Urlaubsreise mit 2 Kindern im Cargobike?

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miss fearless

Guest
Hallo Zusammen.
Ich überlege gerade eine lange Fahrrad-Urlaubsreise mit meinen 2 Kindern im nächsten Jahr, bevors mit der Schule los geht und man so eingeschränkt ist.
Die Kinder wären dann 4,5 und 6,5 Jahre alt. Ich habe hier nun viel gelesen, aber kann jemand was zu langen Urlaubsreisen mit Kindern und Cargobike erzählen? Leider habe ich überhaupt keine Idee, welches die beste Lösung für den Transport sein kann. urban Arrow, Kindertandem, oder Longtail, oder, oder..... Ich bin überfordert. Der Papa würde erst viel später dazukommen, er scheidet somit als "Zugpferd" aus.

Da meine Schwiegereltern in Schottland leben, würde ich sehr gern mit den Kindern mehrere Wochen durch Schottland radeln. Aber hier schon das Problem des Hinkommens. Flieger ist wohl ausgeschlossen, zur Fähre radeln, naja, ca 800 km durch Deutschland. Bike erst in Schottland kaufen?
Vielleicht hat ja sxhon jemand eine lange Urlaubsreise mit Kindern unternommen, die zu gross und schwer für Fahrradanhänger sind, aber noch zu klein zum selber radeln (längere Strecken und auf Strassen).
Vielen Dank!
 
Wie immer: Es kommt drauf an ... :)

Wie lange möchtest du den auf Tour sein? Was verstehst du unter "lange"?
Der/die 6jährige sowohl der/die 4 jährige wollen doch sicherlich auch gerne schon streckenweise selber radeln, oder?

Also, nehmen wir mal an, dass ...
a) man eine reine Netto Radlfahrzeit von ca. 4 Std. pro Tag annimmt (mehr wird mit Kindern selten klappen).
b) Durchschnittlich ca. 15-max. 20km/h ... somit würde ich pro Tag 50km (bis max. 80km im Flachen) ansetzen
c) 5 Tage radeln und 2 Ruhetage ... somit kommt ihr auf ca. 300-400km pro Woche

Persönlich würde ich von DE aus zur Fähre radeln! in 2-3 Wochen wärst du da. Und Deutschland ist schön (also links und rechts von den BABs).
Und dann eben noch durch UK
Wenn ihr also 6 Wochen Zeit habt :) ... why not?!

Nehmen wir mal an, dass deine Kinder auch deren Räder mitnehmen und zum Teil fahren: Dann benötigst du ein z.B. Urban Arrow mit Anhänger.
Auf den Anhänger dann Gepäck (was nicht auf den Gepäckträger passt) sowie die Räder, wenn die Kinder nicht mehr selbst fahren können / wollen.

Ich würde an deiner Stelle aber mit E-Motor ein Radl wählen und einen zweiten Akku dazu kaufen.

Persönlich bin ich noch nicht über solch eine lange Zeit (also länger als 2 Wochen) mit Kindern geradelt.
Aber als wir "nur" zwei kleine Kinder hatten, sind meine Frau und ich folgend gefahren:
Frau: Ihr Rad mit Gepäcktasche hinten
Ich: Mein Rad mit Gepäcktaschen vorne + hinten (inkl. Zelt) + Anhänger Chariot CX2 (hierin dann die Kinder sowie auch noch einiges an Gepäck in die Tasche). Auf den Chariot haben wir die kleinen Fahrräder der Kinder festgespannt. Somit hatten wir deren Räder dabei und sie konnten im Flachen auf schönen Radwegen auch mal ein paar Meter selber radeln.

Ich habe kein E-Bike und an Steigungen musste ich schon sehr reinkeulen ... aber ich fahre auch sehr viel Fahrrad und bin entsprechend sehr gut trainiert. Meine Frau wäre mit so einem Gespann in leicht hügeligen Gegenden keine 5km weit gekommen ... nur mal soviel zur Einschätzung. Daher meine Empfehlung unbedingt ein E-Bike zu nehmen.

Achja, vergesse dir auch nicht Gedanken zu machen, wie du wieder alles aus Schottland nach Hause bekommst :) !
Persönlich würde ich aber mal bei Speditionen anfragen. Ich könnte mir vorstellen, dass du dann alles für ca. 500€ wieder nach Hause schicken lassen kannst.
 
Mit Lastenrad ist mir nichts bekannt, aber es gibt ein paar Blogs von Leuten die mit etwas kleineren Kindern halbe Weltreisen, auch durch die Wildnis, mit dem Fahrrad unternommen haben. Wenn mir jetzt nur noch einfallen würde wo ich die gesehen habe...

Ansonsten, wie wäre es damit, die Ostseeküste entlangzuradeln? Besonders weiter gen Osten ins Baltikum hin soll es landschaftlich extrem schön sein, und man kann immer mal wieder eine Pause einlegen mit einem Tag am Strand. Das flache Terrain kommt einem wahrscheinlich auch entgegen, und Teile der Strecke oder der Rückreise sind vielleicht auch mit der Bahn zu überbrücken, wenn es noch Bummelzüge mit Gepäckwagen gibt.

Schottland wäre mir mit Kindern in diesem Alter wohl einen Tick zu anspruchsvoll, hügelig und mit recht wechselhaftem Wetter.

Als letztes fällt mir noch ein dass man mal schauen sollte wo es explizite Radwanderwege gibt, damit die ganze Familie entspannt radeln kann und man nicht die ganze Zeit auf Autos aufpassen muss. Landstraßen können recht eng und unübersichtlich sein, da möchte ich nicht mit der Familienradelgruppe hinter der Kurve sein, so wie manche Autofahrer durch die Gegend kacheln.
 
Hallo miss,

fährst du schon ein solches Fahrrad ? Wenn ja... gut, wenn nein versuch zum üben und ausprobieren hier eins zu leihen/mieten. Frag deine Großeltern ob die da eines leihen können. Da der Tranport leicht mehr kostet wie der ganze Urlaub, solltet ihr euch was anderes überlegen....z.B. ein Ziel, an dem man so ein Rad und co. mieten kann.

Ich fahre immer mal wieder an die Nordsee,... 250 km ... und nehm unser Lastenrad mit.. so könntet ihr das auch machen :
Per Mietwagen, Kastenwagen/Kombi wo alles rein geht.... zur Fähre, im Irrland mit dem Rad weiter. Bei der Entfernung u. 2 Kindern wäre zu überlegen, für die Fahrt zur Fähre 2 Tage einzuplanen.

:) Helmut
 
Hi!

Erstmal Applaus für den Nickname! :)

Ich kann dir jetzt nix zu langen Reisen mit Kindern erzählen, sondern nur zu Touren, so wie wir sie unternommen haben. Bis zum Alter von 5 Jahren hatten wir ein Adams Trail-A-Bike für den Junior, von dem er schlagartig nix mehr wissen wollte, sobald er sein erstes MTB mit 24"-Rädern in der Garage stehen hatte. Bis dahin war's jedoch okay und so etwa 50km am Tag konnte man damit schon zurücklegen. Dabei ging's weniger um die Kondition, sondern darum, daß Kinder ja auch noch anderes zu tun haben, als immer nur Rattfahrn. :cautious:
Mit dem MTB ging anfangs nur Kleinkram. Er hat es allerdings schon mit 5 bekommen, da er überdurchschnittlich groß ist. Bei den ersten größeren Touren damit war er knapp 7, und da gingen auch wieder so etwa 50km am Tag. Wir haben die Touren immer so geplant, daß wir sie unbürokratisch beenden konnten (Campingplatz, sonstige Unterkunft oder Zug heim), wenn wir merkten, daß er weichgekocht war und die Konzentration abgenommen hat. Außerdem haben wir öffentliche Straßen nach Möglichkeit vermieden (zumindest in Deutschland gibt's dazu auch eine juristische Komponente).

Deine Kinder wären dann im Trail-A-Bike und im Erstes-eigenes-Ernsthaftes-Alter. Wäre eine Kombination aus Mutti-auf'm-Ratt, Kleiner auf'm Halbratt und Großer auf dem Eigenen vorstellbar? Muttis Ratt wäre dann zweckmäßigerweise ein Cargobike, in dem das ganze Geraffel transportiert wird, bei dem außerdem der Kleine in der Kiste Platz findet und das außerdem noch das Rad des Großen aufnehmen könnte, damit der auf das Halbrad wechseln kann, wenn man um seine Zielgenauigkeit fürchten muß. Zur Not kommt dazu eine Transportschiene rechts neben die Kiste. Das Trail-A-Bike soll hier übrigens nur als Beispiel dienen und keine Produktempfehlung darstellen. Es ist nicht ganz schlampig, aber die Kupplung ist - na ja - nicht gerade eine Engineering-Sternstunde.

Zur Unterkunft haben wir noch nichts gesagt. Ich würde dir unbedingt zu Camping raten, damit die Kinder rumstreunen, rumschweinsen und sich austoben können. Das bedeutet natürlich wieder mehr Gepäck, also größeres Cargoboik. :cool: Und sieh das Ganze auch immer etwas durch die Augen deiner Kinder. Die teilen nicht unbedingt deinen Ehrgeiz, haben ganz gewiß keine Mission zu erfüllen und ob die nun im Sandkasten, am Strand oder in der Sahara im Sand buddeln, ist ihnen auch weitgehend wurscht. Sorge also immer für ein attraktives Begleitprogramm und bring die nötige Seelenruhe mit, wenn deine eigenen Ziele dabei mal etwas in den Hintergrund gedrängt werden.

Aber Mutti ist ja furchtlos! ;)
 
Wie wäre es denn mit so einem Gespann, Onderwaterfiets mit Anhänger:
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Eventuell den Anhänger noch etwas größer wählen für's Gepäck, plus Packtaschen, da sollte man doch alles für die Familie reinkriegen, die Kinder haben was zu tun und sitzen nicht nur dumm in der Box, und man hat sogar noch ein wenig Tretunterstützung von den Kindern (würde mich da aber nicht drauf verlassen).

So oft wie mir für andere das Onderwaterfiets als Möglichkeit hier im Forum einfällt muss ich mir doch wahrscheinlich irgendwann selber eins kaufen...

PS: Das Onderwater-Rad gibt es evtl. nur mit Rollenbremsen, also besser keine Pass-Abfahrten einplanen.
 
Vielen Dank für all die hilfreichen, schnellen und ausführlichen Antworten!:)
Da ist eine Menge zum Nachdenken dabei und vielleicht auch schon ein paar Ideen, die sich schon jetzt in die Tat umsetzen lassen. Fahren zur Zeit, bzw seit Neuestem mit Muttis neuem cube e bike und Chariot 2 Sitzer durch die Hügelige Gegend um Miesbach. So lang das noch geht, sollte ich es diesen Sommer wirklich ausnutzen. Nächstes Jahr ist das alles zu schwer und eng.

Und so ein Nachlaufrad könnte ich mir auch gut vorstellen.

Das Tandem finde ich ganz besonders gut. Da haben wirklich beide auch ein bisschen Fahrrad fahren dabei. Vielleicht generell mal als Möglichkeit für den Kindertransport in Erwägung ziehen. Hmmmm. Die Anschaffung des sauteuren cube bikes ist Ersatz für einen Zweitwagen, den ich einfach nicht will, nur zum Kinder rumfahren. Nachdem ich so durch das Cargobike Forum gestöbert habe, ärgere ich mich schon fast über die Anschaffung des Cube. Denn die Zeit, in der ich dieses noch zum Kindertransport benutzen kann, sprich 2 im Chariot, ist wirklich nicht mehr besonders lang. :confused:

Besten Dank!
 
Naja, je nachdem wie groß die Kinder geraten sind, und welches Rad man gewählt hat, geht es im Lastenrad auch nicht soo viel länger als im Anhänger...

Meine Große ist jetzt fünf geworden, und ich schätze irgendwann zwischen sechs und spätestens acht werde ich den Sitz tiefer legen müssen damit sie wirklich noch in die Kiste passt. Irgendwann soll sie aber auch mal selber fahren, aber das ist eine andere Baustelle, die Begeisterung ist bis jetzt noch nicht groß...
 
Vielleicht auch ein Hase Pino für dich und ein Kind. Und hinten dran dann ein Trets Anhänger.

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Das sind natürlich leider beides keine günstigen Gefährte.

Bei einem Lastenrad only Trip, würde ich mir Gedanken über das Gepäck machen. Will man Gepäck und Kinder in die Kiste bekommen, ist schon mal das Urban Arrow viel zu klein. Wir reden ja über mehrtägige Touren. Auch würde ich den Platz in der Kiste haben wollen, dass sich mal ein Kind hinlegen kann. Die müssen ja sonst immer aufrecht sitzen.

Wenn du nicht auf Einspurigkeit festgelegt bist, hast du ja schon einen guten Anhänger für das Gepäck. Zur Not lassen sich da auch mal die Kinder drin Transportieren. Man muss ja sowohl gegen Regen als auch Sonne, sowie gegen kalten Wind geschützt sein als nicht tretendes Kind. Sonst wird es den kleinen schnell kalt.

Für Touren mit Anhänger und Cargobike, wird man sicher nicht um den Zweitakku herumkommen. Hat das Cube einen Bosch Motor? Dann hättest du schon einen Akku? Oder soll das Cube dann verkauft werden?

Gruß hinnakk
 
Wenn du Sie (die kinder) noch mit 30 zur arbeit fahren willst wäre vielleicht ne Rickscha mit e antrieb die beste Wahl ;)
 
Hallo zusammen!

Ich finde euer aller (teils kritische) Anmerkungen zu dem Vorhaben von Miss Fearless gut nachvollziehbar. Und wäre selbst mit einem solchen Vorhaben, mit unseren zwei Kindern, arg am planen und überlegen.

Gleichzeitig fällt mir dazu ein Spruch unter Seglern ein - gemünzt auf die allfällig diskutierten "Weltumsegelungs-Pläne":

Wer sich gut vorbereitet, der fährt meist nicht los.
Wer losfährt, ist meist nicht gut vorbereitet.

Aus meiner persönlichen Erfahrungen mit Seglern, die ich im Verein oder unterwegs kennenlernte, würde ich sagen: Stimmt exakt!

Oft machen diejenigen mit der katastrophalsten Vorbereitung die dollsten Sachen. Und wahrscheinlich eben deswegen.

Das soll freilich kein Aufruf zur Sorglosigkeit sein, zumal mit Kindern. Aber zu denken gibt es mir schon.
 
Erfahrungsbericht Berlin - Bornholm - Berlin mit Xtracycles und Bahn:
https://www.fahrradfamilie.de/berlin-bornholm-mit-zug-und-fahrrad/

Die beiden schwören auf die Xtracycles (Yaba Mundo is recht ähnlich). In der Stadt haben sie ooch noch watt mit Kiste.
Ne größere Tour würd ich definitiv einspurig (max. mit Hänger) schaukeln. Der Weg ist das Ziel, aber der Weg is halt
manchmal nicht optimal.

In der Bicycle Times vom Januar war das Thema Familienfahrrad und so. Wenn Du mir deine Emailadresse schickst, würde ich dir die Zeitung mal ausleihen ;)
 
Na, da fühle ich mich doch genötigt, unsere Erfahrung weiter zu geben :rolleyes:

Wir haben selbst z.Z. 3 Kinder (5 + 7,5 + 10) und haben kein Auto und sind im Urlaub stets per Rad unterwegs.

Vorweg würde ich bei dem Alter deiner Kinder besser nicht mehr als 30-40 km pro Tag planen. Es gibt sicher Kinder die fitter sind, aber das kannst du ja mal an einem Tag ausprobieren, indem du wo lang fährst, wo es auch einen Zug gibt, dann kannst jeder Zeit abbrechen und mit dem Zug zurück fahren.

Zudem ist es sinnig pro Woche mal nen Tag Pause einzuplanen, da sich Kinder auch mal freuen die Gegend zu erkunden.

Wir haben auch schon vor unserer Lastenrad-Zeit Urlaub mit den Kindern gemacht und da war uns der Kinderanhänger stets eine gute Begleitung. Aber das "Wie dann weiter, wenn älter" hat uns auch zum Lastenrad gebracht. Wir haben 3 Jahre für die Entscheidung gebraucht und uns dann für ein Bullitt entschieden. Ein wesentlicher Aspekt war, dass wir im Urlaub fast immer irgendwie eine An- und/oder Abreise per Zug haben. Da blieb eigentlich nur noch das Bullitt übrig, da es leer sogar zu zweit über eine Treppe tragbar ist.
Deswegen haben wir uns auch gegen eine feste Kiste entschieden und haben statt dessen 2 Kisten von Enders, die per Riemen gesichert sind. Für den Alltag haben wir den original Klappsitz drauf, der zusammengeklappt genau Platz für die Standardkisten 60x40 cm lässt. Und bei der Nutzung des Klappsitzes wird an den Seiten per Riemen gesichert, die sonst für andere Ladung sind.
Mit den 2 Kisten ist auch noch Platz oben drauf um zur Not 2 Räder quer fest zu machen. Hier ein Beispiel dafür. Und was da (teils) zu sehen ist, geht alles mit dem Zug weg: Bullitt, Trets, Kinderhänger, 2 Kinderräder und Rad meiner Liebsten.
Erwähnt wurde ja auch schon, dass ein Pedelec-Antrieb mit 2 Akkus sinnvoll ist, das kann ich auch bestätigen.
Zudem ändern sich die Ansprüche mit Kindern jedes Jahr. Die werden halt größer :sneaky: Deswegen haben wir auch ein recht modulares System, dass jedes Jahr etwas anders genutzt werden kann und auch im Alltag wieder anders.
Freunde von uns haben die Kombination Pino mit Kinderad per FollowMe und daran noch einen Kinderhänger. Aber die haben zuhause ja auch noch ein anderes Lastenrad, dass aber für den Urlaub nicht geht, weil es nicht in den Zug passt.
Ich hoffe ich habe nix vergessen.
 
aber es gibt ein paar Blogs von Leuten die mit etwas kleineren Kindern halbe Weltreisen, auch durch die Wildnis, mit dem Fahrrad unternommen haben

Da gibt es ein Päärchen, die haben in Schmalkalden studiert und waren irgendwie tolle Skifahrer oder so.
Die haben mit einem Charriot ihr damals 1/2 Jahre altes Kind durch Neuseeland geschaukelt.
Da gab es bei Charriot auf der Homepage früher mal einen ausführlichen Bericht.
Ich finde das aber nicht mehr.
 
So machen wir (Mitte 30 + 5 Jahre) das, wenn wir zu zweit unterwegs sind:

BD-Tour.jpg


Fahrrad würde ich auf alle Fälle vor einer Tour in diesem Umfang besorgen und auch kleinere "Testreisen" vorher unternehmen. Die 800 Kilometer durch Deutschland bis zur Fähre können ja genausogut zur Tour gehören. Verschenkte Zeit ist das sicher nicht.

Ein Longtail + Funtrailer oder Follow-Me kann ich aus persönlicher Erfahrung empfehlen. Wir schaffen bei schönen Wetter über 100 Tageskilometer, ohne das die Laune kippt. Mein Kleiner sagt Bescheid, wenn er müde wird, und steigt dann auf's Longtail um... Im Flachen machen wir auch mal nen Tagesschnitt von über 23 km/h, normalerweise ca. 20 - 21...

Neben der Frage nach dem rollenden Untersatz sollte jedenfalls die eigene körperliche Fitness sowie das Verhältnis der Kinder zu diesem Vorhaben klar sein. Wenn die beiden 5 Jahre lang mit dem Auto zum Bäcker gefahren wurden und dann auf einmal ein halbes Jahr im Sattel verbringen sollen, könnte es die ein oder andere Träne geben...

Gehen denn eure bisherigen Tourerfahrungen über Miesbach und Umgebung hinaus?
 
Ich kann Stufentandem und Follow-Me aus eigener Erfahrung empfehlen. Mit dem Gepäck muss man sich zwar etwas einschränken, aber ans Stufentandem gehen 4 - 5 Taschen und ans Follow-Me auch noch mal 2 -3 (es gibt einige Follow-Me Konstruktionen, bei denen die Gepäckträger komplett nutzbar bleiben), das könnte reichen. Tandem und Anhänger haben wir auch schon auf längerer Tour ausgetestet - das verleitet aber dazu, zu viel mitzunehmen und ist sehr unbequem zu fahren.
 
Ich habe heute noch zufällig so ein "Anhänger-Halbfahrrad" mit zwei Sitzplätzen in freier Wildbahn gesehen, muss bei Gelegenheit nochmal im Netz danach schauen.
Vielleicht wäre das auch etwas, wenn die Investition nicht ganz so groß sein soll. Lediglich der Gepäckraum ist dann auf Packtaschen am Hauptrad beschränkt.

Oder man hängt es an ein Longtail, dann hätte man volle Flexibilität, die Kinder könnten sitzen oder selber strampeln, und Platz für Gepäck wäre auch noch.
 
So, hab's gefunden:
adams_tandemtrailer_720x600.jpg

Dieses Modell nennt sich Adam's Trailerbike Tandem. Keine Ahnung ob sich das gut oder schlecht fährt, aber ich dachte ich gebe das einfach mal weiter nachdem ich so ein Ding heute in der Bahn sah.

Nachtrag: auf amazon.com habe ich Bewertungen gefunden. Anscheinend ist die Qualität nicht doll, und die Fahreigenschaften zweifelhaft :-(
 
Zuletzt bearbeitet:
Der "Knackpunkt" bei diesen Fahrzeugen ist zum einen die Befestigung am "Wirts-Rad". Bei der Abbildung sieht das so aus als ob es eine geschraubte Verbindung am Sattelrohr ist. Diese Verbindung ist dann einer ziemlichen Belastung ausgesetzt. Ein anderer Punkt ist. Je nach Wirts-Rad (wir hatten ein einfaches Follow-Me an einem Mountainbike) wird sehr viel Druck auf das Hinterrad aufgebaut. Das ging dann so weit, dass das Mountainbike kaum zu steuern war, weil immer das Vorderrad hochgedrückt wurde. Am Stufentandem (oder Cargobike - das dürfte sich nicht viel nehmen) ging es deutlich besser - nur ist das schon ein ganz schöner "Lindwurm", den man dann bewegt.
 
Befestigung am "Wirts-Rad"
Die ist immer ein Knackpunkt! Ist bei einigen Modellen ziemlich wackelig, wie ich las.

Der Druck aufs Hinterrad kann evtl. echt ein Problem werden, weil die Achse das aushalten muss.
Ist bei einem Mundo mit geeignetem Hinterrad kein Problem.
Bei Bullit & Co. braucht es eben ein gutes Hinterrad. (Ein Freund hat sich auf einer Reisen zum Nordkapp mit einem Bobjak-Anhänger die Hinterachse der Alfine seines Trekkingrades geschrottet.)


Was glaubst Du, wie da die Leute gucken! :D Macht Laune! (y)
Im Ernst: Halb so wild! Man stellt sich das schlimmer vor, als es ist. Ich habe schon am Mundo den Charriot gezogen. Das Geschoß ist dann 3,6 Meter lang. Selbst Umfahrsperren gehen da meistens noch, wenn man schön langsam und umsichtig fährt.
Fährts Du mit zwwei solchen "Lindwürmern" hintereinander rum, vergessen die Autofahrer, Dir die Vorfahrt zu nehmen, weil sie gucken, was da fährt. Habe ich mal selber erlebt! :ROFLMAO:
Und Kurven fahren: Kein Problem. Nicht mal mit ZWEI Anhängern und rund 5 Metern Länge. Aber Umfahrsperren würde ich damit nicht einmal mehr probieren wollen.

Das ging dann so weit, dass das Mountainbike kaum zu steuern war, weil immer das Vorderrad hochgedrückt wurde

Dann war der nachläufer hinter der Hinterachse des Wirts-Rades angehängt. Nicht empfehlenswert, außer man fährt ein langes Rad. Besser ist da das Anhängen an der Sattelstange. Dann kann der Hänger das Vorderrad nicht hochdrücken, außer beim Beschleunigen. Aber bei diesem Typ Nachläufer ist der Gepäckträger nur noch für Packtaschen seitlich nutzbar.
 
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