.
Platz ohne Ende, in vielen Schaltungs- und Motorvarianten erhältlich.
Aber mittlerweile auch sehr hochpreisig.
 
Das Bakfiets long bietet definitiv Platz für zwei auf der Bank sitzende Kinder plus größerem Einkauf, oder ein Kind im Maxi Cosi plus kleinerem Einkauf (mein Workcycles KR8 hat die gleichen Boxenmaße wie das Bakfiets). Ähnlich große Kisten haben Douze EL, Radkutsche Rapid, Urban Arrow, Pedalpower Harry, und ein paar weitere Exoten die ich eventuell vergessen habe.

Letztendlich habe ich sogar noch einen großen Korb auf dem Gepäckträger montiert, da wir den Laderaum für drei Kinder brauchen...

Habe gerade nochmal nach dem Babboe City Mountain geschaut. Was mich da stören würde ist dass es vorne nur eine Rollenbremse hat. Wenn man da eine Scheibenbremse nachrüstet, wofür es dann wohl eine neue Gabel und ein neues Vorderrad braucht (Gesamtkosten geschätzt 3-400 Euro plus Montage), dann ist das Urban Arrow auf einmal gar nicht mehr so viel teurer.

Ansonsten, wenn nicht auszuschließen ist dass noch ein zweites Kind kommen wird, dann im Zweifelsfall das längere Rad nehmen. Für Maxi Cosi plus weitere Kinder in der Kiste braucht man jeden cm, sonst gibt es nur Gemecker über zu wenig Platz. Beim Urban Arrow ist es da praktisch, dass die Halterung die Babyschale recht hoch in der Box hält, und die Befestigungselemente sind rein an der Seite. So können die anderen Kinder ihre Beine unter die Babyschale stecken ohne dass da was im Weg wäre.
 
PS: Das Bakfiets long in der E-Ausführung mit Shimano Steps Motor und Scheibenremse vorne (dafür Rollenbremse hinten) liegt preislich zwischen Urban Arrow und Babboe City Mountain. Mit Vorderrad-Motor ist es sogar billiger als das Babboe. Vielleicht solltest du das Bakfiets noch mit in Erwägung ziehen, als grundsolides und bewährtes Rad.
 
Erstmal vielen Dank für eure Meinungen. Das Urban Arrow liegt (Neupreis) definitiv an der oberen Schmerzgrenze. Von daher fällt das Douze erstmal aus.

Mehr Kinder kann man ja nie ganz ausschließen. Wir schauen mal ob das erste was wird :) Von daher stimmt es schon. Viel Platz ist gut!

Was die Bremsen angeht: Soweit ich das sehe haben auch die ersten Urban Arrows Rollenbremsen gehabt, oder? Beim Babboe ist zumindest im Hinterrad mal was ordentliches eingebaut. Klar mehr geht immer aber ich finde das ist schon ein Fortschritt.

Probefahren ist halt immer so ein Problem wenn es keine Händler gibt. Wie gesagt ich habe einen gefunden der 2 Babboes rumstehen hatte, mehr ist hier irgendwie nicht.

Aktuell finde ich ja auch dieses hier relativ interessant: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/urban-arrow-elektro-cargo-rad-e-lastenrad/

Scheint ein Urban Arrow der 1. Generation zu sein (mit Daum Motor). Vermisst das Rad evtl. jemand? :) Was haltet ihr davon. Da macht der Gebrauchtpreis halt den Nachteil keinen Händler zu haben wieder weg.
 
Ich habe ein UA in dem mal ein Daum Motor verbaut war. Der lässt sich sehr gut gegen einen BBS1 austauschen. Der Daum war wohl nicht so gut.
Eine Scheibenbremse habe ich auch noch vore eingebaut. Dann kommt man auch zum stehen. Ich würde immer wieder einen gebrauchtes UA kaufen und selber nachrüsten. Das spart Geld.
 
Wenn Du so ein kleines Kind in der Schale transportieren willst, dann achte auf eine ordentliche Federung. Mindestens das Vorderrad sollte mMn gefedert sein, am besten wäre aber das Load mit Vollfederung.

Wir haben mit Autokindersitz im Lasti angefangen, da war unsere Tochter 8,5 Monate alt und hat gerade begonnen zu krabbeln. Früher hätten wir auf keinen Fall anfangen dürfen, aus heutiger Sicht hätte ich sogar eher noch einen Monat gewartet, aber gut, wir sind am Anfang halt extrem vorsichtig gefahren. Eine Babyschale hat normalerweise eine leicht gefederte Halterung im Lasti, aber das ist im Regelfall nicht ausreichend.
 
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Ansonsten führt letztendlich nichts an einer Probefahrt vorbei. Setz dich in den Zug nach Leipzig, da kannst du bei Rad3 garantiert das Urban Arrow und das Bakfiets Probe fahren. Eventuell vorher anrufen und fragen was sie fahrbereit haben.
 
Ähnlich große Kisten haben Douze EL, Radkutsche Rapid, Urban Arrow, Pedalpower Harry, und ein paar weitere Exoten die ich eventuell vergessen habe.
Gibts für das Long Harry mittlerweile eine fertige Kiste für den Kindertransport, auch mit Regenverdeck? Das war für mich damals der Grund das UA zu nehmen, sonst hätte ich ein Long Harry gekauft.
Habe gerade nochmal nach dem Babboe City Mountain geschaut. Was mich da stören würde ist dass es vorne nur eine Rollenbremse hat. Wenn man da eine Scheibenbremse nachrüstet, wofür es dann wohl eine neue Gabel und ein neues Vorderrad braucht (Gesamtkosten geschätzt 3-400 Euro plus Montage), dann ist das Urban Arrow auf einmal gar nicht mehr so viel teurer.
Hab jetzt grade auch nochmal nach dem Babboe City Moutain geschaut - bei dem geringen Preisunterschied würde ich ohne einen Augenblick zu zögern das Urban Arrow vorziehen. Das ist einfach wesentlich hochwertiger.
 
Wenn Du so ein kleines Kind in der Schale transportieren willst, dann achte auf eine ordentliche Federung. Mindestens das Vorderrad sollte mMn gefedert sein, am besten wäre aber das Load mit Vollfederung.

Wir haben mit Autokindersitz im Lasti angefangen, da war unsere Tochter 8,5 Monate alt und hat gerade begonnen zu krabbeln. Früher hätten wir auf keinen Fall anfangen dürfen,
Unsere Tochter war IIRC erst ein paar Wochen alt, als sie zum ersten mal im Maxicosi mitgefahren ist. Definitiv <3 Monate. Die einzige Federung war im Maxicosi Halter und ansonsten halt wenig Luft in den Ballonreifen und vorsichtige Fahrweise. Es sind keine Schäden erkennbar.

Problematisch ist eigentlich eher das Alter so um ein Jahr rum, wenn sie zu groß für den Maxicosi sind, aber noch nicht so richtig stabil sitzen können und auch die Stöße von unten gut mitmachen. Das geht aber zum Glück auch recht schnell vorbei - das Alter fiel bei uns in den Winter, sodass wir eh nicht allzu oft mit dem Lasti unterwegs waren.
 
Hab jetzt grade auch nochmal nach dem Babboe City Moutain geschaut - bei dem geringen Preisunterschied würde ich ohne einen Augenblick zu zögern das Urban Arrow vorziehen. Das ist einfach wesentlich hochwertiger.
Oder halt das Bakfiets long. Was meinen die Motor-Experten, reicht ein Direktläufer-Vorderradmotor auch für hügeliges Gelände? Dann gibt es vom Bakfiets auch eine Variante die sogar billiger ist als das Babboe, mit 3250 plus Zubehör, allerdings nur mit Magura HS11 Felgenbremse vorne.
 
Oder halt das Bakfiets long.
Das Bakfiets ist ein sehr hochwertiges und schönes Rad, das war bei mir damals auch in der engeren Auswahl. Bei mir fiel es damals raus wegen dem VR-Motor und der damals nicht verfügbaren Scheibenbremsoption.
Was meinen die Motor-Experten, reicht ein Direktläufer-Vorderradmotor auch für hügeliges Gelände? .
Kommt drauf an, was "hügelig" heisst, darunter versteht jeder was anderes. Unsere Gegend würde ich auch als "hügelig" bezeichnen, da ist ein Direktläufer aber definitiv überfordert.
 
Direktläufer fallen aus meiner Sicht schon deshalb raus, weil sie sich "komisch" fahren. Vermutlich gewöhnt man sich daran, aber ein Mittelmotor fährt sich einfach "natürlicher".
 
OK, also ab nach Leipzig (oder Berlin) und Urban Arrow und Bakfiets mit Mittelmotor probefahren (y)

Eventuell kann man auch noch in die Überlegung mit einbeziehen dass bei den besseren Rädern der Wertverlust kleiner sein könnte.
 
Direktläufer fallen aus meiner Sicht schon deshalb raus, weil sie sich "komisch" fahren. Vermutlich gewöhnt man sich daran, aber ein Mittelmotor fährt sich einfach "natürlicher".
Direktläufer fahren sich nicht anders als Mittelmotoren (ich behaupte das beurteilen zu können, weil ich beides regelmässig fahre). Ein evtl. Unterschied könnte in der Drehmomentsteuerung liegen. Die haben auch nicht alle Mittelmotoren - ob es sowas für VR-Direktläufer gibt, weiss ich nicht (welche VR-Direktläufer gibts eigentlich?), meiner ist im Hinterrad.
 
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