Verständnisfrage zu Vorderradantrieb bei Lastenrad

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Lastenrad
Douze XL weiss GSD
Hallo zusammen,

seit einiger Zeit frage ich mich, warum es kaum oder keine cargobikes mit Vorderradantrieb gibt. Entweder sehe ich im wesentlichen Mittelmotoren (STEPS oder Bosch), die ihre Vorzüge haben, aber spezielle Rahmenaufnahme brauchen, oder?

Oder ich sehe Nabenmotoren im Hinterrad.

Warum nicht im Vorderrad? Hat das etwas mit Kabellängen zu tun? Oder mit dem kleineren Rad Druchmesser? Oder ist einfach noch keiner drauf gekommen? ;-)

Rätselnde Grüsse
Marius
 
Gute Frage , da ja eigentlich etwas mehr Gewicht auf dem Vorderrad Vorteile bei der Long John Bauweise hat. Nach meinen erfahrungen mit einem Urban Arrow mit Go swissdrive im Hinterrad, echt saustark, bin ich ja sehr neugierig auf einen Motor im Vorderrad. Kommt Zeit kommt Rad.
 
Urban Arrow mit Go swissdrive im Hinterrad, echt saustark,
Wo gibt´s denn sowas ? Selber gebaut? Was hat Dich der Antrieb denn gekostet?


Nachtrag: Das Radkutsche Rapid hat einen Frontmotor, den habe ich unterschlagen vorhin. Aber andere verbreitete Lastis mit Frontantrieb sind mir nicht bewusst.

Ich finde das Konzept eigentlich ideal: "normaler" Rahmen ohne spezielle Mittelmotor Konstruktion, gleichzeitig freie Wahl der Schaltungsart (Nabe/Kette) und ggf. sogar Riemenantrieb...


Grüsse
Marius
 
Warum Mittelmotoren bei den Pedelecs beliebt sind, dürfte zum einen daran liegen, daß Mittelmotorn allgemein in sind. Du findest allgemein kaum noch Pedelecs mit Nabenmotoren, außer bei den Baumarkt-Billig-Pedelecs.

Was spricht für den Mittelmotor? Er nutzt die Gangschaltung mit, was die Steigfähigkeit wahrscheinlich deitlich erhöht!
Nachteil dabei; Er belastet den Antriebsstrang enorm (Kettenverschleiß!) und ist kompliziert einzubauen. (Meist proprietär, wegen Motoraufnahme im Rahmen)

Für Nabenmotoren allgmein spricht, daß er den Antriebsstrang schont, weil ihn ENTLASTET. Die Kette hält dann länger, als ganz ohne Motor.
Wenn der Nabenmotor ein Directdrive-Motor ist, kann er bei Einsatz eines geeigneten Controllers auch zum Bremsen genutzt werden, was gerade an schweren Lastenrädern ein großer Vorteil ist, weil die Standzeit der Bremsbeläge erhöht wird. Die Verlängerung der Reichweite liegt im günstigsten Falle dabei bei ca. 10%, meist eher um 5%, also nicht der Brüller.

Gegen Nabenmotoren spricht, daß sie schlechter am Berg sind, weil das Rad am steilen Berg trotz Motor schnell in Geschwindigkeiten gerät, in denen der Motor uneffizient wird und viel Leistung nur noch in Wärme umgewandelt wird. Entweder ist der Motor dann über den Controller automatisch abgeregelt unterhalb bestimmter Geschwindigkeiten oder er hat einen Temperatursensor, mithilfe dessen erst bei höheren Motortemperaturen die Leistung reduziert wird.

Auf der Ebene macht es vom Stromverbrauch keinen nennswertetn Unterschied, ob ich Mittelmotor oder Nabenmotor fahre.

Komme ich zum Unterschied zischen Front- und Heckmotor:

Der Heckmotor hat den Vorteil, daß das Fahrverhalten gerade bei drehmomentstarken Motoren am wenigsten verändert wird, weil die Kraft dort eingeleitet wird, wo wir es gewohnt sind.
Sein Nachteil wird oben schon erwähnt: Ich bin dabei auf die Schaltung angewiesen, die der Motor vorgibt, was normal die Kettenschaltung ist. Umrüsten auf Nabenschaltung ist nicht drinnen.

Der Frontmotor hat den Vorteil, daß der Antriebstrang bis auf den Pedalsensor nicht angetastet wird. Ich kann also auch nach Einbau des Motors beliebig umbauen von Nabe auf Kette, von Kette auf Rohloff, Kette, Riemen, Ruderantrieb ;) ist alles machbar, solange ich den PAS an die Pedale bekomme.
Weiterer Vorteil: Im Winter habe ich Allradantrieb, was bei viel Schnee auf der Straße schon sehr angenehm ist!

Nachteil am Frontmotor:
Die Gabel ist meist seitens des Hersteller für die zusätzlich Belastung, die der Motor erzeugt (Drehmoment) nicht freigegeben, weil die Ausfallenden durch das Drehmoment brechen können. (Alles schon passiert, wie ich Pedelecforum lesen konnte) Abhilfe schafft hier eine Drehmomentstütze!
Oft muss wegen der dicken Achsen solcher Motoren an einer Gabel auch noch mal der Schlitz für die Achse vertieft werden, damit die Muttern ordentlich sitzen. (Hat bei meiner Gabel aber seit fünf Jahren keine Probleme gemacht, weil DMS verbaut ist.)
Das Lenkverhalten verändert sich durch das hohe Gewicht im Vorderrad. Die Lenkung fühlt siich träger an.
Bei starken Motoren kann ein Einsetzen des Schubes während enger Kurven (Wendemanöver) unangenehme Kippbewegungen des Fahrrades induzieren. Dagegen hift eine Steuerung über legalen Gasgriff mit PAS-Aktivierung, mit dem ich dann eben kein Gas gebe, solange das Rad so stark eingeschlagen ist.

Bei einem Long John könnte bei Glätte das Vorderrad bei leerer Ladefläche leicht durchgehen, weil wenig Gewicht auf dem Vorderrad ist. Ich würde bei so einem Rad wahrscheinlich zusehen, daß der Akku ganz vorne in oder an der Kiste verbaut wird, um das Gewicht günstig zu platzieren. Zudem würde das die Länge der hoch strombelasteten Leitungen verkürzen, wenn Motor, Controller und Akku nahe zusammen vorne verbaut sind.

Zudem kann, wenn es ganz dumm läuft schon die Rekuperationsbremse ein Vorderrad zum Haftungsabriss bringen.
Ist mir leider schon passiert mit abgefahrenem Schwalbe Fat Frank bei 30 auf nassem Pfllaster. Aua!
Dagegen hiflt: Reifen früher wechseln, keine Schwalbe Reifen fahren (?), Reku bei verdächtigem Straßenzustand nicht auslösen.

Noch ein Nachteil fällt mir ein:
DD-Motoren sind sehr groß und können in 20'' Rädern nur radial gespeicht werden, was meist die Nabenflansche nicht so gerne haben. Mein DD ist im 26'' Rad schon nur einfach gekreuzt gesppeicht und dennoch sehen die Übergänge Nippel-Speiche gar nicht gemütlich aus.


Dennoch bin ich bei meinem Yuba Mundo mit dem Frontmotor absolut zufrieden und würde es bei einem Mundo immer wieder so bauen. Aber nur mit Gasgriff.

Beim Long John hätte ich aber auch wenig Bedenken.

Übrigens gab es bei EflKW auch mal ein Bild von einem Lastendreirad mit vorne zwei Rädern und Achsschenkellenkung, das Frontmotor hatte!
Das ist sicher teuer, denn ich brauche zwei Motornen mit je einem Controller oder ich kann nur noch in Kurven beschleunigen. ;):ROFLMAO:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @triton-mole

danke für die umfassende Antwort - leuchtet alles ein. Pro und Contra Mittelmotor vs. DD waren mir klar, aber die spezifischen Fallen eines Frontmotors noch nicht.

In der Schweiz sind ja 500 Watt Motoren erlaubt, da treten die von Dir genannten Probleme ja ggf. noch stärker in Erscheinung.

Nur dieser Punkt leuchtet mir nicht ganz ein:
DD-Motoren sind sehr groß und können in 20'' Rädern nur radial gespeicht werden,
Das sieht aber beim ezee Motor zumindest auf diesem Radkutsche-Bild (Quelle: Radkutsche Homepage) anders aus: http://www.radkutsche.de/system/html/RAPIDmaster_schraeg_matt-RGB-8bit_klein+-3f785960.png

Beste Grüsse
Marius
 
Hallo Zsm.,

ich fahre einen Frontmotor (Fahrrad ist Eigenbau) und ich bin mit dem Fahrverhalten des Cargo sehr zufrieden und fahre damit lieber als mit der umbaubaren kurzen Liegerad-Variante. Das Cargo liegt satt auf der Straße(y), auch durch die Vollfederung. Ich bin voll bei den Ausführungen von @triton-mole. Bin auch mit einem Frontantrieb zufrieden und fahre auch mal beladen 8-10% Anstiege, allerdings mit den auch beschriebenen Nachteilen der Überhitzung und des Leistungsabfalls. Der Berg darf also nicht zu lang sein.

Kurzfassung einiger Details meines TWOgether:
  • Fahre einen Heinzmann Direktläufer mit radial gespeichtem Vorderrad. Habe nach 10.000km nur eine Speiche (gebrochen bei ca. 6.500km) gleich nachspeichen lassen. Verwende eine Spinner Grind 20" Gabel, die Hase Bikes auch am Hase Pino verwendet. Die Motorachse passt ziemlich haargenau und spielfrei in die ausfallenden der Gabel. Motor hat Drehmomentstütze.
  • Habe aufgrund der Entfernung zur Steuerung lange Kabel:(, aber dafür Allradantrieb:). Frontmotor und Rohloff hinten.
  • Die Lastverteilung und Kraftübertragung auf die Straße ist optimal (Fahrer gibt Gewicht aufs Vorderrad und das Hinterrad ist a) durch das Fahrradgewicht belastet b) bei Leerfahrt(!) durch die 2 hinten liegenden Akkus 8,5kg + Cargobox 7,2kg.
  • Außerdem bin ich ziemlich flott unterwegs durch die "Windschlüpfrigkeit"- etwas aufrechte Liegeradposition und die Box verschwindet in meinem Windschatten.
  • Habe so gut wie keinen Kettenverschleiß, aufgrund vorheriger Ausführungen: Keine Belastung; Single Speed zur Rohloff.
  • Auch Hindernisse wie Hügelchen, ein paar Treppen runterfahren oder Schieben sind kein Problem, da ich eine große Bodenfreiheit habe.
Wenn ein Interesse an diesem Fahrzeug bestehen würde, könnte ich mir sogar vorstellen exklusiv solche Fahrräder zu bauen.
TWOgether CargoBike.JPG Long Tail Cargo Bike TWOgether.JPG DSCN0792.JPG

Gruß Kalle
www.twogether-tandem.de
 
Ich fahre auch ein Nabenmotor (aber mit Getriebe) im Bullitt. Absolut Top. Bis auf die Reku-Bremse, ist der Getriebemotor echt super. Klein, unauffällig, relativ leicht und hat auch noch recht hohe Drehzahlen. Die 20" begünstigen das natürlich noch. In Berlin sind halt die Berge sehr klein, daher habe ich damit keine Erfahrungen.
Die Firma Urban-E rüstet ihre Räder (für den professionellen Einsatz) ebenfalls mit DD Motoren im Vorderrad und Akkus unter der Ladefläche aus.
 
@campasoda
Das UA mit Go Swissdrive ist mir über eine Auktion zugeflogen und wurde mal von Wattrad in Hamburg gebaut. Es was als singelspeed ausgelegt. Ich war sehr skeptisch und wurde sehr überrascht. Sehr kräftig das ganze. Schneller auf 25 km/h als mein UA mit BBS1 Motor. Die reichweite war aber geringer und das Rad ohne Strom zu fahren auch recht "Sportlich". Der Motor bremst schon sehr.
 
ich fahre am Bullitt einen Front-Getriebe Motor 500W im Gebirge und bin seit über 5000km sehr zufrieden damit. Es waren auch schon Steigungen von knapp 30% dabei mit voller Beladung(!).
Dabei sind aber max 4-6km/h möglich, mit viel Muskelkraft.
Der der Einbau war Problemlos und die
die Gabel hält perfekt, obwohl ich viel im Gelände fahre.
 
Radkutsche verbaut den Motor generell vorne im Rapid Lastenrad. Fahrverhalten entspricht genau den Erklärungen von Triton-Mole. Mittelmotor ist auch viel mit Marketing gepusht worden (meine Meinung). Rekuperation hat das Rapid leider aber auch nicht. Die Gabel ist beim Rapid entsprechend ausgelegt. Die Langzeiterfahrung fehlt mir leider. Es steht seit einigen Wochen wieder in Mössingen.....
Gruß Holger
 
Schon sehr interessant und informativ was hier bisher an Erfahrungen geschrieben wurde.
Derzeit planen wir auch unsere beiden Douze zu elektrifizieren und sind am knobeln was sich am besten eignet Front / Mittel oder gar Heckmotor obwohl letzterer wohl nur bei meinem Rad in frage kommt da meine Frau auf ihren Gates Riemen in Kombination mit der Nabenschaltung eigentlich nicht verzichten will.
Die Motoren sollen uns speziell auf unseren Urlaubstouren in hügeligen Gebieten entlasten ohne bei abgeschalteten Motor groß zu Bremsen.

Habt ihr da evtl. Empfehlungen für uns ?
Von der Kostenseite sollte es 2000,-€ pro Rad nicht übersteigen.
Ins Auge gefasst hatte ich eigentlich den Ezee Front oder GoSwissdrive Heckmotor wobei ich ja hier gerade gelesen habe das letzterer recht stark bremsen soll wenn er abgeschaltet ist, was schon wieder ein Ausschlusskriterium wäre.
Einen geeigneten Mittelmotor habe ich bisher überhaupt nicht gefunden.

@HolgersonPeterson
Das liest sich bei dir als ob du wiederholt Probleme mit deinem Rapid hättest, liegt das am Ezee Motor oder an allgemeinen Problemen mit dem Rad ?
 
Also wenn du ausreichend Muße zum basteln hast: bmsbattery und einen Getriebemotor. Dann bist du mit maximal 600-700€ pro Rad dabei. Der Motor macht fast keinen Unterschied im ausgeschalteten Zustand. Die Systeme lassen sich relativ einfach zusammenstecken.
 
Also wenn du ausreichend Muße zum basteln hast: bmsbattery und einen Getriebemotor. Dann bist du mit maximal 600-700€ pro Rad dabei. Der Motor macht fast keinen Unterschied im ausgeschalteten Zustand. Die Systeme lassen sich relativ einfach zusammenstecken.
Dem kann ich mich nur anschließen, habe gerade ein Bakfiets so nachgerüstet. Einbau ca. 2h, sehr simpel. Fährt sich gut mit Frontmotor.
 
Ich hab ja schon den Eindruck, dass der Bosch Mittelmotor bremst, wenn er nicht läuft. Es gibt aber Stimmen, die behaupten, dass das nur Einbildung ist.
 
Das sieht aber beim ezee Motor zumindest auf diesem Radkutsche-Bild (Quelle: Radkutsche Homepage) anders aus: http://www.radkutsche.de/system/html/RAPIDmaster_schraeg_matt-RGB-8bit_klein+-3f785960.png

Ja, weil es kein DD-Motor ist. Der Ezee ist ein Getriebemotor mit Freilauf.
DD-Motoren sind größer. so 25 bis 30 cm Durchmesser ist für DD-Motoren typisch.
Die werden in 20'' Felgen nur noch radial gespeicht.

Die Motoren sollen uns speziell auf unseren Urlaubstouren in hügeligen Gebieten entlasten ohne bei abgeschalteten Motor groß zu Bremsen.

In hügeligen Gebieten bieten DD-Motoren den Vorteil der Reku-Bremse.
Und Schleppmoment hat so ein Motor tatsächlich, wenn das System stromlos ist. Ungefähr vergleichbar mit einem eingeschaltenen Dynamo.
Ist aber das System eingeschaltet, ohne daß Antriebsleistung angefordert wird (Sozusagen nur Zündung auf "ein"), ist kein Schleppmoment mehr da. Der Stromverbrauch ist dabei auch vernachlässigbar. Bei mir so um die 200mA.

Aber eine sehr interessante Alternative könnte für Lastenräder in bergigen Gebieten auch ein langsam gewickelter 28''-Motor sein in einer 20'' Felge.
Der würde dann zwar nur bis kaum über 15 km/h unterstützen (evtl sogar weniger), dafür aber mit Bärenkräften!
So was würde ich aber eher mit Getriebemotoren machen, weil sonst bei 30 oder 40 km/h bergab die Elektronik in Gefahr geraten könnte, weil ein DD-Motor im Schleppbetrieb Spannung erzeugt und knapp über Vmax die Batteriespannung erzeugt. Lasse ich den dann aber mit doppelter Vmax laufen, weil es bergab geht, erzeugt der so hohe Spannungen, daß der Controller durchbrennen kann. Und das wird dann nicht lustig, wenn die Leistungs-Mos-FETs kurzschließen! Dann bremst der Motor nämlich MASSIV!
Ein Getriebemotor wird im Schleppbetrieb durch den Freilauf ausgekuppelt. Deswegen kann er auch nicht rekuperieren. Dafür hat er aber auch kein Schleppmoment!

Übrigens habe ich bei den Antriebskonzepten noch eine Variante, die bei Lastenrädern je nach Konstruktion noch interessant werden könnte, vergessen:
Kettenmotoren!
Die werden entweder in die Antriebskette integriert oder über eine eigene Kette mit einem freien Kettnblatt an der Tretkurbel gekoppelt.
Diese Systeme bieten die Vorteile und Nachteile der Tretlagermotoren, sind aber offene Systeme, das heißt, ich kann mir die Komponenten zu meinem Motor selber konfigurieren, statt ein meist komplett verdongeltes geschlossenes System zu fahren.
Leider ist der Einbau ziemlich komplex, weil ich brauche eine Freilaufkurbel und muss mir ausdenken, wo ich den Motor auf welche Weise montiere.

Dafür bin ich nach ein paar Jahren nicht auf die meist recht teueren Akkus von Bosch oder Yamaha angewiesen, sondern kann mir, wenn ich will sogar einen Akku selber löten!

Ich bin recht froh, ein offenes System zu fahren. ich bekomme billige 400Wh Akkus für unter 400 Euro und ab 500 Euro schon vernünftige Qualität.
 
Ich hab ja schon den Eindruck, dass der Bosch Mittelmotor bremst, wenn er nicht läuft. Es gibt aber Stimmen, die behaupten, dass das nur Einbildung ist.

Ich bin noch keinen gefahren, aber der hat einen Freilauf. Dürfte eigentlich nicht zu spüren sein.
Außer, Du hast einen von den neueren mit den winzigen "Kettenblättern". Die haben ein internes Getriebe, welches das Kettenblatt mit unfeähr 2,5-facher Kurbelgeschwindigkeit drehen. Da könnten etwas Verluste auftreten.
Wahrscheinlich ist das meiste einfach nur dadurch bedingt, daß einem ohne die E-Hilfe die Supermannkraft aus dem Motor einfach fehlt.

Aber wie gesagt, ist habe es noch nicht probiert, kann also nur theoretischen Senf dazugeben.
 
Hallo zusammen,

danke für Euren input - sehr interessant!

Ich kenne den Goswiss drive 500 von einem Douze, da hatte ich nicht das Gefühl, dass er stark bremst, wenn mal über das Tempolimit hinaus kommt. Dafür fand ich den Bionix als Bremse.

Aber: ich glaube, dass das beides sehr subjektive Eindrücke waren. Kann das irgendwo nachlesen, wie stark ein Motor bremst, wenn man über die Abschaltgeschwindigkeit kommt?

DD-Motoren sind größer. so 25 bis 30 cm Durchmesser ist für DD-Motoren typisch.

Stimmt, habe ich dann auch inzwischen gemerkt ;)

Es steht seit einigen Wochen wieder in Mössingen.....

Warum denn das?

Grüsse
Marius
 
Aber eine sehr interessante Alternative könnte für Lastenräder in bergigen Gebieten auch ein langsam gewickelter 28''-Motor sein in einer 20'' Felge.
Der würde dann zwar nur bis kaum über 15 km/h unterstützen (evtl sogar weniger), dafür aber mit Bärenkräften!
Das war mein erster Motor am Rapid, ein langsam gewickelter Crytstalite. Der Verkäufer scheint nicht bedacht zu haben, dass der in einem 20 Zoll Rad nicht annähernd auf 25 km/h kommt, ich hatte von der ganzen Thematik nicht wirklich eine Ahnung. Meine Enttäuschung war natürlich riesengroß, als der Motor im lang ersehnten Rad ständig bei knapp unter 20 km/h abgeschaltet hat und selbst das Umstellen auf Unterstützung bis 40 km/h natürlich keine Besserung brachte. Da hier an der Grenze des Ruhrgebites zum Niederrhein größere Erhebungen eher spärlich gesät sind, eine für mich total unsinnige Konfiguration. Daher wurde der Motor auch vom Händler mit Kopfschütteln über den (mittlerweile ehemaligen) Verkäufer anstandslos auf einen normal gewickelten getauscht.
 
Den Ezee Motor habe ich bisher ca. 1000 Km. gefahren. Ich habe eines der ersten Rapid´s bekommen und es damals (2014) ohne E-Unterstützung gekauft. Den E-Motor habe ich bei der Radkutsche Nachrüsten lassen (05/2016) und bis September gefahren. Die Nachrüstung habe ich dort machen lassen, da es gerade eh bei denen war und das Antriebskonzept für mich eines der stimmigsten beim Lastenrad ist (Motor vorne).
Im Gegensatz zum Bosch oder Shimano ist der Ezee recht laut. Würde aber wieder zum Ezee greifen, wegen dem Akku. Ich kann mir selber einen bauen ;-)
Gruß aus Norddeutschland
 
So nun komme ich auch mal dazu hier meine Meinung zu schreiben. Ich bin vom Frontmotor am Long John begeistert. Fahre ja ein Long Harry mit Puma seit nun 7000km und ein Bullitt mit Crystalyte G40 seit 1400km. Beide lassen sich sehr gut fahren! Ich wohne immer Flachland, deshalb wird es beim zweiten Rad dann ein kleiner DD.

Der Puma ist ein kräftiger Getriebemotor, der dem EZee recht ähnlich ist. (Zumindest gibt es Getrieberitzel als Ersatzteile, die in beide passen)
Der Abtrieb hat bis jetzt alles weggeschleppt was er sollte. Dabei ist er aber stets zu hören. Außer neben der viel befahrenen Hauptstraße. Das und das wir zu 95% in der kleinsten Stufe unterwegs sind hat beim Bullitt zum "Schwächeren" DD geführt.

Das Bullitt ist nahezu Geräuschlos mit dem DD. Man hört im unteren Geschwindigkeitsbereich ein leises Brummen. Da es der schnell gewickelte G40 ist, kommt man problemlos auf über 25km/h wenn man sie im Display freigibt. Bei vollem Akku ca. 34km/h laut dem Display. GPS Gegenprobe fehlt noch. Der Puma liegt bei 30km/h ungedrosselt.

Beide Räder haben sich im Fahrverhalten durch die größere Masse im Vorderrad verbessert. Das Vorderrad läuft stabiler. Auch ist durch Akku und Motor vorne immer eine gewisse Grundlast auf denn vorderrad, was sich beim Bremsen positiv bemerkbar macht.

Der Allradantrieb wurde im letzten Winter bei Matsch, Schnee und Eis ausgiebig getestet. Wenn man nicht aufhört zu treten zieht einen der Motor schön immer wieder in die Spur. Sobald der Motor aus ist, schiebt das Gefährt über das Vorderrad.

Ich bin das Bullitt mit Steps gefahren und bin von der Systemintegrstion und von der Kraft begeistert gewesen. Leider kann man den Antrieb deutlich hören. Dazu kommt halt das Problem der Verdongelten Komponenten und der proprietären Motoraufnahme. Ich möchte gern selbst was am Antrieb machen können.

Warum immer mehr auf dem Mittelmotor setzen bei Long John ist mir unklar. Jedoch bieten die großen Player in dem Bereich wie Bosch oder Shimano ja auch gar keine anderen Systeme (mehr) an.

Gruß hinnakk
 
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