(Ich glaube, hier passt es rein.)
Ich war gestern auf einer Abendveranstaltung in Hannover. Geplant hatte ich, mit dem Rad (Lastenrad) zum Bremer Hauptbahnhof zu fahren, dort das Fahrradparkhaus zu nutzen und zwischen 17 Uhr bis 1 Uhr Nachts dort zu parken.
Weil ich als Nachwirkung eines Schlaganfalls ein steifes Knie über behalten habe, humpele ich und bin daher schlecht zu Fuß. Nun war ich in dem Fahrradparkhaus schon öfter, aber das letzte Mal ist schon rund 3 Jahre her und mit dem Lastenrad war ich dort noch nie drin.
Bei Ankunft sah ich aber, das die Anlage frisch renoviert war und gleich hinter der Eingangstür gab es Bügel für Lastenräder und ein Longjohn stand dort auch schon. Ich stellte mein Rad ab, aber hatte es noch nicht angeschlossen, da sah ich auf dem Bildschirm des Kassenautomaten neben mir die Öffnungszeiten. 6 Uhr bis 23 Uhr. In der Vergangenheit war das Parkhaus rund um die Uhr geöffnet. Ich griff zu einem Faltblatt an einer geschlossenen Wachkabine in der Hoffnung, etwas mehr Info zu finden, da kam eine Person herein und ging auf die Tür der Kabine zu.
Ich fragte, ob man nach 23 Uhr noch an die Räder gelangen könnte, aber das wurde verneint. Immerhin konnten Dauerparker über eine separate Tür einen abgetrennten Bereich betreten und das zu jeder Zeit. Doch für mich hiess das, hier konnte ich nicht parken, da ich bei Rückkehr nicht ans Rad kommen würde. Ich musste für die drei Minuten den Tagespreis (nur 1 Euro) bezahlen und schob dann durch die Eingangstür wieder raus. Eigentlich gäbe es eine gesicherte Ausgangstür, aber die sei defekt, wurde mir gesagt.
Ich nutzte in der Vergangenheit das Parkhaus oft bei Besuchen des nahen Kinos, aber meist länger als bis 23 Uhr. Somit ist der Nutzen dieser Anlage für mich kaum noch gegeben.
Die Zeit drängte, also fuhr ich rund 300m weit zum alten Hauptpostamt gegenüber der Kreuzung. Dort ist ein Parkhaus und ein Supermarkt und recht sichere Fahrradabstellplätze da in dem Parkhaus ein Wachdienst arbeitet. Ich parkte dort aber fragte beim Wachdienst nach, ob man Nachts noch hinein käme. Man würde nach 22 Uhr alles absperren und ich käme nicht mehr herein.
Auch das war neu, einige Zugänge blieben noch vor einem Jahr offen. Das ist nun wohl nicht mehr möglich.
Nun musste ich improvisieren. Ich wusste, das der Bereich rund um den Bahnhof mit hochauflösenden Kameras überwacht wurde. Dazu war erst vor zwei Jahren eine große Wache für Bundespolizei und Landespolizei eingerichtet worden. Viele Einsatzfahrzeuge waren dort abgestellt. Dort hin wollte ich um einen Abstellplatz zu suchen. Ich entschied mich für eine Ecke neben der Wache an der eine große stählerne Rollstuhlrampe angebaut war. An das Geländer dieser Rollstuhlrampe kettete ich mein Rad. Laufräder und Sattel sind mit Pitlock gesichert, die eine Kette sollte reichen. Der Weg zu einem nahen Notausgang war noch breit genug, also hatte ich keine Bedenken, das das Rad hier nicht stehen könnte. Rund um die Wache gab es im Gegensatz zum Bahnhofsgebäude auch keine Personen, die auf dem Boden hockten (ihr wisst schon, Leute die so den ganzen Tag verbringen). Es schien kein sehr einladender Ort zu sein, wenn man die Polizei meiden wollte.
Ich entfernte mein Akkurücklicht und ging zum Zug. Ich gab mir selbst eine Chance von 80%, das das Rad in der Nacht noch da und auch fahrbereit wäre.
Gegen Mitternacht kam ich zurück, das Parkhaus wäre jetzt verschlossen. Das Rad war erst schlecht zu sehen, aber dann doch da. Es hatte zwischenzeitlich geregnet, aber die einsame Ecke hatte sich bewährt.
Trotzdem sind mir zwei vertrauenswürdige und nachtgeeignete Abstellplätze in Bahnhofsnähe verloren gegangen.