Lastenfahrrad vs. Lkw

Fritz wenn du Hartzi bist bekommst du beim Bürgeramt den Berlin Pass und somit vergünstigungen. Damit hat das S"ticket" (sozialticket) unter 40€ im monat gekostet. Ka wie der Preis atm ist.
Wobei dieses Argument beim Straßen- und Autobahnbau genauso gelten würde.
Stell dir jetzt also vor die Autos wäre kostenlos "aus 35cent/km Lobbypotenzial" werden 0 cent... und querfinanziert wirds aus dem Topf für Natokriege... - da bin ich aber sofort dafür!
 
Fritz wenn du Hartzi bist bekommst du beim Bürgeramt den Berlin Pass und somit vergünstigungen. Damit hat das S"ticket" (sozialticket) unter 40€ im monat gekostet. Ka wie der Preis atm ist.
Keine Ahnung, wie viel das Sozialticket kostet. Ich rede vom Normalbürger, der in die Arbeit fährt, am Wochenende mal raus aus der Stadt und am Abend ins Kino. Im Anbetracht der Tatsache, dass wir hier in Berlin gefühlt die Hälfte von dem verdienen, was die Leute in Wien bekommen ist es doch dezent absurd, dass das Jahresticket für die Öffis mehr als das doppelte kostet.
Stell dir jetzt also vor die Autos wäre kostenlos "aus 35cent/km Lobbypotenzial" werden 0 cent... und querfinanziert wirds aus dem Topf für Natokriege... - da bin ich aber sofort dafür!
Äh, ich meinte jetzt eher: Stell Dir vor die Straßen- und Parkplatz Nutzung würde die verursachten Kosten durch Maut und Parkgebühr finanzieren. Dann wäre aber ganz schnell Ende mit der Attraktivität des Autos.

(Fahrräder verursachen übrigens ungleich weniger Kosten in diesen Bereichen)
 
Der Hund mußte zur Jagd getragen werden
na ja soganz war das auch nicht, aber ich stimme dir in sofern zu das ein nicht ganz kleiner Teil der damaligen Energiewirtschaft die Braun/Steinkohle immer in petto gehalten haben..... Sie waren der Atome nie abgeneigt weil auch das eine Grosstechnologie ist die man sich nicht wie ein Windrad "in den Garten" stellen kann
 
Ich habe jetzt intensiv hier mit gelesen und muss erstmal ein sehr großes Lob an @Joshua aussprechen. Deinen Argumentation zur Glaubwürdigkeit der Wissenschaft war unglaublich entwaffnent.

Mein Senf zum Thema Fahrrad:
In Ballungsgebieten ist es denke ich vielen Leuten, auch wenn sie aus Bequemlichkeit noch Autonutzer, klar, dass das Fahrrad die bessere Alternative ist. Weniger Verkehr, weniger Platzverbrauch, weniger Kosten, mehr Bewegung, meist gleich schnell oder sogar schneller, keine Parkplatzsuche, kein Stau. Die Argumente liegen auf der Hand. Für weitere Strecken und untrainiertere Zeitgenossen empfehle ich immer ein Pedelec. Da ist die Geschwindigkeit kosntant hoch und man kann ganz ohne Probleme 10-15 km Strecken in einer vertretbaren Zeit zurücklegen. All das sieht jeder ein, denkt auch darüber nach, aber spätestens bei Regen und Kälte ist dem geneigten Autofahrer mit Radfahrvorsetzen der Sitz näher als der Sattel. Das lässt sich interessanterweise keiner ausreden, dass man mit passender Kleidung auch bei -10°C noch fahren kann.

Im ländlichen Raum sieht die Sache ganz anders aus. Keine Probleme mit Platz oder zu viel Verkehr. Radfahrer haben selten den Vorteil auf einem direkteren Weg fahren zu können und damit Strecke zu sparen. Ich wäre als Jugendlicher auch nicht auf die Idee gekommen alle Strecken bis 15-20km einfach so zu erradeln. Kürze Strecken ja, zur Schule, zum See, zu Freunden ab und an auch längere Strecken. Doch irgendwann gab es das Moped und damit war Radfahren erstmal abgeschrieben. Wenn ich meinen Eltern erzähle, dass man ohne Probleme mit nem E-Lasti den Wocheneinkauf, auch in der 15km entfernten Kreisstadt locker machen kann werde ich in wenig belächelt. Zudem es dorthin auch einen sehr schönen Radweg auf einem Flussdeich gibt, quasi kürzestmöglich. Andererseits ganz auf das Auto verzichten funktioniert dort dann wirklich nicht und wenn es einmal da steht, ist es natürlich einfach es zu nutzen. Auch die Strecke zu meinen Großeltern sind wir eigentlich immer mit dem Auto gefahren. Mit dem Rad sind es bloß 26km also, eine Stunde flott radeln. Mit dem Auto sind es 36km, weil man über die Bundesstraße große Umwege fahren muss.

Und jetzt noch das Thema fahrscheinloser ÖPNV. Ich denke es wäre eine gute Idee, wobei Berlin da echt an Grenzen stoßen würde. Die Bahnen können in den Stoßzeiten kaum mehr Menschen aufnehmen und die Taktzeiten sind auch nicht beliebig verkürzbar, bzw sogar schon am Minimum angekommen. Für kleinere Städte ist das bestimmt sinnvoller, um die Flotte besser auszulasten.

Und jetzt noch ein letzter Gedanke zum Thema Autoverkehr: auch da sehe ich zwei Maßnahmen als sehr erfolgversprechend: mehr Infrastruktur für die Radfahrer als Angebot umzusteigen und den Besitz eines PKW an den Nachweis eines persönlichen Stellplatzes geknüpft. Dann werden die Kosten für den Flächenverbrauch direkt umgelegt.
 
Und jetzt noch ein letzter Gedanke zum Thema Autoverkehr: auch da sehe ich zwei Maßnahmen als sehr erfolgversprechend: mehr Infrastruktur für die Radfahrer als Angebot umzusteigen und den Besitz eines PKW an den Nachweis eines persönlichen Stellplatzes geknüpft. Dann werden die Kosten für den Flächenverbrauch direkt umgelegt.

Da man als Radfahrer keine direkte Steuer zahlt um Radwege zu finanzieren geht das nur wenn man das Geld aus anderen Töpfen nimmt oder einfach druckt, was dann durch die Inflation alle trifft.

Auch wenn Fahrräder weniger Platz nehmen als Autos so nehmen sie trotzdem Platz. Da ist es doch nur fair das du als radfahrer auch einen Nachweis für deinen Stellplatz erbringen musst. ;)
 
Steuer zahlt um Radwege zu finanzieren geht das nur wenn man das Geld aus anderen Töpfen nimmt

Ja, aber auch die Infrastruktur für Autos wird über Steuern finanziert und die Kosten pro km sind um ein vielfaches Höher als für Radwege, gerade in Ballungsgebieten.

Platz:
Ja, auch Fahrräder verbrauchen Platz. In einer absolut freien und kapitalistischen Welt müssen alle für ihren verbrauchten Platz direkt bezahlen. In einer politisch geprägten Welt, kann man Abwägungen treffen was gefördert werden soll und wen man zur Kostendeckung heranzieht: Fahrradverkehr: viele positive Eigenschaften für alle --> politische Förderung
Autoverkehr: viele negative Auswirkungen auf viele --> politische Einschränkung

Das gleiche gilt ja zun Beispiel bei Zigaretten, großer Schaden, hohe Abgaben. Das nicht alles so einfach ist und es viele graue Zwischentöne und viele lobbybeeinfluste Entscheidungen gibt ist natürlich klar.
 
Berliner durchschnittliche Verhältnisse: Miethaus und Fahrradstellplatz im Hof, den die Mieter mitbezahlen. Wir auch. Also von mir aus - kein Problem.
 
Öffentlicher Raum in den meisten Städten im Besitz der Gemeinde und somit der Bürger. Wieso sollten Bürger sich selbst einen Parkplatz vermieten?

Zumal hier bei mir überall Parkgebühren fällig werden für die die keine Anwohner sind und eine Plakette haben. Ich bin mir nicht sicher aber wenn ich 10 Autos hätte würde ich trotzdem nur eine Plakette bekommen.

Genauso hinkt fritz cola ja hinher mit seiner Argumentation. Der Fakt das wir Straßen, Parklätze etc haben deutet doch stark darauf hin das das kostendeckend bezahlt wird. Ob durch KFZ Benzin oder sonstige Steuer.
 
Hallo core, lieber auch-Berliner:

Äh - ja. Ich versuche gerade Deiner Argumentation im Geiste zu folgen und habe etwas Schwierigkeiten.

Grundsätzlich ist ein Haus / Grundstück zunächst mal Privatgelände und wenn ein Eigentümer oder Mieter einer Wohnung für Nutzungsrechte an der Fläche zahlt, dann ist da eben auch der Fahrradstellplatz keine Angelegenheit öffentlicher Daseinsfürsorge, nicht steuerfinanziert oder sonstwie quersubventioniert. Wir zahlen unsere Hofstellplätze für die Räder mit der Miete mit, die Zurverfügungstellung ist eine privatrechtliche Angelegenheit zwischen uns und unserem Vermieter.

Völlig unstrittig dürfte sein, dass öffentliches Straßenland, auf dem die Feuerwehr anfährt, der Müllwagen kommt, der Bus fährt, der Lieferdienst für die DHL-Pakete kommt, dass dieses Straßenland Teil der öffentlichen Daseinsfürsorge ist und daher der Staat eine wie auch immer durchgeführte Finanzierung über den Staatshaushalt zu leisten habe.

Problematisch wird es, wenn gerade in engen, teuren und hochgenutzten innerstädtischen Wohnlagen der Flächenverbrauch rein zum Parken von privaten Kfz der Allgemeinheit aufgebürdet wird, diese Allgemeinheit aber zunehmend Verzicht in Bezug auf Kfz übt, die Gehwege und Radwege dadurch aber nicht breiter und besser werden, sondern nur noch mehr Dödel sich das Traumauto mit H-Kennzeichen als Zweitwagen neben die Laterne stellen. Mal etwas übertrieben dargestellt. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass es mit der Daseinsfürsorge übertrieben wird, dass die realen Kosten nicht durch Umlagen zulasten der Verbrennermotoren-Betreiber gedeckt werden.

Eine Parkraumbewirtschaftung, die ja allein schon durch Überwachung, Ticketautomaten, Sanktionierung auch Geld kostet, ist eine Regulierungsmassnahme. Angedacht als Möglichkeit der Zuverfügungstellung von Stellplätzen für Anwohner und Kunden von Gewerbetreibenden. Eine nicht unumstrittene Massnahme, ganz eindeutig politisch, aber nicht primär oder alleinig einem Gerechtigkeitsgedanken bezüglich Flächenverbrauch folgend. Die Anwohner dürfen nach wie vor alles zuparken, erwerben freilich mit der Plakettengebühr eine gewisse Zuverlässigkeit wohnortnahen Parkens. Sie bezahlen damit aber nicht die Fläche an sich, etwaig als Miete. Klar ist, dass wer als Anwohner 10 Kfz besitzt, dieser dennoch nur die eine Plakette bekommen sollte. Sonst wäre auch dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet (man hätte dann gegen Bezahlung plötzlich ganz viele Freunde, deren Autos man mal eben anmeldet - die Lehrer der Schule bei uns gegenüber wären sicher begeistert!).
 
Genauso hinkt fritz cola ja hinher mit seiner Argumentation. Der Fakt das wir Straßen, Parklätze etc haben deutet doch stark darauf hin das das kostendeckend bezahlt wird. Ob durch KFZ Benzin oder sonstige Steuer.
Nö, Du hinkst hinterher. Du behauptest durch Deine Kaufentscheidung die politischen Entscheidungen mit zu gestalten. Aber bei der Straßen- und Stellplatznutzung (bei uns ist sämtlicher Kfz-Stellplatz gratis) wird erst bezahlt (u.a. auch durch hohe Mieten, kleine Spielplätze, wenig Erholungsflächen, etc.), und dann entscheidest Du, ob und wieviel Du von dem bezahlten nutzen willst. Da läuft Deine Idee völlig ins Leere.
Zumal (wenn ich mich nicht täusche) die Kfz-Steuer und die Benzinsteuer dem Bund zufließen, während das Land oder die Gemeinde den Platz zur Verfügung stellt.
 
Und vielleicht noch als postscriptum zum Thema Parkraumbewirtschaftung: Wir haben diese hier vor der Türe und allenthalben Nachteile dadurch. Familie und Freunde, die gelegentlich per Kfz zu Besuch kommen, gar Übernacht-Besuche von Verwandtschaft, die müssen kräftig bezahlen oder aber weit entfernt parken. Geht schon, mit Kindern, Gepäck, schleppenmüssen aber nicht so praktisch. Dasselbe betrifft uns, wenn wir (was sehr selten vorkommt, zugegeben) mit Mietauto, privat geliehenem Auto oder Miet-LKW unterwegs sind. Die Handwerker und Anlieferer mit längeren Parkzeiten bei uns schimpfen auch immer. Alle Nachbarn mit eigenem Kfz / mit Parkplakette, die sind übrigens alle hochzufrieden mit der Situation. Ausreichend Parkplätze und so. Die 200,-€ alle paar Jahre (so in dem Dreh) jucken da nicht wirklich.
 
Habe die Gebühren gegoogelt und meinen Irrtum bezüglich der 200,-€ bemerkt:

Die Verwaltungsgebühr beträgt für die Ausstellung eines Bewohnerparkausweises bei bis zu zweijähriger Geltungsdauer: 20,40 Euro.
Für die Gästevignette:
bis 3 Tage: 10,20 Euro
bis 1 Woche: 13,- Euro
bis 2 Wochen: 15,- Euro
bis 3 Wochen: 20,- Euro
bis 4 Wochen: 25,- Euro


Also für Anwohner mit eigenem Kfz echt nicht teuer, die Gästevignette vergleichsweise teuer. Entspringt wohl dem Gedanken, dass man das mit den "Gästen" nicht gut kontrollieren kann und lieber über die höheren Gebühren dem Missbrauch vorbeugt.
 
@Fritz Cola Der Einzug in eine Wohnung ist doch genauso eine Kaufentscheidung. Ich kann vorher alles besichtigen und wenn mir die Miete zu teuer, die Stellplätze für Autos zu viel Platz einnehmen und keine Erholungsflächen vorhanden sind ziehe ich dort einfach nicht ein. Niemand zwingt dich in deiner Wohnung zu bleiben.

Derzeit wird die Mehrheit der Leute aber eine Wohnung mit guter Straßenanbinung und PKW-Stellplatz nachfragen und dieser Nachfrage wird entsprochen.
 
Lieber core, lieber Fritz Cola,

kann es sein, dass ihr da auf so ein "Henne-Ei-Problem" gestossen seid?

Städtische Infrastruktur mit ihrer Historie ist das eine, die Notwendigkeit zeitgemäße Anpassungen vorzunehmen das andere.

Das Staats- und Finanzgebilde, von dem wir alle (der eine mehr, der andere weniger) profitieren, welches uns reguliert, gefangen hält, andererseits aber auch (zumeist) ein gütliches Auskommen miteinander ermöglicht, das ist alles nichts ehern in Stein gemeißeltes. Es wird eigentlich ständig neu ausgehandelt. Mal ruckartig, in Form von weit reichenden Gesetzen, aufgrund plötzlicher gesellschaftlicher Stimmungswandel (und seien es nur die Eliten, bei denen die Groschen gefallen sind: Fukushima, folgende Atompolitik). Mal (oder auch oft) ist die Masse der Wähler, der Bevölkerung auch schon viel weiter als die Entscheidungsträger und man wartet auf Erkenntnis: Verkehrspolitik als Paradebeispiel.

Das zeitgemäße Umgestalten einer Großstadt wie Berlin im Hinblick auf die Verkehrsinfrastruktur ist eh' eine Herkules-Aufgabe. Das größte Problem scheint mir, dass absurderweise restlos alle sich benachteiligt und als Opfer fühlen im status quo (die Fussgänger, die Autofahrer, die Radfahrer, die ÖPNV-Nutzer). Kaum einer ist aber bereit, in der Kontroverse zuzugeben, dass er von einzelnen Umständen derzeit (noch) weidlich profitiert (wir Radfahrer können fast überall vor der Tür parken, haben keine Nummernschilder, keine Registrierung, keine Rad-Steuern). Anders gesagt: Keiner will verzichten. Eine Verbesserung der einen Verkehrs-Modalität soll nicht durch Verzicht bei der anderen aufgewogen werden. Das aber geht schlicht und einfach nicht. Die Gründe sind endliche Flächen, endliche Gelder, endliche Beschleunigung (gerade auch im Hinblick auf Gefährdungspotenziale).

Noch absurder wird die Betrachtung dadurch, dass die meisten von uns eher auf drei oder gar vier der genannten Verkehrsmodalitäten Zugriff haben, gar nicht im Alltag auf die eine beschränkt sind.

Die Zeitenwende aber naht, wenn Rad-fahrende, gerne Fuss-gehende und den ÖPNV-nutzende Leute wie ich, ganz unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten, trotz Familie und Transport-Bedarf, auf ein Auto verzichten und sich dadurch nicht etwa moralisch überlegen, sondern körperlich und psychisch einfach besser fühlen. Diese Lebensqualität ist mir gar nicht mit Geld zu bezahlen. Trotz der bekannten Ärgernisse im Alltag. Für mich hat sich das mit dem privaten Kfz in unserem Wohnbezirk, in unserer Lebenssituation bereits überlebt.
 
kann es sein, dass ihr da auf so ein "Henne-Ei-Problem" gestossen seid? [...]
Das größte Problem scheint mir, dass absurderweise restlos alle sich benachteiligt und als Opfer fühlen im status quo (die Fussgänger, die Autofahrer, die Radfahrer, die ÖPNV-Nutzer).
Henne und Ei? Richtig, schreib ich ja schon seit ein paar Seiten.

Ich finde grundsätzlich die Unterteilung in Autofahrer, Fußgänger, Öffi-Nutzer, Radfahrer, etc. nicht hilfreich. Wir sind schlicht Bürger, die von A nach B kommen wollen und uns dann auf Grund der politisch gegebenen Vorraussetzungen für ein Fortbewegungsmittel entscheiden. Und wie Du ja richtig anmerkst kann das schnell hin und her wechseln.
Aus diesem Grund ist ja auch dieses "Kampf-Radler" Gequatsche völliger Humbug. Es gibt keine Kampf-Radler. Aber es gibt Kampf-Verkehrsteilnehmer. Die wird man auch nicht los, die gibt es in den Öffis, zu Fuß, auf dem Rad, im Auto, im LKW, ... Für uns als politische Gemeinschaft stellt sich nur die Frage, in welchem Fortbewegungsmittel wir diese Kampf-Verkehrsteilnehmer bevorzugen. Und ich finde sie speziell im Kfz am unangenehmsten.

@core : Leider wird die Einrichtung von Autofreien Bezirken regelmäßig von der Politik torpediert. Wenn ich wirklich die Wahl hätte, dann wäre ich durchaus bereit mehr zu zahlen, um dafür autofrei leben zu können. Aber bei Neubauten wird von Seiten der Politik immer darauf bestanden, dass ausreichend Parkraum zur Verfügung steht (z.B. die Siedlung in München Riem, ehemaliger Flughafen).
Das liegt vermutlich auch daran, dass es von politischer/wirtschaftlicher Seite kein Interesse gibt zu zeigen, dass autofreies Leben wesentlich attraktiver ist.
 
Das mit dem Henne/Ei prinzip wurde schon mehrmals angesprochen.

Dabei will ich Fritz auch nicht immer wiedersprechen denn geht man davon aus das Geld aus dem nichts erzeugt wird, kann es sehr wohl diese selbsterfüllenden Prophezeiungen geben. Geld aus dem Nichts gibt es aber erst seit den 1970er Jahren als der Goldstandard abgeschafft wurde. Vorher musste man erst "leisten" um an Geld (Anspruch auf "gegen"Leistung) zu kommen. Heute kann man leistungslos Geld erzeugen somit erzeugt man Anspruch auf Leistung ohne eine Gegenleistung erzeugt zu haben.

Was dabei passiert ist aber ganz einfach, denn wenn ich die Geldmenge einfach ausweite und Sie von Oben in die Leistungspyramide stecke dann habe ich noch kein Kaufkraftverlust. Erst wenn diese Geldmenge bei den Leistenden ankommt und somit dem Markt zur Verfügung steht erkennt man das Überangebot von "Geld" und dann sinkt die Kaufkraft.

"Helikoptergeld" und BGE funktionieren schon aus dem Grund nicht weil das Geld von unten in die Pyramide kommt. Jeder erkennt sofort das leistungsloses Geld auf den Markt geworfen wurde. "OH, Geld ist mal wieder billiger geworden!" wird man sagen wenn die Preise anziehen.

Und ob Geld gedruckt wird oder nicht entscheidet in der Regel nicht das Volk sondern ein Bänker. Da wir in einem Schuldgeldsystem leben kommt Geld ausschließlich durch Kredit in Umlauf. Wenn also ein Bänker der Meinung ist wir düfen die Radwege haben dann "kauft" er die Staatsanleihe mit der das Finanziert wird. Dabei erzeugt er einfach einen Buchungssatz und ob du zurückzahlen kannst oder nicht Spielt für den Bänker eigentlich kaum eine Rolle da er dafür nur 2% Mindestreseve vorhalten muss.
 
Ich sehe auch nicht, dass ich in Berlin die Wahl hätte in einenn autofreien Bezirk zu wechseln. Es gibt nur Gegenden mit mehr Autos und welche mit zu vielen.
Es ist im Moment einfach so, dass die Infrastruktur für die wenigen Personenkilometer in Großstädten enorm viel Platz verschlingt, wogegen alle anderen Transportmittel wesentlich effizienter sind. Deshalb ist eine politische Überlegung sinnvoll, demjenigen mehr Förderung zuteil werden zu lassen, der weniger Kosten verursacht.
Und eines ist ja auch klar, Autos haben im Gesamtkontext ihre Berechtigung, die Frage ist nur ob jeder eines braucht.
 
Der Anspruch auf einen kostenfreien Laternenparkplatz hat sich ja spätestens seit Hartz4 gesellschaftlich gefestigt. Wer jeden Job annimmt, zahlt auch weniger Miete incl. sonstiger eventueller Wohnortnachteile. Die Pendlerstatistik sagt aber, dass hier ausgerechnet sehr wenig Auspendler wohnen. Trotzdem alles voller Autos. Wenn jemand privat sein Auto vermietet, kommen die Mieter aus entfernten autofreien Großsstädten (statt aus der Nachbarschaft) und fahren damit in Urlaub ;-) ÖPNV ist in ländlich strukturierten Gebieten selten zu gebrauchen. Es ist ja noch nicht einmal auf die Schnelle möglich, für einen Kreis in der Flächengröße von Berlin den Preis für ein Monatsticket zu ermitteln (geschätzt 900 €).
Die klammen Kommunen bei uns wollen aber schnelles Geld und stellen sich mit zusätzlichen Baugrundstücksverkäufen gegen die Bürger, die dort z. B. in einem Neubaugebiet lieber einen Sammelparkplatz angelegt hätten, um eine schöne, nicht zugestellte Wohnstraße zu haben. Selbst wenn die Kommune für einen Sammelparkplatz Gebühren erheben würde, wäre die Finanzierung spätestens nach 20 Jahren abgeschlossen. Das wäre für die Bewohner das 20fache gegenüber Anwohnerparkplakette. Ein Radarwagen zur Tempoüberwachung wäre wahrscheinlich rentabler als der Bau von Parkplätzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@bastelfreak niemand zwingt dich in Berlin zu wohnen bzw in einer Großstadt.

@LaPalomaExpress als H4bezieher wirds schwer mit Auto das Geld sollte kaum für private Fahrte ausreichen.

Ich gehe mal davon aus das du nicht bereit bist 900€ für ein Monatsticket auszugeben oder die 900€ durch Steuern querzufinanzieren.

Ich gehe mal davon aus das du nicht in diese Wohnstraße gezogen wärst um jeden morgen ewige Meter zum kostenpflichtigen Sammelparkplat zu laufen.

Ich gehe mal davon aus das du nicht bereit bist mehr Abgaben an die Kommune zu leisten um das Sie nicht Aufgrund leerer Kassen gezwungen ist Baugrundstücke zu verkaufen.
 
Manchmal gibt es erstaunlich progressive Projekte. Ich bin in den 80ern in einer teilweise autofreien Siedlung groß geworden. Das sah so aus dass es Garagenhöfe am Rand gab, und die letzten 100m zum Haus musste man dann zu Fuß gehen. War super, weil wir Kinder auf den Fußwegen nach Herzenslust Rad und Rollschuh fahren konnten, ohne auf Autos achten zu müssen, und man konnte richtig Strecken zurücklegen, bevor man in die Nähe einer Straße kam.
So eine Siedlung fände ich auch jetzt super um meine Kinder einfach raus schicken zu können, aber die sind echt selten.
 
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